Stella Alpina und rund um Grenoble

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blahwas
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Re: Stella Alpina und rund um Grenoble

#21 Beitrag von blahwas »

Fazit

Zunächst mal nüchtern-sachlich der Überblick über die gefahrenen Pässe (grün), weitere Pässe (rot), Ausgangsbasis (blauer Marker), Col de Sommeiller (blauer Kries rechts). X steht für schwer zu fahrende unbefestigte Strecken (Denzel Schwierigkeit 4). Man sieht dass da noch Raum für Neuentdeckungen im nächsten Urlaub ist, und dass es unheimlich viel in dieser Gegend zu entdecken gibt.
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Wartung tut Not, Geräuschen und übrig gebliebenen Teilen sollte man auf den Grund gehen, eine Motorradtour ohne Schaltautomat und Heizerei ist möglich und auch sinnvoll. Passknacker ist weiterhin ein geniales Tool, um Motorradstrecken zu finden. Den letzten Tag war ich wesentlich langsamer unterwegs als gewohnt und hatte genauso viel Spaß und ich habe genauso lebendige Erinnerungen daran, wenn nicht sogar noch mehr. Da war ich allerdings auch alleine unterwegs und konnte so niemanden aufhalten. Gegen einen frischen Reifen hätte ich nichts einzuwenden gehabt – wäre der Anhänger vor meiner Haustüre gestartet, hätte ich mein zweites Hinterrad dabei gehabt.

Der Campingplatz Camping de Ser-Sirant bei Saint-Théoffrey ist unbedingt zu empfehlen. Luxuscamping ohne Kochen gefällt mir. Tourenplanung vor der Reise kann man machen, muss man aber nicht - dank moderner Technik und Highlights satt geht das auch am Vorabend oder unterwegs (zumindest mit unseren Geräten).

Frankreich ist allgemein ein geniales Land zum Motorrad fahren und immer eine Reise wert. Die Gegend ist eine prima Ausgangsbasis für Touren in den Vercours und mit Einschränkungen auch in die Hochalpen – etwas südlicher würde da nicht schaden um morgens und abends Bundesstraße zu sparen. Dafür ist das Klima auf der Hochebene sehr angenehm, weder zu heiß noch zu kalt. Wer in der Gegend ist, sollte den Col de Roussett mitnehmen.

Stella Alpina ist die Krönung des Motorrad-Alpinismus wie ich ihn bisher kenne, und man macht ganz sicher nichts falsch, wenn man 1x im Leben dorthin fährt, wenn man Motorrad-Alpinist ist. Für Weicheier wie mich gibt es die Möglichkeit, sich als Tagesgast dort nicht den Hintern abzufrieren. Besondere Ausrüstung ist nicht erforderlich, wie man an der Ducati 848 mit Hypersportreifen sieht. Eine gewissen Beinläge oder Gleichgültigkeit gegenüber Umfallern und Dreck in jeder Ritze schadet aber sicherlich nicht.
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Michael und Sebastian, Danke für den tollen Urlaub!

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bdr529
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Re: Stella Alpina und rund um Grenoble

#22 Beitrag von bdr529 »

Letzter Tag und Fazit

Wie Blahwas schon berichtet hat, beigt sich das Profil meines Hinterrades dem Ende entgegen, so dass mir eine Fahrt bis zum Col de Bonette als zu riskant erscheint. Einen Reifenplatzer im Nirgendwo möchte ich dann doch nicht erleben. Also trennen wir uns kurz vor GAP und ich fahre eine entspannte Runde (ein paar Umwege kann ich mir doch nicht verkneifen) zurück Richtung Norden.

Es ist Kaiserwetter und ich genieße den Blick über Gap und Umgebung. Man kann auch schöner wohnen. Mir fällt nur gerade nicht ein wo.

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Man kann hier einfach fahren, wo man will. Es ist einfach nur schön. Die erzwungene Reduzierung der Reisegeschwindigkeit ist in dieser Landschaft kein Nachteil. Ich muss zum Glück nicht schleichen, sondern kann immer noch flüssig durch die Kurven.

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Fazit

Es war eine intensive Woche, mit vielen Highlights und ein paar technischen Problemen, die uns aber die Stimmung nicht versaut haben. Man kriegt alles irgendwie wieder hin. Danke an Blahwas und tremor für den schönen Urlaub. Wir sind jetzt schon den 4. Urlaub (mit jeweils angepasster Besetzung unterwegs) gemeinsam unterwegs und gehen uns trotzdem noch nicht auf die Nerven (ich hoffe zumindest, dass die anderen das genau so sehen).

Die Alpen sind einfach immer wieder grandios und abwechslungsreich, selbst wenn man eine Woche immer von demselbem Basislager startet. Die Stella Alpina war sicher einer der Höhepunkte. Auch der Col de Rousset (ich berichtete) für sich alleine schonn eine Reise wert. Die Mischung von Straßen und Schotterwegen bringt viel Abwechslung und hat sich bestens bewährt.

Was ich anders machen würde? Ich überlege, ob ich beim nächsten Mal vielleicht nach drei Tagen einen entspannten Bummeltag mit dem Schwerpunkt auf Sightseeing und Fotografieren einlegen sollte. In einer Dreier- oder Vierergruppe kann man sich ja auch mal aufteilen. Vielleicht auch nur einen halben Tag. Manchmal wirken mir die Tage zu gehetzt - ich habe auch keinen Ehrgeiz, möglichst viele Passknackerpunkte zu sammeln. Aber das wird sich ergeben. Viel besser kann man es eh nicht machen.

Der Campingplatz war klasse, eine angenehme Größe ohne zuviel Betrieb, eine traumhafte Lage und sehr nette Menschen (und für's Auge eine sehr hübsche Animateurin - leider nur für die ganz Kleinen zuständig). Ich mag das Camping, da es mich aus dem Alltag rausholt und eine Konzentration auf das wirklich Wesentliche mit sich bringt. Die Menschen um einen herum und die Natur. Einfach klasse. Der Pavillion ist ideal, um abends entspannt gemeinsam am Tisch zu sitzen, selbst bei schlechtem Wetter. Wenn man ihn dann auch noch komplett schließen kann, ist man auch vor Mücken sicher.

Die Anreise per Anhänger hat sich ebenfalls bewährt, ist entspannt, weil man sich beim Fahren abwechseln kann. Zudem hat man Unterhaltung und preiswerter ist es auch noch.

Zum Abschluss noch ein paar bisher unveröffentlichte Fotos. Sorry, falls sich ein schon gezeigtes dazwischen gemogelt haben sollte:

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