Runter mit dem Gerumpel! Du musst den Vorderreifen ja nicht wegwerfen, lass ihn dir einfach mitgeben und biete ihn zum Verkauf an (mit Angabe von Restprofiltiefe und Herstellungsdatum). Es soll ja Leute geben, die damit klarkommen. Hier oder bei ebay.
BT023 kann man auch fahren - siehe Avatar
Es gibt inzwischen schon zwei Nachfolger (T30 und T30 Evo), darum ist der eher günstig. Außer Nassgrip scheint nichts verbessert worden zu sein und T30 Evo hält weniger lang. Der Nassgrip des BT023 übertrifft den Trockengrip des D221 und reicht, um auf der Großglocknerhochalpenstraße bei Regen und 3° einen Porsche 911 zu überholen
Ja, ich mag den BT023.
D221 ist eine Sonderanfertigung zur Erstausrüstung und im Einzelhandel völlig unüblich, darum sogar teurer als Z8, Angel, Pilot Road oder T30 & Co. Und einen Vergleichstest wird es mit diesem Reifen auch nie geben. Um es klipp und klar zu sagen: Kawa hat diesen Reifen neu montiert, weil er für sie billig ist. Die gehen mit einer Preisvorstellung zu den Reifenwerken und gucken, wer irgendwas liefern kann.
Einen schlechten Vorderreifen und einen guten Hinterreifen würde ich nicht mischen, eher andersrum. Hinterradrutscher sind ungleich leichter wieder einzufangen als Vorderradrutscher. Selbst ein sehr erfahrener Kollege von mir ist im Winter stumpf an einer Autobahnabfahrt bei Allerweltstempo gestürzt, weil er hinten Pilot Road und vorne Pilot Power montiert hatte - im Sommer ist das eine super Kombination, aber bei 0° und Geradeausfahrt war es dem Pilot Power halt leider zu kalt.
Vertrauen in die Gripverhältnisse zu haben ist wichtig, gerade wenn man Fahranfänger ist oder ein Fahrzeug neu hat. Man gewöhnt sich sonst einiges falsch an und behält die Unsicherheit bei, auch wenn man die technische Ursache der Unsicherheit später abstellt.
Kleiner Schwenk aus meiner Jugend:
Ich habe 2006 mein erstes Motorrad gekauft, mit ziemlich eckig gefahrenen Reifen. Ich war Student und echt geizig und bin damit ein Jahr rumgeeiert, da war jede Schräglage ein Kampf. Der Vorbesitzer hatte keine Ahnung von Lenkimpuls und dachte, mit Gewichtsverlagerung zu lenken. Hat dann auch bis zu 10° Schräglage erreicht (bin mal mitgefahren). 2007 kam der Nachfolger, und auch da war wieder Metzeler Lasertec drauf, obwohl damals schon jedem klar war, dass Bridgestone BT45 alles besser kann (außer ewig zu halten). Auch da wollte ich den Reifen noch runter fahren. Dieser Vorbesitzer war besser unterwegs und Schräglage macht eher Laune, ich musste aber immernoch gegen meine Unsicherheit ankämpfen.
Nach 6 Monaten bin ich beim Umlegen in einer S-Kurve gestürzt, habe mir das Kreuzband am Knie gerissen, das Schlüsselbein gebrochen und zwei die Knöchel innen und außen an einem Fuß. Außerdem bin ich Rücken voraus mit ca Tempo 50 in die Leitplanke eingeschlagen und habe (vermutlich dank des unbequemen, aber auch sehr steifen Lidl Rückenprotektors) dabei keine Verletzungen erlitten. Trotzdem werde ich nie den Moment vergessen, wo der Rücken bereits 0 km/h hatte, die Brust aber noch 50 km/h. Das werde ich nie vergessen. Da bleibt einem erstmal der Atem weg.
Ob der Unfall mit den besseren Reifen nicht passiert wäre, kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Ich kann aber mit Sicherheit sagen, dass er mit den schlechteren Reifen passiert ist, und dass die Kosten einen Satz Reifen bei weitem überstiegen haben (und zwar um Faktor 20). Motorrad war auch platt, habe ich aber wieder irgendwie hingedengelt und fahre ich heute noch - und ich habe neue Reifen montiert.
Als ich wieder halbwegs fit war bin ich dann weiter damit gefahren und kam besser zurecht, aber nicht richtig gut. Der Knoten ist erst mit der Versys geplatzt. Das alte Motorrad habe ich behalten, und seit ich die Versys habe, komme ich auch dort besser zurecht als jemals vor der Versys. Da habe ich die Unsicherheiten endlich abgelegt. Inzwischen ist auch BT023 für das alte Motorrad freigegeben, sogar in einer vom Original abweichenden Dimension
So kann ich auf bei Moppeds den gleichen Reifen fahren
Mein persönlich Tipp ist also: Wechseln