Hallo Blahwas
als Passknacker Mitstreiter und Mitglied dieses Forums habe ich Deinen Bericht über Spanien mit Interesse gelesen.
Als Versys 650 Fahrer würde mich Interessieren, was Dich bewogen haben der Mt-09 den Vorzug zu geben.
Gut mehr PS, Traktionskontrolle aber was sonst noch?
Liebe Grüsse
Schwadi
Reisebericht 2021 Spanien, Portugal?, Frankreich
- schwadi
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Re: Reisebericht 2021 Spanien, Portugal?, Frankreich
Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben, sondern zu viel Zeit, die wir nicht nutzen! (Seneca)
- blahwas
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Re: Reisebericht 2021 Spanien, Portugal?, Frankreich
Hallo Schwadi, es geht tatsächlich um mehr PS und Traktionskontrolle, aber auch um das intensivere Erleben, weil es eben ein Naked Bike ist. Letzteres kann man mit der Versys 650 nachbauen, wenn man ein kleines Windschild flach montiert, aber Naked bleibt Naked, und richtig Wumms kann man in Spanien auch umsetzen, weil man den Platz hat und niemandem damit auf die Nerven geht, außerdem ist sportliches Motorradfahren dort kulturell verankert
- kautabbak
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Re: Reisebericht 2021 Spanien, Portugal?, Frankreich
@schwadi warum wird eine 650er mit 132.000 km nicht hier viewtopic.php?f=9&t=13688&start=20#p265341 eingetragen
Besten Gruß
David
Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie gerne behalten.
Man stirbt nur einmal, aber man lebt jeden Tag.
David
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- blahwas
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Re: Reisebericht 2021 Spanien, Portugal?, Frankreich
Fazit der Reise
Die Dimensionen dieser Reise sind für mich neu: 35 Nächte, 17000 km, 350 Pässe. Wenn auch mit 8 Wochen Pause, also 3 plus 2 Wochen. Okay, 3 Wochen am Stück war ich auch vorher schon weg, aber nicht alleine, und ich hatte noch nie mein Motorrad im Ausland stehen lassen, um die Reise später fortzusetzen. Dies hat einen ziemlichen Bruch in das Reiseerlebnis gebracht. Es fühlt sich eher wie zwei verschiedene Reisen an. Das liegt nicht nur am geänderten Wetter, sondern auch an der völlig veränderten Corona-Lage.
In Teil 1 im April war Spanien nahezu frei von ausländischen Touristen, und die Spanier selbst durften aus ihren Landkreisen nicht raus oder hatten in manchen Regionen gleich ganz Ausgangssperre, ebenso Frankreich bei der Anreise. Als Ergebnis war ich oft der einzige Gast im Hotel, wenn sie überhaupt offen waren. Im Osten und Süden war noch halbwegs Betrieb, aber auf den Motorradstrecken im Norden kam mir im Schnitt weniger als ein Fahrzeug pro Stunde entgegen. Überholen musste ich in Summe ungefähr niemanden. Als dann noch Nebel dazu kam, habe ich mich endgültig wie ein Geist gefühlt, der still und heimlich übers Land wandert. Totale Gänsehaut. Anfangs bin ich der Polizei noch aus dem Weg gegangen, was den Adrenalinpegel erhöht hat, aber letztlich unnötig war. Manche Hoteliers haben möglicherweise gegen lokale Regeln verstoßen, indem sie mich aufgenommen haben. Einmal musste ich deshalb umziehen.
In Teil 2 war ich in Spanien praktisch nur in den Pyrenäen unterwegs, im Juni und Juli, und da waren schon reichlich Touristen aus ganz Spanien und auch Frankreich, inklusive Schulklassen. Die Pyrenäen sind auch eher auf Tourismus eingestellt als manch andere Regionen aus Teil 1, wo sich Einheimische noch über Fremde gewundert haben - das mag manchmal aber auch an den Ideen meines Navis gelegen haben. Teil 2 war also eher ein normaler Motorradurlaub, mit Abenteueraspekten durch Schotterstrecken. Es hat mich ziemlich genervt, wie lax inzwischen vor Ort mit den Coronaregeln umgegangen wird. Auch wenn ich selbst laxer wurde: In 2020 bin ich nicht in Risikogebiete gereist auch nicht für einen Tag, und im April 2021 jetzt eben schon und gleich für drei Wochen. Aber unter maximalen persönlichen Schutzmaßnahmen für mich und andere.
Leider konnte ich weder im ersten noch im zweiten Reiseabschnitt nach Portugal rein. Ich kann mir sehr gut vorstellen, Portugal später zu bereisen. Entweder fliegen und mieten, oder zusammen mit einer neuen Tour durch den Norden Spaniens. Da habe ich einiges leider nur bei schlechtem Wetter erfahren können und viele Aussichten und Eindrücke verpasst.
Motorrad wurde natürlich auch gefahren. Die Anreise nach Spanien auf eigener Achse ist mit einem Naked Bike mit 200 km Reichweite natürlich kein besonderes Vergnügen. 2 Tage bin ich praktisch nur Autobahn gefahren und habe 4x täglich getankt. Ich wusste, dass es so kommen könnte, und hatte extra einen Tankumbau begonnen für mehr Reichweite, der wegen eines besonders unzuverlässigen Dienstleisters aber nicht rechtzeitig fertig wurde. Also musste ich da eben durch. Trotz der teilweise haarsträubenden Tankstellensuche, besonders im Norden, hat sich die MT-09 statt der Versys 650 auf jeden Fall gelohnt, z.B. wenn sie sich in den langen Radien aus den Kurven schiebt dass der Hinterreifen wimmert. Auch eine Traktionskontrolle zu haben beruhigt, und sie auch aktiv zu nutzen ist faszinierend. Und ein Naked Bike ermöglicht einfach ein noch intensiveres Erlebnis, auch wenn dieses Erlebnis im Norden durchaus vor allem kalt war.
Motorradmäßige Tiefpunkte sind klar der Sturz in Andalusien am 16.04. und der Reifenwechsel bei Yamaha in Ales am 08.07., die mir dabei die Hinterradbremse kaputt gemacht haben. Der Sturz ging zum Glück gesundheitlich und technisch glimpflich ab, hat mir aber etwas den Spaß an Andalusien genommen, obwohl ich mich auf die Region besonders gefreut habe. Die Störung der Hinterradbremse hat mich letztlich überzeugt, die letzte Woche nicht mehr anzutreten, aber die Luft war vorher schon raus. Aktuell ist die Yamaha bei meinem Schrauber, der eine verbogene Bremssattelhalterung festgestellt hat - wie auch immer die das hinbekommen haben. Die Yamaha hat sich an grundsätzlich sehr gut geschlagen. Keine einzige Panne trotz intensiver Nutzung und unsachgemäßem Gebrauch auf Schotterwegen. Das Problem mit der hinteren Bremse begann bei einem Reifenwechsel, da sehe ich klar die Werkstatt in der Schuld. Die MT-09 hat es geduldig ertragen, 5 Wochen als Wohnmobil benutzt zu werden, und über steile, lange Bergstraßen bei Temperaturen von 3 Grad bis 35 Grad gejagt zu werden.
Sie ist eben ein Naked Bike mit gewissen Vorzügen
Ich persönlich habe eher weniger als 100% performt. Im kalten Teil der Reise hatte ich diverse Schmerzen, aber im wärmeren Teil nicht. Dafür war ich im wärmeren Teil oft eher KO als OK. Wenn man Zentralasien im Auge hat, ist das ungut. Dafür habe ich erstmals Hornhaut am Gesäß festgestellt und in den letzten 2 Wochen 3 kg abgenommen. Den Sturz durch die vergessene, noch ausgeschaltete Traktionskontrolle hätte ich mir natürlich gern erspart, aber immerhin sonst kein Umfaller - auf 17000 km Passknackerstrecken nicht selbstverständlich.
Wie immer für euch im Einsatz, blahwas, 41, Nürnberger mit Essener Nummer auf Kawasaki Versys 650 und Yamaha MT-09, tut gutes und schreibt drüber
Vielen Dank für euer positives Feedback! Es tut gut, bei so einer langen Alleinreise virtuelle Gesellschaft zu haben.
Ziellerreichung:
ja
In 2021 bisher 524 Pässe mit 7536 Kehren gefahren
Insgesamt 2673 von 4731 (56%) Passknackern besucht
Die Dimensionen dieser Reise sind für mich neu: 35 Nächte, 17000 km, 350 Pässe. Wenn auch mit 8 Wochen Pause, also 3 plus 2 Wochen. Okay, 3 Wochen am Stück war ich auch vorher schon weg, aber nicht alleine, und ich hatte noch nie mein Motorrad im Ausland stehen lassen, um die Reise später fortzusetzen. Dies hat einen ziemlichen Bruch in das Reiseerlebnis gebracht. Es fühlt sich eher wie zwei verschiedene Reisen an. Das liegt nicht nur am geänderten Wetter, sondern auch an der völlig veränderten Corona-Lage.
In Teil 1 im April war Spanien nahezu frei von ausländischen Touristen, und die Spanier selbst durften aus ihren Landkreisen nicht raus oder hatten in manchen Regionen gleich ganz Ausgangssperre, ebenso Frankreich bei der Anreise. Als Ergebnis war ich oft der einzige Gast im Hotel, wenn sie überhaupt offen waren. Im Osten und Süden war noch halbwegs Betrieb, aber auf den Motorradstrecken im Norden kam mir im Schnitt weniger als ein Fahrzeug pro Stunde entgegen. Überholen musste ich in Summe ungefähr niemanden. Als dann noch Nebel dazu kam, habe ich mich endgültig wie ein Geist gefühlt, der still und heimlich übers Land wandert. Totale Gänsehaut. Anfangs bin ich der Polizei noch aus dem Weg gegangen, was den Adrenalinpegel erhöht hat, aber letztlich unnötig war. Manche Hoteliers haben möglicherweise gegen lokale Regeln verstoßen, indem sie mich aufgenommen haben. Einmal musste ich deshalb umziehen.
In Teil 2 war ich in Spanien praktisch nur in den Pyrenäen unterwegs, im Juni und Juli, und da waren schon reichlich Touristen aus ganz Spanien und auch Frankreich, inklusive Schulklassen. Die Pyrenäen sind auch eher auf Tourismus eingestellt als manch andere Regionen aus Teil 1, wo sich Einheimische noch über Fremde gewundert haben - das mag manchmal aber auch an den Ideen meines Navis gelegen haben. Teil 2 war also eher ein normaler Motorradurlaub, mit Abenteueraspekten durch Schotterstrecken. Es hat mich ziemlich genervt, wie lax inzwischen vor Ort mit den Coronaregeln umgegangen wird. Auch wenn ich selbst laxer wurde: In 2020 bin ich nicht in Risikogebiete gereist auch nicht für einen Tag, und im April 2021 jetzt eben schon und gleich für drei Wochen. Aber unter maximalen persönlichen Schutzmaßnahmen für mich und andere.
Leider konnte ich weder im ersten noch im zweiten Reiseabschnitt nach Portugal rein. Ich kann mir sehr gut vorstellen, Portugal später zu bereisen. Entweder fliegen und mieten, oder zusammen mit einer neuen Tour durch den Norden Spaniens. Da habe ich einiges leider nur bei schlechtem Wetter erfahren können und viele Aussichten und Eindrücke verpasst.
Motorrad wurde natürlich auch gefahren. Die Anreise nach Spanien auf eigener Achse ist mit einem Naked Bike mit 200 km Reichweite natürlich kein besonderes Vergnügen. 2 Tage bin ich praktisch nur Autobahn gefahren und habe 4x täglich getankt. Ich wusste, dass es so kommen könnte, und hatte extra einen Tankumbau begonnen für mehr Reichweite, der wegen eines besonders unzuverlässigen Dienstleisters aber nicht rechtzeitig fertig wurde. Also musste ich da eben durch. Trotz der teilweise haarsträubenden Tankstellensuche, besonders im Norden, hat sich die MT-09 statt der Versys 650 auf jeden Fall gelohnt, z.B. wenn sie sich in den langen Radien aus den Kurven schiebt dass der Hinterreifen wimmert. Auch eine Traktionskontrolle zu haben beruhigt, und sie auch aktiv zu nutzen ist faszinierend. Und ein Naked Bike ermöglicht einfach ein noch intensiveres Erlebnis, auch wenn dieses Erlebnis im Norden durchaus vor allem kalt war.
Motorradmäßige Tiefpunkte sind klar der Sturz in Andalusien am 16.04. und der Reifenwechsel bei Yamaha in Ales am 08.07., die mir dabei die Hinterradbremse kaputt gemacht haben. Der Sturz ging zum Glück gesundheitlich und technisch glimpflich ab, hat mir aber etwas den Spaß an Andalusien genommen, obwohl ich mich auf die Region besonders gefreut habe. Die Störung der Hinterradbremse hat mich letztlich überzeugt, die letzte Woche nicht mehr anzutreten, aber die Luft war vorher schon raus. Aktuell ist die Yamaha bei meinem Schrauber, der eine verbogene Bremssattelhalterung festgestellt hat - wie auch immer die das hinbekommen haben. Die Yamaha hat sich an grundsätzlich sehr gut geschlagen. Keine einzige Panne trotz intensiver Nutzung und unsachgemäßem Gebrauch auf Schotterwegen. Das Problem mit der hinteren Bremse begann bei einem Reifenwechsel, da sehe ich klar die Werkstatt in der Schuld. Die MT-09 hat es geduldig ertragen, 5 Wochen als Wohnmobil benutzt zu werden, und über steile, lange Bergstraßen bei Temperaturen von 3 Grad bis 35 Grad gejagt zu werden.
Sie ist eben ein Naked Bike mit gewissen Vorzügen
Ich persönlich habe eher weniger als 100% performt. Im kalten Teil der Reise hatte ich diverse Schmerzen, aber im wärmeren Teil nicht. Dafür war ich im wärmeren Teil oft eher KO als OK. Wenn man Zentralasien im Auge hat, ist das ungut. Dafür habe ich erstmals Hornhaut am Gesäß festgestellt und in den letzten 2 Wochen 3 kg abgenommen. Den Sturz durch die vergessene, noch ausgeschaltete Traktionskontrolle hätte ich mir natürlich gern erspart, aber immerhin sonst kein Umfaller - auf 17000 km Passknackerstrecken nicht selbstverständlich.
Wie immer für euch im Einsatz, blahwas, 41, Nürnberger mit Essener Nummer auf Kawasaki Versys 650 und Yamaha MT-09, tut gutes und schreibt drüber
Vielen Dank für euer positives Feedback! Es tut gut, bei so einer langen Alleinreise virtuelle Gesellschaft zu haben.
Ziellerreichung:
ja
In 2021 bisher 524 Pässe mit 7536 Kehren gefahren
Insgesamt 2673 von 4731 (56%) Passknackern besucht
- fransjup
- Beiträge: 1607
- Registriert: 2. Mai 2012 20:49
- Geschlecht: männlich
- Land: Deutschland
- Motorrad: F900XR
- Baujahr: 2021
- Farbe des Motorrads: Rot
- zurückgelegte Kilometer: 13000
- Wohnort: Grevenbroich ( NRW )
Re: Reisebericht 2021 Spanien, Portugal?, Frankreich
Moin Johannes
Oder Nabend
War interessant, wenn auch nur virtuell
Dabei gewesen zu sein
Freue mich schon auf den nächsten Ausritt von dir
Oder Nabend
War interessant, wenn auch nur virtuell
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Freue mich schon auf den nächsten Ausritt von dir
gruß fransjup