Organspende!....aber?

Allgemeine Themen ohne Bezug zur Versys bzw. zum Motorradfahren.
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VERSKALYS
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Organspende!....aber?

#1 Beitrag von VERSKALYS »

Hallo Gemeinde,
nachdem ich folgenden Beitrag gelesen hatte, mußte ich meine Meinung zum Thema ORGANSPENDE
überdenken. Achtung wer dem Link folgt sollte sich auf schockierende Informationen einstellen!!!

http://www.initiative-kao.de/handzettel ... irntod.pdf

Bisher sah ich die Organspende eher als positiv an, gerade auch als Motorradfahrer, nun bin ich doch
verunsichert.

Was meint Ihr dazu?

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Lille
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Re: Organspende!....aber?

#2 Beitrag von Lille »

Ich kenne die Fakten - und habe deswegen einen Organspendeausweis mit dem Eintrag "Keine Spende". Sprich: Ich hab mich zu Lebzeiten, auch in Absprache mit meiner Familie, gegen eine Organspende ausgesprochen.

Hintergrund ist zum einen, daß man lange suchen muss, bis man die aufgeführten Informationen findet. Und Nein - es ist kein Humbug, sondern sogar über die Infoseite der Bundesregierung über Transplantation zu finden. Nur allzu öffentlich publiziert wird es nicht.

Zwei, drei Punkte, die für mich gegen eine Organentnahme sprechen:

Es gibt keinen Tod im Kreis der Familie. Also nichts mit: Der Familienangehörige stirbt, der tote Körper wird zur Entnahme weggebracht.
Stattdessen muss man sich von einem warmen, rosigen, atmenden (beatmeden) Körper verabschiedet, den man abschließen tot, kalt und ausgeweidet wiederbekommt zur Beerdigung.

Viele Motorradfahrer stellen es sich so vor, daß sie einen Unfall hatten, dabei sterben und ihre Organe dann spenden. Funktioniert so aber nicht. Wird der Körper nach einem Unfall wiederbelebt, ist er nicht mehr zur Spende verwendbar.
Organspende funktioniert nur bei Hirntod, ohne körperlichem (temporärem) Tod. Das beinhaltet normalerweise eben nicht "Unfall auf der Straße mit erfolgloser Wiederbelebung", sondern bedeutet: Gehirn geschädigt, Körper ist ok.

Und was mich auch stört ist das Thema Hirntod.

Diese Definition wurde 1968 ausschließlich zum Zwecke der Organtransplation "erfunden". Davor gab es diese Definition nicht (davor wurde wirklich körperlich toten Menschen Organen entnommen), und sie hat ausschließlich diesen einen Zweck: Die Entnahme bei lebendem Organismus zu legalisieren.

Ich hab Bauchschmerzen damit, und kann mich damit nicht anfreunden. Weswegen ich es für mich und meine Angehörigen ablehne.

Und wenn ich selbst ein Organ bräuchte? Ich weiß es nicht.
Ich weiß nicht, ob ich mehr am Leben hängen würde, oder ob ich moralisch damit klar käme, mit dem Wissen weiterzuleben.

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Re: Organspende!....aber?

#3 Beitrag von versystourer72 »

Moderne Medizin halt...
Vieles was auf Intensivstationen praktiziert wird, ist mit Menschenwürde schwer zu vereinbaren.

Menschen die über die Zustimmung oder auch Ablehnung zur Organspende nachdenken, sollten sich erst mal folgende Frage beantworten

"Würde ich selber ein Organ eine Hirntoten annehmen :?: "

Konsequent ist dann selbe Antwort auf die Frage zur Zustimmung einer möglichen Organspende
Liebe Grüße von Klaus

THEORIE IST
Wenn man alles weiss, und nichts funktioniert

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Wenn alles funktioniert, und keiner weiss warum

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Percy
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Re: Organspende!....aber?

#4 Beitrag von Percy »

in meinem O-Spendeausweis steht auch das Kreuz bei "Keine Spende"
Micha
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MEHRSi, Sicherheitsinitiative für Motorradfahrer. JETZT Fördermitglied werden KLICK !

Moorbiker
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Re: Organspende!....aber?

#5 Beitrag von Moorbiker »

Hallo, zusammen. Habe mich auch mal schlau gemacht und komme nun zu dem Entschluss: Für mich und von mir wird es keine Organspende geben.
Sollte ich ein Organ brauchen erfahre ich das in der Regel zeitig genug um noch selber reagieren zu können. Das heißt ich werde sicher nicht bis zum bitteren Ende kämpfen, wie schon einige meiner Bekannten, sondern mein Ende selber bestimmen.
Gruß Alfred
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Lille
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Re: Organspende!....aber?

#6 Beitrag von Lille »

@versystourer72 - stimmt.
Versystourer72 hat geschrieben:"Würde ich selber ein Organ eine Hirntoten annehmen :?: "
Ich kann's Dir nicht beantworten, wie ich entscheiden würde. Ob ich mehr am eigenen Leben, oder mehr an der eigenen Moral hängen würde.

Genauso wie sich eben jeder, der ein Organ annehmen würde, auch fragen muss: Möchte ich mich, meinen Partner, mein Kind so wie im verlinkten Bericht beschrieben "ausschlachten" lassen? Möchte ich mein Kind warm und atmend weggeben und es organlos und kalt zur Beerdigung wiederzubekommen? Möchte ich mir vorstellen, wie der Körper meine Kindes sich gegen die Entnahme wehrt?

Ist wirklich schwieirg - vor allem ist dies alles schnell entschieden, wenn man relaxt mit einem Glas Wein zuhause auf dem Sofa sitzt und distanziert darüber philosophieren kann. :sorry:

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blahwas
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Re: Organspende!....aber?

#7 Beitrag von blahwas »

Ich habe es durchgelesen, wenig neues entdeckt und bin weiterhin Alles-Spender. Ich kann nichts mitnehmen. Ob ich in den letzten Stunden vielleicht doch noch Schmerzen habe, ist mir egal - es ändert ja nichts am Ausgang der Situation, und da mein Bewusstsein anschließend aufhören wird zu existieren, werde ich daran auch keine Erinnerung haben - es ist unterscheidet sich im Ausgang also nicht vom bestmöglichen Fall. Die schaurigen logistischen und mechanischen Details spielen für mich keine Rolle, da ich sie nicht bewusst erleben werde. Meine Angehörigen sind über meine Überzeugung bestens informiert und ich habe auch seit ich 18 bin einen Spenderausweis. Auch offene Aufbahrungen sind in meinem Familienkreis unüblich.

Im Zentrum steht für mich, dass bis zu 230 meiner Organe (bei mir sogar eines mehr wegen doppelter Niere einseitig) anderen Menschen helfen können. Blinde können wieder sehen und lahme wieder gehen. Organspende ist vielleicht der größte Beitrag, den ich in meinem Leben an der Gemeinschaft leiste und jeder einzelne Empfänger erlebt (im Idealfall) eine dramatische Verbesserung seiner Lebensumstände. Es kostet mich nichts und wenn Teile meines Körpers weiterleben, dann ist das doch nichts schlechtes.

Letztendlich ist das eine Entscheidung, die jeder selbst treffen muss und ich respektiere dazu auch jede persönlich Entscheidung, die dagegen ausfällt. Insofern braucht man auch nicht über die Meinungen anderer dazu zu urteilen.

SeppelD
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Re: Organspende!....aber?

#8 Beitrag von SeppelD »

blahwas hat geschrieben: Im Zentrum steht für mich, dass bis zu 230 meiner Organe (bei mir sogar eines mehr wegen doppelter Niere einseitig) anderen Menschen helfen können. Blinde können wieder sehen und lahme wieder gehen. Organspende ist vielleicht der größte Beitrag, den ich in meinem Leben an der Gemeinschaft leiste und jeder einzelne Empfänger erlebt (im Idealfall) eine dramatische Verbesserung seiner Lebensumstände. Es kostet mich nichts und wenn Teile meines Körpers weiterleben, dann ist das doch nichts schlechtes.
Vielen Dank für die Aussage.

Bin auch, seit ich 18 Jahren bin, Organspender. Habe mit 33 Jahren bereits eine Patientenverfügung mit dem Verzicht auf Wiederbelebung. Liegt wahrscheinlich daran, dass ich Krankenpfleger auf einer Intensivstation und in der Anästhesie bin.

Ich bin der Meinung, dass wenn man Organe im Notfall "haben möchte", man im direkten Umkehrschluss auch bereit sein muss, seine zu geben. Dieses egoistische Getue "Will nichts geben, aber ob ich in einer Extremsituation etwas möchte, weiss ich nicht", geht mir echt gegen die Hutschnur.

Tut mir leid ist halt ein sehr emotionales Thema. Natürlich darf sich jeder frei entscheiden. Aber gibst du nichts, bekommst du nichts.

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Eye
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Re: Organspende!....aber?

#9 Beitrag von Eye »

Das muss halt jeder für sich selbst entscheiden.

Die acht Seiten sind natürlich auch sehr plakativ geschrieben, hier werden "normale" Vorgänge so beschrieben, dass der Laie beim Lesen schon umkippen könnte.

Wenn jemand hirntot ist, kann man logischerweise den Körper noch auf "Betriebstemperatur" halten und das geht natürlich auch mit Medikamenten.
Ich würde Organe annehmen, also spende ich auch sollte es soweit kommen.
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scha2726

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Re: Organspende!....aber?

#10 Beitrag von scha2726 »

Diese missionarischen Beiträge finde ich hier im Forum fehl am Platz.

Wenn einzelne berufene Professoren oder ihre Anhänger ihre Meinung äußern wollen - bitte sehr - aber muss das hier sein?

Ich gebe alles von mir, wenn ich mal hirntot bin. Meine Frau auch.

Viel zu viel Aktionismus ist das neue Hobby in Deutschland.

"Oh, der ADAC hat geschummelt - lasst uns alle austreten. Aber wenn ich halbtot auf der Autobahn liege, soll doch bitte der Hubschrauber kommen.
Wenn dann meine Leber kaputt ist - bitte eine neue von einem Menschen der bereit war zu spenden.
Aber ich selbst möchte nichts dazu beitragen". :wall:

Klar wird ein so wertvoller Körper möglichst lange "warm" gehalten - damit man möglichst vielen helfen kann.

Man sollte einen Empfängerausweis einführen. Wer ihn hat ist bereit zu spenden und bekommt auch was - wenn er mal was braucht.

Die anderen dürfen dann ohne Spenderorgane - wie gewünscht "menschenwürdig" sterben.

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Re: Organspende!....aber?

#11 Beitrag von Moorbiker »

Man sollte einen Empfängerausweis einführen. Wer ihn hat ist bereit zu spenden und bekommt auch was - wenn er mal was braucht.

Die anderen dürfen dann ohne Spenderorgane - wie gewünscht "menschenwürdig" sterben.


Hallo, vielleicht stirbst du ja als Organspender schneller, wenn ein finanziell Hochpotenter eine dringende Spende benötigt.
Organspendeskandale lassen grüßen. Organhandel ebenfalls.

Jeder Mensch sollte solange leben wie es sein Körper zulässt, medizinisch notwendige Eingriffe und Medikamente ja, aber Ersatzteile von anderen Menschen nein.
Meine persönliche Meinung, aber jeder wie er mag.
Gruß Alfred
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blahwas
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Re: Organspende!....aber?

#12 Beitrag von blahwas »

Meine Organe kann jeder haben, Spender ode nicht.

Wenn ich nach einem Unfall wirklich eindeutig hops bin, kann sich von mir aus auch jeder mein Bargeld greifen... ich brauche es nicht mehr.

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locke

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Re: Organspende!....aber?

#13 Beitrag von locke »

Gut das jeder für sich entscheiden kann ob er spenden will oder nicht. Wenn von mir am Ende noch was brauchbar ist, nehmt es euch und der Rest wird verbrannt.
Gruß Locke
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Aktuell versuche ich mich mit der Versys von BMW :D
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Re: Organspende!....aber?

#14 Beitrag von Unschuldslamm »

Also...ich hab da grad mal kurz oberflächlich im Internet geguckt... 25 % der Menschen in Deutschland würden Organe spenden. Den Bericht am Anfang der Diskussion hab ich mir nicht angeschaut...es gibt ja jede Menge Berichte über das Thema... mal pro mal kontra... Aber mich hat das Thema hier mal wieder zum Nachdenken angeregt. Ich habe zwar (noch) keinen Organspenderausweis, aber meine Verwandten wissen, wenn es mal so kommt, dass sie gefragt werden, dass man mich "ausräumen" kann. Ganz ehrlich ist es doch schon toll, wenn der (irgendwann ja unvermeidliche) Tod dann noch jemandem zu einem längeren/besseren Leben verhilft, oder?

Habe das Thema eben innerhalb der Familie noch besprochen... Die Meinungen gingen hier auseinander. Mein LAG sagt: Wenn er ein Organ bekommen würde, wäre er danach selbstverständlich Organspenderausweisinhaber. Mein 17jähriger Sohn hat einen Organspenderausweis und sagt: Ihm ist es egal, ob der Empfänger spendet oder nicht...der, der das Organ am dringendsten braucht soll es bekommen.

Den Vorschlag "Derjenige der was haben will muss auch was geben" finde ich am besten. Ruckzuck hätten wir mindestens 90 %ige Spenderwilligkeit in Deutschland, denke ich. Und dann gäbe es auch nicht mehr so viel Skandale von wegen Änderungen in der Reihenfolge oder wer das meiste Geld bietet. Es gäbe ja bedeutend mehr Organe. Und dann könnte ja jeder trotzdem selbst bestimmen, weil, das finde ich sehr wichtig!!!

Grüße vom Lamm
Wer intelligent ist, kann sich dumm stellen, umgekehrt geht das nicht...

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Lucky66m
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Re: Organspende!....aber?

#15 Beitrag von Lucky66m »

Ich finde es gut, das dieses Thema hier so offen diskutiert wird.
Schildert es doch verschiedene Ansichten die evtl. dem einen oder anderen einen neuen Blickwinkel für die Thematik öffnet und ihm bewußt macht, daß seine Ansicht bzgl. Organspende
evtl. mit einer Doppelmoral einhergeht.

Günter hat das meiner Meinung nach sehr gut beschrieben. :clap: Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass... :top:

***off Topic***
Mal rein statistisch...wir hatten im Jahre 2013 ca. 4 Millionen zugelassene Motorräder in Deutschland. (es werden immer mehr Motorräder und die Unfallzahlen gehen zurück)
Gegenüber stehen ca. 600 tödlich verunfallte Motorradfahrer in 2013.(2003 waren es noch über 900)
Das bedeutet 0,015% davon sterben statistisch durch Motorradunfälle...also von 10.000 Motorradfahrern sterben statistisch jährlich 1,5 Personen.

Die Eitrittswahrscheinlichkeit, daß es einen trifft ist also sehr gering. Wenn man dann noch die Ausschlusskriterien mit einbezieht,
(Also ich wollte von mir weder Lunge noch Leber :dizzy: ) die einen als Organspender disqualifizieren,
werden wir bei einem rein theoretischen Wert mit einer vernachlässigbaren Eintrittswarscheinlichkeit landen.

Meinen Körper stifte ich der Medizin als Anschauungsobjekt oder doch als Ersatzteillager.
Was interessiert mich meine sterbliche Hülle, wenn ich in den ewigen Jagdgründen oder unten im Fegefeuer Würstchen grille.....daß ich Harfe spielend auf einer Wolke sitze schließe ich mal lategorisch aus;-)
****

Nehmt das Leben nicht zu ernst....es ist zu kurz um keinen Spass zu haben :dance:
Gruß Stefan/Lucky66m

everyday
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Re: Organspende!....aber?

#16 Beitrag von everyday »

Mich darf man gerne haben wenn ich Tod bin.
Ich habe schon vor 15 Jahren Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung erstellt.
Wollte meinen Lieben in ihren dann aufgewühlten Stunden eine ToDoList mitgeben, damit sie keine Entscheidungen treffen müssen, die sie später bereuen oder anzweifeln,
Sollte ich außerhalb der Zivilisation sterben, bekommen mich andere Lebewesen. Die Augen werden sich wohl die Krähen holen, den Rest die Füchse, Wildschweine, Ameisen, Käfer aller Art, und und und. Eventuell ziehen sich sogar Pflanzen noch was ab und auf denen sitzt dann mal eine Raupe die zum Schmetterling wird. Geben und nehmen, leben und Leben lassen, alles ist im Fluss, nichts ist für ewig.
Man darf auch meine Asche rauchen wenn noch THC Reste aus meiner Jugend auffindbar sind. 8-)
Zuletzt geändert von everyday am 21. Aug 2014 07:22, insgesamt 1-mal geändert.
fahr so als ob Du sie geklaut hättest

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blahwas
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Re: Organspende!....aber?

#17 Beitrag von blahwas »

Ein "nur Spender bekommen Spenden" würde nicht funktionieren, da viele sich dann erst bei Bedarf zu Spendern erklären und danach widerrufen würden. Und Gegenmaßnahmen dazu sind dann wieder kompliziert und unethisch. Menschen sind halt so. Siehe auch Vorteile der Pflichtversicherung in einer Krankenkasse.

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Eddi
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Re: Organspende!....aber?

#18 Beitrag von Eddi »

Ein sehr persönliches Thema, das blahwas sehr treffend beantwortet hat.

Auch ich stehe euch und euren Kindern und Enkelkindern mit allem was ich habe zur Verfügung wenn es bei mir soweit ist.
Das wissen all meine nahen Angehörigen, es ist meine Entscheidung und nicht die meiner Angehörigen darum werden sie auch nicht überrumpelt.
Ich habe schon zu viele Menschen unnütz sterben sehen weil sie kein Organ bekam auch Kinder und frage mich ob die strikten Verweigerer das schon hautnah erlebt haben.
Man muss sich nur einmal mit der Krankheit Mukoviszidose http://de.wikipedia.org/wiki/Mukoviszidose auseinandersetzen.
BildGruß EddiBild

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Silver Surfer
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Re: Organspende!....aber?

#19 Beitrag von Silver Surfer »

@Blahwas, Everyday, Eddi:

Danke!
Seit ich Motorrad fahre, habe ich einen Spenderausweis, 1990.
Seit ich MTB fahre, habe ich ein Handy.
P-Verfügung habe ich noch nicht. Die Erstellung wird immer als so kompliziert (da individuell nötig) dargestellt, v.a. da man als Laie andere Vorstellungen (Hollywood, Focus, Bild) hat, als mechanistische/medizinische Prozedere real angewandt werden müssen.

@SeppelD: ?Keine Wiederbelebung, aber Spender? Erkläre, bitte.


Wenn jmd. so kriminell agiert, dass ich für tot erklärt würde, nur um mich ausweiden zu können, dann war derjenige im bisherigen Leben schon sehr erfolgreich, ähm, skrupellos und hat bestimmt noch andere "Leichen im Keller". Da wächst die Wahrscheinlichkeit, dass er erwischt wird. Das gilt mMn auch für "ich bin reich, ich kann mir ALLES kaufen" Spendenempfänger.
Es ist traurige Realität, das alles, was vorstellbar ist, von iwelchen kranken Hirnen durchgeführt wird: Merkwürdig, habe die Woche in einer Nachrichtensendung von einer aufgeflogenen Organhändlermafia aus Israel/Mittelamerika gehört (weltweit agierend), finde aber nun nix?? War vielleicht eine aufgewärmte Geschichte? (weiß nicht, wie vertrauenswürdig diese Website ist..)
Oder du bist in Bulgarien etc. verunglückt und hast dich nicht auf eine Negativliste schreiben lassen. In solchen Ländern wird nach Notstandsgesetz angebl. alles entnommen (selbige Seite).
Mö­gest Du im­mer das Dop­pel­te des­sen be­kom­men, was Du mir wünschst. Bild

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Lille
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Re: Organspende!....aber?

#20 Beitrag von Lille »

blahwas hat geschrieben:Ein "nur Spender bekommen Spenden" würde nicht funktionieren, da viele sich dann erst bei Bedarf zu Spendern erklären und danach widerrufen würden.
Jepp - wenn man erstmal so weit ist, daß man ein Ersatzorgan benötigt, sind ggf die eigenen Organe durch jahrelange Medikamente eh nicht mehr verwendbar. Da lässt sich dann einfach erklären, daß man Spender wäre..

Da der Ausweis nicht irgendwie erfasst ist, man ihn ausfüllen und wegschmeißen kann, kann niemand nachvollziehen, wann dieser Wille festgehalten wurde. Vor 10 Jahren oder gestern?
Eddi hat geschrieben:Ich habe schon zu viele Menschen unnütz sterben sehen weil sie kein Organ bekam auch Kinder und frage mich ob die strikten Verweigerer das schon hautnah erlebt haben.
Ich habe es im Freundeskreis nur miterlebt, wie eine Bekannte, obwohl sie keine Organe transplantiert haben wollte (sie hatte schon einen jahrelangen Leidensweg hinter sich und wollte nicht weiter am Leben erhalten werden), während sie selbst im Koma lag, mehrere Organe transplantiert bekam. Sie hatte sich mehrfach dagegen geäußert. Als sie im Koma lag, überredeten die Ärzte ihre Tochter, der OP zuzustimmen.
Als meine Bekannte aus dem Koma erwachte, kam sie mit diesem Wissen nicht klar. Mit der Information, daß die Spenderin extra für sie eingeflogen worden war und für sie dann "starb" kam sie moralisch nicht zurecht

Es gibt also durchaus auch Menschen, die nicht um jeden Preis überleben wollen und die nicht unbedingt ein Spenderorgan haben möchten.



Es ist eben alles immer rein hypotetisch.. Auch die Frage, ob man im Bedarfsfall wirklich ein Organ würde haben wollen, oder ob man vielleicht lieber das natürliche Ende vorziehen würde, lässt sich heute, putzmunter auf dem Sofa sitzend, nicht beantworten.
Lucky66m hat geschrieben:Das bedeutet 0,015% davon sterben statistisch durch Motorradunfälle...also von 10.000 Motorradfahrern sterben statistisch jährlich 1,5 Personen.

Die Eitrittswahrscheinlichkeit, daß es einen trifft ist also sehr gering.
Nur, wenn Du davon ausgehst, daß der Fall nur im Falle eines Motorradunfalles eintritt. Auch wenn Motorradfahrer gerne spaßeshalber als "Organspender" bezeichnet werden, ist die Chance, daß die Organe nach einem Unfall verwendet werden können, eher gering.

Denk mal eher an Herzversagen, Hirnblutung, Schlaganfall.

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