Um den (angeblichen) Vorteil von Radialbremspumpen zu verstehen habe ich mir mal die Brembo-Patente angeschaut. Da wird von einer lineareren und reibungsärmeren Kraftübertragung gesprochen. Ok.
Jeder Bremshebel, ob klassisch oder radial, übersetzt eine Drehbewegung (Hebel) in eine lineare Bewegung (Druckkolben). Bei der Radialbremspumpe ist im Vergleich zum klassischen System der Hebel faktisch 90°in Bezug auf den Kolben abgeknickt.
Es wird immer ein Weg X (Finger) in einen Weg Y (Bremskolben) übersetzt. Wenn X und Y bei radialen und klassischen Bremspumpen identisch sind, dann kann nur noch die Reibung im Gleitlager des Bremshebels einen Unterschied machen. Andere Voodoo-Faktoren gibt es nicht. Die Reibung im Hebellager könnte man durch den Einsatz eines Kugellagers fast gegen null reduzieren.
Man kann natürlich noch am mechanischen Übersetzungsverhältnis des Hebels und am hydraulischen Übersetzungsverhältnis tunen. Dann kann man mit noch weniger Kraft mehr Druck aufbauen. Erfordert aber noch zwingender Stahlflexleitungen, damit der Druckpunkt nicht zu weich wird.
Der Hauptgrund für die Entwicklung von Radialbremszylindern durch Brembo war aber ein ganz anderer: Platzeinsparung bei MotoGP-Maschinen. Nachzulesen hier.
https://www.brembo.com/de/company/news/ ... bo-bremsen.
Die Radialbremszangen am Rad sind auch ein Produkt der MotoGP. Es ging bei der Enwicklung darum, den schnellen Tausch von Vorderrädern, ausgerüstet mit Bremscheiben mit unterschiedlicher Dicke, zu vereinfachen. Irgendwie haben diese Bremszangen dann den Weg in den Consumer-Bereich gefunden, auch wenn unterschiedliche Scheibendicken bei uns Amateurfahrern nicht wirklich relevant sind. Wichtiger ist ein Monoblock-Design, welches besonders biegesteif ist. Egal ob radial oder axial verschraubt.
Bisherige Zweiräder seit 1982: Simson S50, Simson S51, MZ ES 250, MZ ETZ 250, Yamaha XJ900S 1998-2018 (112.000km), Kawasaki Versys 1000 (Bj. 2018), Gesamtkilometer jenseits der 200.000.