Rundreise Rumänien

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blahwas
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Rundreise Rumänien

#1 Beitrag von blahwas »

Wo war ich noch nie? Wo locken Freiheit, Abenteuer, Passknackerpunkte, Exotik, Regionen unverdorben von Massentourismus (und vielleicht noch ein Kaufkraftgefälle)? Und wo wollen überhaupt die anderen von der Schottergruppe mit? Nach einiger Abstimmungsarbeit sind wir 5 Leute, die im August für zwei Wochen nach Rumänien wollen. Wir sind: Luca (Hackstück) auf Yamaha Tenere 700, Christian (kleiner Chris) auf KTM 890 Adventure R, Yannick auf Honda Africa Twin 1000 DCT, Mirko (Angstnippel) auf KTM 790 Adventure, und ich selbst, auf Kawasaki Versys 650.

Mein Motorrad hat zur Vorbereitung eine dichte Gabel bekommen, einen frischen Satz (gebrauchter) Conti TKC 70 und einen Ölwechsel. Da ich damit erst zwei Wochen vorher von eine dreiwöchige Kroatien/Bosnien/Montenegro-Reise abgeschlossen habe und diese Saison auch schon 32000 km runter habe, denke ich, dass das gut passen wird.

Unsere Reise wird eine Rundreise sein. In Rumänien lädt der Karpatenbogen zu einer Rundfahrt ein, und auch die Passknackeradmins sehen das so.

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Ich peile mal wieder den Landespreis an, d.h. ich will alle diese Pässe holen. Es gibt zusätzlich einige Schotter/Geläde-Pässe (Typ XXX in der Passknackerdatenbank), die je nach Feuchtigkeit der Wetterlage auch schwierig zu befahren sind. Die plane ich erst mal mit rein, für den Abenteuer-Aspekt, und außerdem sind wir ja eigentlich eine Schotterreisegruppe. Ich habe vorher Tagesetappen geplant und geeignete Orte für Übernachtungen recherchiert. Die Idee ist, dass wir gemeinsam übernachten, dass dazwischen aber durchaus auch unterschiedliche Routen gefahren werden dürfen. Da meine Routen selten geradeaus laufen, können die Mitfahrer so auch deutlich kürzere Tagesetappen fahren - wobei ich dieses Mal in der Regel unter 300 Tages-Kilometern bleibe. Ich wollte mehr Erholung und weniger Hektik, und außerdem kann ich gar nicht einschätzen, wie gut ich vorankommen werde, weil ich hier noch nie war, und auch in keinem Nachbarland.

Die Anreise ist unangenehm weit und mit Ungarn in der Mitte auch wenig attraktiv, daher organisiert Luca einen Anhänger für 4 und einen VW Bus als Zugfahrzeug. Wir sind 5, ich kann aber auch auf eigener Achse runter rollen, da bin ich tolerant. Leider sagt uns Mirko einige Tage vor der Reise ab, weil an seiner KTM noch immer das gleiche Problem mit dem Kühlwasserverlust besteht, das ihm letztes Jahr im September schon die Schottertour in Westitalien versaut hat. Und das innerhalb der Garantiezeit. Das einzig Gute daran ist, dass ich so doch noch auf dem Anhänger landen werde.


12.8. Die Voranreise

Es sind 1300 km von Frankfurt bis zur Grenze.

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Luca sammelt Chris und Yannik bei sich in Frankfurt ein. 3 Motorräder landen längs auf dem Anhänger, meine Versys würde später in Nürnberg vorne quer aufgeschnallt. Das sieht zwar gut aus, aber der Anhänger hat dadurch hinten Übergewicht und hebt das Zugfahrzeug, einen VW Bus, fast von der Hinterachse. mit negativer Stützlast kann man nicht sinnvoll fahren. Da die Schienen und Wippen ziemlich fest auf dem Anhänger verschraubt sind, sucht Luca Ballast und wird in seiner Garage fündig: Da steht ein Motorrad von unserem gemeinsamen Freund Nic, mit dem wir nus vor 2 Wochen noch in Slowenien auf dem Festival vergnügt haben. Sein Motorrad steht da schön länger, er wohnt anderswo, und sein Motorrad ist baugleich zu meinem und damit ein idealer Platzhalter. Schwupps, Versys dazu und auf geht's Frankfurt-Nürnberg am Freitag Abend.
Die Fahrt läuft glatt und ich treffe die Crew direkt bei einem TexMex-Restaurant in der Nähe meines Wohnortes. Unser Plan A ist, dass wir heute Abend alle bei mir schlafen und morgen sehr früh starten. Plan B wäre, dass wir noch nach Passau weiter fahren und dort schlafen, womit wir morgen 2,5h Fahrzeit sparen würden. Dafür kommen die Jungs aber schon zu spät bei Nürnberg an, bzw. man müsste ohne Essen sofort weiter, damit man bei Passau noch ein Hotel mit offener Rezeption findet. So gibt's stattdessen einen gemütlichen Abend, wobei wir nach dem Aufladen meiner Versys um 23 Uhr in die Federn kriechen. Nics Versys bleibt jetzt in meiner Garage.

13.8. Die lange Anreise

Bei 1100 km Tagesetappe mit Anhänger sollte man früh aufstehen. 5 Uhr Wecker, 5:30 Abfahrt - das schöne an einem vorbereiteten Gespann ist, dass es reicht, wenn nur einer von uns vier wach und fahrtüchtig ist. Erstaunlicherweise haben auch die beiden unter-42-Jährigen eine Fahrerlaubnis BE, die man braucht, um die ca. 4,1 Tonnen steuern zu dürfen. Der Verkehr läuft völlig glatt und ohne Staus. In Österreich dürfen BE-Gespanne leider nur Tempo 80 fahren, aber mit 4,1 Tonnen und 105 PS kommt man auch nicht oft in Versuchung. Man folgt halt einem der schnelleren Sattelschlepper-LKW.

Pausen gibt's zum Tanken, für Eis und Pippi, und in Ungarn dann auch für ein Mittagessen am "Autohof". Ungarisch ist eine völlig fremde Sprache, aber zu Glück sind Fotos dran, und praktisch jeder, mit dem wir heute zu tun haben, spricht Englisch. Bei irgendeiner Pause fällt uns ein Ur-Multistrada-Fahrer auf, der sein Motorrad schüttelt. Den spreche ich an: Sprit alle! Anscheinend hat die italienische Diva heute beschlossen, ihren Spritverbrauch zu verdoppeln. Ich zeige ihm dem Weg zu unserem Anhänger. Mein Versys-Tank ist randvoll, und ich habe einen Schlauch griffbereit im Tankrucksack. So bekommt er 1,5 Liter rübergezapft, für den Weg zur nächsten Tankstelle. Helfen ist Ehrensache!

In Ungarn ist die Autobahn schnurgerade und verkehrsarm, teilweise auch holprig. Der Blick aus dem Fenster zeigt wenig Höhenunterschiede und viel Acker. Es gibt auch Passknacker in diesem Land, im Nordosten und im Südenwesten - aber die lasse ich dieses Jahr links liegen. Wir sehen tatsächlich auch ein paar Felsen, aber 99% sind wirklich sehr flach.

Unsere erste Übernachtung in Rumänien hat etwas mehr Planung erfordert. Gefragt ist ein Hotel mit möglichst lang besetzter Rezeption und einem Parkplatz, wo der VW Bus mit Anhänger die zwei Wochen stehen bleiben können. Und etwas zu Essen sollte es dort auch geben. So landen wir in Satu Mare. Das liegt 10 Minuten hinter der Grenze und 60 km vor dem ersten Passknackerpunkt. Achja, die Grenze. Seufz. Wir rumpeln eine Stunde über eine holprige ungarische "Bundesstraße" zum Grenzübergang. Leider führt keine Autobahn nach Satu Mare. Überhaupt führen wenig Autobahnen über diese Landesgrenze.

Rumänien ist in der EU, hat aber nicht den Euro und ist auch nicht im Schengen-Raum. Man muss also Geld tauschen, sich an der Grenze anstellen, vier Personalausweise und 6 Fahrzeugscheine überreichen. Das dauert heute eine ganze Stunde, während der die Sonne untergeht und die Laune irgendwie auch. Es ist überraschend viel Verkehr vor dem Grenzposten, gemessen daran, wie dünn die Straße hier her ausgebaut ist. Und dann ist das auch noch eine andere Zeitzone - schwupps, ist es eine Stunde später. Aber auch nur noch 15 Minuten.

Was macht man, wenn man gegen 22 Uhr im Hotel ankommt? Einer checkt ein und schaltet die Klimaanlagen ein, drei laden Motorräder ab. Dann schnell etwas Geld tauschen und nach einem Restaurant fragen. Das nötigste auf die Zimmer räumen und los! Fußläufig geht's in ein Etablissement, für das wird mit Turnschuhen, T-Shirts und kurzen Hosen deutlich underdressed sind. Der Kellner guckt wenig begeistert, weißt uns aber einen Tisch zu. Wir bekommen ein englischsprachige Speisekarte und können bestellen. Getränke und Essen werden serviert. Ich hatte einen "Wiener Schnitzel Salat" :) Danach werden wir nicht mehr bedient - die anderen Gäste aber auch nicht. Entweder sind weitere Getränkerunden unüblich, oder man schließt gerade. Also flugs bezahlt und weiter.

Es gilt, sich rumänische Lei zu beschaffen. Etwa 50 sind 1 Euro. Die Bank von Transsilvanien hat einen Geldautomat direkt um die Ecke, beim Krankenhaus. Da versorgen wir uns, damit sind wir abgesichert, wenn man mal irgendwo nicht mit Karte zahlen kann. Dann ein kleiner Spaziergang zurück, das Auto aus- und aufräumen, Lagebesprechung, Tagesausklang und Bettzeit. Gute Nacht!

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Re: Rundreise Rumänien

#2 Beitrag von gery_35 »

Wünsch euch eine schöne störungsfreie fahrt
Wenn ich rechts drehe, wird die landschaft schneller

Exekutor
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Re: Rundreise Rumänien

#3 Beitrag von Exekutor »

.... genießen und wieder gut heim kommen !!

.... freu' mich schon auf Fotos (mit den dazugehörenden Berichten)

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blahwas
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Re: Rundreise Rumänien

#4 Beitrag von blahwas »

So 14.08. Nordwesten, Ukraineblick

Die Nacht war erholsam, wir waren ja auch müde nach 1100 km Fahrt und Chaos an der Grenze. Nach dem Frühstück gibt's erst mal Shakedown.

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Die anderen müssen ihre Lenker neu ausrichten, die hätten sonst nicht auf den Anhänger gepasst, und hier und da noch Luftdruck. Ich habe das ja vorher gemacht und kann mich früh verabschieden, denn meine heutige Route ist wenig mitfahrerfreundlich. Die fahren lieber "schöne Strecken" und so.

Ich fahre zunächst nach Norden. Da geht es nach 70 km über den sehr netten Pasul Huta, auch mit gutem Straßenzustand. Das besondere hier ist, dass man den Blick aufs nördliche Nachbarland hat.

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Gemessen daran, was in der Ukraine gerade los ist, herrscht hier völlig Normalität. Manche Hotels haben Rabatte für Flüchtlinge, aber man sieht wenig entsprechende Nummernschilder und Flaggen. Und auch kein Militär - der Krieg ist weit weg.

Ich fahre Pässe. Pasaul Calinesti. Auch toller Straßenbelag und interessante Trassierung. Das ist vielversprechend! Dann geht es den Pasul Gutai hoch, und meine Herren, was ist das für 1 Pass! Die Jaufenpass Westseite lässt grüßen, mit einem Hauch Col de Vars - also fahrerisch. Landschaftlich ist es eher Wald, vielleicht Eifel. Dann will mein Navi rechts in einen Waldweg.

Die Schotterpässe, die man nicht für den Landespreis braucht, habe ich optional drin. Ich bin gut drauf, es regnet nicht, das probieren wir doch mal! Der Waldboden ist noch etwas feucht, aber man findet eine schlammfreie Linie.

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Weiter oben wird es geschottert. Der Schotter hatte keinen weiten Weg, stelle ich fest, denn ich fahre mitten durch den Steinbruch. Weil heute Sonntag ist, gar kein Problem.

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Nach 4 km bin ich sehr zufrieden oben angekommen am Pasul Izvare. Super! Auch der Topcaseträger hält. Das Topcase hätte ich auch weiter unten im Gebüsch parken können, stelle ich danach fest, aber hey, jetzt weiß ich es wenigstens ;)

Es geht zurück auf den Asphalt, und den weiterhin sehr genialen Pasul Gutai. Der wird weiter oben noch schöner, und hinter der Passhöhe hat man dann elegante, weitläufige Serpentinen mit sehr breiter Strecke. Es ist zwar auch etwas Verkehr hier, auch andere Motorräder, aber ich kann alles sicher überholen. Es gibt noch einen Abstecher zum See Lacul Mogosa. Da sehe ich drei vertraute Motorräder parken. Wie cool ist das denn! Das Fotomotiv ist ein Hotel mit Restaurant, und dort sitzen am See meine drei Reisebegleiter zur Mittagspause und warten gerade auf ihr bestelltes Essen. Genial!

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Es gibt Hähnchenspieße. Es hat 28 Grad, was die drei schon warm finden. Ich bin noch von Bosnien abgehärtet ;) Die anderen sind heute TET gefahren, also Schotterstrecken. Das ist natürlich anstrengender, aber auch weniger Kilometer.

Weiter geht's auch wieder getrennt. Ich fahre weiter nach Süden, mit einem Abstecher in die Berge rein. Hier wird der Verkehr schon etwas lästig, man muss sich beim Überholen anstrengen. Weiter im Süden am Pasul Borcot habe ich schließlich Gewitterwolken vor mir.

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Blitze krachen in der Ferne herab. Oha. Schlachtplan: Weiterfahren bis zum ersten Tropfen, dann Regenkombi drüber. Mit Membran brauche ich es hier wohl nicht zu versuchen, und warm genug wird es auch ohne Membran und ohne Pulli sein. Der Regen wird schnell stark, und lässt nach 10 Minuten aber auch wieder nach. Ich bleibe dicht!

Am Pasul Botiza stelle ich fest, dass die Straße real viel gerader ist als auf dem Navi. Das ist angenehm. So langsam bin ich auch mal fertig mit dem Tag, aber es sind noch 60 km. Und der Regen kommt wieder, aber nicht so intensiv, und ist nach 15 Minuten auch wieder vorbei.

So, dann nur noch zum Hotel! Das Navi führt mich auf eine Schotterstrecke und dann umständlich quer über die Hauptstrecke durch die ganze Stadt zum Hotel. Hä? Ein Routingproblem. Es liegt an der Vermeidung von Strecken für die man eine Mautplakette braucht. Sind Bundesstraßen hier echt mautpflichtig? Ich beschließe, dass das wohl nicht sein kann, und aktiviere Mautstrecken. Bald erreiche ich die Anschrift vom Hotel, finde es aber nicht. In der Chatgruppe sind die anderen gerade eingecheckt und geben mir den richtigen Wink: Ein Schotterweg am anderen Ende des Penny Parkplatzes. Die anderen drei sind übrigens 20 Minuten vorher angekommen. Das hat wieder mal gepasst.

Noch schnell im Penny einkaufen und dann Abendessen im eigenen Restaurant. Dann noch ein Stadtspaziergang mit Außenbesichtigung einer Holzkirche und Bewunderung einer Hochzeitsgesellschaft mit 50 Autos. Die ersten 30 sind BMWs, danach kommen 10 andere deutsche PKW, danach dann noch 3 weniger Premiummarken.

375 km heute. Es war lang genug.
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Schelle66
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Re: Rundreise Rumänien

#5 Beitrag von Schelle66 »

Viel Spaß und komme gesund wieder nach Hause :clap:

Gruß Schelle
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Vorher: Simson Spatz, MZ TS 150 und Simson S51,
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Alles wird Gut :]

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blahwas
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Re: Rundreise Rumänien

#6 Beitrag von blahwas »

Mo 15.08. Nordosten

Zur Frage von gestern: Ja, Bundesstraßen SIND hier echt mautpflichtig. Aber Motorräder sind von der Maut im ganzen Land befreit :) Wir frühstücken heute fürstlich. Pensiune Restaurant La Cassa in Vișeu de Sus sei hiermit ausdrücklich empfohlen.

Los geht's um 9. Für mich etwas früher, wir fahren heute wieder in zwei Gruppen. Da wir nicht in die gleiche Richtung starten, muss ich auch nicht warten und starte in meiner Route. Die führt zunächst 80 km südlich. Das trifft sich gut, denn von Nordosten zieht Regen auf. Ich bekomme 10 Minuten Nieselregen ab und werde den Rest des Tages verschont :)

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Richtig heiß wird es heute auch nicht. Die Jogginghose unter der Motorradhose wird trotzdem irgendwann warm.

Ich fahre zu einer Kirchenanlage auf einen Berg hoch. Es ist alles sehr vollgeparkt. Und es stehen viele Menschen rum. Warum gucken die alle in eine Richtung? Wer labert da auf einer Lautsprecheranlage?

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Oops, ich bin hier mitten in einen Freilandgottesdienst reingefahren :( Ganz leise, ohne Motor, wieder weg da, und weiter durch die Landschaft. Dann fahre ich einen Abstecher zum Pasul Prislop. Das geht wieder Richtung des Hotel von heute Morgen. Da könnte ich doch fast die anderen drei treffen, die sich weniger zügig bewegen. Ah, vor 15 Minuten hat mir jemand einen Standort geschickt, 2 km Luftlinie entfernt. Da fahre ich doch einfach mal hin. Dort stehen drei vertraute Motorräder und es weht die Fränkische Flagge. Die anderen Drei haben auch einen Robert am Nachbartisch sitzen, der vom Leben als Ausgewanderter erzählt.

Ein Stück Kuchen später fahre ich weiter, zur Passhöhe hoch, wo ein Kloster steht.

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Auf dem Weg gab's wieder einige Elendsbehausungen, die auch noch bewohnt sind. Ein optionaler Schotterpass liegt 5 km den Berg hoch. Die Wegweiser dorthin sind durchgestrichen, aber ich will ja gar nicht drüber fahren, sondern nur hoch. Die ersten Meter sind stark aufgeweicht.

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Danach wird's aber besser:

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Ich verstecke mein Topcase im Gebüsch und kann somit mindestens 10 kg leichter den Schotterwegs hoch fliegen. Die Strecke ist 90% in gutem Zustand, so fällt es mir leicht. Am Rückweg finde ich den Koffer wieder und fahre zurück auf die Straße. Bei der größten Pfütze kommen mir sehr große Offroad-Autos mit französischen Nummernschildern entgegen, die es sehr eilig haben - da fahre ich in die Mitte, damit sie warten müssen, ich habe keine Lust auf eine Schlammdusche.

Und dann bin ich auch schon fast fertig mit der Tagesroute! Da wäre ich 15:30 schon am Hotel, das wäre ja schade. Es liegen aber zwei Punkte nördlich, die ich morgen früh fahren wollte. Das kann ich auch heute, ist eh nur ein Abstecher. 80 km länger, passt.

Die beiden Pasul Cumatra sind sehr nett zu fahren. Es ist wenig Verkehr und geht schön kurvig über die Karpaten.

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Irgendwo fliegt quer ein Mensch durchs Bild. Supermann im Einsatz? Graf Dracula darf jetzt auch tagsüber raus? Nein, Zipline! Sogar mit einem kleinen Bremsfallschirm hinten dran. An der Passhöhe ist dann auch dichtes Gedränge und ich finde kaum einen Platz fürs Motorrad.

Dann geht's den gleichen schönen Weg zurück zum Hotel. Meine freundlichen Mitreisenden sind bereits 20 Minuten zuvor gekommen und haben die Formalitäten schon erledigt. Sehr zuvorkommend!

Danach gehen wir in die Innenstadt, Abendessen. Es gibt leckere Burger und verschiedene Bierspezialitäten. Als ein Gewitter heranzieht, gehen wir zurück. Das Gewitter zieht vorbei. Wir vergnügen uns in der Hotellobby und planen die nächsten Tage um. Durch meine Extraschicht heute kann ich aus den nächsten 3 Tagestouren 2 Tagestouren machen. Damit bleibe ich im Takt mit der Schottergruppe und habe weiterhin Gesellschaft auf dieser Route. Das Verlängern tut mir nicht weh, denn die Tagesetappe hatte ich mit Rücksicht auf Mitfahrer geplant - und ohne schaffe ich mehr.

400 km heute, wieder viele lange Ortsdurchfahrten.

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blahwas
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Re: Rundreise Rumänien

#7 Beitrag von blahwas »

Di 16.08. Osten

Im Hotel Cosmos gibt's das Frühstück à la Carte und kein Buffet. Es gibt 6 verschiedene Optionen. Das ist ziemlich verwirrend, wir entscheiden uns für die Omelette-Option. Es dauert und dauert, schmeckt dann aber. Brot und Marmelade sind je genau 1 Sorte.

Ich starte früh mit Chris den Asphaltweg zum ersten Punkt. Luca und Yannik wählen den Schotterweg. Chris kommt bei mir mit, zumindest bis ich richtig wach bin ;) Wir wollen uns oben treffen, am Cabana Rarau. Es ist eine schöne Kurvenstrecke hier hoch, völlig ohne Verkehr.

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Luca und Yannik sind 4 Minuten vor uns da - der Schotterweg wurde schon asphaltiert und wird gerade eben festgewalzt. Dann geht's weiter nach Süden, über 1000 Meter hoch, durch schöne Landschaft, aber mit Blick auf Wolken, daher ohne Foto. Wir erreichen eine sehr einsame Region. Die Straße folgt einem Fluss. Es gibt nur auf einer Seite eine Straße, aber auf beiden Seiten Häuser. Da helfen Brücken. Aber nicht irgendwelche Brücken.

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Ich sehe eine Frau einen Kinderwagen hier drüber schieben - au weia. Mittags kehren wir ein bei einem Straßencafe am Lacul Izvorul Muntelui. Der See ist etwa 10 Meter unter Pegel und damit quasi nicht zuhause. Kühe weiden im See. Hier trennen sich unsere Wege bis zum Abend, ich habe noch ziemlich viel auf dem Teller, da ich drei Tagestouren in zwei Tage gequetscht habe. Durch die Stadt Borsec geht es zu einem sehr schön und sportlich zu fahrenden Pass, dem Pasul Creanga.

Auf der anderen Seite raste ich kurz und stelle fest, dass die Reststrecke kürzer wird, wenn ich wende. Also mache ich das. 10 km weiter in Borsec schickt mich das Navi in eine Querstraße ohne Wegweiser - das ist immer ein Warnsignal. Es sollen 10 km Schotter folgen. Ich hatte wohl vergessen, das abzuschalten. Aber jetzt bin ich schon 10 km gefahren. Da war's zwar schön, aber ich will nicht umdrehen. Also weiter, und der Schotterweg ist ja gut.

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Leider bleibt er nicht so gut. Irgendwann brauche ich eine Pause.

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Ich komme aber gut zurecht, und vor allem viel besser als noch vor einem Jahr, auch angesichts des vollen Gepäcks. Oben ist dann eine schöne Alm.

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Der Weg runter in den Süden ist dann allerdings richtig schlecht. Große Steine, starke Erosionsspuren, Autos haben schon alternative Wege gesucht und verwüstet. Mein Dickkopf lässt grüßen. Andersrum wäre ich hier nicht freiwillig hochgefahren. Und hätte es vielleicht nicht mal geschafft. Hoffentlich muss ich nicht umdrehen, hier treffe ich heute auch niemanden. Das realisiere ich aber erst abends, beim Schreiben dieser Zeilen. Schön blöd von mir, extra keine Schotterpässe einzuplanen, und dann sowas zu riskieren.

Aber es geht gut. Endlich unten im Tal angekommen, durchfahre ich ein kleines Dorf.

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Danach geht's nach Süden. Rund um unseren Übernachtungsort Lazarea liegen 5 Passknackerpunkte, von denen ich mir 4 noch heute schnappe, und den 5. morgen zur Abreise. Es drohen Wolken allseits, da ziehen ich mal lieber wieder die Regenjacke an. Damit bin ich dann den Rest des Tages gut angezogen und fräse mich durch die Landkarte.

Kurz vor der Unterkunft komme ich bei einem frischen Autounfall vorbei. Ein Passat wollte einen Pickup überholen, der wollte aber links abbiegen. Es ist augenscheinlich nichts ernstes passiert, also weiter. Unsere Unterkunft ist heute ein Ferienhaus. Heute hat nicht nur jeder sein eigenes Bett, sondern auch sein eigenes Zimmer. Und sein eigenes WC. Und sein eigenes zweites Badezimmer. Außerdem 3 Badezimmer, insgesamt 13 Betten, 2 Kühlschränke, Balkon, Terrasse, Dachterrasse. In der Küche Gasherd, Tafel für 12 Personen und Küchentisch für 8. 25-30 Shot-Gläser, aber nur 5 Teller, 1 Pfeffer, aber kein Salz. Es ist kein Restaurant nebenan. Die anderen drei sind schon da und gehen erkunden bzw. einkaufen. Da die Bar nicht so einladend wirkt, wird Pasta und Soße gekauft und gekocht. Luca kämpft mit dem Gasgrill, aber gewinnt.

400 km heute

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Re: Rundreise Rumänien

#8 Beitrag von fransjup »

Abenteuer pur heute :respekt:
Schön das es bis jetzt unfallfrei gelaufen ist :top:
Noch viel Spaß :cheers:
gruß fransjup

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blahwas
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Re: Rundreise Rumänien

#9 Beitrag von blahwas »

Mi 17.08. In die Walachei

Wir landen heute Abend bei Brasov. Dort bleiben wir zwei Nächte. Damit ich eine Tagestour spare, habe ich heute etwas mehr vor: 450 km. Angesichts elendslanger Ortsdurchfahrten und verwinkelter Pässe bleibt da für Schotterabenteuer oder gemeinsame Pausen keine Zeit. Naja, eins muss dann doch sein: Wir haben kein Frühstück im Ferienhaus, also kehren wir ein bei einem Bäcker. Der aber leider kein Bäcker ist. Es gibt nur Hipster-Hafer-Müsli im Becher. Mit Früchten. Nicht mein Fall, aber essbar, verträglich, und hält doch recht lange vor. Dann beginnt der einsame, eilige Ritt in die Walachei!

Den Pasul Sicas fährt außer mir kaum jemand hoch. Und die anderen Nutzer haben teilweise Autos, teilweise Pferdefuhrwerke. Ein Pferd hat übrigens 15 bis 24 PS. Und die Fahrer sind sehr defensiv.

Ich fahre viel durch Wald und immer nach Süden. Mal eine Hochebene, mal einen Blick übers Tal. Spektakulär ist es oft nicht. Bemerkenswert sind noch Straßen aus Betonplatten, zum Pasul Sfânta Ana. Da ist nicht nur die Straße schwer, sondern auch viel Verkehr. Oben ist ja auch ein Kratersee. Und auf dem Weg dorthin sitzt ein Braunbär am rechten Straßenrand. Okay? Was macht man da? Ich halte mal lieber nicht an, auch nicht für ein Foto. Im Vorbeifahren sehe ich noch augenscheinlich ein Gelenk zu viel im rechten Vorderbein. Autsch. Ich kann aber auch nichts machen.

Nächster Ort, nächstes Unglück: Ich tanke die Versys. Nach dem Bezahlen zurück am Motorrad kommt eine Gruppe Segway-Fahrer vorbei. Dass es die noch gibt! Immerhin tragen sie Helme. Dann ein dumpfes Geräusch, umdrehen: Da liegt ein Segway, zwei Beine hängen in der Luft, und nichts bewegt sich mehr. Scheiße! Der Fahrerin wird geholfen. Ihr Helm, Typ BMX, ist noch auf dem Kopf, hängt aber eher am Hinterkopf. Sie kann auf eigenen Beinen stehen. Uff. Ich fahre weiter. Durch die Stadt Targu Secuiesc. Da ist eine elendige Baustelle, die mich trotz grüner Ampel richtig Zeit kostet: Einspurig, unbefestigt, Schwerlastverkehr.

Aber dann, der Südöstliche Zweig meiner Route ist der schönste heute.

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Schöne Aussicht!

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Auch mal Schafe!

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Es fährt sich richtig toll hier. Es ist quasi Passo Rollo, nur ohne Verkehr. 45 km Kurvenspaß, dicht am stielen Hang. Toller Straßenbelage, noch keine 3 Jahre alt. Letzter Punkt meiner Route hier ist eine verwaiste Ferienanlage.

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Tabara Galaciuc heißt das hier. Kein Mensch hier, aber das Tor steht offen. Und ich kann meinen Müll in einem Mülleimer entsorgen. Für die Statistik: So weit im Osten war ich noch nie. Der östlichste Passknackerpunkt ist allerdings in Norwegen. Dann geht's den ganzen schönen Weg wieder zurück! Ich will meine Reifen ja eigentlich noch eine Weile fahren, und sollte mich etwas beherrschen, aber irgendwie flutscht es einfach richtig gut hier. Der Weg zurück ins Tal ist super, dann kommt langweilige Überführung.

80 km verkehrsreich, geradeaus, wieder die Baustelle, aber jetzt mit Schlange. Die Mitte ist dicht, ich ziehe rechts vorbei, unbefestigt. Dabei erschrecke ich einen Radfahrer, der von hinten kommt. Ganz vorne ist ein Reisebus, der Busfahrer ist ausgestiegen und zeigt mir mit einem Wink die Umleitung. Auch der Radfahrer bedeutet mir, zu folgen. Das spart mir locker 20 Minuten. Danke, Jungs! (Versucht das mal in Deutschland...). Das Hotel liegt außerhalb der Großstadt Brasov. Leicht zu finden, gut ausgestattet, modern, Klimaanlage. Aber ziemlich auf der grünen Wiese. Zum Abendessen fährt uns ein Uber für 3 Euro. Wir lassen es krachen!

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Zurück laufen wir, weil kein Uber-Fahrer Lust hat, aus der nahen Großstadt für die kurze Strecke zurück zu kommen. 20 Minuten mit Katze streicheln.

455 km heute. 50% Rumänien!

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Zwischenfazit: Rumänien hat wirklich tolle Strecken zum Motorradfahren! Die langen Ortsdurchfahrten sind nervig, aber man kann sich den Einheimischen anpassen, dann geht's. Viele Menschen sind sehr aufgeschlossen und freuen sich über jeden Besuch! :) Unsere Gruppe funktioniert toll!

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Re: Rundreise Rumänien

#10 Beitrag von blahwas »

Do 18.08. Brasovstern

Guten Morgen, Brasov! Nach dem Hotelfrühstück mache ich eine 400 km Sternfahrt. Ohne Einpacken :) Chris schläft aus und macht heute ruhiger, Luca und Yannik machen eine TET-Tour (Schotterstrecken). Meine Route besteht aus Abstechern in 4 Richtungen zu Passknackerpunkten. Das heißt, dass ich 4x raus und rein muss ins Ballungsgebiet: Mangels Autobahn sind leider alle Strecken recht verkehrsreich, so dass der Fahrspaß sich heute in Grenzen hält. Fahrspaß gibt es heute also nur auf den letzten Kilometern vor und nach dem Passknackerpunkt.

Immerhin gibt es auch mal Blick in die Landschaft.

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Und einer der Punkte gehört zum Landespreis, ist aber eine Naturstraße.

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Und dann, drei Stunden später, wieder Landschaft.

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Die Bundesstraße 1 nach Bukarest ist leider sehr stark von Verkehr betroffen. Es staut sich. Von Stop and Go kann kaum noch die Rede sein, es ist viel mehr Stop and Stop. Ich hoffe auf eine Baustellenampel als Ursache, aber daran liegt es nicht. Es ist einfach nur viel zu viel Verkehr für die Ortsdurchfahrt Busteni. So überhole ich 15 km Stau, im Wesentlichen in der Fahrbahnmitte, mit äußerster Vorsicht und schlechtem Gewissen. Das ist anstrengend.

Südlich von Sinaia geht's endlich rechts ab von der Hauptstrecke. Hier wird's schöner.

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Das entschädigt so langsam. Richtig toll wird hier die Hochebene!

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Am Ende parken da echt viel Autos, für einen Donnerstag:

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Danach geht's dann wieder die nervige Hauptstraße mit dem irren Stau entlang. Wieder sehr anstrengend, aber ohne haarscharfe Moment. Dann an Brasov vorbei, und als letzten Abstecher eine top asphaltierte, sehr kurvige Strecke, mit Überholspur bergauf, zum Pasul Bogata. Auf dem Weg dorthin ein besonders wetterfestes Restaurant.

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Ich bin etwas platt in der Birne vom vielen Überholen.

420 km heute, davon 20 km zur Tankstelle, weil ich nicht früh genug getankt habe und dann drei Tankstellen zu waren bzw. nur auf den Karten meines Navis existierten.

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Leider meldet sich Chris, als wir schon unterwegs sind. Seine KTM 890 Adventure verliert Kühlwasser :( Er hat sie zur Werkstatt gebracht, die es sich morgen früh ansehen wird. Wenn's nur eine Rohrschelle ist, können sie helfen. Wenn etwas anderes undicht ist, ist der Urlaub für ihn gelaufen - und wegen des Sammeltransports nach Hause damit auch der Rest der Saison. Manchmal hasse ich es, Recht zu haben :(

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smitti63
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Re: Rundreise Rumänien

#11 Beitrag von smitti63 »

viel Spass .....soweit man das sagen kann ... in der Walachei, jedenfalls noch n paar tsd km unfallfreies touren 👍
tschoeoeoeoe aus Rhein-Main
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tu es jetzt, denn morgen
ist heute bereits gestern
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blahwas
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Re: Rundreise Rumänien

#12 Beitrag von blahwas »

Heute war lang und chaotisch... Details folgen.

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blahwas
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Re: Rundreise Rumänien

#13 Beitrag von blahwas »

Fr 19.08. Transfagarasan

Guten Morgen, Brasov! Nach dem schon wieder nicht so tollen Hotelfrühstück darf ich heute eine Dreier-Gruppe anführen, während Chris sich zum KTM fahren lässt und auf eine positive Diagnose, oder eine Schnellreperatur hofft.

Wir fahren heute über ein paar schnuckelige Pässe nach Südwesten, dann einen Schotterabstecher, und schließlich über den Transfagarasan, der vermutlich der bekannteste Pass Rumäniens ist, auch dank Top Gear.

Wir kommen auch am Schloss Bram vorbei, das Touristen als Schloss Dracula verkauft wird. Leider verpasse ich im vorbeifahren den richtigen Moment für ein Foto, und es ist unangenehm voll mit Touristen und Souvenirshops usw. - da fahren wir lieber weiter. Der Verkehr lässt hier auch nach. Die Straße ist schön kurvig und führt durch interessante Landschaft.

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Am südlichsten Punkt der Tour haben wir einen Abstecher zu einem optionalen Schotterpass eingebaut. Erst gibt's noch Mittagessen bei einem gepflegten Campingplatz. Dort erfahren wir, dass Chris von KTM eine Diagnose erhalten hat, die Hoffnung gibt: Das Thermostat ist minimal undicht, er könne weiterfahren, einfach täglich Wasserstand prüfen und ggfs. ergänzen. Destilliertes Wasser genügt, es muss keine geweihte KTM-Kühlflüssigkeit sein. Chris fährt direkt zu unserem gemeinsamen Hotel und will sich die Stadt anschauen. Es ist schön, dass die Reise für ihn weitergeht.

Dann geht's für uns den Schotter-Pass Poiana Perisani hoch. Etwas Schotter, etwas Waldboden, ein paar Schlaglöcher. Aber schön breit, viele Autos, und tiefe Fahrspuren, aber mit autofreundlichen Gradienten. Oben am Schotterpass wird Luca angequatscht von einer verwirrten Autofahrerin. Auf Landkarten sieht das wie eine normale Straße aus.

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Doch dann werden wir selbst zu Opfern der Dokumentation. Wir haben uns auf der Karte einen Weg ausgekuckt nach Nord und dann nach Osten durch den Wald, um zum Transfagarasan zu kommen. Da ist jedoch eine Schranke, viel Zaun, Kameras und viele Schilder, die ziemlich klar machen, dass man da nicht fahren soll. Uns ist sogar ein Rumäne auf einer Sportenduro gefolgt, der uns in einwandfreiem Englisch erklärt, dass wir da nicht fahren sollen. Also fahren wir wieder nach Süden und suchen einen anderen Weg. Dem Land Rover hier ist die Strecke wohl nicht so gut bekommen.

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Die Radaufhängung ist abgerissen. Wir tun uns schwer, einen Weg zu finden. Schließlich hat Yannik eine Nebenstrecke gefunden, die gut passierbar ist, aber noch ziemlich abenteuerlich, die es in OSM gibt, aber nicht auf meinem Navi. Darum fährt er vor. Am Transfagarasan darf ich wieder vor, und übernehme die Führungsarbeit. Das Navi sagt "Passhöhe in 53 km", da freue ich mich und fahre mich in einen kleinen Kurvenrausch. Dass ich die Mitfahrer nicht mehr im Spiegel sehe, quält mein Gewissen etwas, aber ich denke mir, wenn ich was schönes zum Einkehren finde, halte ich, dann laufen die ja wieder auf. Ich will aber aktuell lieber Motorrad fahren. Als ich endlich halte, kommt keiner. Ewig nicht. Hmm? Handy raus: Yannik hat einen Reifenschaden durch einen Nagel im Hinterreifen. Scheiße!

Aber es gibt Hoffnung: Seine Africa Twin hat Schlauchreifen, und er hat einen neuen Schlauch dabei. Außerdem hat sie einen Hauptständer, so dass man das Rad ausbauen kann, und sie hat einen Seitenständer, so dass man der Reifen aus der Felge drücken kann.

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Aber einen Kompressor hat Yannik nicht, und auch Luca nicht, der bei ihm ist. Die mitgeführte Fahrradpumpe hilft nicht wirklich. Ich hätte einen, bin aber 30 Minuten weiter. Also fährt Luca das Hinterrad der AT zur nächsten Tankstelle, wo es aber keine Luft gibt, und wo man auch nicht hilfsbereit ist. In einer LKW-Werkstatt gibt's dann Luft, aber die haut auch sofort wieder ab aus dem Loch im Reifen. Offensichtlich wurde der neue Schlauch beim Einbau beschädigt. Es hilft alles nichts, das Rad kommt wieder zur AT, Yannik aktiviert den Automobilclub, und Luca macht sich auf zum Hotel. Yannik muss jetzt warten.

Ich Kollegenschwein fahre derweil den Transfagarasan zu Ende. Ich sehe 2 Bären an der Straße. Hier einer:

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Südlich der Passhöhe sieht es schon sehr alpin aus.

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Die Passhöhe ist völlig überlaufen von Fahrzeugen und Menschen. Da kommt selbst das Stilfser Joch nicht mit! Beweisfoto machen und dann nix wie weg!

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Die Nordrampe ist die schönere. Sie erinnert an den Izoard.

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Hier lässt dann auch endlich der Verkehr nach! Doch dann folgen im Tal noch 50 km Bundesstraße bei 34° mit viel Verkehr. Uffff. Ziemlich KO erreiche ich das Hotel. Chris ist schon da. Luca ist noch unterwegs, erscheint eine Stunde später. Er hat vergessen, dass die Route für seinen Tank eh schon recht lang war, und das hin und her fahren hat da nicht geholfen. Merke: Eine Tenere 700 schafft 90 km auf Reserve, wenn man das unbedingt möchte. Danach gingen 15 Liter in den 16 Liter-Tank.

Yannik wurde samt AT per Abschlepper in eine Werkstatt gebracht, die zwar nichts tun können, aber sie kennen einen Reifenmonteur im Dorf. Der holt den neuen Schlauch aus dem Reifen und beginnt zu flicken: Ein Loch, Zwei Löcher... dann schaut er sich den Schlauch genauer an: Sagenhafte ACHT Löcher grüßen. Das passiert, wenn man mit den Reifenmontiereisen nicht sorgfältig genug umgeht. Er flickt lieber den alten Schlauch, der hat nur ein Loch, und das ist von einem Nagel, als hübsch rund, gleichmäßig und klein. Das hält dann auch, und Yannik montiert das Hinterrad. So geht's nach 4 Stunden Zwangspause wieder auf Achse.

Es dämmert bereits und er hat den ganzen Transfagarasan noch vor sich. Das ist ein 80 km langer Pass auf über 2000 Höhenmeter. Ich habe davon abgeraten, hier im Dunkeln zu fahren, aber die Hotels hier sind bereits alle voll. Es wollen auch sehr viele Touristen hier Campen, auch in Zelten am Straßenrand. Und zur Unterhaltung füttern sie Bären an. Yannik wird auf dieser Fahrt 8 Bären sehen, inkl. Mutter mit Jungtieren. Er folgt zur Sicherheit einem PKW. Seine Nebelscheinwerfer, die wegen zweier Umfaller überall hin leuchten, helfen aber beim Überholen, und das Verkehrschaos ist inzwischen auch zurück gegangen.

So findet unsere Gruppe gegen 22:30 wieder zusammen. Er hat es tatsächlich geschafft und ist somit der Tagesheld! Wir schnabulieren derweil lecker türkisch.

360 km heute (für mich)

Bild

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7uki
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Re: Rundreise Rumänien

#14 Beitrag von 7uki »

Transfogarascher.jpeg
Tolle Geschichte, danke für den Bericht.
Der Transfogarascher ist leider ein Touri Magnet, da ist es während der Ferien einfach nur überlaufen... Wie du es auch selber erkannt hast: Stelvio auf rumänisch. Ich war vor einer Woche mit der Family und dem Auto da und kann die Erfahrungen absolut bestätigen. Der Pass lebt bei den Touris von der einen TopGear Sendung. Genauso wie Bran aka Draculas Castle. Am besten macht man diese Strecken im Juni, oder Ende September. Dann kann man sie auch genießen.
Ich muss hier schon fast etwas Werbung machen, weil ich eine tolle Erfahrung hatte: die Pension Suzy&Roxy in Arpasul de Jos ist eine top Empfehlung für Zwischenstopps. Quasi am Anfang der Transfogarascher.

Bin nun gespannt auf eure weiteren Geschichten.
Bran.jpeg
Grüße,
7uki

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blahwas
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Re: Rundreise Rumänien

#15 Beitrag von blahwas »

20220820_124446.jpg
Heute war Ruhetag. Wir sind kein Motorrad gefahren. Das haben wir gestern beschlossen. Frühstück im Cafe, Umzug von zwei Leuten in ein anderes Hotel, dann Stadt besichtigen, Eis essen, Kaffee trinken usw.
20220820_105908.jpg
20220820_105858.jpg
20220820_080428.jpg
Sibiu ist ein ursprünglich deutsche Stadtgründung, daher heißt die Stadt auch Hermannstadt. Die Stadt wurde die letzten 20 Jahre top renoviert und war auch schon Kulturhauptstadt Europas. Mehr zu lesen gibt's hier:

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Hermannstadt

Wir entspannen und erholen uns heute, und planen den Rest der Reise. Mehr gibt's kaum zu sagen.

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Re: Rundreise Rumänien

#16 Beitrag von fransjup »

Danke für die Entspannung
Ruhe tut auch mal gut, für die mit lesenden :kuscheln:
Danke
Weiterhin gute Reise :respekt:
gruß fransjup

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kawacs
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Re: Rundreise Rumänien

#17 Beitrag von kawacs »

Wie immer ein schöner Bericht. Sollten Euch noch ein paar Kilometer Strecke fehlen.... Von Sibiu als Rundkurs gut zu fahren ist die Transalpina. Schöne Strecke und nicht so überlaufen wie die Transfagarashan. Vie Spaß weiterhin.

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blahwas
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Re: Rundreise Rumänien

#18 Beitrag von blahwas »

So 21.08. Transalpina

Nach dem Ruhetag wache ich gut erholt auf. Der Tag begrüßt uns mit Starkregen. Der Regen verkrümelt sich freundlicherweise pünktlich zu unserem Frühstückstermin, nur dass ich dort fertig gepackt mit dem Motorrad statt zu Fuß erscheinen sollte. Das hatte ich nicht mehr präsent, erfahre es aber 10 Minuten vorher. Okay, packen geht schnell und Motorrad fahren geht schneller als der Fußweg, besonders wenn man dabei versehentlich gegen die Einbahnstraße fährt. Sehr ungeschickt von mir, vielleicht war ich noch müde :)

Heute fahre ich mit Yannik und Luca über die Transalpina nach Targu Jiu. Chris bleibt noch einen Tag in Sibiu. Das Frühstück nehmen wir im Stehen bei den Motorrädern ein, wobei sich die Africa Twin als ungenügende Kaffeetheke entpuppt: Wenn der Helm von der Sitzbank fällt und dabei noch den Kaffee umschüttet, kann man schon mal kurz fluchen. Naja, das Leben geht weiter. Raus aus der Stadt führe ich die Truppe mit einer kleinen Extrarunde nach Norden. Es fehlt eine Straße nach Westen, aber immerhin kann man den ganz großen Bogen vermeiden durch eine Abkürzung über einen kleinen Pass, der nicht beim Passknacker dokumentiert ist. Der Himmel ist wie gemalt.

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Weiter hinten ist die Welt nach dem Regen noch am Dampfen. Dann biegen wir auf die Transalpina ein. Das ist die höchste Passstraße Rumäniens, noch höher als die bekanntere Transfagarasan. Hier ist viel weniger los, und das liegt nicht nur am Wetter. Wir fahren leider wieder auf die Wolken zu bzw. in die Wolken hinein, und nach der Kaffeepause am Wegesrand kommt bald echter Regen dazu. Wir sind alle schnell genug in den Regensachen und kämpfen uns tapfer einen Abstecher nach Osten entlang. Spaß macht das aber nicht wirklich.

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Auf dem Rückweg lotse ich die Gruppe zu einem etwas versteckten Restaurant, das ich am Hinweg zu spät gesehen hatte. Es ist eh gerade 12 Uhr, und sich hier 2 Stunden aufzuwärmen und zu trocknen erscheint mir gerade attraktiver, als weiter im Regen zu fahren, und dafür früher am Hotel im Zielort anzukommen. Der Laden ist wirklich ausgezeichnet und hat alles, außer vielleicht einen Fön oder Kachelofen zum Trocknen der Ausrüstung. Echte Empfehlung für die Pensiunea Sidharta! Meine Helden-Handschuhe saufen wieder mal gnadenlos ab, ebenso Luca's Stiefel. Vielen Dank, ihr Premiumhersteller! Der Regen hört aber tatsächlich auf wie von der wetteronline-App prophezeit, und so geht es mit deutlich besserer Laune weiter. Nach Süden, zur eigentlichen Passhöhe. Tolle Aussicht hier.

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Allerdings nähern wir uns wieder den Wolken, darunter leidet erst die Aussicht und dann die Fernsicht.

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Höhepunkt ist der Pasul Urdele, 2145 Meter. Hier drehen wir um, die Südseite schenken wir uns. Wir wollen nach Westen, zurück in dreistellige Höhen und Temperaturen über 20 Grad.

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So schütteln wie den Regen ab und surfen uns glücklich auf der kurvigen DN67C durch die Schlucht des Jiu. Jippie!

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In Targa Jiu ist das Hotel schnell gefunden. Es ist nicht ganz im Zentrum, aber nachdem wir unsere Sachen zum Trocknen aufgehängt haben, was in der Sonne gut gelingt, gibt es reichlich Restaurants fußläufig. Wir finden einen Schuppen mit Fleischplatten für bis zu 10 Personen und Biertürmen, wo wir bald merken, dass wir die Ältesten im Raum sind. Luca und Yannik haben sich ein kleines Bier bestellt, bekamen aber Masskrüge. Da muss man wohl durch! Ich verzichte mal auf Alkohol - ich trinke daheim ja auch nicht jeden Tag Alk.

Zurück im Hotelzimmer kämpfe ich mit meinem abgesoffenen Sena-Headset - die Dinger kosten zwar 350 Euro, sind aber offiziell nicht wasserdicht, und heute anscheinend auch real nicht. Mein China-Navi ist zwar wasserdicht, hat aber inzwischen die fünfte Saison mit mir fast hinter sich, also sicherlich 150.000 km, und auf den letzten Metern flackerte der Bildschirm, während man aus dem USB-Anschluss nach Entfernen der Kappe Wasser raus schütteln konnte. Das beruhigt sich aber wieder - stattdessen bildet sich ein Wasserfilm im Display. Okay.

Naja, auf dem Balkon habe ich den Außenteil der Klimaanlage, und da der Balkon auf fünfeinhalb von sechs Seiten zu ist, ist es dort warm und trocken. Hoffentlich ist damit alles bis morgen früh wieder trocken. Ob's was hilft, ist angesichts der Wettervorhersage fraglich - morgen droht viel Regen. Ich habe aber auch klassische In-Ear-Kopfhöher dabei und kann die verdächtige Lautsprecheröffnung im Navi zukleben. Oder mit meinen zwei Handies navigieren.

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310 km heute
Rangliste weiterhin Platz 4
78% Rumänien
Bzgl. Hinterreifen Profil besteht eine gewisse Skepsis bzgl. Haltbarkeit bis daheim (noch 7 Fahrtage)

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fransjup
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Re: Rundreise Rumänien

#19 Beitrag von fransjup »

Danke für deinen Bericht :]
Jetzt kommen die nassen Tage :pfeif: , hoffentlich nur kurz . :kuscheln:
Seht zu das ihr trocken bleibt :] . Toi Toi Toi
gruß fransjup

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Re: Rundreise Rumänien

#20 Beitrag von blahwas »

Mo 22.08. Kleine Walachei

Heute ist der vorletzte Tag in Rumänien. Es geht in den Südwesten auf eine Schleife in der Nähe der Grenze zu Serbien, und dann wieder nach Nordosten. Der direkt Weg zum Hotel wäre gar nicht so weit, aber ich will ja Punkte sammeln ;) Die Region heißt Südwest, oder auch Kleine Walachei. Das Wetter ist heute durchwachsen angesagt. Luca und Yannik wollen trotzdem lieber TET fahren.

Nun denn! Nach dem Hotelfrühstück geht's 67 km zum ersten Pass. Die Elektronikzubehörlage stellt sich so dar, dass sich das Sena über Nacht fast erholt hat, sich aber alle 5-10 Minuten selbständig abschaltet. Das Navi flackert nicht mehr, aber die rechte Hälfte des Bildschirms ist deutlich dunkler als die linke. Das stört eher am Rande.

Es ist trocken und geht schick einen Fluss entlang. Das gibt Hoffnung.

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Also hurtig weiter. Der zweite Punkt ist dann ein Abstecher nach Norden auf einer verkehrsreichen Hauptstrecke. Naja. Zurück im Süden fahre ich in die Wolken rein und schlüpfe bald in die Regenkombi. So kann mir das Wetter ziemlich egal sein.

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Trockenheit ist trotzdem schöner. Zwei Stunden später hört es wieder auf zu regnen und ich schöpfe Hoffnung.

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Dann komme ich in Starkregen. Mööp. Ich stelle mich sogar in einer Bushaltestelle unter. Als der Regen nachlässt, fahre ich weiter. Ich überquere den Pass "Poarta de Fier a Transilvaniei" - somit bin ich also wieder in Transsilvanien.

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Leider habe ich es versäumt, vor der Reise "Transilvanian Hunger" von Darkthrone auf den Musikplayer zu packen. Ich habe jedoch auch gelernt, dass "Transsilvanien" das gleiche ist wie "Siebenbürger" - das kostet doch Faszination.

Die letzten Kilometer zum Hotel schaffe ich dann auch noch, hier werde ich wieder getrocknet. Am Zielort tanke ich noch, morgen habe ich viel vor. Rein ins Hotel um 16:30, Luca und Yannik kommen 5 Minuten später. Chris kommt heute nicht, der lässt ein Hotel einfach aus und feiert schon mal unsere morgige Unterkunft ein.

413 km heute, davon die Hälfte im Regen

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90% Rumänien. Morgen wird's fertig :)

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