wann schalten?

[diesel]

Die Versys x 300 will ja hoch gedreht werden. Mir blutet dabei manchmal das Herz und ich schalte bestimmt zu früh um ein hochtouren zu vermeiden.
Bis zu welcher Geschwindigkeit fahrt Ihr die Gänge so Pi mal Daumen aus? Oder anders gefragt: bei welcher Geschwindigkeit schaltet Ihr in den nächsthöheren Gang?
Habe meine Maschine erst 2000 Kilometer und bin daher noch recht unerfahren.
freundliche Bikergrüße aus Potsdam sendet Diesel

[locke]

Hallo Diesel willkommen hier im Forum,
Wenn der Name Programm ist kannst Du die X300 natürlich nicht so fahren wie Dein Auto.
Aber Sorgen brauchst Du Dir glaube ich nicht machen. Es kommt ja immer drauf an wie Du Dich bewegen willst. Wenn Du schnell unterwegs sein möchtest musst Du halt drehen und ich bin sicher das Die Karre 7000 und mehr gut gebrauchen kann. Bist Du gemütlich unterwegs sind 3000 bis 4000 auch genung, Gemütlich halt

[Detlef Plein]

Hallo Diesel
willkommen in echten Versys Forum. Viel Spaß mit der Versys und
den Versyanern hier im Forum. Viele Anregungen und immer die richtigen
Antworten wirst du hoffentlich hier bekommen.

[Moppedmattin]

Hi, vor allem der erste Gang ist viel zu kurz übersetzt. Direkt nach dem Anfahren ist bei mir Schalten angesagt. Danach liegen Umdrehungen zwischen 5.000 und 8.000 an. Soll es flotter vorangehen auch mal mehr. Sie verzeiht auch Dauerdrehzahlen im fünfstelligen Bereich. Unter 4.500 Umdrehungen würde ich persönlich nicht längere Zeit fahren. Geräuschkulisse und Ansprechverhalten deuten deutlich darauf hin, dass der Kleinen niedrige Drehzahlen gar nicht liegen.

[nexiagsi16v]

Moin,

der kurze 1. Gang ist mir bei meiner Probefahrt auch aufgefallen, aber damit kann man super in der Stadt oder Stau langsam im ersten Gang rollen ohne die Kupplung zu bemühen. Auch im Gelände macht diese Abstufung Sinn.
Beim dahin gleiten sind geringe Drehzahlen was Gutes, solange der Motor nicht ruckelt. Wenn man aber Leistung will, muß man schon bei 5.000U/min einsteigen. Aber jetzt bei 100 km/h auf der Landstraße unbedingt 8.000 Rotationen anliegen zuhaben, macht keinen Sinn.
Will man sportlich fahren, fährt man so einen Motor in dem Bereich wo das Drehmoment hoch und konstant ist und die Leistung ansteigt bis zum Maximum. Bei der Versys 650 wäre das zwischen 4.000-8.000 Umdrehung...das so mal als gefühlter Bereich. Ich hab grad keine Leistungskurve zur Hand für die 650er, aber das ist so mein Eindruck. Bei der X300 dürfte der Bereich kleiner sein....6.000-9.000 evtl. ??
Ich bin die 300er auch in der Stadt schön im 5. od. 6. Gang gefahren, was ich als angenehm empfand. Du machst also nix verkehrt wenn du sie nicht bei 10.000U bewegst. Aber man kann sie auch in dem Bereich bewegen, wenn man mal richtig Spaß haben will...

Tschau Norman

[diesel]

Hallo Forum,

habt vielen Dank für eure Antworten.
Hier merkt man, Biker sind doch etwas besonderes (Gutes). Viele fühlen mit einen und sind bereit zu unterstützen. DANKE!

Es grüßt Diesel und wünscht uns und Euch eine gute unfallfreie Fahrt!!

[diesel]

Hallo Forum,
ich möchte mal kurz etwas zu meiner Person schreiben:
Meine X 300 habe ich am 01.06.2018 abgeholt. Vorher bin ich erst mit einem 125 Roller, dann einem 350 und letztendlich einen 450 Roller gefahren. War nicht schlecht, aber Motorrad ist einfach geiler.
Plötzlich wird man von anderen Bikern gegrüßt. Eine tolle Truppe und nette Geste wie ich finde.
Ganz so jung bin ich auch nicht mehr. Gut 62
Das soll erst mal reichen.
Allen einen schöne Abend und ganz viel Spaß beim Motorradfahren!!!

[mw416]

eingefahren hast du die Maschine ja schon, sehr wichtig ist dann noch dass man sie immer warm fährt, wobei ich da jetzt auch nicht eine Drehzahl festlegen würde die nicht überschritten werden sollte (wobei, klar 4 stellig bleiben wär sicher kein Fehler), man soll den Motor halt nicht ausquetschen, wenn er kalt ist, sondern eher sanft ans Gas gehen.
Mit warmen Motor kannst du ruhig auch einmal längere Zeit ordentlich drehen, dafür ist der Motor gebaut (im Gegensatz zu den meisten Autos), und anders wirst du die PS die im Prospekt stehen nie annähernd erleben. Dieser Motor ist eben eine Drehorgel.
Japaner sind trotzdem standfest, das sieht man ja auch bei den 600er Sportlern, die ein ähnliches Drehzahlniveau plus Durchzugsschwäche haben, von den typischen Fahrern sicher wenig geschont werden, und trotzdem oft für über 100tkm gut sind.
Wenn du flott auf einer kurvigen Strecke mit viel bremsen und Gasgeben unterwegs bist, ist es gerade mit 300ccm normal wenn du meist im oberen Drehzahlbereich bist (ist mit der 650er auch nicht anders), auf der langen Geraden wirst du ja eh automatisch raufschalten wenn die gewünschte Geschwindigkeit erreicht ist. Ich würde auch keinesfalls dauernd auf den DZM schauen, beim Motorradfahren gibt es viel wichtigeres auf das man achten sollte (Stichwort: Blicktechnik, sehr sehr wichtig). Man hat eh sehr bald im Gefühl, in welchem Drehzahlbereich man ist und wo die Maschine gut geht, und einen Drehzahlbregrenzer gibts zur Not ja auch noch.

[tanni60]

weil es noch keiner geschrieben hat:

wenn Motor und Öl warm sind, sollten sie die Belastung gut vertragen,

aber Mäßigung, bis es so weit ist

[blahwas]

Ich habe nach 8 Jahren Autofahren erst den Motorradschein gemacht. Sich die möglichst niedrigen Drehzahlen abzugewöhnen war ein langer Lernprozess. Am Motorrad gilt bei warmem Motor, dass der rote Bereich wirklich erst da ist, wo eben der rote Bereich ist. Drunter ist der grüne Bereich, und Drehzahlen unter 50% vom roten Bereich sollte man in Kurven ohnehin meiden, sonst kann man den Kurvenradius nicht so schön mit dem Gas enger oder weiter machen. (Gilt natürlich nicht für sehr durchzugsstarke Motoren wie z.B. die Versys 1000!). Auch bei konstanter Fahrt ist eine zu niedrige Drehzahl nicht so schön für die Lager am Motor oder die Kette - und nach meiner Erfahrung spart man damit nicht mal relevant Benzin.

[SiRoBo]

Wann man schaltet, stellt sich doch irgendwann von selbst ein, aus meiner Sicht gibt es drei Möglichkeiten:

1. Ist einem die Beschleunigung zu gering, es ruckelt oder ändert sich beim Gasgeben nur das geräusch, dann ist der Gang zu hoch.
2. Gehen einem die hohen Drehzahlen auf den Geist (hinsichtlich Vibration und/oder Geräusch), dann ist man in zu niedrigem Gang.
3. Kann man sich nicht vernünftig zwischen den beiden Grenzen bewegen, dann ist es das falsche Antriebskonzept.

Die Welt ist nicht so kompliziert wie sie manche sehen...

[Michael_1969]

Meine damalige Piaggio X9 125 brauchte immer mindestens 6.000 Touren, um überhaupt vorwärts zu kommen. Max. Drehmoment bei 9.000, Höchstleistung bei knapp 10.000.

Noch schlimmer die "neue" MZ RT 125, da gab's unter 9.000 gar kein Vorwärtskommen. Bei leichtesten Anstiegen mussten es mind. 9.500 sein, doch dann ging das Möppi gut zur Sache für seine 11 Kw.

Dagegen ist meine Versys 650 ein richtiger Traktor, ab 3.000 beschleunigt die sogar am Berg schon gut durch.

Alles eben relativ... es kommt immer drauf an, woher man kommt und was man vorhat. Spaß macht beides, wenn man sich entsprechend drauf einlässt. Wer hubraummäßig von "ganz unten" kommt, hat's oft leichter und weniger Ansprüche

[diesel]

Danke Euch allen für die Antworten.
Mit dem Warmfahren war mir bekannt. Bin Berufskraftfahrer. Allerdings nicht mit dem Motorrad
Trotzdem sind die Tipps hilfreich. Deswegen hatte ich die Frage auch gestellt.
Habe mir zwischen Bestellung und Erhalt der Maschine auch Videos auf You Tube angesehen. Sind auch sehr gute Infos dabei.
Es grüßt diesel

[raheri]

Hallo Diesel,
willkommen im Forum - wieder ein neuer Versys X Fahrer .
Eine Sache wollte ich noch erwähnen. Die kleine Versys hat ihren Motor von der kleinen Ninja geerbt, er ist erprobt und drehzahlfest. Mein Freundlicher sagte kürzlich 'unkaputtbar'.
Dennoch fahre ich auch gern mal gemütlicher - bin wie Du auch nicht mehr der Allerjüngste. Die Gänge sind bei der Versys noch kürzer ausgelegt als bei der Ninja - naja sie hat mehr Windwiderstand und wird ja auch als Adventure-Bike mit off-road Fähigkeiten angepriesen. Mir waren schon bei der Probefahrt die 7000u/min bei Tempo 100 einfach zu hoch. Habe sie dann gleich mit einem größeren Ritzel - 15 Zähne statt 14 bestellt. Damit dreht sie dann um ca. 7% niedriger - nicht viel aber doch merklich. Das die Spritzigkeit etwas leidet, kann ich verkraften.
Schalten tue ich je nach Lust und Laune. Sie ist da, trotz des geringen Hubraums, ziemlich nachsichtig. Na gut, weniger als 3500 u/min mag sie nicht. Bei 50km/h bin ich meistens im 5. Auch den 6. toleriert sie noch, selbst mit dem größeren Ritzel. Aber ich bevorzuge den 5. In der Stadt drehe ich sie nicht hoch. Sie macht doch ganz schön Spektakel. Auf der Landstraße macht's schon Spass es mit 10000-12000 mal krachen zu lassen. Dass ich das nicht oft mache, sieht man an meinen 3,6l Durchschnittsverbrauch. Die Stärke der Maschine ist ihre Handlichkeit, deshalb bevorzuge ich auch kleine kurvenreiche Nebenstraßen. Da ist sie in ihrem Element.
Grüße raheri

[Schelle]

Hallo Raheri,
ich überlege auch 2 Zähne mehr drauf zu packen. Stimmt der Tacho noch oder hast du Abweichungen?

[raheri]

Hallo Schelle,
habe ich auch schon überlegt und einige vom US-Forum haben es probiert. Das Problem ist nicht die Tachoabweichung. Da wird das Signal vom Hinterrad abgegriffen. Abweichungen kann es also nur geben, wenn man die Reifengröße ändert.
Die Ganganzeige funktioniert nicht mehr. Zur Detektion des Gangs wird das Drehzahlverhältnis zwischen Kurbelwelle und Hinterrad ausgewertet. Wenn das nicht in einem vorgegeben Toleranzbereich liegt (was beim 15er Ritzel noch der Fall ist), gibt es statt der Ganganzeige eine Fehlermeldung. Das passiert wohl erst nach 200 - 300km, wenn ein interner error counter übergelaufen ist.
So habe ich das jedenfalls verstanden.
Grüße
raheri