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Re: ÖLWECHSEL

Verfasst: 7. Mär 2018 12:12
von hhmv
Hallo,
muß da mal was fragen. Meine gebrauchte hab ich Ende Juli mit frischem Sevice beim Händler abgeholt und bin bisher
600km gefahren. Sollte ich das Öl für die neue Saison wechseln oder ist das nicht notwendig.
Bin mir da nicht sicher und möchte auf Eure Meinung zurückgreifen.
Schon mal Danke im vorraus.

Re: ÖLWECHSEL

Verfasst: 7. Mär 2018 12:43
von Oberlausi
Nö, es sei denn du hast zu viel Kohle. Was soll daran schlecht sein? Dieser ganze Ölwechsel Gedöns wird mm.völlig überbewertet!
Lkw zb fahren 60-100000 km ohne Wechsel.
Aber jeder wie er mag.;)

Re: ÖLWECHSEL

Verfasst: 7. Mär 2018 12:54
von madbow
@hhmv
Laut Service-Handbuch empfiehlt Kawasaki einen Ölwechsel alle 12000km oder einmal jährlich, abhängig, welches Ereignis zuerst eintritt. In dem Fall reicht es also auf jeden Fall noch bis kommenden Juli, denn wenn Du weiterhin so wenig fährst, dann wird sicherlich das jährliche Intervall eher erreicht sein als die 12000km.
Bei meiner kV wechsle ich einmal im Jahr bei 15000-18000km jährlicher Fahrleistung, dann aber mit vollsynthetischem Öl.

Re: ÖLWECHSEL

Verfasst: 7. Mär 2018 13:05
von Oberlausi
@ madbow
Ist der Ölwechsel nicht gar alle 6000 km oder einmal im Jahr????

Re: ÖLWECHSEL

Verfasst: 7. Mär 2018 13:20
von madbow
Laut Service-Handbuch alle 6000km nur Sichtprüfung der sicherheitsrelevanten Teile wie Bremsen und Beleuchtung. Dieser Service sollte eigentlich innerhalb einer Viertelstunde erledigt sein.
Allerdings wird bei den meisten das jährliche Intervall vermutlich häufiger sein als die 6000er Inspektion. Dann wird denen natürlich auch ein Ölwechsel aufgeschwätzt.

Re: ÖLWECHSEL

Verfasst: 7. Mär 2018 13:48
von Lille
Ich versuche einen Intervall von 12.000 km einzuhalten - und wechsel nach km-Intervall, nicht nach Zeit. Hab mir ein Büchlein zugelegt, wo ich die gemachten Arbeiten mit km-Stand notiere, um den Überblick zu behalten.

Ein Bekannter (Zweiradmeister) hat mir mal gesagt: Ein Ölwechsel ist schneller gemacht als ein Kupplungswechsel. Deswegen wechsle ich bei meinem Motorrädern mit Naßkupplung innerhalb des vorgegebenen Intervalls.

Meist passt es zum Saisonende (±2.000 km), dann erledige ich das noch vor dem Winter. Genauso wie andere wartungsarbeiten. So daß ich im Frühling gut gelaunt losdüsen kann.

Re: ÖLWECHSEL

Verfasst: 7. Mär 2018 15:53
von madbow
Die Sache mit der Länge des Ölwechselintervalls ist meiner Erfahrung nach vor allem abhängig von der Gebrauchsintensität. Wer wie der durchschnittliche deutsche Moppedtreiber es nur auf rund 3500km Jahresfahrleistung bringt, als längste Touren höchstens 150km am Tag durch die Gegend schleicht und danach total kaputt ist, der sollte das jährliche Ölwechselintervall wesentlich penibler einhalten als der, der sein Mopped mehr als 10000km im Jahr zügig um die Ecken scheucht und vielleicht erst nach einer 500km-Tour etwas Ermüdungserscheinungen zeigt. Bei dem erstgenannten Typ ist die Gefahr einer Schädigung durch Kondeswasser und andere sich besonders in der Kaltlaufphase bildende Verbrennungsrückstände im Motor und deren korrosive Wirkung viel größer, als bei denen der Motor längere Zeit auf gesünderen Betriebstemperaturen gefahren wird und der größte Teil der genannten Rückstände verdampfen und durch die Kurbelgehäuseentlüftung „entsorgt“ werden.
Der größte Anteil am Verschleiß vom Motorenöl beim Motorrad ist durch die gleichzeitige Verwendung zur Getriebeschmierung bedingt, die Scherwirkung durch die Flächenpressung und Reibung der Zahnflanken aufeinander zerhackt die Molekülketten und „verdünnt“ somit das Motorenöl. Ein gutes vollsynthetisches Motorenöl kann einiges mehr an Belastung und größere Laufzeit vertragen, als die Plörre aus dem Baumarkt, Tante Lu und Konsorten oder was manche Moppedschrauber in den Motor kippen, Hauptsache billig, deshalb kann ich das Motorenöl in meiner kV eben auch unter Umständen eben problemlos auch mal 18000km drin lassen. An der Kupplung meiner kV ist auch nach aktuell knapp 64000km noch kein nennenswerter Verschleiß feststellbar, bisher musste ich an der Einstellung des Kupplungshebelspiels kaum nachstellen.

@Lille
Ich hätte gerne die Erklärung/Begründung von Deinem Zweiradmeister, was die Ölqualität mit dem Kupplungsverschleiß zu tun hat, sprich, in wie fern sich die Alterung des Motorenöls auf die Lebensdauer der Nasskupplung auswirkt. Meines Wissens nach verschlechtert die Kupplung viel stärker die Lebensdauer des Motorenöls als der Verschleißgrad des Motorenöls die Lebensdauer der Kupplung.

Re: ÖLWECHSEL

Verfasst: 7. Mär 2018 16:06
von seehas
Hallo zusammen,
nun ja das mit dem Öl und den Wechselintervallen:

Meine Erfahrung mit der Vorgängerin vor meiner KV: (Suzuki GSX750F mit 118 PS, BJ: 1991)

Bis 35.000 km gab es das teure Öl vom Händler in den vorgeschriebenen Intervallen.

Danach nur noch Baumarkt-Öl alle 24.000 km. Was soll ich sagen:

Bis heute 148.000 km auf der Uhr, Erste Kupplung noch drin, sonst der Motor noch nie auseinander.

Tägliche Kurzstrecken ganzjährig, und auch mal Touren mit 1.000 km am Tag (Holland - Spanien - Atlantik) Autobahn.

Läuft immer noch. :clap:

Gruß
Jürgen

Re: ÖLWECHSEL

Verfasst: 7. Mär 2018 16:49
von hhmv
Erst mal Danke für die vielen und schnellen Antworten. :top: Da sind ja viele verschiedene Meinungen zusammengekommen. :think:
Ich werde das Öl erst mal drin lassen und wechsle es dann im Juli. Mal sehen wieviel Kilometer ich in der kommpletten Saison, also in sieben Monaten, zusammen bekomme und pendel den Wechsel dann wahrscheinlich auf den Winterschlaf ein.
Nochmals Danke für Eure Tipps. ;)

PS: das Forum hier ist Klasse.

Re: ÖLWECHSEL

Verfasst: 7. Mär 2018 20:04
von Lille
madbow hat geschrieben:@Lille
Ich hätte gerne die Erklärung/Begründung von Deinem Zweiradmeister, was die Ölqualität mit dem Kupplungsverschleiß zu tun hat, sprich, in wie fern sich die Alterung des Motorenöls auf die Lebensdauer der Nasskupplung auswirkt. Meines Wissens nach verschlechtert die Kupplung viel stärker die Lebensdauer des Motorenöls als der Verschleißgrad des Motorenöls die Lebensdauer der Kupplung.
Mit einer weiteren Erklärung kann ich Dir leider nicht dienen. Ich hab zu dem Schrauber keinen Kontakt mehr. Den hatte ich mal zu meinen Crosserzeiten kennengelernt und er hatte mir die Kupplung an meinem Motorrad gewechselt.

Er selbst fährt aktiv Moto Cross, und bei denen wird geschaut, daß das Öl regelmäig gewechselt wird, weil es schlecht sei für die Kupplung, diese zusetzt und schneller rutscht.

Mir wollte er mit dieser Erklärung keine unnötigen Ölwechsel aufschwatzen, da ich damals schon selbst gemacht habe. ;) Die Aussage war eben so in etwa: Halte Du Deine Öl-Wechselintervalle ein, dann hält die nächste Kupplung länger :D Die Kupplung meines Möppis hatte bei 14.000km schon die Krätsche gemacht. :shocked: (aber an die 20 Jahre alt ;) )

Seitdem wechsel ich eben brav - und habe das Gefühl, daß ich's merke, wenn das Möhrchen neues Öl will :oops:

Re: ÖLWECHSEL

Verfasst: 10. Mär 2018 20:09
von Phil89
Lustig der Werkstattmeister. :clap: Motorcross ist eine völlig andere Belastung und die Motoren völlig anders ausgelegt. Nicht umsonst geben die Ihre Wartungszeiträume in Betriebsstunden an.

Die gesamte Ölwechsel-Geschichte ist rein dem "Garantiesicherheits"-Bedenken der Hersteller geschuldet. Das Öl selber läuft einwandfrei wesentlich länger als 12000km und sowieso länger als das ominöse eine Jahr. Mal schauen wann ich wechseln werde.

Man könnte sich überlegen, einmal das "alte" Öl gegen neues zu tauschen und in einen Absetzbehälter zu geben. Der Abrieb der in der Schwebe im "alten" Öl ist setzt sich ab und einen gewissen Teil könnte man danach wieder weiter fahren. Müsste man eigentlich wirklich mal testen.

"Gefühle" hab ich auch immer ganz viele :pfeif: :oops: ;)

Re: ÖLWECHSEL

Verfasst: 10. Mär 2018 20:19
von Lucky66m
madbow hat geschrieben:Die Sache mit der Länge des Ölwechselintervalls ist meiner Erfahrung nach vor allem abhängig von der Gebrauchsintensität. Wer wie der durchschnittliche deutsche Moppedtreiber es nur auf rund 3500km Jahresfahrleistung bringt, als längste Touren höchstens 150km am Tag durch die Gegend schleicht und danach total kaputt ist, der sollte das jährliche Ölwechselintervall wesentlich penibler einhalten als der, der sein Mopped mehr als 10000km im Jahr zügig um die Ecken scheucht und vielleicht erst nach einer 500km-Tour etwas Ermüdungserscheinungen zeigt. Bei dem erstgenannten Typ ist die Gefahr einer Schädigung durch Kondeswasser und andere sich besonders in der Kaltlaufphase bildende Verbrennungsrückstände im Motor und deren korrosive Wirkung viel größer, als bei denen der Motor längere Zeit auf gesünderen Betriebstemperaturen gefahren wird und der größte Teil der genannten Rückstände verdampfen und durch die Kurbelgehäuseentlüftung „entsorgt“ werden.
Der größte Anteil am Verschleiß vom Motorenöl beim Motorrad ist durch die gleichzeitige Verwendung zur Getriebeschmierung bedingt, die Scherwirkung durch die Flächenpressung und Reibung der Zahnflanken aufeinander zerhackt die Molekülketten und „verdünnt“ somit das Motorenöl. Ein gutes vollsynthetisches Motorenöl kann einiges mehr an Belastung und größere Laufzeit vertragen, als die Plörre aus dem Baumarkt, Tante Lu und Konsorten oder was manche Moppedschrauber in den Motor kippen, Hauptsache billig, deshalb kann ich das Motorenöl in meiner kV eben auch unter Umständen eben problemlos auch mal 18000km drin lassen. An der Kupplung meiner kV ist auch nach aktuell knapp 64000km noch kein nennenswerter Verschleiß feststellbar, bisher musste ich an der Einstellung des Kupplungshebelspiels kaum nachstellen.
Prima erklärt :top: so sehe ich das auch.

Bei meiner alten KV ist jetzt nach über 70.000km die Kuplung am Rupfen und wird erneuert. Da hat sich sicherlich mindestens eine Scheibe verbogen, vermute ich.
Man sollte hierbei noch erwähnen, dass ich sehr viele Fahrten mit schleifender Kupplung (Schrittgeschwindigkeitsfahrten) im Rahmen von Sicherheitstrainings mit der KV gemacht habe. Also die Kupplung überdurchschnittlich strapaziert wurde.

Den letzten Olwechsel habe ich letztes Jahr bei der Großen Inspektion mitgemacht....seitdem nicht mehr.