Update zum Bremszangen-Umbau:
Ich habe heute mal die neuen gebrauchten Sättel der Er6 montiert und Probe gefahren.
(Der Kolbendurchmesser der neueren Sättel beträgt lt. meiner Messungen 26,90mm im Vergleich zu 23,90mm bei den alten Sätteln.) Immerhin 3mm pro Kolben mehr. Mal schauen, was da im Praxistest so geht.
Zuerst stand aber eine kurze Probefahrt mit der alten Bremsanlage und entsprechend einige kräftige Probebremsungen auf dem Programm, um später subjektive "Vergleichswerte" zu haben.
Nach dem Umbau und sorgfältigem Entlüften bleibt bisher dennoch eine schwammige Druckzone statt ein richtiger Druckpunkt. Eigentlich sogar schlimmer als vorher. Ich kann mit bärigem Zupacken den Bremshebel fast ganz bis zum Griffgummi durchziehen. Naja, das ist ja nicht der Hit...geht schon gut los.
Oder ich bin einfach verwöhnt von den Festsattel-Bremsen der Motorräder meiner Brüder.
Wie dem auch sei, mit dem Umbau kann ich nun ordentliche Stoppies hinlegen, wenn sich der Vorderreifen ausreichend mit dem Straßenbelag verzahnt und ich gut am Bremshebel rein lange. Und jetzt wirds eben subjektiv:
Ich habe nie vorher mit der alten Bremse einen Stoppie hinlegen können. Ob das nun jeweils am Griplevel des Straßenbelags und/oder am früh und fleißig regelnden ABS lag, sei mal dahin gestellt.
Allerdings habe ich heute zwischen der Probefahrt mit alter und neuer Bremse noch vorne und hinten die Dämpfung der Gabel und des Federbeins etwas geöffnet.
Nach dem Umbau regelte das ABS beim harten Bremsen bis zum Stillstand vorne weniger als bei der ersten Fahrt. Bei mehreren Bremsungen hatte ich vorne fast keine spürbaren Regeleingriffe mehr. Auf Kies und Schotter gebremst, regelt es aber nach wie vor wie wild. Gut so.
Es lagen übrigens über zwei Stunden zwischen den Probefahrten mit den verschiedenen Bremssätteln, beide fanden bei strahlendem Sonnenschein nachmittags und vergleichbaren Temperaturen statt. Die Bremsen und die Reifen konnten zwischendurch also abkühlen.
Könnte natürlich sein, dass der Vorderreifen bei der zweiten Fahrt durch vorangegangene erste Bremsmanöver schön auf Temperatur kam und deswegen so einen guten Grip hatte, dass es mir das Heck sauber angehoben hat.
Nach der zweiten Fahrt habe ich nochmals die Bremse vorn entlüftet, da kam auch tatsächlich noch eine kleine Luftlase raus. Der Druckpunkt ist aber nach wie vor eher eine Druckzone und somit etwas schwammig. Für mich lässt sich der Hebel einfach noch zu weit durchziehen.
Jetzt fahr ich mal die nächsten Tage weiter zur Probe und werde nochmals entlüften, eventl. leihe ich mir auch ein Unterdruck-Gerät dafür aus. Bis morgen lasse ich mal die Bremshebel vorne über Nacht angezogen.
Fazit für heute: Eine echte "Rennbremse" mit glasklarem Druckpunkt wirds m.M.n. mit den Schwimmsätteln wohl nie werden, aber bei einer Schreckbremsung und vollem Handeinsatz kann durch die Sinterbeläge und die größeren Bremskolben durchaus mal das Heck hochsteigen.
Mal schauen, wie sich das weiter entwickelt...
Danke jedenfalls für die Tipps von damaha wegen der geänderten Bremskolbendurchmesser und an blahwas wegen dem gesichteten günstigen Angebot!