RDGA 2019

[karklausi]

Ich fahre morgen nach Menton, danach 2 Nächte Castellane, Verdonschlucht. Dann 5 oberitalienische Seen, dann Lavarone. Und du?

[karklausi]

Ich fahre morgen nach Menton, danach 2 Nächte Castellane, Verdonschlucht. Dann 5 oberitalienische Seen, dann Lavarone. Und du?
Karklausi

[kautabbak]

Gibt auch Klötze ohne Verschleißnut, deine sehen noch gut aus.

Die Windgeräusche der Höhenluft haben vllt nur eine andere Frequenz als die im Flachland.

Das Leben ohne Facebook ist eines der härtesten.
Ich freue mich auf den Reisebericht im Forum

[karklausi]

Bin morgen in Menton, danach 2 Nächte in Castellane die Schlucht abgrasen. Danach Novara, Mennagio, Pisogne. Meld dich wenn du meinst da geht ein Treffen.
Karklausi
Schicke dir Handynummer per Pin

[marco1971]

Karklausi es kommt nicht immer auf die Stärke der Beläge an. Kann es sein, dass du Z.B. den Iseran oder einen anderen runter die Bremse überhitzt hast? Du brauchst nur leicht auf dem Pedal stehen. Wenn der Belag dann überhitzt = keine Bremswirkung

[karklausi]

Bremswirkung hatte ich jederzeit, es hat halt gequitscht.
Das Geräusch ist aber wieder weg.
Karklausi
Bremsflüssigkeit sah auch gut aus, so gelb.

[marco1971]

Wenn du volle Bremswirkung hast, dann kann es einfach auch nur an den Belägen hängen dass die halt quietschen. Gibts beim Auto auch. Hatte gedacht es bremst nicht mehr. So gesehen dann alles gut.

[hhmv]

Auf den Fotos ist zu sehen, daß die Belege in den Führungen und Druckstellen des Kolbens rechter Belag und des Sattels linker Belag trocken und rostig sind. Das kann das Quitschen verursachen.

[marco1971]

Denk an die Routes de Cretes an der Verdonschlucht!
Darf man nicht verpassen.

[frieda]

Hallo Karklausi,
Ich beneide dich um die Südfrankreich Tour , muß ich auch mal Fahren.
Mein Opa meint du solltest umbedingt die Runde um die Verdonschlucht einmal Links-und einmal Rechtsherrum fahren,
die Strecke hätte jeweils einen andern Charakter, ES LOHNT SICH meint er.
Und unbedingt wenns heiß ist, am Ende des Lac de sa Creux im Ort Moustiere Sa Marie die Quelle besuchen, am besten ganz reinsteigen

[karklausi]

So liebe Versysgemeinde:
Auf Wunsch einiger Teilnehmer werde ich hier 20 Berichte zu meiner Reise der RDGA veröffentlichen. Da ich gestern eine FussOP über mich ergehen lassen musste, habe ich Zeit und Musse jd Tag Revue passieren zu lassen, ausserdem haftet sich so diese für mich persönlich grosse Motorradtour besser ins Gedächtnis ein und ich kann später meinen Enkeln noch davon erzählen.
Neuer Titel:
Un Café noir et une gauloisese, s‘il vous plâit.
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Der Wunsch nach einer grossen Motorradtour wuchs a) in Schottland, denn da habe ich vor ein paar Jahren meine 1. grosse Motorradtour gemacht. Es war landschaftlich herrlich dort, aber fahrerisch anspruchsvoll war es nur an einigen wenigen Pässen.
B) war ich 3x auf dem Höhentreffen und bin immer nur hinterhergedackelt. Ich bin zwar in Südtirol alle wichtigen Pässe gefahren und für meine persönlichen Verhältnisse auf letzter Rille hoch und runter gebrezelt, ist ja hinterher auch einfacher, aber gewusst wo ich war und selber gefunden hatte ich das niemals.
Also war der Wunsch geboren, eine neue Route zu erkunden.
Leon, der im Moment leider keine Versys mehr fährt hat mich auch mal ermutigt, indem er mir seine Unterlagen einer RDGA Tour freundlicherweise mal zu Verfügung stellte.

[karklausi]

Auf etlichen Motorradmessen habe ich mich in den letzten 2 Jahren mit Informationen und Kartenmaterial eingedeckt, und mein Wunsch, es endlich zu tun wurde immer grosser.
Wochen vor der Tour habe ich in die kleine Versys investiert, damit sie diese lange Strecke ohne Werkstattbesuche überlebt. Neuer Reifensatz, neue Bremsbeläge vorn, neue Kette, neue Bremsscheibe vorn, Luftfilterwechsel etc waren die wichtigsten Dinge, die es galt vorher zu machen.
Auch die Überlegung, mache ich es alleine oder suche ich einen Mitfahrer habe ich auch im Vorfeld für mich allein entschieden. Mein Arbeitgeber ist erstens nicht sehr flexibel was Urlaubswünsche angeht, zweitens bin ich ein kleiner Egoist. Ich möchte übernachten, wo es mir gefällt, mein Geldbeutel ist bescheiden, trotzdem zelte ich niemals, ich möchte fotografieren wann mir es passt und möchte dann nicht noch an Stellen pausieren, wo Mitreisende fotografieren wollen. Die Vorbereitungen zu planen mit jnd der weit weg wohnt, gestaltet sich auch als schwierig. Also wollte ich das Ding allein durchziehen, zumal ich es auch für sicherer halte, sein persönliches Wohlfühltempo fahren zu können und nicht zu hetzen, weil Mitfahrer schneller sind, bzw habe ich als geübter Fahrer auch kein Bock drauf auf Kurvenbremser zu warten, wo ich so viel Kohle und Vorfreude auf die schönsten Strecken Europas gesetzt habe.
Mein Kartenwerk:

[karklausi]

Die Michelinkarten waren etwas überflüssig, die wichtigste und grösste Hilfe war ein Bericht in der Zeitschrift „Alpentourer“ die einen ausführlichen Bericht mit Streckeneinteilung hatte.

[karklausi]

Meine Vorfreude war so gross und der Respekt vor Frankreich bzw französisch sprechen so gross, dass ich schon Tage vorher Nackenschmerzen entwickelte, die ich dummerweise auf die Wahl eines zu grossen Rahmens bei dem Kauf eines eBikes Wochen zuvor schob. Ab dem 1. Tag verschwanden diese plötzlich.
So ungefähr sollte die Route dann aussehen:

[karklausi]

Fähre über den Rhein

1. Tag: Abfahrt in Essen-Stoppenberg über Linz am Rhein über Mayen, Wittlich, St. Wendel, Moseltal und Hunsrück bis Saarbrücken.
Sonntag 25.8.19 war dann der 1. Urlaubstag wo es endlich losging. Da ich jedes Jahr einen Familienbeitrag von 22,-€ für das deutsche Jugendherbergswerk DJH entrichte, übernachte ich natürlich gerne dort, nicht spottbillig, aber ist ein kleines bisschen günstiger wie einschlägige Hotels. Meistens bieten JH auch über Komfort wie Parkmöglichkeit, Unterstellplätze fürs Motorrad, Aufenthaltsräume, Kaffeeautomaten und Frühstücksbuffet sodass ich mich immer mit einem Extrabrötchen für Mittags eindecken konnte. Vorsicht- verboten, nicht zum Nachmachen geeignet!! Ich führe eigens dafür eine leere Minihandtasche mit mir in der nur Brötchentüten drin sind. Sieht dann am Buffet aber so aus, als wären da Portemonnaie und Handy drin.
Einziges Highlight am 1. Tag waren 2 Hubschrauberstarts vom ADAC direkt neben mir, der Wind vom Aufsteigen hatte meine auf der Sitzbank abgelegten Handschuhe 50 meter weit weg gefegt und 1 Std lang wurde ich eine Spinne im Helm nicht los. Immer wieder war sie drin, wenn ich sie entfernen wollte, versteckte sie sich.
Aufgrund der anhaltenden Hitze bin ich auch nicht am Nürburgring vorbei. Bei 30 Grad ist ankommen und duschen das Ziel.

[marco1971]

Bin gespannt was du auf der Tour so alles erlebt hast und natürlich auch auf ein paar Bilder. Die Strecke verspricht ja an sich schon großes Landschaftskino.
Das mit den Karten habe ich mittlerweile auch festgestellt. Habe ich mir vor ein paar Jahren noch die laminierten Detailkartensätze von Louis gekauft, reicht mittlerweile eine Karte mit größerem Maßstab, um den groben Überblick zu haben. Den Rest macht bei mir kurviger.de und das Navi.
Grüße
Marco

[karklausi]

@marco1971
Die tollen Fotos folgen ja erst noch
Karklausi

[karklausi]

2. Tag von Saarbrücken bis Besancort:
Die erste Hälfte auch unspektakulär, dann hat aber jnd aus dem Forum mir gesagt, die Vogesen seien schön zu fahren, ich dann zack! über die Vogesen. Es geht auf bis zu 1200meter hoch. Ich hatte mir als Zielorte Ste- Marie-aux-Mines, Wildenstein, Belfort und Besancort ausgesucht und hab mich dann über kurvenreiche Strecke ( Navi TomTom Urban Rider 4, das Alte) leiten kassen. Der Lac du Wildenstein war völlig ausgetrocknet. Die Hitze macht mir zu schaffen. Über 28 Grad ist nicht mein Wohlfühlbereich, der liegt bei 10-20 Grad, na egal, ich kann es ja nicht ändern. Dafür kühle ich mir zwischendurch die Mauken im kühlen Fluss oder See.
Angekommen in Besancort erschrecke ich mich in der Herberge, da dort sehr viele Afrikaner herumliefen. Das Hostel wirkte wie eine Asylunterkunft. War es aber nicht wie sich später herausstellte. Im Hostel waren Sportler speziell Ringer untergebracht, sa dort nebenan ein Olympiastützpunkt war. Meine Angst, mein Reiseequickment würde schon am 1. Tag geraubt war also überflüssig. Mit 2 holländischen Motorradfahren hatten wir eine abgeschlossneGarage für 3 Mopeds. Das Frühstück am 3. Reisetag war dann typisch französisch. Abends in Besancort war ich im französischen Restaurant speisen, welches mir dann die Lust nahm, in Frankreich Restaurants aufzusuchen. Es ist dort recht teuer. Ich beschloss dann, so weit es ging mich von Supermarktessen zu versorgen, was auch oft gut war. Ausserdem hatte ich eine kleine Kühltasche mit 2 Kühlakkus mit, die mir überall freundlich über Nacht gekühlt wurde, sodass ich auch mal Butter und Käse dabei hatte. Und Schokolade und kalte Getränke.

[frieda]

Hallo Claudia, schön das du wieder da bist. Du hast alles richtig gemach !

Ich wünsche dir baldige Genesung,
und freu mich auf deine Reiseberichte und Bilder.

bis denne

[karklausi]

So Rassismus haben wir jetzt genug besprochen, dann kann der Bericht ja weiter geführt werden.
Ab dem 3. Tag von Besançon bis Thonon-les- Bains wurde es dann langsam interessanter. Nicht nur, weil ich ab da noch nie war, sondern weil ich mir ab Besançon auch mehr Mühe gegeben habe, eine tolle Strecke auszuwählen. Dazu verhalf mir die laminierte Karte Tourenkarte von Biker und Betten. Aus dieser hatte ich mir Abschnitte herausgefischt, die in meinen Plan hineinpassten, an den Genfer See zu gelangen, an der ja die originale RDGA startete.
Von Besançon bin ich über Quingey nach Salins-les-Bains, dann nach Arc-et-Senans über Arbois nach Champagnole, St. Laurent-en-Grandvaux nach Nyon und von da über Lausanne nach Thonon-les-Bains.
Toll, dass die Strecke durch das Juragebirge tw führt, welches ich vorher nie gehört hatte. Ganz am Anfang gab es schon süsse kleine Ortschaften, wo ich öffentliche Toiletten vorfand und Trinkwasserbrunnen zur Verfügung standen, an denen ich meine Wasservorräte auffüllen konnte.
Eine kleine Wanderung, lt Internetrecherchen nur 5 min, in der Realität doch 30 min, was bei 30Grad in Motorradstiefeln nicht grade amüsant ist brachte mich dann aber zu einem tollen Aussichtspunkt auf die französische Jura. Noch höher um 4 Seen zu sehen habe ich mir aus Faulheit verkniffen.