Reisebericht Nordkap 2021

[karklausi]

So, nachdem ich mich nach 2 Wochen von meiner Reisebegleitung getrennt habe, finde ich endlich Zeit und Muße, einen Reisebericht zu schreiben:

Die Reisevorbereitungen sind schon Monate vorher getätigt worden, da es für Klaus, der ehemalige Klausinator hier aus dem Forum und für mich schon im Vorjahr der Urlaub angemeldet ( genau war es Oktober 2020 ) werden musste.
Geplant hatten wir Juni/Juli aber mein Arbeitgeber war stur und wir mussten sehr spät die letzten beiden Augustwochen und die erste Septemberwoche nehmen.
Im Nachhinein hat es sich als perfekt heraus gestellt, da wir beide bis zum Start mit Johnsson&Johnsson durchgeimpft waren und die Corona Einreisebedingungen erst sehr spät gelockert wurden.
Also sofort die Fähre Travemünde - Helsinki günstig gebucht ((578,-€ für Beide ohne Essen ohne wLan in 3er Kabine ).
Die Fähre startet um 2Uhr morgens Montags und kommt nach finnischer Ortszeit Dienstag 9 Uhr morgens an.
Viele Vorbereitungen habe ich immer zur vollsten Zufriedenheit mit Klaus entschieden, sodass Wochen vorher die Nervosität bzgl Corona so langsam der Vorfreude wich.
Sonntag 15.8.21 war es dann soweit. Wir trafen uns am Timmendorfer Strand und gönnten uns ein fettiges Abendessen, da ja 1 Tag und 2 Nächte wir in der Kabine Selbstversorger waren.

[karklausi]

Die Überfahrt war unspektakulär, wir haben uns langsam an die Tatsache gewöhnt, zu zweit in einem Raum zu leben und zu schlafen.
Regeln für die zukünftige Reise wurden beschlossen, z. Bsp. dass Sicherheit immer Vorrang hat, dass ich immer rechts schlafe, dass wir nie vor dem Frühstück starten und was wir sagen, wenn jnd fragt, ob wir oder wie wir in Beziehung stehen. Da Klaus um einiges jünger ist, haben wir uns darauf geeinigt, dass er entweder mein Altenpfleger ist oder ich sein Betreuer. .
Die Ankunft in Helsinki war dann spektakulär, da dort schon direkt viele kleine Inseln zu sehen waren und unsere Freude gross war.
Rechts von Helsinki sind wir die Küste hoch in einen malerischen Fischerdorf namens Porvoo dass die 2. älteste Stadt Finnlands sein sollte.
Da muss es in einer Kirche neben der Kanzel eine Sanduhr geben, damit der Prediger sich kurz fasst.

Ein zuvor gebuchtes witziges Hotel in einem ehemaligen Gefängnis haben wir storniert, da ich die Einreisebedingungen für Norwegen so verstanden hatte, dass wir nicht in einem rot gekennzeichneten Gebiet übernachten dürften.
Das bewies sich anschließend als falsch, aber da das das Hotel recht teuer war, freuten wir uns auf unsere 1. Hüttenübernachtung in Salonsari bei Lahti nördlich des rot markierten Corona-Ampel-Gebiet.
Diese Regel galt allerdings nur für „Nichtgeimpfte“. Egal, die 1. Hütte war günstig und romantisch, wie es sich gehört mit finnischer Sauna am See.

Porvoo

Die Hütte war zwecksmässig mit 2 Betten, Tisch, Küche, Strom, Heizung, Licht, Wäscheleine, Mikrowelle, Wasserkocher, Mülleimer, Besen, Spüli, etc pp ausgestattet. Bad und WC sind dann wie aufm Campingplatz Allgemein zugänglich.

Bitte hier wenn nicht unbedingt nötig keine Antworten oder so schreiben, damit ich störungsfrei den Bericht in den nächsten 7 Tagen durchgehend schreiben kann.

[karklausi]

Der zweite Fahrtag in Finnland wurde dann richtig aufregend. Im Land der 1000 Seen fährt man zwangsläufig sehr häufig über Brücken, durch Wälder und an Seen vorbei.
Klaus hatte kurze tolle Abschnitte geplant. Ich war für den Gesamtverlauf der Route verantwortlich und er hat teilweise Strecken vom TET mit eingebaut. Ich mit meinem TomTom Urban Rider 4, als Ersatz hatte ich noch ein Zweithandy ohne Sim Karte mit Google Maps offline Karten in Reserve dabei, Klaus navigiert mit einem Wander/ Radfahrer Navi von Garmin, dass er zu Hause mit Routen bestückt hatte, die er bei kurviger.de rausgesucht hatte. Das war ne tolle Ergänzung. Wenn es was für Offroad gab, ist er vorgefahren, wenn seine Route fertig war, oder die Batterie vom Garmin leer war, habe ich mit TT weiter navigiert.
Aufregend lernten wir so das Land unserer Begierde kennen.
Finnland ist toll. Die Natur, die Menschen, die Sprache. Mich hat es fasziniert und ich war nicht zum letzten Mal da.
Unser Ziel welches ich von zu Hause immer über booking.com vorgebucht hatte war Jyväsksla.
Wenn ich ne Route plane, erschätze ich über kurviger.de die Gesamt Kilometer, teile die Summe in Abschnitte von ca. 250-400km und schaue dann im Reiseführer oder Landkarte, wo ich übernachten möchte. Anschliessend suche ich mir was Interessantes über booking.com heraus. Mal ist es das Günstigste, mal was Edles, mal was Romantisches sodass ein toller Mix entsteht.
Klaus bucht nicht gern im Voraus und erledigt das lieber am Abend zuvor. Mir ist die Zeit im wertvollen Urlaub zu schade. Ich habe das gern im Vorfeld weg, da es meine Vorfreude erhöht und ich zweitens sehr genau weiss, wieviel Kilometer ich am Tag schaffe, egal was für ein Wetter vorherrscht.
In Finnland hat es recht viel geregnet und je nördlicher man kommt sinken die Temperaturen.
Unten im Süden starteten wir in Helsinki bei ca. 14/15 Grad. Hoch oben bei Inaari waren es morgens auch schon mal 6 Grad, im Laufe des Tages bis 11 Grad. Das ist frisch, erst recht wenn Regen sich dazu gesellt.
Unsere ersten oooohs und aaahhhhs folgten dann:

Langsam ersehnten wir unsere Sichtung des ersten Elches. Ein nettes finnisches Päärchen von der Fähre hat uns empfohlen mal in den Osten von Finnland zu fahren. Das hole ich sicherlich mal nach, jetzt war aber das Ziel: schnell zum Nordkap.
In Jyväskala hatten wir eine Mietwohnung etwas ausserhalb der Stadt. Ca. 65qm top renoviert, stylistisch eingerichtet, 2 Schlafzimmer, grosse Küche, Kaffee, Tee, TV, wLan, was will man mehr. Die Adresse hatte ich über meinen Reiseführer von MarcoPolo. Die Buchung lief dann etwas merkwürdig über booking.com bed&breakfast. Da sich der Besitzer mit der Buchung vertan hatte mussten wir eine Std für die Reinigung im Regen ausharren und Klaus hat spontan über google.maps einen Turm auf einem Berg hoch über Jyväskala gefunden den wir besichtigten.

Bei Regen wurde wenig fotografiert, da wir beide das mit Handy machen, war das immer fest unter der Regenkombi vergraben.

[karklausi]

Nach einem einfachen Frühstück aus dem Koffer startete dann der 3. Fahrtag Richtung Kajaani.
Dort haben wir von Jyväskala aus eine Hütte am See gebucht. Der Fahrtag war ähnlich wie der Tag zuvor. Atemberaubende Natur, Scheiss Regen mit kurzen trockenen Abschnitten.
Die Hütte war günstig, romantisch direkt am See, der leider zu kalt zum baden war, aber die Betten waren dreckig. Vor Ekel krieg ich dann gleich Herpes Blässchen an der Lippe. Das war aber das einzige Mal. Die Gemeinschaftsräume der Campingplätze sind vorbildlich. Die Finnen geizen im Vergleich mit den Deutschen nicht an Hygieneartickel: Überall waren immer ausreichend Klopapier, Seife, Spüli, Besen, Mülleimer, Hygiene-Desinfektion, Kosmetiktücher etc. Sehr löblich.

Essen konnte man jd Mittag gut und günstig an Tankstellen. Dort waren eine Art Kantinen, wo es für 10,50€ - 11,-€ Buffet gab, verschiedene einfache Speisen incl. Salatbuffet, Getränke und Kaffee.

Am nächsten Tag stand Rovaniemi, das Dorf des Weihnachtsmannes auf dem Programm.
Möchte nochmal darauf hinweisen, dass Klaus diese Route gg den Uhrzeigersinn geplant hatte, da es gut war, die Fähre am Anfang erledigt zu haben und nicht am Ende des Urlaubs Terminstress zu bekommen. Mir leuchtete das ein, obwohl ich die Route lieber im Uhrzeigersinn gemacht hätte, da die Fahrt über Schweden länger dauert und so die Vorfreude länger anhält und Finnland ja irgendwie auch ein Highlight war. Aber wie immer im Leben, bei 2 Leuten geht man Kompromisse ein, sonst funktioniert nix.

[karklausi]

Heute geht es also zum Weihnachtsmann. Das Frühstück in der Hütte am See war wie immer bescheiden. Kaffee bzw Capucchino ausm Tütchen ( Aldi lässt grüssen ) Brot, Schmierkäse. Fertig. Das Gepacke morgens bei Regen hat genervt, immer wenn es los gehen soll, fängt es an. Jetzt nur noch den Hüttenschlüssel an der Rezeption abgeben. Aber Schiite, wo ist er???
Gewinne die Wette mit Klaus. Er hatte ihn in der Jeanshose. GottseiDank gefunden.
Na endlich, unsere ersten Rentiere werden aus weiter Entfernung gesichtet. Ein Traum wird wahr. Später ein weisses Babyrentier sucht seine Mutter mitten auf der Strasse auf um an ihr zu saugen. Voll süß die Szene.
Jetzt kriegt man auch Weihnachtsstimmung. Je nördlicher man kommt, desto kälter wird es. Von anfänglichen 15 Grad in Helsinki sind jetzt fast nur noch 10 Grad.
In Rovaniemi angekommen fahren wir direkt zum Arctic Center. Das hatte erstens geschlossen, zweitens war es nicht das, was wir suchten. Wir wollten zum Arctic Polar Cirkel!!! Klaus hat es mal wieder sicher gefunden. Wir staunen über soviel Kitsch und Touristenscheiss und verkneifen uns teure Souvenirs. Aber Postkarten gönnen wir uns wenigstens mit Briefmarken. Wann kriegen Freunde schon mal Post vom Weihnachtsmann?

Danach suchen wir unser Guesthouse auf.
Gg Erwartung erhalten wir doch ein Doppelzimmer, was entschieden günstiger war als 2 Einzelzimmer ( 63,-€ statt 2x 53,-€) und sind glücklich. Die Unterkunft habe ich wieder als Tip im Reiseführer gefunden. Eine grosse Gruppe Sportler für einen grossen Orientierungslauf Wettbewerb wurden unsere Zimmernachbarn, aber ab 23:30 Uhr waren auch diese müde des Tages geworden.
Fazit: ich hab meine Yamaha wie immer masslos überladen. Sie fährt sich sehr hecklastig und manchmal habe ich wenig Kontrolle über des Vorderrad. Ich schwöre, nie wieder zu viel Scheisse mit zu nehmen.
Die Versuche, Klaus eine Tasche von mir aufzubürden scheitern kläglich.

[karklausi]

Der heutige Tag steht mal wieder im Zeichen des
„Bloss nicht die Hauptroute nehmen“ nach Inari. Klaus findet einen tollen Weg der uns zu einem Berg führt, der Levi. Leider war es nicht ersichtlich, dass die Strasse vom Levi nach Inari über 60km ungepflastert war und schwer zu fahren, da dort grosse, schwer vorher erkennbare Schlaglöcher waren. Auf der Karte war das nicht ersichtlich.
Aber erstmal nehmen wir uns noch die Zeit, um für 12 euro die Gondel Hin- und zurück zum Gipfel des Levi‘s zu nehmen. Eine Strasse zum Gipfel gab es leider nicht. Wir geniessen die Aussicht auf Lappland und beobachten Mountainbiker bei der rasanten Abfahrt.

Anschliessend geht es über die unbefestigte Strasse. Wenn man es vorher weiss und nicht zu viele kilometer an so einer Strecke macht geht es. Aber hier war ich mit meinen Kräften mit dem Reiseschiff à la Cloodi nimmt alles mit was man im entferntesten Sinne mal gebrauchen könnte echt am Ende. Bein Zwischenstop zum Regenkombi überziehen passiert dann das Unvermeintliche. Cloodi legt die Karre beim Anfahren in den Sand. Ich fluche und schimpfe zu unrecht mit Klaus, der es steroisch gelassen nimmt und mir beim hochheben hilft. Watt ne Scheisse alles wg der Anstrengung. 🥵
Aber weiter gehts. Krone gerichtet, mich beim Reisebegleiter entschuldigt, da man das Stück nicht auf der Karte als unbefestigt erkennen konnte.
Als der Asphalt wieder fest war hätte ich fast wie der Papst den Boden geküsst.
Klaus hatte kurzfristig ein romantisches Zimmer in einer liebevollen Herberge gebucht.
Hier lass ich mal die Bilder sprechen:

[karklausi]

Von Inari aus soll es endlich zum Nordkap gehen.
Wir haben 2 Nächte in einer Hütte gebucht um Zeit für das Urlaubshighlight zu haben.
Ein letztes Mal gönnen wir uns ne finnische Kantine, dann geht es unkompliziert über die norwegische Grenze. Pass, digitaler Impfpass am provisorischen Grenzübergang, das wars.
Die Strassen werden interessant, es ist kalt aber zumindest trocken und immer wieder latschen Rentiere über die Strasse. Man sollte immer! langsam vorbei, da sie das Motorengeräusch erst auf gleicher Höhe wahrnehmen und dann wie panisch zickzack laufen. Mittlerweile sind sie Routine und wir zucken nicht mehr jedes Mal die Kamera.

Plötzlich sehe ich ein Schild:
Motocross!
Ich direkt gewendet und schnurstracks Richtung Wohnmobile um zu gucken, was da los ist. Von weitem war wohl eine Motocrossstrecke zu erkennen, aber da fuhr keiner.
Warum? Die hatten Mittsgspause. Wir sind mitten in ein Motocross ( oder war es Enduro? ) Wettbewerb geraten und waren mitten im Geschehen wie Teilnehmer. Ich hatte sowas noch nie gesehen und war ganz aufgeregt. Zack- Kaffee rausgeholt, n Twix mit salzigem Karamell und n guten Platz zum Zuschauen ausgewählt. Es war soo spannend:

Danach geht es Richtung Insel Margeröya.
Entgegen der Annahme, das für den Tunnel zur Insel eine Gebühr verlangt wird, war es kostenfrei.

[karklausi]

Die ersehnten Schilder tauchen auf:

Klaus friert und ist müde vom Fahren, sodass wir eine Extra Pause einlegen und erstaunt sind, dass man selbst ein Tee mit Kreditkarte bezahlen kann.
Schmunzeln muss ich, als ein Grieche, der neben mir parkt, noch mehr Gepäck dabei hat als ich.

Wir beziehen unsere Hütte in Skarsväg und beschliessen erst morgen wie abgemacht, das Kap zu besichtigen, obwohl die 13km dorthin locken, sofort dahin zu düsen. Aber es war abends und wir waren müde.
Der Plan war, hoch im Norden zu nächtigen ( nicht Hönningsvag ) da die Zufahrt zum Kap bzw zur „rostigen Erde“ nach derzeitiger Info von 1-8 Uhr morgens kostenfrei ist, statt pro Person 70,-€. Das war dann unser Plan.
Der Weg an der Küste entlang und danach auf der Insel war ein Traum. Wir errinnerten uns am „Col de la Bonette“ allerdings mit weniger Höhenmetern.

[karklausi]

Am Folgetag sind wir dann früh los zum Ziel unserer Träume. Der Parkplatz war ohne Kassenwärter und so kann man bis zum seit kurzem kostenlosen Parkplatz Vorfahren. Viele Womos tummeln sich hier. Dann die Steine mit dem Moped umfahren um zur metallenen Erde zu gelangen. Hatte mir das genau aus einem Youtube-Video eingeprägt.
Was macht man dann?
Natürlich tausend Fotos.

Eine deutsche Frau lädt uns spontan aufn Kaffee vor ihren VW Bus ein und wir klönen über Gott und die Welt.

Aber was macht man mit so nem Teil am Nordkap wo sogar Klaus mit nem Scooter angekommen ist?

Da hinten ist der nördlichste Punkt von Europa, da kann man n paar Std hin wandern. Nix für mich- Fotos reichen mir.

Das Wetter hat gute Sicht zugelassen.
Ca. 12 Uhr starten wir um die Insel zu bestaunen.
Der Eintritt in das Häuschen am Kap kostete nur 25,-€ pP, machbar, aber aufgrund des guten Wetters wollen wir lieber auf der Insel rumfahren.
Wie gesagt, wie am Bonette mit weniger Höhenmetern

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[blahwas]

Danke für den schönen Bericht! Jetzt aber endlich mal als eigener Thread

[karklausi]

Für die, die da oben ein wenig Zeit haben, gibt es die Möglichkeit, zu einem abgelegenen Ort Gjesvær zu fahren. Die Frau vom Nordkap gab uns den Tip, dass dort nach einem Schotterweg in einer kleinen Schlucht ein abgestürztes Flugzeug aus dem 2. Weltkrieg dahin rostet. Klaus und ich sind 1 Std lang durch Rentiergehege gelaufen, haben nette freundschaftliche Gespräche geführt, aber kein Flugzeug gefunden. Na ja, simmer ma ans wandern gekommen. Wetter war ja prächtig, sonnig, gefühlt 12 Grad oder so.
Um 17 Uhr waren wir nach der Rumdüserei auf der Insel müde und sind zurück zur Hütte. Ich fühlte mich schlapp, mit Halsweh, hab mich inne Poofe gelegt, Corona-Test gemacht, Ibu und Aspirin rein. Der Tag war für mich gelaufen.

Mit ner Pina-Colada haben wir abends unser Nordkap-Feeling gefeiert. Aus Versehen haben wir die Dose ohne Alkohol erwischt.
Am nächsten Morgen ging es dann den 6,8 plus 4,4km Tunnel zurück, noch schnell an der teuersten Tankstelle Norwegens vollgetankt und weiter ging es nach Alta.
Dort hatte ich auch von zu Hause ein Campingplatz mit Hütte gebucht. Der Weg von Hönnigsvåg bis Alta war geil, n kleinen Canyon gesichtet, ständig fotografiert und die Landschaft genossen.

[karklausi]

Auf dem Campingplatz in Alta habe ich meinen Ex-Mann getroffen, der mit seinem Sandkastenfreund Manfred (@blahwas: der Köhler) auf dem Weg nit dem Wohnmobil zum Nordkap ist. Deren eigentliches Ziel war Island, war aber wg Corona zu unsicher, sodass sich die Beiden fürs Nordkap spontan und unvorbereitet entschieden haben.
Das Beste daran war, dass ich meinem Ex-Mann eine ca. 8 kg Tasche mit zu viel überflüssigen Dingen wie Campingstuhl mitgeben konnte.

Klaus hat auch gestern sein erstes smœrrebröt erhalten.

Der Campingplatz war spitze. Das Womo von den Beiden durfte direkt vor unserer Tür parken, wir hatten zum 1. Mal Küche und Schlafzimmer getrennt. Luxus pur.
Nach Alta sollte es wieder ins geliebte Finnland nach Muonio gehen, wo ich im Voraus wieder ein Motel gebucht habe mit Sauna aufm Zimmer.
Es stellte sich heraus, dass wir direkt über einer Tankstelle nächtigten was durchaus praktisch war. Die Ausstattung war auch hier vorbildlich, geräumig war es auch.
Aber das Highlight war der Weg dorthin. Klaus hat eine Offroad Strecke ausgesucht die landschaftlich spitze war und mir Abenteuer-Feeling beschert wurde. Für Einsteiger geeignet. Klaus hat mir Quasi die Enduro Basic Training Bescheinigung ausgestellt.
Das Fahren ohne Asphalt ist für mich nur das notwendige Übel, einsame natürliche Landschaften zu entdecken. Nehme mir mal wieder vor, nur noch die Hälfte Gepäck beim nächsten Mal mit zu nehmen.
Die Tracer ist durch meine Scheiss Beladung nicht nur schwer, sondern total hecklastig, was schlechte Kontrolle übers Vorderrad ausübt.
Aber das Wilbers Federbein arbeitet hervorragend.

Ein Rentierfleischburger war die Belohnung! Mmmhhhhh

Wieder problemlos in Finnland reingekommen, stärken wir uns bei ner Tasse Tee und kaufen geräuchertes Rentierfleisch für eine nächste gemeinsame Mahlzeit am nächsten Tag.

[karklausi]

Der nächste Tag soll dann nach Schweden führen. Klaus hat auch hier mal wieder nach der Grenze eine Top TET Strecke herausgesucht die echt Bock gemacht hat.
Da er mit Stöpsel im Ohr fährt, hört er nicht wenn ich Hupe. Einmal fährt er die Strecke vor, biegt ab ohne zu gucken, ob ich hinter ihm bin und zack, verpasse ich die Abzweigung, fahre fälschlicherweise geradeaus und lande nach 6-7 min in einer Sackgasse. Was nun? Ich fluche und kehre um zu der Stelle, wo wir gestartet sind. Da trudelt er dann auch ein. Theoretisch nicht schlimm, praktisch doof, da mein TomTom diese Offroad Passagen nicht drin hat.

Eine verbotene Passage fahren wir trotzdem. Der Schotter war oft sehr schwer zu fahren, da die Steine immer grösser wurden.

Eine lustige Picknik Hütte lädt zum Pausieren ein, sogar ein Plumpsklo war dabei.
Meine 3cm Voigt Lenkererhöhung bereitet mir Sorge, da ich ein Schlitz entdecke, der mir vorher nie aufgefallen ist.
Unser Rentierfleisch Picknik musste leider ausfallen, da ich das teure Fleisch leider im letzten Hotel liegen gelassen hatte. Da war Klaus not amüsed.

[karklausi]

In Muonio nutzen wir dann die Sauna aufm Zimmer ausgiebig.
Früh morgens starten wir mit dem Ziel „Schweden“. Unsere nächste Hütte wurde in Jökkmökk gebucht. Auch hier sind wir wieder Offroad Passagen gefahren und haben die Natur genossen.

Der Grenzübertritt nach Schweden funktioniert einwandfrei, ohne Kontrolle.
Jökkmökk ist das Zentrum der Samenkultur, aber leider sehen wir davon nix, da das Museum und alles Andere schon um 16 Uhr schliesst.
Wir bestaunen eine alte Holzkirche und ich nutze einen Supermarktbesuch um liebgewonnene schwedische Produkte zu erwerben.

Die Hütte in Jökkmökk ist okay, aber unromantisch. Ich mag so grosse Campingplatze nicht. Fast mit eigener Infrastruktur.
Die war aber gross mit separatem Schlafzimmer.
Klaus muss Wäsche waschen und ich entdecke eine tolle Erfindung der Hütten hoch oben im Norden. Da dort gern Wintersport betrieben wird gibt es grosse Trocknerschränke im Bad. Heizung an, Lüftung an …. Schon kann das Trocknen beginnen. Wir schlafen immer in selber mitgebrachten Schlafsäcken und haben leichte Microfaser Handtücher dabei, damit wir uns die Extra-Gebühren für sowas sparen wollen.

[karklausi]

Wir überlegen, wie wir durchs Landesinnere Schwedens am Schönsten nach Östersund fahren, da sich dort unsere Wege trennen. Klaus ist des kilomerschruppens müde, sein Reifen dchon arg runter und denkt über die Fähre Göteborg-Kiel nach und ich möchte noch jnd in Stockholm besuchen und mit dem Motorrad durch Mittel- und Südschweden und über die Öresundbrücke.
Klaus navigiert uns mal wieder zu einem exzellenten Naturspektakel über eine unbefestigte Strasse ohne genau abschätzen zu können, wie weit der Canyon weg ist. Ich bin einverstanden mit dem „Experiment“, da ich keine Rückenschmerzen habe.
Vorher überqueren wir aber nochmal den Polarkreis diesmal in die andere Richtung.

[karklausi]

Anschliessend gönnen wir uns in einem von Schweizern betriebenen Restaurant einen kräftigen Rentierburger.

Der Weg geht bis Sorsele und wir haben mal wieder Ein gutes Händchen für ein tolles B&B auf einer kleinen Insel ( Sorseleholmen ).

[karklausi]

Der nächste Fahrtag zieht sich langweilig hin, da wir über die A45 Kilometer Schruppen. Ne lustige Pause gibts noch und in Östersund soll unser Abschiedsessen stattfinden, da sich am Folgetag unsere Wege in Ösersund trennen.

[karklausi]

Mein weiteres Ziel war nach Sundsvall zu fahren, da man dort noch den bottnischen Meerbusen sieht und das ein guter Weg nach Stockholm ist.
Obwohl Klaus mich immer geduldig hat fotografieren lassen, geniesse ich die Freiheit, allein noch öfter anzuhalten um Fotos zu machen. Ich entdecke eine Schotterstrecke, die ich mutig zum 1. Mal auch alleine bestreite und finde durch Zufall zum geografischen Mittelpunkt Schwedens und schaue mir den Berg von oben ausgiebig an.

Ich suche mir ein günstiges Zimmer weiter nördlich von Sundsvall um mir die Küste ein wenig anzuschauen.

[karklausi]

Die Nacht verläuft unspektakulär und mein nächstes Ziel ist kurz vor Stockholm, am Flughafen, damit ich am Vormittag die Linda besuchen kann. Der Weg dorthin war interessant.

[karklausi]

Ich empfinde das Fahren in Mittelschweden fahrtechnisch ähnlich wie bei mir das Bergische Land. Nicht sehr anspruchsvoll, dazu fehlen auch schon die Berge, aber es ist nie langweilig. Es gibt immer wieder kurzweilige Kurvenkombinationen und für Schwedenfreunde gibt es immer etwas zu entdecken. Prädikat empfehlenswert aber nicht sehr anspruchsvoll.
Meine Tracer meistert alles völlig problemlos, bis auf die Voigt Lenkererhöhung habe ich immer ein gutes Fahrgefühl, wenn Asphalt, dann griffig. Nach 2 Wochen bekomme ich ein bisschen Rückenprobleme, aber bei so einer Kilometerbretzelei normal. Die Sitzbank ist auch leider nicht so komfortabel wie auf meiner alten geliebten Versys, da man kaum die Sitzposition verändern kann. Auf der Versys 650 saß ich manchmal etwas weiter vorn oder weiter hinten.
Das Wilbers Federbein arbeitet bei meinem schweren Gepäck hervorragend ( wurde ja individuell angepasst ), genug Schub ist immer da. Selbst beim Umfaller ist nix kaputt gegangen.
Einzig die Heckkastigkeit stört speziell bei Offroadpassagen und das die Knöpfe an der Armatur schwer erreichbar sind stört ein wenig. Man renkt sich dabei fast den Arm aus.
Meine Handyhalterung fürs Navigieren mit googleMaps mit dem 2. Handy ( iPhoneSE mit offroadKarten ) erweist sich als nützliche Ergänzung zum alten TomTom.
Auch speziell für diese Reise angeschaffte RockStraps erweisen sich als bessere Verzurrmöglichkeint als meine alte Riementechnik.
Im Tankrucksack führe ich immer Trinkwasser in einer Blase mit, da man in Skandinavien immer hervorragendes Trinkwasser hat, so spart man Flaschenschlepperei.
Vor dem Urlaub gab es die 20.000er Inspektion incl Luftfilterwechsel und Zündkerzenwechsel und ein neuer Reifen, der Offroad Passagen hervorragend meistert ( Continental TKC70 ).
Im Topcase habe ich ne Mini Kühltsche für Lebensmitteltransport. Eine Thermoskanne, da ich Kaffeesüchtig bin incl ordentlich Cappuchino Tütchen, da im Norden jede Tasse Kaffee schnell die Reisekasse arg belastet.