Reisebericht 2021 Spanien, Portugal?, Frankreich

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karklausi
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Re: Reisebericht 2021 Spanien, Portugal?, Frankreich

#41 Beitrag von karklausi »

Excellente Fotos. Toll geschrieben. Gute Weiterfahrt! :clap: :clap: :clap:
Karklausi
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jax
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Re: Reisebericht 2021 Spanien, Portugal?, Frankreich

#42 Beitrag von jax »

Finde ich irgendwie toll, natürlich Johannes' Bericht, aber ganz besonders: Bericht kommt aus Spanien, der erste Kommentar aus Deutschland, der zweite aus dem Mittelmeer und jetzt ich wieder aus D. Super!!

jax

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Suitemeister
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Re: Reisebericht 2021 Spanien, Portugal?, Frankreich

#43 Beitrag von Suitemeister »

Aber Salt & Vinegar Chip? Ernthaft? : :headshake:

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blahwas
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Re: Reisebericht 2021 Spanien, Portugal?, Frankreich

#44 Beitrag von blahwas »

Suitemeister hat geschrieben: 27. Apr 2021 16:13 Aber Salt & Vinegar Chip? Ernthaft? : :headshake:
Hab ich mir weniger bitter vorgestellt, ist aber echt schwierig :sorry:

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blahwas
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Re: Reisebericht 2021 Spanien, Portugal?, Frankreich

#45 Beitrag von blahwas »

Di 27.4. Regentag um Santander

Heute war wie gestern, nur in nass. Aber von vorne: Ich hatte mit Frühstück gebucht. Das Frühstück gibt's von 8 bis 9. Ich kam 8:30 und war alleine. Dann kam die Mitarbeiterin und hat angefangen aufzubauen. Da sie nicht auf die Idee kam, zu lüften, bin ich wieder aufs Zimmer. 10 Minuten später habe ich dann zwei Brote mit Marmelade bestellt, bzw. wir haben uns mit Hand und Fuß drauf geeinigt. Die habe ich dann vorsichtshalber am Zimmer gegessen, und ihr den Teller wiedergebracht. Das wäre mir jetzt normalerweise keine 5 Euro wert gewesen, aber hey. Draußen sieht es nass aus und das Regenradar verheißt nichts gutes. Abwarten lohnt heute nicht.

Also Regenkombi zu und durch! Leider habe ich mich für die Merino-Unterwäsche statt der richtig warmen entschieden, und bei 6 Grad in den Bergen hätte es ruhig noch wärmer in der Pelle sein können. Die Handschuhe saufen bald ab, das Visier beschlägt, erholt sich aber wieder, und auch am Gesäß wird's unangenehm kalt, aber zumindest nicht nass. Ich habe im Sitzen eine Pfütze auf der Hose, und sitze gleichzeitig in einer Pfütze auf der Sitzbank. Das ist nicht leicht für die Klamotten, da 100% dicht zu bleiben. Immerhin sind die Straßen vom Zustand her gut und auch die Streckenführung macht Spaß. Der CRA2 ist jetzt nicht als größter Regenreifen aller Zeit verschrien, macht seinen Job aber unauffällig. Die Fußrasten bleiben aber heute mal in der Luft. Und es gibt weniger Fotostopps.

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Gegen mittags lässt der Regen nach und Nachmittags hört er auch mal ganz auf. Zeit, die Handschuhe wieder irgendwie trocken zu kriegen. Trick 17 MF: Anhalten, absteigen, tüchtig Gas geben (lassen mit Klemme) und behandschuhte Hände in den Abgasstrahl halten! Das trocknet die Innenseiten schnell. Heute riecht es dabei komisch und dampft mehr von vorne, als üblich. Ach ja, da war ja Kuhscheiße auf der Strecke, die ist jetzt natürlich aufm Krümmer und wird da sehr warm. Moment, ist die nicht brennbar? Da qualmt's auch schon und ich denke mir, schön, mal eben das eigene Motorrad in Brand gesetzt. Freundlicherweise ist brennende Kuhscheiße trocken, damit nicht haftfähig, und fällt vom Krümmer runter. Am Krümmer und in seiner Nähe ist nichts, was von etwas Feuer Schaden nehmen könnte - alles aus Metall und hitzefest. Das wäre sonst eine interessante Schadensbeschreibung bei der Teilkaskoversicherung gewesen.

Ich bin hier südlich von Santander unterwegs, und ein fleißiger Helfer hat viele Punkte in Passknacker eingetragen. Davon schaffe ich heute 16 Stück. Einer davon erlaubt den Blick über Santander, und mein Navi schickt mich auf dem Weg dorthin in ein umzäuntes Gelände, immerhin mit offenem Tor, und Logos der Santander (größte Bank Spaniens). Da fahre ich garantiert nicht rein, am Ende wollen die mich da noch behalten :) Nun aber zum Aussichtspunkt:

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Das ist doch was. Hier scheinen die Radfahrer echte Raser zu sein, die haben ihre eigene Richtgeschwindigkeit.

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Danach geht's über hohe (1350 Meter) und niedrige Pässe (430 m), immer mal wieder über die Grenze Kastilien/Leon mit Kantabrien und dem Baskenland.

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Hier hatte ich einen Adler auf Augenhöhe vor mir. Ich wollte gerade pinkeln, da war mir das doch unangenehm, wenn der guckt. Gegen 17 Uhr bin auf ich Reserve unterwegs, und das Motorrad auch. Die Suche nach einem Hotel bietet einige Alternativen weit ab von meiner Route, oder in noch eine Stunde Fahrzeit, oder direkt im nächsten Dorf. Da wähle ich doch mal letzteres. Es ist eine Pension. Das ist zwar kein Hotel, aber der genaue Unterschied ist mir heute egal - eigenes Bad und Rezeption. Günstig, sauber, warm, diskreter Parkplatz, passt. Der Einkauf von gestern reicht auch heute noch. Noch tanken fahren würde sich auch nicht lohnen und die Tankstelle liegt morgen früh eh am Weg.

Langsam muss ich mir mal Gedanken machen um meine Exit-Strategie. Flug ist gebucht - fahren könnte ich trotzdem. Welcher Yamaha-Händler macht den Service, wo mache ich den PCR-Test, wo übernachte ich in Madrid. Damit kann ich mich heute Abend beschäftigen.

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56,6% von 295 spanischen Passknackern
Noch 2,5 reine Fahrtage
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Re: Reisebericht 2021 Spanien, Portugal?, Frankreich

#46 Beitrag von blahwas »

Mi 28.4. Baskenland

Morgens ist es noch trüb, laut Wettervorhersage klart es dann aber langsam auf und bleibt heute trocken. Leider habe ich beim Checkin nicht nach dem Preis gefragt, und so kostet das Zimmer heute 50 Euro. Bei booking wären es 33 Euro gewesen. Tja, liebe Gastwirte, dann buche ich halt künftig bei booking, auch wenn ihr dann noch Gebühren abtreten müsst. Ich breche versehentlich den klemmenden Hebel der Fensterläden ab, das sage ich auch, dafür werde ich aber nicht gekreuzigt. Nun denn.

Der Tank war ja noch leer und ist über Nacht schon wieder nicht voller geworden. Vielleicht hätte ich doch Vollkasko nehmen sollen? Zwei Orte weiter sind zwei Tankstellen in der Ortsmitte, aber mein Navi will erst außenrum und dann von hinten rein und wieder raus fahren? Hört das Navi jetzt auch Rammstein? Ich sehe mal, was sich da machen lässt. Tja. Da lässt sich nichts machen. Der ganze Ort ist verkehrsberuhigt, und die Tankstellen haben es nur noch nicht gemerkt. So einen Driss bin ich nicht mehr gewohnt. Egal, Tank voll, irgendwann auch wieder raus gefunden, und die Tour geht weiter :) Als ersten Pass geht's zum Puerto de Orduña, und danach kommt lange nichts.

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Also habe ich heute habe ich auch endlich mal wieder Autobahn! Sogar mit Maut und vielen Tunnels. 8 Euro heute. Man gönnt sich ja sonst nichts. Dafür komme ich zügig voran. Es ist sogar Verkehr auf diesem Strecken, so mit LKWs und Autos. Einfach Einheimischen hinterherfahren, dann macht man nichts zu falsch.

Der Punkt Jaizkibel liegt ganz nah am Meer, und man kommt nur durch San Sebastian hin. Das scheint so der Hausberg zu sein für Radfahrer und vermutlich auch Motorradkrawallos, denn es ist am Wochenende Tempo 50.

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Die Tour heute hat ein paar Schlüsselstellen, bei denen das Navi andere Vorstellungen als der Tourenplaner hat. Daher ist die Gesamtroute mit 630 km auf dem Navi viel zu lang. Vom Punkt Aguina geht es tatsächlich nach Osten weiter. Dann kommen einige Pässe genau auf der französischen Grenze. Da habe ich Bedenken, ob ich wie an Tag 2 Probleme bekomme mit Fotos und Überfahrt, daher plane ich die Route ohne Grenzüberquerung. Also z.B. vom Collado Lizuniaga direkt wieder runter ins Tal, statt durch Frankreich zum Puerto de Lizarieta. Das ist nicht schlimm, denn im Baskenland ist der Asphalt meist gut bis sehr gut in Schuss.

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Es ist wieder mal beeindruckend, was an Tieren auf und neben der Straße so unterwegs ist:

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Besonders abgelegen ist der Aztakarriko Lepoa / Collado Aztakarri (hier hat alles zwei Namen in zwei Sprachen):

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Richtig lästig ist wieder mal der Col de Lindus, der laut Teleatlas Kartenmaterial nicht von Spanien angefahren werden kann. Da war ich aber schon, und auch OSM weiß es: Es gibt einen 3 km langen, (schlecht) asphaltierten Weg vom Puerto de Ibaneta. Hier komme ich wieder runter. Links geht's nach Frankreich, rechts tiefer nach Spanien, und geradeaus zu einer abgefahrenen Wetterstation am Ende von 10? km schlechtem Weg und Schotterweg, wo wir das letzte Mal fast weggeblasen worden sind.

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Das war dann auch mein letzter Pass heute. Vorletzter Stopp heute ist ein Supermarkt am Camino, in Auritz / Burguete. Hier ist Camino-Tourismus. Kreuzwegwandern ist seit ein paar Jahren wieder modern. Das verschafft die Zeit und Ruhe zur inneren Einkehr und Einsichtnahme. Ich kenne ein paar Leute, die das gemacht haben. Ich kann bestätigen, dass die Beschäftigung mit diesen Themen aus meiner Sicht für sie nötig war. Leider schien sie aber bei keinem davon zu nachhaltigem Erfolg geführt zu haben. Aber das ist nur meine äußere Sicht, jeder trägt sein eigenes Kreuz. Meine Route führt ein Stück zurück und dann nach Westen. Ich finde eine nette Unterkunft und auf dem Weg dorthin läuft es noch mal richtig gut. Die Reifen müssen ja nur noch 2 Tage halten. Die N-135 kann ich empfehlen. Die letzten 2 Kilometer folge ich einem Auto, damit die Fußrasten bis zum Hotel aufhören zu glühen. Die Anpassung des Seitenständeranschlags mit der Feile hat sich gelohnt, er setzt jetzt nicht mehr auf. Symmetrie ist wichtig.

Am Abend versuche ich einen Termin für den Covid-Test zu bekommen, den ich für den Rückflug nach Deutschland brauche. Deutschland akzeptiert auch Tests 48h nach Einreise (was unfassbar beknackt ist), aber die Airline möchte den Test vorher sehen. Da es in Spanien keine Testzentren gibt, sondern nur private Anbieter, bei denen sich jeder selbst organisieren muss, hirne ich nach, wie der Anbieter daheim hieß: Eurofins! Die haben sehr viele Labore auch in Spanien. Termine gehen nur telefonisch, und nur zu Öffnungszeiten wie 9-14, 17-19 Uhr. Da rufe ich jetzt an. Da geht auch jemand ran. Er spricht kein englisch, ich kein spanisch. Statt jemanden ans Telefon zu holen, legt er auf. Okay. Ich quäle den Google Übersetzer mit dem was ich will, und allen denkbaren Antworten, die man bei einer Terminvereinbarung haben könnte, und rufe noch mal an. Das geht eine Weile gut, bis ich Rückfragen bekomme, die ich nicht verstehe. Es wird nichts umformuliert, es wird im gleichen Tempo 1x wiederholt und dann wird aufgelegt. Seufz. Dann spanne ich eben die Kellnerin ein. Sie ist sehr freundlich und steht meinem Problem mitfühlend gegenüber. Sie bedient 1x alle Gäste im Restaurant, und dann rufen wir da gemeinsam an. Es ist besetzt. In 20 Minuten machen die für heute zu. Ich rufe wieder an - wieder besetzt. Seeufffzzz. Während ich es wieder versuche, nennt sie mir eine Klinik im der Nähe, und da gehen wir dann gemeinsam auf die Homepage und versuchen einen Termin zu vereinbaren. Nach der Abfrage aller Stammdaten wird man gefragt, zu welchem Arzt oder zu welcher Fachabteilung man möchte - und nach der Fachabteilung dann zu welchem Arzt. Das hilft uns nicht weiter. Klinikname + covid führt per Suchmaschine dann zu einer völlig anderen Seite, wo man sich tatsächlich einen Termin und einen Testtyp klicken kann. Und auch sofort online mit VISA bezahlen. 95 Euro bitte. Aber gerne doch! Wäre das günstiger, hätte ich es jede Woche gemacht, aber das nur am Rande. So, endlich geschafft, große Erleichterung, ewige Dankbarkeit, usw.

Dann wäre da noch das Motorrad! Die Yamaha passt nicht ins Handgepäck, und sie braucht einen großen Service und einen Parkplatz. Außerdem schaffen es die Reifen nicht mehr bis nach Hause und vermutlich auch nicht bis Andorra, wo man sie günstig wechseln könnte, und das Kettenkit hat auch schon bessere Tage gesehen. Ich hatte einige Yamaha-Händler in Madrid angeschrieben und immerhin zwei haben geantwortet. Der günstigere ist weiter außerhalb, weil Madrid offenbar nicht nur die Stadt ist, sondern auch eine autonome Gemeinschaft (entspricht unseren Bundesländern) mit 8000 km². Allerdings ist der zentral gelegene Yamaha-Händler im Kostenvoranschlag 500 Euro teurer und vom Stadtzentrum bzw. Flughafen per ÖPNV auch nicht mehr als eine Stunde weiter entfernt als der günstigere. Da ich nach Abgabe des Motorrads Zeit haben werden, wird's dann wohl der weiter außen liegende - wenn sich nicht noch ein Dritter meldet.

Mit dem Gefühl, halbwegs alles geregelt zu haben, gibt's Schinken-Käse Baguette zum Abendessen und dann geht's unter die Dusche. Dass ich keinen Fön habe, merke ich erst danach, aber irgendwas ist ja immer ;) Ich habe noch Schinken und Käse übrig, und keinen Kühlschrank, aber eine Plastiktüte und ein Fenster mit 9° Außentemperatur. Das passt so - Tüte ins Fenster klemmen, haut nicht ab und ist dicht.

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Noch 2x schlafen
Genau 494 km = Tagesdurchschnitt heute

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Re: Reisebericht 2021 Spanien, Portugal?, Frankreich

#47 Beitrag von fransjup »

Moin Johannes
Bis jetzt ein toller Bericht
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blahwas
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Re: Reisebericht 2021 Spanien, Portugal?, Frankreich

#48 Beitrag von blahwas »

Do 29.4. Trübe und Müde
Der "Kühlschrank" hat funktioniert, es gab Schlemmerfrühstück. Heute sammle ich ein paar Punkt nördlich von Pamplona, dann geht es in Pamplona zum Covid-Test. Danach gibt es in westlicher Richtung rund um Vitoria-Gasteiz noch ein paar Punkte zum sammeln, und dann ganz weit im Westen liegt Er Portillo (Masa) recht einsam in der Gegend rum, und passte bisher in keine Tour. Den erreiche ich wohl nicht mehr, sondern übernachte vorher.

Aber erst mal los! Der Plan:
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Die Realität:
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Tja, leider fahre ich fast den ganzen Tag im Nebel rum.

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Den ganzen Tag? Nein, nur auf den Pässen. Im Tal geht's, also in Pamplona. Mein Test-Termin ist gebucht und bezahlt, satte 95 Euro, da will man pünktlich sein. Es gibt natürlich sinnvollere Aktivitäten als im Nebel auf nassen Passstraßen an Ende der Welt unter Zeitdruck Motorrad zu fahren, aber es passt zufällig ganz gut. Auf der Autobahn könnte ich noch Zeit aufholen, denke ich mir so, und drehe am Quirl. Dabei überhole ich zwei PKW der Feuerwehr, und denke mir nichts dabei. Ein paar Minuten später kommt ein Tunnel, da mache ich lieber langsam. Am Ende des Tunnels überholt mich der vordere Feuerwehr-PKW, bremst, und setzt sich vor mich. Und macht das Blaulicht an.

Ich bin verwirrt. Feuerwehr? Nein, Policia Foral. Äh, wie bitte? "Blumenpolizei?" Immerhin macht das Blaulicht nur Dauerleuchten und nicht Blinkiblink. Das ist ziemlich verwirrend und einigermaßen einschüchternd. Jetzt, beim Schreiben des Reiseberichts gucke ich mal nach wer die sind: "Die Policía Foral de Navarra (bask. Nafarroako Foruzaingoa) ist seit 1982 die autonome Polizei der spanischen Region Navarra." Oha. Naja, ich bin einfach mal hinterher gefahren. Er wurde nicht langsamer und fuhr ungefähr Tempolimit. Das kann ich auch. Ich habe es zwar eilig, und als Deutscher ist mir Pünktlichkeit natürlich sehr wichtig, aber mit Verfolgungsjagd ins Krankenhaus fahren muss auch nicht sein, und führt eher nicht dazu, dass ich meinen Termin pünktlich wahrnehmen kann. Mal gucken wie sich die Lage hier entwickelt. Der zweite rote PKW setzt sich hinter mich. Wir fahren einen im spanischen Straßenverkehr üblichen Abstand von 30 Metern bei Tempo 120. Jo, läuft. Es kommt die erste Ausfahrt, keiner macht Anstalten mich anhalten zu wollen. Wir überholen andere PKW. Hmm. Ich überhole den anderen PKW einfach mal nicht! Ha, Pech gehabt, der zweite rote PKW bleibt hinter mir. Das ist jetzt schon einigermaßen beunruhigend. Wenn das eine Einschüchterungsaktion sein soll: Funktioniert. So gondeln wir Richtung Pamplona und ich freue mich nicht wirklich auf die erste Ampel. Aber kurz vor einer Mautstelle fahren die beiden roten ab, und ich bin erleichtert. Naja, vielleicht kriege ich noch Post. Es gibt ja Halterhaftung in Spanien.

Aber jetzt hat der Covid-Test Priorität. Dazu muss ich 1x komplett ins Zentrum rein. Das Uniklinik-Gebäude ist schnell gefunden. Das war klar. Wo ich parken kann, und wo ich genau hin muss, das findet man online nicht raus. Es ist auch keine Teststation von außen zu sehen, so mit Container oder Zelt. Das Motorrad findet einen Moto Stellplatz bei einem benachbarten Gewerbe, und ich gehe mal zum Haupteingang. Dort steht ein Schild, kein Zutritt ohne digitale Anmeldung. Gut, ich habe noch 15 Minuten. Nein, ich habe keine Covid-Symptome, nein, ich hatte keinen Kontakt zu einem Infizierten. Drinnen ist eine Security-Schleuse und der Wachmann erklärt mir, ich habe das Formular für Begleitpersonen ausgefüllt. Englisch kann er nicht, aber eine Pflegerin. Diese erklärt mir, wohin ich muss: Anderer Eingang. Emergencia.

Am anderen Eingang steht ein Container "PCR Test C". Da gehe ich mal rein. Drin eine Frau in Vollschutz die mich wahrnimmt, mir sagt ich sei falsch, und mich dorthin führt, wo ich wirklich hin muss: Rein in die Notaufnahme, dann links, dann nochmal links, da sind zwei Schalter. Freundlicherweise ist keine Schlange. Es kann zwar keiner englisch, aber meine Daten sind durch die Online-Anmeldung ja schon im System. Ich erhalte einen Beutel mit Stäbchen und Röhrchen, den ich selbst tragen soll (mit anfassen!), und dann führt man mich zurück in den Container. Hier kriege ich ein Stäbchen in die Mundhöhle, harmlos, und eins durch die Nase in den Rachen, weniger angenehm. Ungewohnt dabei, sie nimmt mir die Maske ab, d.h. berührt meine Maske, und geht nur auf einer Seite durch die Nase. Bei den Teststationen in Bayern wird nur durch den Mund tief im Rachen gerührt, und das nur durch ein Fenster. Wie auch immer, ich bin hier fertig und kann weiter. Bloß raus aus der Stadt.

Es geht wieder in die Berge, auf eine Hochebene. Ich bin der einzige weit und breit - halt der Highlander. Hier ist sogar mal kurz Aussicht:
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Es ist wie überall wenig Betrieb und ich sehe heute 0 andere Motorradfahrer. Pässe knacken bei Schlechtwetter ist ein hartes Geschäft. Hier steht als Foto-Tipp "Landschaft" in der Beschreibung.
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Immerhin keine Mülltonnen ;) Kleiner Lichtblick zwischendurch:
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Danach kommt wieder eine lange Überführung und wie schon erwartet verlassen mich die Kräfte, denn leider geht während der letzten Stunde der Regen erst richtig los, und neben den Handschuhen wird auch die Hose undicht, trotz Regenkombi. Dabei hat es auch nur noch 8°C und mir ist schon lange echt kalt. Wäre der Tracer-Tank-Umbau vor der Reise gelungen, hätte ich jetzt auch Sitzheizung. Aber das nur am Rande. Beim letzten Tankstopp suche mir also ein Hotel mit Restaurant, und werde für 28 Euro fündig, wenn auch 20 km abseits der Route. In den Bewertungen ist von sicherem Motorradparkplatz die Rede.

Die letzten Kilometer ziehen sich wirklich. Dass es durch eine schöne Schlucht geht tröstet mich nicht, ich gucke fast schon mehr auf die restlichen Kilometer als auf die Straße. Völlig nass und durchgefroren komme ich am Hotel an, aber die Tür ist vergittert und drinnen ist es dunkel. Nein, bitte nicht auch noch das. Ich wende, parke davor, da hält ein Passant. Den quatsche ich an: Hotel apierto? Si! Das Hotel ist offen! Klar, es hat mehrere Türen. Ich fummle mein Gepäck runter, was ewig dauert, und werde nach der Garage gefragt. Der Passant ist wohl der Wirt. Klar will ich in die Garage! Er geht zu Fuß 100 Meter weiter, und öffnet er Tor zu ca. 60 qm mit Sandboden, Enduro, Traktor und 3 Autos. Das passt für mich.

Einchecken und den Krempel aufs Zimmer zerren, raus aus den nassen Sachen. Leider muss man ja erst mal lüften. Leider ist die Heizung kalt, aber eingeschaltet, und Fön gibt's auch nicht. Aber ein heiße Dusche hilft auch ohne Haarwäsche.

Für Madrid buche ich mir noch ein anderes Hotel, denn das Ibis vermietet zwar ein günstiges Einzelzimmer, warnt aber nach der Buchung, dass es kein Fenster habe, und man ein Upgraden buchen kann (kostenpflichtig). Wer vermietet denn in einer Pandemie ein Hotelzimmer, das man nicht lüften kann? Bait and switch heißt die Devise, oder zu deutsch, Lockangebot. Ach ja, und den beworbenen Airportshuttle gibt's eigentlich schon, man soll aber lieber ein Taxi für 30 Euro nehmen. Da nehme ich lieber ein anderes Hotel.

Und dann muss ich mich für einen Yamaha-Händler entscheiden, der mein Motorrad bespaßen und beherbergen darf, während ich in Schlandland meinem traurigen Arbeitnehmerdasein fristen muss:
a) außerhalb, 1h Zugfahrt, sympathisch
b) näher dran, aber keine Öffis
c) so halb, Öffis umständlich, will als einziger Geld fürs Parken, dafür aber gleich 400 Euro (nein, der wird's nicht)

Positiv dagegen, dass mich schon abends das Ergebnis des PCR-Tests erreicht: Negativ. Damit fällt der Restaurant-Besuch gleich leichter - ohne schlechtes Gewissen.

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Alles nass außer Jacke
2 von 2 Covid Tests negativ

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Re: Reisebericht 2021 Spanien, Portugal?, Frankreich

#49 Beitrag von frieda »

Ehrgeiz is das falsche Wort, Ehrgier wäre treffender. Wehn das Passknackervirus voll erwischt hat, der muß leidensfähig und

en harter Hund mit Eisenarsch sein, bei dem Wetter.

" Dat is jetz ne persönliche Sache, eine Frage der Ehre ". :] :top: ;)

Großen :respekt: statt bei dem Wetter abzubrechen, " Eiiiner geht noch, eiiiner geht noch rein " ...in die Wertung !!

Und Bericht und Fotos ! :thx: :clap: :respekt:

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blahwas
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Re: Reisebericht 2021 Spanien, Portugal?, Frankreich

#50 Beitrag von blahwas »

fransjup hat geschrieben: 29. Apr 2021 08:45 Moin Johannes
Bis jetzt ein toller Bericht
Erzähle mal was du überwiegend gegessen
Hast Früh/ Mittag/ Abends
Kommt mir ein bisschen wenig vor
Angenehme Heimreise
Ich esse daheim 3x am Tag, mittags warm/Fleisch, dazwischen Kekse. Auf Tour ganz anders. Abends mehr, morgens meistens nichts und bei irgendeiner Pause Mal in Ruhe süße Snacks. 1x am Tag Tabletten mit Vitaminen und Spurenelementen. Und bei Bedarf (Kälte) schokoladige Snacks, Corny oder Twix. "Abends mehr" heißt z.B. 100 Gramm Wurst oder Schinken und ein Brötchen. Ich habe keinen Hunger dabei und es rechnet sich, von Nährwert her.

Daheim esse ich mehr aus Langeweile. Zum Glück bleibt an mir wenig hängen dank hohem Grundumsatz. 80 kg bei 190 cm. Mal sehen ob ich bei der Tour was abgenommen habe.

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Re: Reisebericht 2021 Spanien, Portugal?, Frankreich

#51 Beitrag von fransjup »

Moin Johannes
Danke für die Rückmeldung
Ohne Kaffee und ein parr Rühreier
möchte Ich nicht starten . Es geht auch schon mal
ein Butterbrot
Mittags kann es eine Kleinigkeit sein.
Abends etwas Mehr.
Leider hatt sich das jetzt auch wieder am
Gewicht bemerkbar gemacht.
Vermutlich, das Feierabend Bier ;)
183 - zu 87kg
gruß fransjup

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Re: Reisebericht 2021 Spanien, Portugal?, Frankreich

#52 Beitrag von tanni60 »

schöner Bericht, danke .

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Re: Reisebericht 2021 Spanien, Portugal?, Frankreich

#53 Beitrag von blahwas »

Fr 30.4. Schlechte Entscheidungen ergeben gute Geschichten

Morgens wache ich mit einem Kater auf. Es fühlt sich zumindest so an. Das kommt nicht vom Alkohol, denn ich hatte den letzten Tage keinen, sondern weil ich gestern zu wenig getrunken hat. Ein häufiger Fehler an kalten Tagen. Dagegen hilft heute viel trinken, obwohl es noch immer kalt ist. Beim Ausschecken lasse ich mir die wichtigsten Dokumente für meine Flugreise ausdrucken: Boardkarte, Covidtest, Digitale Einreiseanmeldung (die erzeugt tatsächlich ein PDF, und nicht etwa einen digitalen QR-Code).

So, Motorrad fahren! Es stehen 530 km auf dem Programm. Ein Pass westlich von Hotel, und eine Ecke einer Pässegruppe weiter südlich. Die ist optional, weil sie eh nicht ganz schaffe, und beim nächsten Mal keinen so großen Umweg bedeuten würde, aber ich will auch nicht zu früh am Tagesziel ankommen, der Yamaha-Werkstatt in Madrid. Vor allem nicht während der zwei Stunden Mittagspause.

Zunächst geht es durch die Schlucht zurück, die auch echt gut aussieht wenn man weniger müde ist als gestern abend. Zum ersten Pass ist es nicht weit, aber hoch. Leider ist es trüb, regnerisch und kalt. Und ich habe wieder mal nicht dran gedacht, vielleicht eine zweite Lage Unterwäsche anzuziehen.

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Weiter geht's zur nächsten Pässegruppe, östlich von Burgo. Alto de Pradilla steht auf dem Plan. Es ist wieder mal sehr kalt und auch nass. Bei einer kurzen Regenpause raste ich an einem verlassenen Hotel. Twix muss rein.

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Was sagt die Tankstellenplanung? Wat? Da kommen 150 km keine Tankstellen mehr?? Dann tanken wir mal vorher. Dabei einen Blick auf die Reifen werfen: ja, sind beide noch da. Luftdruck habe ich im Cockpit immer im Blick. Der hintere wird langsam eckig und zeigt ein Profil in der Mitte, das er gestern noch nicht hatte. Das ist nicht gut, aber die restlichen 400 km heute wird er ja wohl noch halten. Mit frischem Schwung geht's wieder auf die Piste. Am Passknackerpunkt angekommen wird mir auch klar, warum da 150 km keine Tankstellen kommen: Weil meine Route eine 75 km lange Sackgasse ist. Es geht 38 km zum nächsten Punkt und dann wieder zurück. Ich nehme mir vor, an diesem Punkt mal zu gucken, ob das wirklich nicht anders geht. Allerdings kann ich mir das wohl sparen, denn ich komme an mehreren neongelben Schildern vorbei, wo groß und auch in Englisch und Russisch "Sackgasse" drauf steht. Die Strecke wird sehr einsam und schlängelt sich die Berge hoch. Zeit für eine Pause. Schöne Aussicht.

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Nur die Sicht auf den Reifen schockt.

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Da guckt ja schon Gewebe raus! Wie schnell hat der ContiRoadAttack 2 denn jetzt bitte abgebaut, der ist doch gerade mal 3800 km alt? Und was mache ich jetzt? Ich hätte noch 400 km bis zum Yamaha-Händler. 50 km kann ich kürzen, den Passknackerpunkt hole ich beim nächsten Spanienbesuch. Aber auch 350 km sind ehrgeizig bis gefährlich mit so einem Reifen. Und vor allem, breche ich hier ab, oder fahre ich noch hoch die 20 km zum Punkt und 20 km wieder runter - wo garantiert niemand vorbei kommt, Handyempfang fraglich ist, und es kalt und neblig ist?

Die Antwort ist ja wohl jedem klar: Ich fahre so lange, bis mich einer aufhält. Oben sieht's dann so aus:

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1840 Höhenmeter, 4 Grad, Nebel, sehr tiefe Sackgasse - könnte einer der abgelegensten Orte auf dem Straßennetz in Westeuropa sein. Wobei, Colle del Nivolet?

Naja, Zeit für Rücksprache mit den Profis. Die Meinungen gehen auseinander: Klar hält der noch 300! Der hält höchstens 170! So sah meiner aus, als es "Peng" und dann "Zisch" gemacht hat: Harmlos im Vergleich. Also fahre ich erst mal weiter, was bleibt mir auch anderes übrig. 4 Stunden auf den ADAC warten, nachdem ich meine "Adresse" geschickt habe, und dann Stress kriegen wegen des Flugs morgen früh. Die Optionen sind:

A) Durchziehen bis Madrid und hoffen dass der Reifen nicht platzt. Im Interesse der eigenen Sicherheit vielleicht eine Strecke ohne Autobahn wählen, die ist allerdings 100 km länger und erfordert sicherlich mehr Kurven und Beschleunigungs-/Bremsvorgänge. Ich habe mir aber 2008 schon mal intensiv weh getan mit einem abgefahrenen Hinterreifen.
B) Mich an einen Rastplatz stellen mit selbst gemaltem Schild "Madrid" und hoffen dass ein LKW oder Sprinter mit Hebebühne mich und die Yamaha Richtung Madrid verfrachtet, wo ich dann die letzten Kilometer zum Händler humpeln kann. Gern gegen ein ordentliches Trinkgeld.
C) Jeden Reifenhändler auf dem Weg abklappern, und dort einen neuen Reifen montieren lassen. Oder einen alten. Kann auch ganz alt und abgefahren sein, Hauptsache dicht und hält die restlichen Kilometer.

Aber erst mal muss ich den Berg runter. Lag das Reh mit aufgeschlitzter Kehle vorhin auch schon auf der Straße? Und diese Steinchen hier?

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Im nächsten Dorf mit sicherem Handynetz gucke ich was die Route so an Reifenhändlern kennt. In 70 km Entfernung sind zwei. Das müsste doch recht sicher gehen. Danach wäre die Autobahnauffahrt, für den Plan mit dem Anhalter. Ich habe aber leider keinen Minirock im Gepäck. So eiere ich behutsam zum Euromaster in Aranda de Duero, und rödle mal komplett ab, um einen guten Eindruck zu machen. Der Reifen sieht jetzt so aus. Eindeutig negative Profiltiefe.

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Die Verkäuferin versteht kein Englisch, und dieses Geschäft macht auch keine Motorräder, aber sie steht meinem Problem mitfühlend gegenüber und hängt sich ans Telefon. Dann nennt sie mir den Namen "Motor Street" und sagt, ich solle bei Google Maps gucken. Der Laden ist exakt 1x um die Ecke im gleichen Gewerbegebiet. Also rödle ich nach intensivem Bedanken halb auf und rolle dort ein. Es ist ein kleiner Beta- und Brixton-Händler, der einzige Mitarbeiter dort ist motiviert und kann englisch. Außerdem hat er vier verschieden Reifen in meinen Maßen auf Lager und montiert mir einen davon in 30 Minuten. Ich bin verliebt. Es wird ein Pilot Road 5. Der kostet mit 191 Euro fast so viel wie der Satz CRA2 in Leon, aber dafür ist er auch 2-3 Generationen neuer, auf Lager und sofort montiert. Wow. Ich liebe solche Händler. Ein anderer Kunde muss wegen mir warten. Da zahle ich gern Aufpreis. Ich hätte auch einen Reifen vom mutmaßlichen Entsorgungshaufen hinterm Haus genommen, aber das wollte er nicht - kann ich auch verstehen. Inzwischen scheint die Sonne und ich kann die 30 Minuten und seine asphaltierte Einfahrt nutzen, um meine diversen Hosenlagen zu trocknen.

Danach geht's mit frischen Mut auf die Piste. Jetzt tickt die Uhr ziemlich laut. Durch das Rumgeeier und den nicht geplanten Reifenwechsel wird es plötzlich knapp, 19 Uhr in Madrid zu sein, wenn der Yamaha-Händler schließt. So geht es voller Elan auf die Autobahn, aber mit der "Blumenpolizei"-Episode von gestern im Hinterkopf. Dann kommt ein schneller Audi A5 und ich hänge mich dran. Naja, ich versuche es, aber das wird mir auf Dauer zu krass, bzw. meiner Nackenmuskulatur. Ich muss noch 2x halten, 1x um die Regenjacke anzuziehen wegen drohendem Starkregen, der aber kurz danach wieder endet, und dann muss der Tank mal wieder gefüttert werden. Zur Feier des Tages gibt's Superplus, und der Tankwart kriegt 'nen Zwanni in die Hand, stimmt so. Jetzt aber wieder auf die Piste, pünktlich sein ;)

Das klappt dann auch! Der Händler ist in einem Gewerbegebiet in einem Vorort von Madrid, und dort kommt man mit 0 Ampeln hin, und sogar nur die letzten 500 Meter ohne autobahnähnliche Straße. Die Händler hat einen tollen Showroom, die Werkstatt ist im Keller. Ich fahre 1x runter und fühle mich direkt wohl. Sehr viele Marken und 3 interessierte Mechaniker fragen mich auf Englisch aus: Reiseroute, Strecken, Unterkünfte, Motorrad, Reifen, usw. Ich lasse alles zurück, was ich erst wieder in Spanien brauche und daheim doppelt habe oder nicht mit ins Flugzeug nehmen kann, und mache mich nur mit Topcaseinnentasche und in Motorradkluft auf zum Hotel. Für den Weg verwende ich Uber. Das ist ein Fahrdienst, wo "jeder" Fahrten anbieten kann. Aber jeder, der es nicht richtig macht, fliegt auch ganz schnell wieder raus. In Deutschland hat es ein furchtbares Image, gilt als Raubtierkapitalismus und die Fahrer als ausgebeutet, und sie sind anders reguliert als Taxis, insbesondere müssen sie nach jeder Fahrt leer zurück zur Basis. Das hilft bestimmt gegen die Ausbeutung und den Verkehr in den Städten, oder so. Der Rest der Welt verdient sich was dazu oder genießt unkomplizierte Fahrten zu einem vorher festgelegten Preis an jedem Ort - auch da, wo's keine Taxis gibt.

Mein Uberfahrer heute uberfährt erstmal fast einen Fußgänger, das scheint aber niemanden zu stören. Der Fahrer trägt außerdem 2 OP-Masken übereinander und kommt mit offenen Fenstern an. Dann geht es die 30 km in 22 Minuten zum Hotel, mit 0 Ampeln, und sogar nur die letzten 700 Meter ohne autobahnähnliche Straße. Wie schaffen die das bloß in Spanien. Die Fahrt hat 38 Euro gekostet, bezahlt in der App. Kein Diebstahl oder Betrug möglich. Der Fahrer kriegt 'nen Zehner Trinkgeld bar in die Hand, weil sein Auto einen neuen rechten Außenspiegel braucht und weil ich echt gute Laune habe. Es hat alles doch noch geklappt, trotz der neuen Schwierigkeit mit dem fertigen Reifen!

Das Hotel ist in Ordnung, und es hat einen kostenlosen Flughafenshuttle, der stündlich fährt. Abendessen gibt's aus dem Supermarkt. Es wären auch Restaurants in der Nähe, aber ich schone meinen Magen lieber. Was für ein Tag. Morgen noch den Flieger kriegen und nix im Zug vergessen, dann ist der Urlaub komplett geglückt.

Zielerreichung:
68,5% von 295 spanischen Passknackern
3. Hinterreifen
1/2 Reiseabschnitten

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fransjup
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Re: Reisebericht 2021 Spanien, Portugal?, Frankreich

#54 Beitrag von fransjup »

Nabend Johannes
Das war ja aufregend zu lesen , alles gut gegangen :top: :clap:
Den Rest schaffst du auch noch :kuscheln:
gruß fransjup

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Michael_1969
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Re: Reisebericht 2021 Spanien, Portugal?, Frankreich

#55 Beitrag von Michael_1969 »

Auch ich bin sehr beeindruckt von Deinem Durchhaltevermögen und Ehrgeiz, sowas bei dem Wetter und in der Jahreszeit trotz aller Widrigkeiten durchzuziehen. Großer Respekt dafür meinerseits :top:

Würde ich so derzeit nicht hinkriegen... weckt auch nicht das Gefühl des Nachmachenwollens in mir. Bei schönem Wetter, zu anderer Jahreszeit und unter Normalbedingungen ja, so leider nein. Bin da eher der Warmduscher, der sich abends gerne an den reichlich gedeckten Tisch setzt und in die Sauna verkrümeln will :pfeif:

Thema Reifen: auch wenn Du von Conti nun womöglich geheilt bist, würde ich Dir für solche Touren deren CTA3 wärmstens empfehlen. Ist ein echter Alleskönner, der sich auf der Straße gar keine Blöße gibt, auch auf Feldwegen ein Quäntchen Vertrauen in sich trägt, und trotzdem eine gigantische Laufleistung schafft. 3.000 vollbeladene Kilometer auf der großen XT stramm durch die Dolomiten gescheucht konnten ihm nix anhaben... könnte die selbe Tour insgesamt wohl 3x mit ihm fahren, bis der so ausschauen würde wie Dein Hinterreifen.
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blahwas
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Re: Reisebericht 2021 Spanien, Portugal?, Frankreich

#56 Beitrag von blahwas »

Sa 1.5. Homecoming

Das Hotel ist erstaunlich hellhörig. Um 5 Uhr fährt mein Airport Shuttle, um 7:10 hebt der Flieger ab, und in Deutschland nehme ich dann den erstbesten Zug nach Hause. Das Airport Shuttle ist im Hotelpreis mit drin, und der Flug kostet 38 Euro, inkl. 10 für eine verpflichtende Sitzplatzreservierung, wenn man online eincheckt. Das ist etwas unfair, aber immer noch sehr sehr wenig Geld - und völlig harmlos verglichen mit den versteckten Kosten von Abzockerportalen wie fluege.de oder seat24.de. Wenn man dort alle angepriesenen Optionen nimmt, legt man locker 300 Euro oben drauf. Für völlig wertlose Dinge, die eh gesetzlich vorgeschrieben sind, z.B. übliche Zahlungsmethoden, oder Dienste mit einem sehr fraglichen Nutzen, z.B. Premium-Hotline oder Gepäckversicherung.

Die Nacht endet für mich um 4:15, es gibt die Katzenwäsche und zielstrebiges Einpacken. Das klappt so gut, dass ich noch Zeit für Frühstück habe: Ein Stück Baguette ist noch übrig, und der Schinken war über Nacht im Beutelkühlschrank außerhalb des Fensters. Ein Problem an Flugreisen ist für mich der Flüssigkeitshaushalt, also kippe ich mir vor dem Shuttle eine Halbliterflasche rein und zwischen Shuttle und Flughafen noch mal eine halbe Flasche, und zwar sogar Isozeug, das länger drin bleibt als reines Wasser.

Der Security-Check verläuft unauffällig. Die Leute verhalten sich vernünftig und wissen offensichtlich auch, wie ein Security-Check abläuft. Dabei habe ich extra eine Animation rausgesucht, wie es normalerweise läuft. Die will ich euch jetzt nicht vorenthalten, nur weil die Realität besser war. Ich bitte also um angemessene Würdigung:



Ich bestehe den Check-In ohne Beanstandungen. Die Topcaseinnentasche ist ja schon recht groß und vor allem schwer, aber Helm und Werkzeug habe ich beim Motorrad gelassen. Ich habe zwei gleiche Helme, und die paar Inbusschlüssel und die Zange kann ich mir ruhig doppelt kaufen. Werkzeug im Handgepäck ist zwar nicht verboten und wird auch nirgends erwähnt, wird in Deutschland aber regelmäßig beanstandet. Ich bin sehr früh dran, die Geschäfte öffnen erst um 6. Das Gate ist 200 Meter vom Security Check entfernt. Mit frischem Wasser und nach einer bequemen Sitzgelegenheit geht's ans Anstellen beim Boarding.

Geheimtipp vom Ex-Vielflieger: Boarding Gruppen interessieren niemanden mehr nach den ersten 10 Leuten. Am Ende der Prio-Schlange guckt keiner mehr so genau auf die Zettel. Mein PCR-Test wird genau geprüft, sonst nur Ausweis zu Ticket, und dann geht's in den Finger. Mein Vordermann schimpft auf die Kälte. Tja, ich bin darauf vorbereitet: Motorradstiefel Leder mit Goretex, Motorradhose (ohne Membran), Fleecepulli, Goretexjacke, Regenjacke drüber. Der Vordermann erkennt Motorradklamotten, und fragt warum. Ich habe hier ein Motorrad stehen, kann ich jetzt leicht versnobt sagen. Im Flieger sind die Mittelsitze leer, aber der Mann am Sitz vor mir hustet und niest, hört damit aber auch bald wieder auf. Es gibt kein Essen, also nehmen auch nicht alle gleichzeitig mitten im Flug ihre Masken ab. Das gefällt mir - auch wenn eigentlich alle max. 48h vor Abflug einen Covid-Test gemacht haben, bei 100 Leuten bleibt immer ein Restrisiko.

Heute gibt's mal eine Routenübersicht:
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Nach 2:40 Stunden endet ein erfreulich ereignisloser Flug, und niemand springt sofort auf, zerrt sein Gepäck hervor und zieht dabei seinen Rucksack den noch Sitzenden 12x durchs Gesicht. Wow. Haben jetzt wegen Covid alle Reisenden Flugetikette gelernt, oder liegt's vielleicht an der Abwesenheit deutscher Rentnerehepaare?

So oder so, willkommen am Flughafen Frankfurt. Als ehemaliger Vielflieger mag ich den nicht so, der ist einfach zu groß. Der Bus fährt ewig. Dann laufe ich ewig. Toiletten bei der Ankunft? Wozu das denn? Ich brauche 45 Minuten aus dem Flieger bis an den Bahnsteig, und man kann weiterhin ohne Test oder Kontrolle der Dokumente einfach so rausspazieren, obwohl man seine Einreise extra anmelden muss. Der Weg zum Bahnhof ist schlecht ausgeschildert und ich schleppe mir natürlich einen ziemlich Wolf an meiner Topcaseinnentasche mit Wäsche für 3 Wochen und diverser Elektronik. Für den Zug hatte ich mir noch auf dem Rollfeld ein Ticket gekauft, 27 Euro für 2. Klasse mit Bahncard ohne Zugbindung - voll in Ordnung. Es kommt alle 30 Minuten ein ICE, der bis Nürnberg durchfährt. Die ICEs sind so gut, dass ich nach Frankfurt, Berlin, München, Stuttgart fliegen kann, die Fahrzeit ist okay. Jetzt habe ich Zeit, mir zwei Brezen zu kaufen, denn der Hunger kommt.

Der ICE schafft es dann ohne Panne vom Flughafen Frankfurt bis Frankfurt Hbf, und dort endet diese Glückssträhne - wir sammeln 13 Minuten Verspätung ein. Das war jetzt eher unfair, insgesamt klappt auf innerdeutschen Fernstrecken ICE fahren besser als Autofahren (Ära vor Covid). Alles andere funktioniert, sogar das WLAN im Bahnhof.

In Nürnberg noch in S-Bahn umsteigen und 10 Minuten später den kurzen Fußweg nach Hause - Urlaub completed! Sie haben Ihr Ziel erreicht.

Zielerreichung:
10h FFP2-Maske tragen mit 3000 Meter Gepäckschleppen
Platz 6 Passknacker Gesamtrangliste
1 super Urlaub


Fazit!
Wat'n geiler Scheiß. Wenn man denkt, es geht nicht, einfach machen. Dieser Urlaub hat mir echt den Corona-Blues vertrieben. Klüger wäre es gewesen, damit bis nach der Impfung zu warten. April ist auch noch nicht die ideale Reisezeit für Nordspanien, aber Portugal ging nicht. Natürlich fährt man abgelegene Strecken besser nicht alleine. Vielleicht gibt es doch Tempolimits in Spanien. Ich habe bestimmt nicht alles richtig gemacht, und vielleicht kriege ich in nächster Zeit auch noch unerfreuliche Post - aber ich hatte einen super Urlaub und stehe dem gelassen gegenüber.

Regionen in Spanien und mein kurzer Eindruck:
Aragon: Hochland mit geringer Bevölkerungsdichte. In den hohen Pyrenäen war ich schon vorher, wunderschöne Region.
Andalusien: Küsten, Hügel, Gebirge, Hochgebirge. Städte, Dörfer, Landwirtschaft, Ödland. Hier gibt es echt alles. Das Motorradfahrerparadies. Ich war ich das dritte Mal dort, aber sicher nicht das letzte Mal.
Kastilien und Leon: Hier war ich das erste Mal, und ich war schwer beeindruckt. Hochland, Gebirge, Ödland, Nutzland, Picos de Europa - wow wow wow.
Madrid: Am Nordrand der Region erstaunlich hohe und einsame Pässe. Im Vergleich nicht spektakulär, aber ein guter Zeitvertreib.
Asturien, Kantabrien, Baskenland, La Rioja: diese Regionen habe ich nur gestreift, und bin nur im Hinterland einsame Pässe gefahren. Das hat gut funktioniert, ich habe mich nicht gelangweilt, aber wegen teilweise schlechtem Wetter traue ich mir keine Aussage zu.
Kastilien-La Mancha, Galicien, Katalonien, Valencia, Navarra, Extremadura: Zu wenig gesehen für sinnvolle Aussage.

Grobe Gesamtroute:
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Ich möchte mich bei euch Lesern bedanken, dass ihr mich auf dieser Reise begleitet habt. Eure Reaktionen und Kommentare haben mich gut unterhalten und auch motiviert. Diese Reise wird eine Fortsetzung haben, dann geht's zwei Wochen im Juni von Madrid durch die Pyrenäen und dann quer durch Frankreich nach Hause; letzteres mit etwas Glück schon auf einem schicken Weg. Dieser Reisebericht wird in nächsten Wochen nachträglich überarbeitet und dann z.B. um Routen ergänzt.

Abschließend möchte ich nochmals darauf hinweisen, dass Reisende potentielle Superspreader sind. Wir können Corona besiegen und das Leben auch bis dahin genießen, wenn wir uns an Regeln halten. Schützt euch und vor allem auch andere maximal mit Maske, Abstand, Hygiene - und lüften (Hotelzimmer vor und nach Bezug). Geht vielleicht nicht jeden Tag ein anderes Hotel. Ein Risiko von 1% wird bei 20facher Wiederholung zu einem Risiko von 18%, und bei 50facher Wiederholung zu 40%.

Möglichst nichts anfassen was nicht euch gehört. Ich gehe auch nur im Notfall ins Restaurant, obwohl die Innen- und Außenbereiche offen sind, und ich gehe auch nicht jeden Tag in den Supermarkt. Ich mache mehr als verlangt wird, und ich mache mehr als Einheimische - außer eben im Landkreis bleiben. Es ist nicht nur mein Risiko - gerade angesichts coronafreier Landkreise in Spanien! Da kann man richtig großen Schaden anrichten. Zurück daheim sind im Moment 10 Tage Quarantäne und ein Test am Ende vorgeschrieben.

Für euch im Auslandseinsatz: Blahwas, 41, rastloser Ratgeber, umtriebiger Getriebener, passabler Passknacker, promovierter Provokateur, mache meine eigenen Stunts und schreibe darüber.

Zielerreichung:
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Re: Reisebericht 2021 Spanien, Portugal?, Frankreich

#57 Beitrag von J T »

Moin Blahwas,

... und was lese ich jetzt die nächsten Abende ?
War sehr sehr unterhaltsam !

Gruß
J T
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blahwas
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Re: Reisebericht 2021 Spanien, Portugal?, Frankreich

#58 Beitrag von blahwas »

blahwas hat geschrieben: 29. Apr 2021 22:12
fransjup hat geschrieben: 29. Apr 2021 08:45 Moin Johannes
Bis jetzt ein toller Bericht
Erzähle mal was du überwiegend gegessen
Hast Früh/ Mittag/ Abends
Kommt mir ein bisschen wenig vor
Angenehme Heimreise
Ich esse daheim 3x am Tag, mittags warm/Fleisch, dazwischen Kekse. Auf Tour ganz anders. Abends mehr, morgens meistens nichts und bei irgendeiner Pause Mal in Ruhe süße Snacks. 1x am Tag Tabletten mit Vitaminen und Spurenelementen. Und bei Bedarf (Kälte) schokoladige Snacks, Corny oder Twix. "Abends mehr" heißt z.B. 100 Gramm Wurst oder Schinken und ein Brötchen. Ich habe keinen Hunger dabei und es rechnet sich, von Nährwert her.

Daheim esse ich mehr aus Langeweile. Zum Glück bleibt an mir wenig hängen dank hohem Grundumsatz. 80 kg bei 190 cm. Mal sehen ob ich bei der Tour was abgenommen habe.
Update, ich habe 3 kg abgenommen, und das finde ich gut so :)

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Re: Reisebericht 2021 Spanien, Portugal?, Frankreich

#59 Beitrag von blahwas »

Michael_1969 hat geschrieben: 1. Mai 2021 09:17 Auch ich bin sehr beeindruckt von Deinem Durchhaltevermögen und Ehrgeiz, sowas bei dem Wetter und in der Jahreszeit trotz aller Widrigkeiten durchzuziehen. Großer Respekt dafür meinerseits :top:

Würde ich so derzeit nicht hinkriegen... weckt auch nicht das Gefühl des Nachmachenwollens in mir. Bei schönem Wetter, zu anderer Jahreszeit und unter Normalbedingungen ja, so leider nein. Bin da eher der Warmduscher, der sich abends gerne an den reichlich gedeckten Tisch setzt und in die Sauna verkrümeln will :pfeif:
Passknacker auf Mission (Landespreis) sind nicht zum Spaß unterwegs ;)
Thema Reifen: auch wenn Du von Conti nun womöglich geheilt bist, würde ich Dir für solche Touren deren CTA3 wärmstens empfehlen. Ist ein echter Alleskönner, der sich auf der Straße gar keine Blöße gibt, auch auf Feldwegen ein Quäntchen Vertrauen in sich trägt, und trotzdem eine gigantische Laufleistung schafft. 3.000 vollbeladene Kilometer auf der großen XT stramm durch die Dolomiten gescheucht konnten ihm nix anhaben... könnte die selbe Tour insgesamt wohl 3x mit ihm fahren, bis der so ausschauen würde wie Dein Hinterreifen.
Ich bin noch immer Conti-Fan. Der Road Attack 3 ist weiterhin mein Lieblingsreifen, nur leider gab's den grade vor Ort nicht, und von Detlef schicken lassen scheiterte daran, dass ich nie wusste, wo ich in 24h sein würde - und ich wollte vor allem keinen Zeitverlust. Ich glaube auch nicht, dass es ein normales Verhalten für einen Road Attack 2 ist, nach 3800 km die ersten Fäden zu zeigen.

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Re: Reisebericht 2021 Spanien, Portugal?, Frankreich

#60 Beitrag von frieda »

:clap: :top:

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