Thailand : Chiang Mai- Chiang Rai - Mae Hong Son Loop

[ThaiChris]

Chiang Mai - Mae Hong Son Loop- Chiang Rai :

Reisebericht aus der Sicht eines Bikers !

Mitwirkende : meine Frau und ich, eine Menge Gepäck, musste sogar etwas auf das Topcase und das Bike : Kawasaki Versys 1000

Gestartet von Jomtien , querten wir Chonburi und umfuhren Bangkok, da ein Motorrad, egal wie groß es ist, ja nicht auf die Autobahn darf. Nach 3 Stunden und vielen Baustellen samt Staus kam die erste Ernüchterung : 160 km gefahren,…..nur 160 km…..mehr gestanden als gefahren, durchgeschwitzt und hungrig .
Nach schnellem Imbiss , einem Toast beim 7/11 ging es Richtung Kamphaeng Phet, unsere erste Zwischenstation am Weg nach Chiang Mai, Übernachtung im Malee Resort eines Freundes.
Auf der Bundestrasse Nr 1 geht es dann sehr zügig weiter. Der Verkehr hält sich in Grenzen, die Kawasaki , 250 kg Eigengewicht + 50 kg Gepäck zieht ihre Bahnen, selbst im D-Zug Tempo nimmt sie nur etwas mehr als 6 Liter.
Angehalten wird jetzt nur mehr für eine kurze Rauchpause, wir wollen vor Einbruch der Dunkelheit am Ziel sein.

Nach gutem Essen und netten Gesprächen im Baan Malee Resort mit Andreas Gröschl geht es am nächsten Morgen Richtung Chiang Mai. Von den cirka 850 km haben wir 470 hinter uns, die Bundesstrasse Nr1 erlaubt eine hohe Reisegeschwindigkeit und so sind wir in weniger als 4 Stunden in Chiang Mai. Die Strasse wird - aus Bikersicht - immer besser, lange Geraden wechseln mit schönen Kurven, die Landschaft erhebt sich und wir sehen die ersten Berge, ……- ja : Stichwort Berge : Doi Suthep , Doi Inthanon und der Loop : deshalb sind wir ja angereist, doch dazu später.

In Chiang Mai schlafen wir im Top North Hotel, - naja- voller lauter Chinesen, alt und abgewohnt, aber das Bike steht unter Dach mit Security und das war das Wichtigste für mich. Aber für 1400 Baht die Nacht ohne Frühstück kann man mehr erwarten .

Der erste „Bergtag“ führt uns auf den Doi Suthep, sozusagen der kleine Bruder vom Doi Inthanon, die Strasse ist schön ausgebaut, - zumindestens die erste Hälfte- und wir erreichen den View Point der uns mit einem herrlichem Panorama überrascht.
Blauer Himmel und Berge so weit das Auge reicht,……wirklich schön zu sehen.

Wir fahren den Berg auf der anderen Seite wieder runter, die Strasse ist noch die „Alte“, schmal, steil und viele Spitzkehren, man(n) ist fast nur mehr am bremsen und ja, obwohl die Kawasaki unbeladen ist , spürt man das Gewicht, auch das meiner Frau , die immer wieder nach vorne rutschen will.

Wir essen das 3. Mal zu Mittag Toast vom 7/11, Restaurants scheint es hier nicht zu geben, wir trösten uns damit, dass wir am Abend gut essen gehen.

Stichwort Essen gehen : Wir haben es in Chiang Mai - Center nicht geschafft ein wirklich gutes Restaurant zu finden, ok, wir waren nicht so lange dort, aber es scheint doch sehr auf Laufkundschaft ausgerichtet zu sein.

Der nächste Tag führt uns auf den Doi Inthanon, den höchsten Berg Thailands, 2144 m sagt der Höhenmesser, 9 Grad sagt der BC der Kawasaki,….ja, es war schon irgendwie saukalt .
Auch dieses Mal fahre ich eine Runde um den Berg.
Kurzum: die von Google Maps bei der Anfahrt empfohlene Route ist wesentlich besser als die Route, die ich zum Zurückfahren gewählt habe.

Am nächsten Tag geht es vollbeladen Richtung Mae Hong Son, wir fahren den Loop , aber nur bis Pai, es ist die am besten ausgebaute Strecke.
Die erste Hälfte ist genau das, was ein BigBike braucht : Griffige Fahrbahn, herrlich zu fahrende Kurven, wir ziehen an hunderten Minibussen, Rollern und kleineren Bikes vorbei und finden sogar ein Thairestaurant zum Mittagessen.

Dann geht es weiter, jedoch die Strasse wird schmäler, löchriger und weniger griffig. Immer wieder schmiert die Kawa jetzt am Kurvenausgang, beim Anbremsen regelt das ABS früh, ich schalte die elektronische Regelung von „Sport“ auf „Normal“, so fährt sie jetzt harmonischer .
Der Verkehr wird dichter, wir laufen permanent auf Autokolonnen auf, viele Minibusse halten den Verkehr auf. Runde 50 km geht das Spiel : nach der Kurve die 2. aufreissen und dann den Speed vor der nächsten Kurve wieder runterbremsen. Nicht wirklich lustig aber besser als wie die Roller hinter den Minibussen nachfahren.

In Pai angekommen wählen wir das Diamond City Hotel, 900 Baht die Nacht, - ja eine Nacht kann man es dort aushalten, länger nicht, kein Kleiderschrank, lieblose Einrichtung, kein Frühstück.

Am nächsten Tag geht es den gleichen Weg zurück nach Chiang Mai, wobei wir vorher Richtung Chiang Rai abbiegen und somit nicht wieder in die Stadt müssen.
Erneut ist sehr viel Verkehr, die Massen werden scheinbar mit den Minibussen hin und her geführt.


Die Strasse nach Chiang Rai, von Google Maps empfohlen macht nicht wirklich Spass, sie ist alt , zerfurcht und außerdem hatten wir runde 10 km Schotter und Staub, da gerade gebaut wurde.

In Chiang Rai wählen wir das „I am in Chaing Rai Resort“, eine nette Bungalowanlage, 600 Baht das Zimmer ohne Frühstück, aber sauber und nett, das Bike steht vor der Zimmertür, einfach zu ent- und beladen.

Ein Blick auf die Reifen zeigt, dass die Kurven ihre Spuren hinterlassen haben- und zwar in der Form von Sägezahn hinten,- aber das war abzusehen, die neuen Reifen, Pirelli Diabolo Rosso 3 , liegen schon beim Händler und warten auf uns.
Zum Thema Reifen : die Serienbereifung, Bridgestone Battlax T 30 Touringsport konnte nicht wirklich überzeugen, der Reifen ist eher träge, vermittelt wenig Feedback, speziell vorne, schmiert wenn es heiss ist gerne,…..gut , dass er bald hinüber ist.

In Chiang Rai sehen wir den Weissen Tempel und nach einem Tag Sightseeing, treten wir den Rückweg an. Zwischenstop nach 520 km ist wieder das Baan Malee Resort, endlich wieder ein gutes Abendessen in Form von Wiener Schnitzel und am nächsten Morgen treten wir die letzte Etappe nach Hause an.

480 km sagt Google, wir umfahren dieses Mal Bangkok großräumig, was zwar Stau und Stress erspart, aber nicht wirklich Zeit bringt, zu viel Verkehr und „langsame“ Strassen rund um Bangkok.
Fazit : Die Anfahrt nach Chiang Mai / Rai hängt sich schon ein wenig rein, 850 bzw. 1050 km fast nur geradeaus fahren ist langweilig, hier hätte ich mir meine Gold Wing aus Österreich gewünscht.
Den Berg selbst sollte man unbeladen fahren, macht ohne Sozia auch sicher mehr Spass . Das ideale Motorrad dazu wäre eine Supermoto in Form einer KTM 690 zum Beispiel.
Die Versys hat beides „verdaut“, wir wurden am Berg nie überholt, obwohl ich nie auf der Kante war, dazu kannte ich die Strecke zu wenig.

Das Wichtigste aber ist, dass wir wieder gesund nach Hause gekommen sind , 2750 km in 9 Tagen, die längste Etappe war 520 km. Durchschnittsverbrauch : 5,8 Liter über die gesamte Strecke .

[blahwas]

Danke für den Bericht! Es ist sehr interessant, mal etwas vom (fast) anderen Ende der Welt zu lesen

Das mit der Autobahn wusste ich noch nicht. Das ist sicher sehr lästig, zumal wahrscheinlich Ortsumgehungsstraßen fehlen.

Fotos wären jetzt noch superklasse Immerhin ist hier graues Winterwetter.

[DerDuke]

Vielen Dank für den Reisebericht!

Nachdem wir vor zwei Jahren schon einen Aufenthalt in Chiang Mai sehr genossen haben, wollten wir uns 2018 dort noch viel mehr in der Umgebung anschauen.

So fuhren wir im vergangenen September auch von Bangkok ausgehend los - allerdings mit dem Auto.

Mit dem Motorrad ist die Strecke trotz recht guter Schnellstraßen schon eine ordentliche Leistung, Hut ab!

Ursprünglich wollten wir gar nicht so lange bleiben - es wurde dann aber sogar etwas über eine Woche Aufenthalt. Der Grund dafür war der Zufallsfund eines wirklich traumhaften Resorts mit einer exzellenten Küche auf dem Land in Mae Rim, etwas nördlich von Chiang Mai. Dieses Resort haben wir als Basis genommen, um von dort ausgehend die weitere Umgebung zu erkunden.

Da ich den Thread weder kapern möchte und auch lieber keine Schleichwerbung schalten will, stelle ich erst mal keinen Link oder Fotos hier rein.
Aber bei Interesse gebe ich natürlich gerne Auskunft.

Viel Spaß auf euren weiteren Reisen und nochmals vielen Dank fürs virtuelle mitnehmen auf eurem Trip!

[MichaelR]

Bildääää bitte.

Bin mal vor 25 Jahren von Chang Rai mit einer geliehen XL 250 ans Goldene Dreieck und dann an die Burma Grenze gefahren. War interessant. Viel Schotterwege damals. Wurden komplett von der Polizei nach Drogen gefilzt.