Fahreindrücke nach den ersten 5000km

Allgemeine Themen und Antworten auf immer wieder gestellte Fragen zur Kawasaki Versys 1000
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Tornanti
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Fahreindrücke nach den ersten 5000km

#1 Beitrag von Tornanti »

Ich möchte hier im Forum meine Erfahrungen mit der Versys 1000 (2018) darstellen. Diese Eindrücke sind natürlich sehr subjektiv und beeinflusst von 20 geilen Jahren mit einer Yamaha XJ900S Diversion.
Die Entscheidung zum Verkauf der XJ900S, welche ich 1998 neu gekauft und damit 110.000 unfallfreie Kilometer abgespult habe, wurde primär getrieben von zunehmenden Ergonomieproblemen. Die Sitzhaltung auf einem Sporttourer mit engem Kniewinkel passt irgendwann nicht mehr zum vorgeschrittenen Alter des recht groß gewachsenen Fahrers. Und das fehlende ABS war nach einer heiklen Situation auf der Autobahn auch ein Thema.
Also 2 Jahre mit der Idee schwanger gegangen, Testberichte recherchiert und Probefahrten gemacht.
Die neue sollte folgende Kriterien erfüllen:
• volle Tourentauglichkeit
• bequem für meine Sozia,
• hohe Zuladung,
• Zuverlässigkeit,
• großer Tank,
• guter Wind und Wetterschutz
• Gewicht max. 250kg
• möglichst Kardan
• formschönes Gepäcksystem
BMW R1200GS und R1200RT fielen wegen des rumpeligen Boxermotors bei der Probefahrt durch. Der Motor der Suzuki V-Strom 1000 hatte einen ähnlichen Charakter. Irgendwie bin ich eben doch ein überzeugter Fan von Reihenvierzylindern.
Die FJR1300A hat einen Traummotor, ist aber mit knapp 300kg zu schwer.
Nach 3 Probefahrten und dem Erscheinen der KV 2018 in Rot stand dann schnell fest, die wird es.
Schnell waren 2300km Landstrasse absolviert und es stand im August die jährliche Alpentour an. Dieses Mal leider ohne Sozia, dafür mit Kumpel auf eigener V-Strom 650 XT.
Die Anreise über 730 Autobahnkilometer verlief trotz Regen sehr entspannt. Kein Drücken der Sitzbank an den Oberschenkeln, keine Knieprobleme, der Windschutz mit der MRA-Varioscreen optimal.
Die nächsten Tage wurden Splügenpass, San Bernadino-, Maloja-, Julier-, Albula-, Bernina-, San Marco, Vivione und weitere Pässe unter die Räder genommen.
Hier zeigte sich ein riesiges Manko, welches man bei Probefahrten im Flachland, 700km von den Alpen entfernt, schlecht testen kann. Enge 180°-Kehren.
Dem Motor fehlt schlicht Druck ganz unten im Drehzahlkeller, so zwischen 1500 und 2000U/min. Noch nie habe ich so häufig bergauf in einer Spitzkehre auf der äußeren (!!) Fahrspur den 1. Gang einlegen müssen. Im 2. Gang die Kurve anfahren, Abbremsen und im Scheitel gescheit mit dem 2. Gang Herausbeschleuningen funktioniert meist nicht. Ich war ratlos, war ich doch all die Pässe schon mehrfach mit der XJ900S gefahren, meistens sogar mit Sozia. Immer im 2. Gang.
Laut Drehmomentkurve hat die XJ900S bei 2000U/min nur ca. 55Nm, die Versys 83Nm. Gefühlt verhält es sich aber umgekehrt. Die Drehzahlen sind bei identischen Geschwindigkeiten bei beiden Motorrädern annähernd gleich. Und das trotz ca. 150cm³ mehr Hubraum der Versys.
Also weiter recherchiert. Und dann wurde ich fündig. Hub der XJ900S 60,5mm. Versys nur 56mm. Die Versys kann Ihre Abstammung aus einem sportlich orientierten Motor trotz geändertem Zylinderkopf, Nockenwellen und Steuerzeiten für mehr Drehmoment unten herum nicht leugnen. Viel Hub heißt viel Kröpfung der Kurbelwelle und damit Hebelwirkung, um die Kraft des Kolbens auf die Kurbelwelle zu übertragen.
Als weiteres Manko stellte sich der originale Lenker heraus. Im engen Kurvengeschlängel sind breite Lenker unpraktisch. Die Arme/Hände müssen weite Wege gehen. Starker Lenkereinschlag in Kombination mit einer nur geringen Kröpfung führt nach mehreren Stunden Pässefahrt zu Schmerzen im rechten Handknöchel. Warum nur rechts? Weil das Handgelenk in Linkskurven stark geknickt ist und beim Gasgeben zusätzlich eine Rotation erfährt. Breite Lenker auf Maschinen, die nur auf der Straße bewegt werden ist in etwa so sinnvoll wie ein SUV in der Stadt. Ich kenne die Argumente, dass man mit einem breiteren Lenker die Maschine besser im Griff hat. Wirklich? Bei Motocrossern auf losem Untergrund ja. Auf engen Strassen, nein.
Hinzu kommt, dass der Bremshebel selbst in Stellung 6 für jemanden mit kleinen Händen noch sehr weit ist. Nur in Kombination mit sehr dünnen Handschuhen geht es halbwegs. Dicke Handschuhe mit Membran und Fütterung für den Herbst werden zum Problem. Präzise und dosiert Bremsen ist mit dem Originalhebel schwierig.
Beim Alpenmasters 2015 hatte die Versys 1000 einen respektablen 3. Platz erreicht, wurde als „klar bester Alpentourer“ tituliert. Und das bei starker Konkurrenz von BMW S1000XR, KTM 1290 Super Adventure und Ducati Multistrada 1200. Wieso sieht man die Versys dann so selten in den Bergen?
2. Platz beim Durchzug bergauf mit Sozius im 2. Gang. Nur die KTM 1290 war besser. Ich kann es irgendwie nicht glauben. Sind alle heutige Motorräder wirklich so schwach?
Seelig die Zeiten echter Dampfhämmer unter den Reihenvierzylindern (GSX 1400, XJR 1300, GSF 1250).
Aber selbst die V-Strom 650XT meines Kumpels hatte keine Probleme. Spitzkehre im 2. Gang. Null Problem.
Jetzt frage ich mich, ob ich mit meiner Meinung allein dastehe, mir das alles nur einbilde. Beim Lenker kann man einiges mit Teilen aus dem Zubehör richten. Wer hat da Tipps?
Beim Thema Drehmoment wird es schon schwieriger. Ein Akrapovic-Endtopf bringt nur +3,5Nm fürs viele Geld. Ein kleineres Ritzel vorn? Für die Spitzkehre wahrscheinlich gut. Allerdings war mir das Drehzahlniveau im 6. Gang jetzt schon zu hoch. Das würde dann noch höher ausfallen. Vom Spritverbrauch ganz zu schweigen.
Ich bin mir sicher, dass ich mit diesem Bericht eine kontroverse Diskussion auslösen werde, weil ich unser geliebtes Spielzeug in 2 speziellen Punkten (Drehmoment / Lenkerergonomie) madig gemacht habe. Ich freue mich auf Euer Feedback.
PS: Ich vermisse den wartungsarmen Kardan.
Zuletzt geändert von Tornanti am 2. Sep 2018 16:40, insgesamt 1-mal geändert.
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juschka
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Re: Fahreindrücke nach den ersten 5000km

#2 Beitrag von juschka »

Also ich habe meine Versys 1000 mit Bauj 2016 nun knapp 12 000km in 9 Monaten und davon knapp die Hälfte "am Berg".

Die von Dir beschriebenen Probleme kenne ich gar nicht. Bin auch mit 1,85m weder die kleinste noch leichteste.
Aber wir waren im Juli die von Dir genannten Pässe und noch einige mehr :dance: gefahren, fast 4000km. Und ich bin fast alle Spitzkehren im 2. Gang gefahren, selten wirklich nur im 1. Gang und dann war es meistens auch "zu niedrig". Es waren aber deutlich engere / kleinere Strassen im Vercors etc. dabei mit max. einer Auto-Spurbreite. Die grossen Pässe sind ja quasi Autobahnen.
Vielleicht war es für Dich "nur" ungewohnt, weil Du noch Deiner Vorgängermaschine ein wenig nachtrauerst?

VG
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Krid
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Re: Fahreindrücke nach den ersten 5000km

#3 Beitrag von Krid »

Bist du sicher, dass du deine Versys nicht versehentlich im reduzierten Leistungsmodus bewegst?
Gruß Dirk
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Tornanti
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Re: Fahreindrücke nach den ersten 5000km

#4 Beitrag von Tornanti »

Ja, klar. Immer in "F"-Modus. Kann allerdings nicht messtechnisch prüfen, ob es bei Anzeige "F" auch wirklich "F" (120PS) ist, oder doch nur "L" (90PS). Bin auch wahlweise das KTCS in 1, 2 und 3 gefahren. Kein Unterschied fühlbar.
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Re: Fahreindrücke nach den ersten 5000km

#5 Beitrag von gery_35 »

Würd sich auf einen leistungsprüfstand feststellen lassen.
Wenn ich rechts drehe, wird die landschaft schneller

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Re: Fahreindrücke nach den ersten 5000km

#6 Beitrag von KawaCruiser »

Nene... da muss kein Prüfstand her...

Der Motor kann bei knapp über Standgas bewegt werden. Aber dort hat er keinen Schub.
Ich bin auch noch keinen Reihenvierer gefahren der dort etwas gehabt hätte was man Schub nennen könnte.
Bin dazu übergegangen sie halt im Ersten ums Eck zu wuchten...da muss man halt mit der Gashand etwas zärtlicher sein...
So long...
Andreas

Tornanti
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Re: Fahreindrücke nach den ersten 5000km

#7 Beitrag von Tornanti »

2 Reihenvierer. Beide mit 1000ccm. Einer kurzhubig, einer langhubig. Der langhubige wird untenherum mehr Druck haben, dafür weniger Maximalleistung. Aber wer benötigt die schon in den Bergen.
So ausgelegte Vierzylinder gibt es aktuell nicht.
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Re: Fahreindrücke nach den ersten 5000km

#8 Beitrag von Kroko »

Etwas Stützgas kann helfen. Also Fuß auf die Hinterradbremse und mit etwas mehr Gas (Drehzahl) durch die Kurve.
Zum Lenker. Wenn es dein Tankrucksack zulässt versuch es mal mit verdrehen des Lenkers zu dir.
Das verkürzt den Radius und kommt dir vielleicht entgegen.

Nach 110000 Kilometern auf ner XJ wirst du dich erst mal umgewöhnen müssen.
Rainer


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bad boy
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Re: Fahreindrücke nach den ersten 5000km

#9 Beitrag von bad boy »

Bin dieses Jahr mit meiner Frau knapp 1000km in den Dolomiten gefahren.
Hatte das Problem nicht.
Habe den 1.Gang so gut wie nie gebraucht.
Im Gegenteil, ich war erstaunt wie gut sie durchzieht.
Und wir sind mit 90+85kg keine Leichtgewichte.

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Re: Fahreindrücke nach den ersten 5000km

#10 Beitrag von axelbremen »

Also die xj 900 und ihre fahrleistungen sind mir wohl bekannt.
Glaube das du da ein gewaltiges empfindungsproblem hast.
Wenn deine kv keinen defekt hat hat die xj nicht den hauch einer chance im vergleich in irgend einer motordisziplin einen stich gegen die kv zu machen.
Den ersten gang habe ich in 48000 km in keiner noch so engen spitzkehre benötigt.
Das einzige moped das ich kenne das als 4 zylinder besser aus der ecke kommt ist meine b king.
Aber jeder wie er meint. Vielleicht sollte mal eine andere kv zum vergleich bitten.
Gruss axel

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Gottfredl
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Re: Fahreindrücke nach den ersten 5000km

#11 Beitrag von Gottfredl »

axelbremen hat geschrieben:Also die xj 900 und ihre fahrleistungen sind mir wohl bekannt.
Glaube das du da ein gewaltiges empfindungsproblem hast.
.......
Das einzige moped das ich kenne das als 4 zylinder besser aus der ecke kommt ist meine b king.
Aber jeder wie er meint. Vielleicht sollte mal eine andere kv zum vergleich bitten.
Gruss axel
Das meine ich auch; die von Tornanti zitierte Drehmomentkurve lügt nicht: Wenn die KV bei 2000rpm mehr Drehmoment hat, hat sie die, auch wenn der Motor kurzhubiger ist als der der XJ ist.
Nie im Leben hat die XJ mehr Bums als die KV.
lg
Gottfried
Zuletzt geändert von Gottfredl am 2. Sep 2018 23:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Fahreindrücke nach den ersten 5000km

#12 Beitrag von versyfft »

Hier sind die Leistungskurven der XJ900 und er 2012er KV:

(Evtl auf Grafik anzeigen oder in neuem Tab öffnen klicken)

Bild

Bild

Das Drehmoment der KV liegt haushoch über der XJ
Zuletzt geändert von versyfft am 3. Sep 2018 09:34, insgesamt 2-mal geändert.

Tornanti
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Re: Fahreindrücke nach den ersten 5000km

#13 Beitrag von Tornanti »

Kroko hat geschrieben:Etwas Stützgas kann helfen. Also Fuß auf die Hinterradbremse und mit etwas mehr Gas (Drehzahl) durch die Kurve.
Zum Lenker. Wenn es dein Tankrucksack zulässt versuch es mal mit verdrehen des Lenkers zu dir.
Das verkürzt den Radius und kommt dir vielleicht entgegen.

Nach 110000 Kilometern auf ner XJ wirst du dich erst mal umgewöhnen müssen.
Den Lenker habe ich schon maximal nach unten gedreht. Begrenzt wird das durch die Haltebügel für die originalen Handprotektoren. Irgendwann kratzen die auf den seitlichen Tankverkleidungen.
Der Tipp mit dem Stützgas ist nicht ganz logisch. Drehzahl und Geschwindigkeit stehen durch das Getriebe in einem festen Verhältnis. Um mit mehr Drehzahl durch die Kurve zu fahren, muss ich nicht auf die Bremse treten. Da würde mehr Gas geben reichen oder eben in den 1. Gang runterschalten. Stützgas mit Bremse würde nur Sinn machen, wenn die weiter geöffneten Drosselklappen die Zylinder anders füllen und damit mehr Drehmoment entsteht, als durch das Bremsen genommen wird.
Habe mal in "Motorrad" gelesen, dass das Betätigen der Hinterradbremse in Kurven und gleichzeitiges Gasgeben deshalb von Vorteil ist, weil dann das Hinterrad tiefer eingefedert ist und damit sich die Kurvenlage positiv ändert.
Zuletzt geändert von Tornanti am 3. Sep 2018 19:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Fahreindrücke nach den ersten 5000km

#14 Beitrag von Kroko »

Durch Stützgas hast du etwas höhere Drehzahlen und kannst dir so manchmal das zurück schalten sparen.
Probier es doch mal aus. Wenns nicht hilft oder dir nicht taugt kannst dir immer noch was anderes einfallen lassen. :)
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Re: Fahreindrücke nach den ersten 5000km

#15 Beitrag von Tornanti »

bad boy hat geschrieben:Bin dieses Jahr mit meiner Frau knapp 1000km in den Dolomiten gefahren.
Hatte das Problem nicht.
Habe den 1.Gang so gut wie nie gebraucht.
Im Gegenteil, ich war erstaunt wie gut sie durchzieht.
Und wir sind mit 90+85kg keine Leichtgewichte.
Könnte sein, dass mehr Gewicht von Vorteil ist, weil die Sozia quasi als Speicher von kinetischer Energie positiven Einfluss auf das Durchfahren von Spietzkehren bergauf hat. Ich werde es mal mit meiner Frau probieren :D
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Re: Fahreindrücke nach den ersten 5000km

#16 Beitrag von Tornanti »

Kroko hat geschrieben:Durch Stützgas hast du etwas höhere Drehzahlen und kannst dir so manchmal das zurück schalten sparen.
Probier es doch mal aus. Wenns nicht hilft oder dir nicht taugt kannst dir immer noch was anderes einfallen lassen. :)
Das kann doch garnicht sein. Wenn ich mit 30km/h durch die Kurve fahre ohne Stützgas, dann hat der Motor eine Drehzahl von X. Wenn ich mit Stückgas und Bremse mit 30km/h durch dir Kurve fahre, dann hat der Motor die gleiche Drehzahl X. Wo soll das Mehr an Drehzahl herkommen bei konstantem Übersetzungsverhältnis des Getriebes?
Hier ein Wikipedia-Beitrag zum Thema Stützgas bei Kurvenfahrt.
https://de.wikipedia.org/wiki/St%C3%BCtzgas
Von Bremsen ist da überhaupt nicht die Rede. Ich denke, der Begriff wird sehr unterschiedlich verwendet.
Zuletzt geändert von Tornanti am 3. Sep 2018 19:28, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Fahreindrücke nach den ersten 5000km

#17 Beitrag von Uwe_MY »

Moin Tornanti,

Wieso sollte das Hinterrad einfedern wenn man die Bremse tritt?? Eher das Gegenteil ist der Fall.

Stützbremsen bringt Stabilität bei niedrigen Geschwindigkeiten in die Fuhre. Kannst Du einfach mal auf nem Parkplatz ausprobieren. So langsam es geht geradeaus fahren, und dann das Ganze nochmal mit leichtem Druck auf die Hinterradbremse.

Was ich mache, großer V2 italienischer Herkunft.

Schon vor dem Kurvenscheitel leicht and Gas gehen. Eigentlich schon direkt am Kurveneingang. Geschwindigkeit und Stabilität bringe ich mit der Hinterradbremse in die Schosse, und ein bisschen mit der Kupplung spielen, dann klappst im 2. Gang. Unter 2.500/3.000 U/Min mag mein Moped nicht wenn man Gas gibt, schalte ich vor der Kurve in den ersten Gang schmeißt das Ding dich bald über den Lenker... Also einfach mal verschiedene Dinge ausprobieren.

Oft ist es auch Tagesfprm des Fahrers abhängig wie gut das mir Spitzkehren klappt. Geht mir zumindest so.

Cheers

Uwe
Zuletzt geändert von Uwe_MY am 3. Sep 2018 19:27, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Fahreindrücke nach den ersten 5000km

#18 Beitrag von Tornanti »

Mit schleifender Kupplung im 2. Gang durch die Kurve? Musste mein Kumpel mit der V-Stom 650 XT auch in Spitzkehren. Hatte bisher immer angenommen, dass das ein "Privileg" von V2-Motoren ist und nicht für Reihenvierer. :?
Zuletzt geändert von Tornanti am 3. Sep 2018 19:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Fahreindrücke nach den ersten 5000km

#19 Beitrag von Exilfranke »

Hi,

@Tornanti: Uwe fährt ja ne Duc - von daher wohl kein Reihenvierer und Grund für die schleifende Kupplung ...

Zum Thema: komme gerade zurück aus den Alpen und bin dort mit Sozia und vollem Gepäck gefahren (darunter Martina, Stilfser, Jaufen, Timmelsjoch, Mortirolo).
Den ersten Gang haben ich in genau einer Kehre gebraucht (auch wegen Fahrfehler meinerseits) - alle anderen waren im 2. locker machbar.
Aus der Kehre rausknallen geht dann aber leider nicht wg. zu niedriger Drehzahl - es hat mich aber auch keiner überholt.
Für den Angriffsmodus wäre ich sicher einige Kehren einen Gang kleiner gefahren - dann aber nur ohne Gepäck und ohne Sozia.

Die Hinterradbremse benutze ich bei der kV für Kurvenfahrten erstmals - auch um den Lastwechsel abzumildern, mit ihren Unannehmlichkeiten bzgl. Sozia und Spur...

Dass die kV für die Alpen ungeeignet wäre, kann ich echt nicht bestätigen - dafür haben wir dann doch zu viele Alpen-Master-Sieger überholt...

PS: den Kardan hätt' ich auch gern - habe mir mit nem CLS-Evo beholfen (viewtopic.php?f=60&t=11889)
Cheers,
Sven

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Re: Fahreindrücke nach den ersten 5000km

#20 Beitrag von ThaiChris »

Also das Problem Lenker und Bremshebel hat ein groß gewachsener Fahrer nicht.
Spitzkehren und Gangwahl : Ich bin mit einer 1200 GS LC fast jeden Pass in den Dolomiten gefahren, - unter 2500 U/min peitscht sie dich vom Bock :) - klar kann die KV bis auf Standgas runter, aber da erwartest Du "Druck" ???
Möglicherweise warst du in den Spitzkehren zu langsam ?
Ich kenne kaum einen Motor der ein nutzbares Drehzahlband von 9000 U/min hat, von 1000-10.000 U/min,.... und die sogenannten 2 Zylinder wollen Drehzahlen unter 2500 gar nicht so recht.
Ich hatte in Ö einen Bikerkumpel mit einer 900 er Yamsen, den habe ich mit der GS fürchterlich hergebrannt, einen anderen auf der KV nicht, die war nicht zu überholen.
lg
Christian
Zuletzt geändert von ThaiChris am 3. Sep 2018 20:37, insgesamt 1-mal geändert.

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