Reise durch Irland 2018

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egodragstar
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Reise durch Irland 2018

#1 Beitrag von egodragstar »

Abfahrt Freitagmorgen um 8:30 Uhr bei bedecktem Himmel. Navi bräuchte 20 Minuten um den Weg zu berechnen. War aber egal, bis Amsterdam ist es ja nur gerade aus. Bei Osnabrück ein paar Regentropfen und ab den Niederlanden Sonne und 24 Grad. Kurz vor Amsterdam sponn das Navi dann komplett. Bei 99% Berechnung immer wieder Abbruch und von vorne berechnet. An der nächsten Tanke Sprit gefasst und Navi resetet. Geht doch auf einmal. Dann weiter zum Fährthafen. Dummerweise hat das Navi beim resetet das Headset im Helm verloren. Zweimal Verfahren und 20 Minuten verloren. Trotzdem schon um 13:00 Uhr am Anleger angekommen. Eingecheckt, neue Gurte bekommen und brav hinter 4 bereits wartenden Mopeds angestellt. Im Checkinn war übrigens die nette Dame, die uns letztes Jahr beim Caravandesaster geholfen hat. Langsam füllten sich die Mopedreihen und dann kam der Einweisen. GS-Fahrer mit Bierbauch und Hosenträger. Alle sollten sich richtig in der Reihe aufstellen und ja kein Platz verschenken. Hat die wenigsten aber interessiert. Kurz nach den Lkws und den Bussen dann die Mopeds. Deck 4 gehörte uns fast allein. Nur zwei WoMos vor uns und hinter uns vier Pkws. Mopeds verzurren und dann in die Kabine. Kurz frischgemacht, umgezogen und dann bald zum Abendessen. Buffet ist eine gute Alternative, für Alle was dabei. Dann noch in der Bar ein Bier getrunken und ab in die Kabine. Innenkabine ist leiser als Außenkabine. Einigermaßen gut gepennt und gefrühstückt. Beim Einlaufen in Newcastle die Mopeds beladen und auf die Ausfahrt gewartet. Dann das Zeichen vom Ladepersonal zum Starten der Motoren. Und wie abgesprochen Alle gestartet und erstmal ordentlich Gas gegeben. Das ganze Deck hat gedröhnt und der Urlaub begann. Nach Schottland hoch und quer rüber am Hadrianswall. Kurz hinter der schottischen Grenze auf Regenschutz umgerüstet. Regenkombi und alle Taschen abgedeckt. Durch ein einsames Naturschutzgebiet gefahren, Galloway Forest Park. Kurve an Kurve für über 20 Meilen. Einfach nur geil, trotz des schlechten Wetters. Zwischendurch mal ein paar sonnige Wolken, aber immer wieder Regen. Nach anstrengenden 4 Stunden Fahrt dann an der Fähre nach Irland angekommen. P&O Line in Chairnryan. Vorher noch kurz vollgetankt. Am Schalter erklärte mir der nette Herr, daß die 16:00 Uhr Fähre wegen einen Defekt ausfällt und die nächste Fähre gegen 20:00 Uhr abfährt. Kurz, nee ein bißchen länger überlegt und 2 Meilen weiter gefahren zum Stena-Anleger. Aber zu lange überlegt, da die Fähre kurz danach ablegt. Ohne mich. Also die nächste Fähre um 19:30 Uhr gebucht und in den nächsten Ort gefahren. Hatte glatt vergessen das das letzte Essen zum Frühstück war. Ein kleinen Laden gefunden und Chips, Kaffee und Wasser bestellt. Die Chips waren frisch, aus richtigen Kartoffeln und lustige Größen. Hätten nur ein bisschen heißer sein können. Salz und Essig standen auf dem Tisch und dann traditionelle Chips. Lecker und der Kaffee war auch gut. Also Wanst vollgestopft (war ne gute Portion) und dann noch ein bisschen durch die Gegend gefahren. Überpünktlich wieder am Fähranleger gewesen und auf Aufforderung der netten Dame von der Kontrolle eine Tasche auf dem Koffer aufgemacht. Der Rest hätte voll mit Drogen sein können, oder mit kleinen Immigranten. Dann noch einen Kaffee und dann sprach mich ein Einheimischer an (Die mischen ganz schön Gälisch und Englisch). Das Einzige was ich so richtig verstanden habe war, in Irland können an einem Tag vier Jahreszeiten sein. Na super Motivation nach dem Regen in Schottland. Dann kamen noch drei weitere Biker dazu. Zwei Iren und ein Hamburger. Und der war der Knaller. Das aber später. Der eine Ire bot sich an vorzufahren, da er die Fähre bereits mehrmals benutzt hatte (die Beiden waren auf der Rücktour von Schottland). Kurz danach kam auch das Zeichen zur Einfahrt und auf dem Deck warteten bereits vier Schiffsleute auf uns mit Gurten und Antirutschmatten. Die Vier gurteten unsere Mopeds an und wir schauten zu. Super Service. Dann hoch in den Lobby Bereich. Was zu Essen (Tagessuppe, war aber lecker) und Wasser gekauft. Der Hamburger setzte sich auch mit an den Tisch und fing auch an zu Essen. Nach unserer Mahlzeit versuchte ich ihn anzusprechen, aber der Kollege verneinte (Ich bin noch so gefläscht). Also höflich in Ruhe gelassen. Aber dann kamen die zwei Stunden des Hamburgers. Es gab etwas auf dem Wasser zu sehen und sofort wurde sein Handy und die bereitliegende Karte gecheckt. Das Ganze wurde durch den zuckenden Kopf (wie eine Glucke auf dem Hühnerhof) unterstützt. Immer den Kurs des Schiffes checken. Das ging die ganze Fahrt so. Aber irgendwie machte er seine Arbeit nicht gut, die Fähre erreichte Belfast mit einer halben Stunde Verspätung. Die Mopeds waren bei Ankunft bereits abgeschnallt und wir verabschiedeten uns. Jetzt noch war zu Pennen suchen und Feierabend. Im Navi das nächste Hotel eingegeben und Gas. Der Hamburger war noch hinter mir, doch bei einer roten Ampel musste er passen. Zum Hotel vorgefahren und mich neben zwei bereits abgestellten einheimische Mopeds gequetscht. Vor dem Hotel parken bestimmt hundert Vespas. Und auch gleich eine Abfuhr an der Rezeption bekommen. Alles ausgebucht und ich sollte es an der Titanicgedenkstelle versuchen. Zurück zum Moped und die zwei anderen Mopedfahrer sahen sich meine Maschine an. Sofort kamen wir ins Gespräch und der Eine (GS Fahrer mit vielen Europaaufklebern auf den Alukisten) bot sich an mir ein gute und nicht so teures Hotel in Belfast zu zeigen. Dann zu Dritt mit ordentlich Gas durch Belfast zum Hotel. Dabei auch manche rote Ampel ignoriert. Direkt bis zum Hotel geführt (mitten in Belfast) und gewartet bis ich eingecheckt hatte. Dann mich noch zum Parkhaus um die Ecke begleitet. Als die Beiden sich verabschieden wollten, habe ich ausgemacht in 10 Minuten im Pub am Hotel. Zusammen noch ein schnelles Bier getrunken und dann verabschiedet (Danke Jungs). Beim Biertrinker die Belfaster Bevölkerung aller Altersgruppen beobachtet. Es war Samstagabend gegen 23:00 Uhr. Alle Frauen fühlten sich hübsch, sexy und begehrenswert. Die Frauen natürlich. Egal wie alt, egal welche Körperfülle, Hauptsache der Rock (oder wie auch immer) war kurz. Mir Taten nur die armen Männer leid, soviel Alk kann man doch gar nicht trinken. Dann ins Bett und abgeknackt. Aber auch bei den Einheimischen war um Mitternacht Feierabend.
Am nächsten Morgen kurz gefrühstückt, Moped gepackt und los. Natürlich bei Regen. Am Giant Causeway sightseeing und Bilder gemacht.

Hatte ich mir irgendwie größer vorgestellt. Aber war trotzdem interessant. Carrick-a-Rede war wegen Wind und Regen leider gesperrt. Dann weiter nach Bushmills zur Destille. Mist Sonntag Ruhetag, also keine Whiskeyprobe. Weiter bei Regen mit Regenkombi. Irgendwann hatte ich genug Regen (kam schon über die Lüftung rein) und umgeplant. Derry eingegeben und Kurs geändert. Ankunft in Derry und B&B Übernachtung eingegeben. Iona Inn in der Nähe angezeigt und Gas. Kurz danach dort gelandet. Tür war verschlossen, aber Zettel mit „Schlüssel im Pub nebenan“. Rein in Pub und heimisch gefühlt. Alles Einheimische mit Guinness an der Bar. Dann Zimmer klargemacht, eingezogen und umgezogen. Dann eine Tür weiter und ein Guinness getrunken. Ein gut gezapftes Guinness braucht 119 Sekunden. Dann noch ein bisschen rumgelaufen und später was zum Essen gesucht. War einheimisch, aber nicht so gut. Viel Huhn auf der Karte. Zum Abschluss natürlich noch mal in den Pub. Rappeldicke voll mit singenden Iren. War gut.
Morgens etwas ausgepennt und dann runter zum Frühstück. Irisches Frühstück: Spiegeleier, gebratener Schinken mit wenig Fett, gebratene Blutwurst, gebratene Leberwurst, gebratene Schweinswurst, Kartoffelpuffer und gebratene Tomate. Dazu noch ein Toast. Leeeeecker. Beim Frühstück mit der Köchin unterhalten und nach einem original irischen Restaurant gefragt. Gibt es nicht. Dann wenigstens nach einem irischen Essen gefragt. Gibt es auch nicht so richtig. Die Iren essen Alles, Hauptsache es sind Kartoffeln in verschiedensten Varianten dabei. Irland ist Kartoffelland. Würde später auch nochmal bei der Bustour bestätigt. Dann in die Stadt und Bustour gebucht. Derry ist nicht groß und hat auch kein interessantes Altertum. Aber noch seine gesamte Stadtmauer mit vier Durchlässen. Und die blutige Vergangenheit aus der Neuzeit zwischen den Katholiken und den Protestanten in der Bogside. Wobei der Höhepunkt der Bloody Sunday am 30. Januar 1972 war. Das wird sehr beeindrucken mit großen Wandmalereien in der Rossville Street gezeigt.

Die Leute sind super nett und mehrmals wurde ich angesprochen von verschieden Stellen. Ein älterer Herr erzählte mir, dass er München schon mal besucht hat und dort das Bier sehr lecker war. Nachmittags noch ein frisch gemachtes Thunfischsandwich verdrückt und noch ein bisschen Bummeln gewesen. Im Allgemeinen war die Verständigung in Derry und auch in Belfast gut. Abends ein anderes Restaurant die Straße hoch gesucht. Diesmal war das Essen sehr viel besser. Aber auch im Icon wieder viel Huhn. Dann natürlich zurück zum Pub, war doch gerade England gegen Tunesien. Ordentlich Stimmung in dem Laden, besonders bei dem Elfmeter gegen England. Zwei Guinness getrunken und dann ins Bett. Dienstag ausgeschlafen und um 7:00 Uhr wieder traditionelles Frühstück. Dann Moped gepackt und bei Regen los. Über die unsichtbare Grenze nach Westport an die Atlantikküste. Wie immer in Regenkombi. In Westport wieder B&B gesucht und eingezogen. Umgezogen und Stadt besichtigt. Aber vorab einen Regenschirm gekauft. Es goss in Strömen. Nette kleine bunte Stadt. Auch hier ein Sandwich zum Nachmittag. Cranberrys mit Thunfischpaste, Schweinebraten und Käse. Süß und herzhaft, so lieben es die Iren. Aber Verständigung ab hier schwieriger.

In großen Teilen Irlands hatten die Engländer wenig Einfluss, deshalb mixen die Iren hier englisch mit gälisch. Schwer zu verstehen. Auch sind viele Verkehrszeichen in gälischer Schrift. Man gut, dass ich die Symbole verstehe. Vorsicht heißt auf gälisch Aire, Tiomain go mall ist Baustelle, Yield heißt Vorfahrt gewähren. Abends dann Essen gewesen, sollte Thai sein. Hatte aber auch Pizza usw. Dementsprechend war es dann auch nicht so lecker. Hat die halbe Nacht noch gegossen.
Mittwochmorgen aufgestanden und als erstes Blick aus dem Fenster. Kein Regen, aber Straßen nass. Erstmal Frühstück. Natürlich wieder Original. Lecker. Dann Moped gepackt, durchs Dorf und den Schilder www gefolgt. Wolken verzogen sich langsam und die ersten Sonnenstrahlen kamen durch. Immer den Schildern nach Süden. Direkt an der Küste entlang. Durch jede Bucht, Kurve an Kurve. Geil. Und dann nach einigen Kilometern der Burner. Erst einen Berg hoch und dann war voraus ein riesen Tal mit See. Doolough Valley.

Der absolute Hammer. Runter ins Tal, Schotterpiste und unzählige Schafe. Aber der Anblick, einfach nur grandios. Ich war bis jetzt von Norwegen beeindruckt, aber dieser Anblick schlägt alles. Runter an den See und angehalten. Ringsum nur Berge, grüne Berge und Hügel. Überall kamen kleine Wasserfälle die Hügel herunter, glasklares Wasser. Erstmal hingesetzt und dann Bilder gemacht. Der Anblick war überwältigend. Leider hat dieses Tal aber eine sehr traurige Vergangenheit. Dann weiter und das nächste Highlight. Eas Liath Wasserfall.

Auch der Hammer. Wieder Pause und Bilder. Wenn ich die Bilder zu Hause zeige, will meine Holde sofort nach Irland. Dann weitergefahren und einen Pass durch die Corkwälder den Berg hoch. Feinste Keren und Kurven. Zum Schluss in Doolin auf dem Campingplatz gelandet. Schöner Campingplatz, etwas im Tal gelegen. Mit einer sehr freundlichen und äußerst hübschen Dame an der Rezeption. Was für uns Männer. Zelt an der Steinmauer aufgebaut wegen Wind. Noch schnell getankt und Guinness gekauft. Zum Abendessen gab’s dann Gulasch aus der Dose. Und Guinness. Später kamen noch ein Berliner VS-Pärchen. Haben ihr Zelt auch an der Mauer aufgestellt. Kamen von Dublin und fahren gen Norden. Mein Weg geht weiter gen Süden nach Dublin. Beim Blick auf meinen Hinterreifen sagt mir Spaß gehabt. Null Angststreifen, bis zur Flanke angeraut. Trotz voller Beladung.
Morgens erst um 7:00 Uhr wachgeworden. Duschen, Frühstück und dann los. Erst bei den Cliffs of Moher angehalten. Schon beeindruckend die hohen Felsen. Dann weiter den www Zeichen folgen. Viele Buchten und Kurven. Und dann kam das bis jetzt schönste Teil zum Vorschein. Spanish Piont. Felsen, Sandstrand blaues Wasser in allen Farben und Wellen. Der absolute Hammer. Bilder gemacht und kurz am Strand verweilt. Dann weiter den Zeichen nach. Bis plötzlich die Straße zu Ende war. Hafenbecken. Also anhalten und fragen wie es weiter geht. Zum Glück warteten schon drei andere Biker. Kurz warten und die Fähre kam. Raufgefahren und kurz danach ging auch schon los.

An Board hatte ein PKW einen Platten und versuchte während der Überfahrt den Reifen zu wechseln. Trotz Hilfe der Boardcrew nicht geschafft. Dan immer weiter und in Dingle gelandet. Kleine Hafenstadt aber mit Touribussen völlig überfüllt. Noch ein paar Kilometer weiter zum Campingplatz. Über schmalste Wege. Entgegenkommende Pkws gehen gar nicht. Auf dem Platz angekommen von einem sehr netten und gesprächig älteren Herrn eingewiesen worden. Zelt aufgebaut und dabei von einem kleinen Tschieper beobachtet worden. Ließ sich fast nicht vertreiben, so zutraulich war Der. Vom Hartbrot was zerkrümelt und den Tschieper gefüttert. Hat mir fast aus der Hand gefressen. Zum Dank hat er mir aufs Zelt geschissen.

Mistviech. Dann nochmal zurück nach Dingle. Zum Glück waren die Touribusse bereits weg. Eingekauft, drei Guinness und eine Flasche Bushmills. Dann zurück und einen anderen Weg (auch mit Caravan befahrbar) gesucht. Gibt’s auch, muss man nur einen kleinen Umweg fahren. Guinness in den Schatten gelegt und schon eine Dose aufgemacht. Und getrunken. Mit der Familie gequatscht und dann Abendbrot gemacht. Currywurst aus der Dose erwärmt. Geht so. Dazu ein Guinness, danach Eine geraucht und ein Whiskey. Dann in Schatten und Bericht geschrieben. War ein toller Tag heute. Wetter, Moped fahren und Tour passte perfekt zusammen. Morgen geht zum Ende der offiziellen Tour. Danach mal schauen.
Um 5:30 Uhr aufgewacht am Freitag. Kaffee gekocht und zwei Stullen mit Wurst gefrühstückt. Danach duschen und Zelt eingepackt. Dann los Richtung Süden. Zuerst den Inch Beach bei Inch besucht. Schöner Strand.

Dann weiter zum Ring of Kerry. Die Berge hoch, Kurve um Kurve. Und dann noch die schmale Straße ganz nach oben.

Atemberaubender Blick über die Hügel und den Atlantik. Das ist Irland. Dann auf der anderen Seite runter. Wieder ein schmaler Weg. Also dritte bis vierte Gang. Bis, ja bis die Spitzeren kamen. Spitzkehre und Gefälle. Bis zum Ersten runtergeschaltet. Phänomenal. Weiter auf kleinen Wegen zum, für mich, schönsten Stand von Irland. Rossbeigh Beach bei Ross Behy. Riesen Strand und glasklares Wasser. Wellen und Sonne.

Erstmal Pause gemacht und den Anblick genossen. Traumhaft. Langsam weiter der www nach Cork. Campingplatz mit Golf Anlage. Schön gelegen und ruhig. Zelt aufgebaut und Suppe gekocht. Ein bisschen rumgelaufen und mir den Platz angesehen. Super sauber und komfortabel. Küche mit Mikrowelle und Kühlschrank für alle Camper. Sanitäranlagen sauber und ohne Bezahlung benutzbar. 300 m neben dem Platz ein feines Restaurant gefunden. Stoneview, sieht nett aus. Noch ein wenig gefaulenzt und um 18:00 Uhr Essen gegangen. Drei Gängemenue, Vorsuppe aus Gemüse der Saison, Hauptgericht Ribeysteak mit käseüberbackenen Kartoffelchips (aber aus frischen Kartoffeln) und in biergeschwenckten Zwiebeln, als Dessert Käse der Region (Camembert, Schimmelkäse und ein anderer, gut schmecken er Käse. Dazu Kräcker und frisches Obst (Apfelspelten und Weintrauben). Alles perfekt und sehr schmackhaft zubereitet. Aber es empfiehlt sich zu reservieren. Fast alle Plätze waren später belegt. Leider habe ich auch die Folgen der Smartphones gesehen. Ein junges einheimisches Pärchen saß mir gegenüber. Anfang zwanzig vielleicht. Er nahm nach der Bestellung sein Handy raus und daddelte rum. Nach 10 Minuten schien sie so verzweifelt, dass sie ständig an ihren Spagetti Dekolleté herumzupfte, bis er endlich begriff und sich mit ihr unterhielt. Am Abend noch mit Lotti gechattet und gesagt, dass die Määähs mit zum Camping am Irene See wollen. Morgen geht’s nach Dublin.
Samstagmorgen um 05:00 Uhr wegen der blöden Krähen aufgewacht. Machen einen Mortsradau. Duschen, Kaffeekochen und Frühstück. Dann Zelt abgebaut und Moped gepackt. Gegen 08:00 Uhr bei 19 Grad und Sonne losgefahren. Langweilige Tour nach Dublin. Aber Tempomat benutzt, klappt prima. Erst in Dublin versucht Unterkunft zu finden. B&B geht gar nicht und Hotel ist mir zu teuer. Also wieder Camping. Etwa 10 km außerhalb ein Platz gefunden. Geht so. Direkt an der Schnellstraße. Mal hören wie lange das Rauschen der Autos geht. Noch schnell einkaufen gefahren und dann Feierabend. Beim Essenkochen noch ein Engländer angekommen. Will die Tour vom Norden (Dublin) machen. Zusammen noch ein Guinness getrunken, dann Moped überprüft. 200 ml Motoröl nachgefüllt und Kettenöler war leer. Hat bei dem Regenwetter oft ölen müssen. Kupplung kurz nachgestellt und geölt (muss ich zu Hause wieder verdrehen wg. Regenwasser) Gaszug wieder am Griff befestigt (scheint schon länger lose zu sein). Sonst Alles easy.
Sonntagmorgen mit Navi zum Hafen gefahrenen um ein Ticket für die Fähre nach England zu kaufen. Adresse stimmte nicht, hat mich zweimal in die City geführt. Dann der dritte Anlauf nach Straßenschildern. Hat geklappt. Adresse gleich im Navi gespeichert. Dann zurück zum Campingplatz. Habe dadurch leider den Frühbus in die Stadt verpasst. Der nächste fuhr erst um 11:00 Uhr. Dann in die City und Rundtour gemacht (Hop on hop off). Kleine Stadt, der Bus ist mehrmals die selbe Straße gefahren. Dann ausgestiegen und zu Fuß. Ist ja nicht so groß. Bei Guinness im Storehouse gewesen und ein T-Shirt gekauft.

Dann noch im Giftsshop ein Irland-T-shirt, zwei kleine Määähs für die Autos und einen Schal für Renate gekauft. Zwischendurch ein Sandwich mit Kaffee und ein Mangoeis gegessen. War Beides lecker. Um 16:30 Uhr m dem Bus zurück (sonntags fahren die Busse nur eingeschränkt. Hätte sonst ein Taxi nehmen müssen). Dann langsam angefangen zu packen. Zwischendurch Käsenudeln gemacht und gegessen. Der Hunger treibt rein. Koffer angebaut und dann Besuch vom Nachbarn bekommen. Lebt in Australien und ist auf Irland- und Englandtour. Haben uns über eine Stunde gut unterhalten. Ist seit 10 Jahren Rentner und bereist ständig Europa. War früher Paramediziener und ist als Rentner noch Roadtrain gefahren. Hatte einiges an Geld beim Börsencrash verloren. Danach weiter gepackt, Kette manuell geölt und Visier geputzt. Hätte man auch eine Suppe von machen können. Früh ins Bett, Bericht weitergeschrieben und dabei ein Guinness getrunken. Morgen früh rappelt der Wecker um 4:45 Uhr. Zelt abbauen und den Rest verpacken.
Die Nacht durch d Verkehr auf der Autobahn schlecht geschlafen. Früh hoch und geduscht. Wasser brauchte ewig bis es warm war. Dann Zelt abgebaut und verladen. Nochmal alles kontrolliert und dann zum Tor. Erste Schranke geht so auf. Dann das Einfahrttor. PIN eingegeben und nichts passiert. Nochmal den PIN, wieder nicht. Dann dran gedacht, dass die Rezeption Sonntag neue Karten verteilt hatte. Stand ein anderer PIN drauf. Eingegeben und Tor ging auf. Im Berufsverkehr auf der Autobahn zum Terminal. Gleich eingewiesen worden auf Bahn 22. Stand schon ein Bike mit englischem Kennzeichen. Sind dann ins Gespräch gekommen und der ältere Herr erzählte mir, dass er in Amerika auch eine Versys gefahren hat. Er kam gerade von einer kurzen Tour aus Irland zurück. Hinter uns reihten sich noch drei Mopeds ein, mehr nicht. Auf der Fähre kurz ein Kaffee und Sandwich gefrühstückt und mich auf einen Sitz gelümmelt. An Schlafen war während der drei Stunden nicht zu denken. Zu viele Kinder töten rum. Ausfahrt in England war easy, keine Frage nach Pass oder Ähnliches. Rauf auf die Bahn und Stoff. Immer 130 – 140 auf der Uhr (120 ist nur erlaubt). Super gut, mit einem Tankstopp durchgekommen. Für 360 km keine vier Stunden gebraucht. Ticket für die Fähre nach Rotterdam gekauft und auch gleich hoch aufs Ladedeck. Zwei Mopeds warteten dort schon und die drei Dazugehörigen standen daneben. Fähren morgen bis Osnabrück, also auch meine Strecke. Sind auch die www-Tour gefahren, haben aber in Hotels gewohnt (Weicheier). Kurz danach aufs Schiff und die Mopeds angegurtet. Erstmal geduscht in der Kabine. Hier sind 29 Grad und blauer Himmel. Dann um 19:00 Uhr Essen gegangen. Wieder Buffet gewählt, war richtig gut. Es gab zusätzlich Chicken—und Lammmasala (und natürlich Reis). War klasse gewürzt. Hab gleich zweimal nachgefüllt. Salate waren auch lecker und zum Abschluss Käse mit Cracker. Auch zweimal zugelangt. Dann früh ins Zimmer verzogen. Kam noch die Sicherheitsdurchsage Blablabla und wenn wir sinken sind wir vorher weg; und außerdem kommen wir nicht pünktlich an wegen Defekt einer Maschine. Na vielleicht sollen wir ja rudern. Wir haben ja genug Leute an Bord.
Überfahrten war ruhig und ich habe suuuuper geschlafen. Bin erst durch die Borddurchsage um 6:30 Uhr wachgeworden. Duschen, anziehen und Frühstück. War auch wieder super. Neben den bekannten Dingen (Bacon, Rührei usw.) gab es geräucherten Lachs (dicke Scheiben) und frische Croissants. Auch das Obst für den Joghurt war frisch (an einem Apfelstück war noch die Blüte dran, und die Orangenstücke waren alle verschieden groß). Ordentlich gefrühstückt und dann die Kabine aufgeräumt. Die Fährgesellschaft P&O werde ich mir merken. Von Rotterdam bei Sonnenschein gen Heimat. Bis zur Grenze schönes Wetter und Sonne. Dann zogen Wolken auf und ich habe an der Hose und Jacke die Lüftung zugemacht. Ab Osnabrück dunkle Wolken und schnell ein Langarmshirt untergezogen. Auch kurzer Regen, aber nichts Dolles. Zu Hause erst meine Frau auf der Arbeit überrascht und ihr das versprochene Schaf vorbeigebracht. Hat sich riesig gefreut, dass ich wieder zurück war. Dann nach Hause, Moped abgestellt und Alles sacken lassen. 3474 km standen auf dem Tacho. Abends von meiner Frau lecker bekocht worden.
§ 328 StGB
Unerlaubter Umgang mit radioaktiven Stoffen und anderen gefährlichen Stoffen und Gütern.
(1) Mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft,

3. wer eine nukleare Explosion verursacht.

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Re: Reise durch Irland 2018

#2 Beitrag von Dedra »

Sehr genial, toller Reisebericht!
Hat echt Freude gemacht die Zeilen zu lesen, danke das Du uns teilhaben lässt.
Habe im Text jetzt Deine Übernachtungen nicht gezählt - wieviel Tage warst insgesamt unterwegs?

Danke für's verstärkte erzeugen von Fernweh!
SG Dedra
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Sabine271
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Re: Reise durch Irland 2018

#3 Beitrag von Sabine271 »

Toller Bericht.Danke

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Re: Reise durch Irland 2018

#4 Beitrag von egodragstar »

Hallo Dedra,
hast ´ne interessante Seite für Deine Touren.
Insgesamt waren es 13 Tage. Hat für mich gereicht, könnte man aber noch weiter ausbauen und mal ins Landesinnere fahren.
§ 328 StGB
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