Fett- / Ölablagerungen unterhalb der Kettenritzelverkleidung

[Tornanti]

Da ich früher ein Kardanmotorrad gefahren bin, bin ich verwöhnt, was die Sauberkeit des Motors angeht. Bei der Versys muss ich nun feststellen, dass sich unterhalb der Kettenritzelverkleidung auf vielen Flächen ein Fett-, Öl- und Dreckmix abgelagert hat (auf der Schaltwelle, auf der Kat-Verkleidung, an der Unterseite des Motorgehäuses etc). Kettenspray mache ich so aller 500km drauf. Aller 1000km reinige ich auch die Kette. Die Ritzelabdeckung hatte ich aber noch nicht demontiert und da reingeschaut.
Die Verschmutzungen wirken auf mich so, als ob jetzt die Ritzelabdeckung innen "voll" ist und Zeug rauskommt. Aber so viel Kettenspray habe ich noch garnicht verbraucht.
Habt Ihr auch dieses Ausmaß an Verschmutzungen? Würde gerne mal die Ritzelabdeckung abschrauben, um reinzuschaun und sauber zu machen. Wie bekommt man die schwarze Ritzelabdeckung aus Plastik ab? Ist die nur gesteckt oder verschaubt?
Gab es hier im Forum schon mal Bereichte über einen defekten Dichtungsring an der Getriebeausgangswelle bei noch relativ geringer Laufleistung? Man kann den Verschmutzungen ja nicht ansehen, was der Ursprung ist.

[Krid]

Da ist nix defekt, das schmiert das überflüssige Fett aus einer beabsichtigten Öffnung raus. Wird bei Betrieb warm. Wenn's auf den Auspuff tropft stinkt es tierisch und qualmt. Dachte mal da schmort was durch oder die Kiste fängt gleich Feuer...
Seither bin ich mit dem Fetten der Kette erheblich zurückhaltender.

[Tornanti]

Möglich, dass ich tendenziell zuviel Kettenfett aufgetragen hatte und sich die Ablagerungen in der Kettenritzelverkleidung bei warmem Motor nun verflüssigen und sich ihren Weg suchen.
Interessant, dass die Verschmutzungen nicht nur hinter dem Ritzel sind (vom Fahrtwind weggetragen), sondern auch etwas davor. Aber man weiß ja nie, was sich unter dem Fahrzeug für Luftwirbel ergeben und das Zeug verteilen.
Ich werde mal versuchen, die Ritzelabdeckung abzubauen und klar Schiff machen. Habe jetzt im Werkstatthandbuch gefunden, dass die schwarze Plastikverkleidung von Innen mit der Ritzelabdecklung verschraubt ist.
Sieht für mich so aus, als ob man nur die 3 Schrauben mit 6-Kantkopf lösen muss und dann hat man die Ritzelabdecklung demontiert. An 2 der 3 Schrauben kommt man gut ran, die 3. ist von der Zugänglichkeit etwas tricky. Ohne die Plastikverkleidung wäre es einfacher.

[Krid]

Sind am Gehäuserand ein paar Hülsen um das Teol passgenau anzusetzen. Pass auf das die Hülsen nicht im Fett verloren gehen oder wegfallen. Du wirst dann sicher sehen was ich meine...

[Tornanti]

Hülsen? Du meinst sicher das, was im Werkstatthandbuch als Passstift beschrieben ist.
Kommt man an die 3. Schraube mit normalem Werkzeug ran (Nuss oder Ringschlüssel)?

[Skalar-Fan]

Bei der 650er kann man den Deckel über dem Ritzel abschrauben.
Da sammelt sich viel schmodder
Steht im WHB nix drin oder ne Abbildung von?

Ansonsten einfach mal abschrauben versuchen

[Tornanti]

Fotos gibt es im WHB. Die sagen aber nichts darüber, welches Werkzeug am besten passt.
Die Schraube oben links ist etwas verbaut. Es gibt doch sicher im Forum jemanden, der die Schrauben schon mal gelöst hat.

[blahwas]

Kettenspray mache ich so aller 500km drauf. Aller 1000km reinige ich auch die Kette.

Das ist zuviel. Spray alle 1000 km und Reinigung alle 5000 km reicht. Bei der Reinigung bitte mechanisch und chemisch sanft zu Werke gehen, sonst ruinierst du die O-Ringe der Kette, hast bald die Fettfüllung der Kette verloren und eine defekte Kette mit krumm stehenden Gliedern.

[Tornanti]

Was das Fetten der Kette angeht, gibt es viele verschiedene Empfehlungen für die Intervalle. Ich habe von 300km bis 1000km schon alles gelesen. Hängt sicher auch davon ab, ob man im Regen gefahren ist oder nicht. Als Ketten-Neuling hatte ich mir gesagt, lieber zuviel Fetten als zu wenig. Kann sein, dass es zuviel des Guten war.
Ich habe mir für das Reinigen den "Kettenmax" angeschaft. Das funktioniert besser als das Reinigunsspray.
Nach meiner Erfahrung haftet das Fett auf einer gereinigten Kette deutlich besser, als wenn man immer wieder nur drübersprüht.

[karklausi]

Die Ritzelabdeckung mache ich auch höchstens 1x pro Jahr ab, da ist bei jedem alles zugeschmoddert. Weisses Kettenspray ist meiner Erfahrung das am meisten rotzt. Seitdem elektrischer Öler, da ist das Öl flüssiger und wenn der Scotti mal nicht funzt ( was ab und zu passiert ) dann nehme ich das Öl vom Scotti auch um manuell zu ölen. Klappt gut und schmoddert nicht so doll.
Die Ritzelabdeckung hab ich auch ohne WHB ab gekriegt und wenn ich das schon schaffe....schafft das jeder.
Hauptsache nach der letzten Fahrt fetten, dann ist das Metall der Kette noch warm und es verteilt sich besser. Ist wie Streicheln und Klopfen des Pferdenackens nach! dem Reiten.
Karklausi

[kautabbak]

Es sind 4 Schrauben, die Hülsen stecken in den zwei Löchern oben und unten. Bei mir im Motorblock, können aber auch im Deckel oder die eine da, die andere da stecken.
Kleine Knarre, 8mm Nuss und Verlängerung, alles gut.

Verschmutzung mit Scottoiler wesentlich geringer als mit Fett.

[Tornanti]

Danke für die Tipps. Dann werde ich mir mal eine kleine Knarre mit Verlängerung gönnen.

[locke]

Ich habe auch sehr viel Gesprüht habe aber nie gereinigt. Nach 50000 habe ich die Kette gewechselt, sie hätte aber noch 10000 gemacht.
Der Schmodder am Ritzel war mir gleich und sie lief.

[awv99]

Nach meiner Erfahrunng nimmt die enorme Ansammlung von Fett und Schmoder unter der Ritzelabdeckung (bei allen Mopeds) enorm ab,
wenn man einen Kettenöler verwendet.
Die Kette bleibt auch recht lange sauber ,da dass Kettenöler-Öl kein kein Haftöl ist und damit den ganzen Strassen-Dreck nicht "anzieht"

[andre]

...ich habe mal in der Werke "einen Anschiss" gekriegt, ich solle weniger Kettenspray nehmen oder vernünftiges, weil am vorderen Ritzel so viel Schmodder war.

Nach dem diskreten Hinweis, von wegen Eis wird dünn, Empfehlung Kettenspray von euch (alles breit grinsend auf beiden Seiten) kam dann der ernste Hinweis, dass ich zu viel geschmiert habe.
Seitdem fette ich die Kette deutlich weniger und es ist erstaunlicherweise noch nix expolodiert....

Ernsthaft, vernünftiges Kettenspray, das ganze weniger benutzt und das Ergebnis könnte ok sein.

@Tornanti
Hast du dich mal Dry Lube beschäftigt? Könnte vielleicht eine Alternative für dich sein...

[blahwas]

Über Kettenmax habe ich schon häufig gehört, dass er O-Ringe beschädigt. Ernsthaft, Kettenreinigung ist Fleißarbeit.

[nexiagsi16v]

500km ist echt nicht viel. Ich schmiere so zwischen 1.000 und 1.500km meine Kette. Nehme den B-Tachostand für die gefahrenden Kilometer, damit ich weiß, wenn es wieder fällig wird. Ich fette vorallem nach der Fahrt. Da ist die Kette noch "warm", das Fett kommt somit gut überall hin und zieht bis zur nächsten Tour bissel an. Fetten und gleich los, bedeutet immer viel Fett am Bike, aber etwas weniger an der Kette.

[Tornanti]

So, ich habe jetzt den ganzen Schmodder hinter der Ritzelabdeckung entfernt. War 'ne echte Sauerei. Fotos habe ich jetzt nicht gemacht. Ich wollte mit meinen versifften Fingern nicht das Smartphone einsauen. Sah so ähnlich aus wie auf dem Foto von Kautabbak.
Ich werde in Zukunft vorsichtiger mit Kettenfett umgehen. Vielleicht fahre ich morgen mal bei Louis vorbei und hole mir das DryLube-Spray. Einen Test ist es wert. Bin eher der Schönwetterfahrer. Fahrten bei Regen gibt es maximal bei der jährlichen Alpentour. Dafür kann man dann ja temporär auf normales Kettenfett umstellen.
Jaja, ich weiss, die Kette muss vor dem Umfetten richtig sauber gemacht werden.

[Hoinzi]

Vor der Benutzung von DryLube muss die Kette fettfrei und auch sonst sauber sein. Zwischendurch wechseln macht halt Arbeit. Ich fahre seit knapp 20.000 km mit DryLube (von Procycle, also Louis) und bislang klappt das gut. Die Kette setzt nur gerne mal etwas Flugrost an, wenn sie nass wird. Aber das Mopped bleibt sauber, dafür sprühe ich die Kette gerne alle 400 km ein, geht ja auch schneller als mit Fett, da man nichts abdecken muss.

Mein Kettenöler von der Versys liegt noch in der Garage, ich glaube aber, dass ich den nicht mehr einbauen werde. Das Öl hat auch geschweint und ob die Kette viel länger gehalten hätte möchte ich auch bezweifeln, sah bei mir nicht so aus.

[Smi]

Hallo an alle.

@Kautabak
Du hast ja die vordere Ritzelabdeckung demontiert, um überschüssiges Kettenfett zu entfernen.
Ich habe ebenfalls etwas "übertrieben" und möchte das Ganze beheben.
Könntest du mir etwas genauer beschreiben, wie die Demontage gemacht wird und was zu beachten ist?
Z.B., kann/muss die schwarze Kunststoffabdeckung auf dem Deckel zuerst entfernt werden oder ist diese Bestandteil des Deckels? Hab jedenfalls keine Schrauben darin gefunden.

Falls du noch ein paar Fotos "von während" der Demontage, nehm ich diese gern. Bin halt Neuling beim Schrauben.

Danke schon jetzt und allen ein entspanntes Wochenende.
Jürgen