Mo 16.05.2022 Oberösterreich nach Prag
Endlich mal eine angenehme Nacht. Ich erwache mit dem Tageslicht. Das ist zwar etwas früh, aber besser als die letzte Nacht. Ich habe Übernachtung mit Frühstück gebucht und genieße drei Nutellabrötchen. 45 Euro insgesamt - voll okay. Der Tag heute dient der Anreise nach Prag, wo ich abends auf ein Rammstein-Konzert gehe. Die Planung war bisher so, dass ich auf jeden Fall pünktlich ankomme. Auf dem Ticket steht 16 Uhr. Vorher ins Hotel, frisch machen, Weg durch Prag zum Konzert (Öffis?) - 14 Uhr am Hotel sollte reichen.
Jetzt ist es inzwischen aber Sommer geworden, und ich stehe aufgrund meiner Genetik nicht gern in der Sonne rum. Erschwerend kommt hinzu, dass ich keine Mütze und keine Sonnencreme dabei habe. Und die Vorband ist eine ziemliche Katastrophe. Da Rammstein mit ihrer berühmten Feuer-Show wohl kaum im hellsten Sonnenlicht auftreten werden, denke ich mir, dass die wohl nicht um 16 oder 17 Uhr beginnen. Aber wann genau, das blieb lange ein Geheimnis. Bis heute! Denn gestern war auch schon ein Konzert, auf der gleichen Bühne. Und laut einem Twitter-Nutzer beginnen sie um 19 Uhr. Das passt mir gut in den Kram. Also kann ich die Route noch ein wenig verlängern und noch 4 Punkte mehr erledigen, die ich dann später im Jahr nicht mehr anfahren muss - auch wenn damit nicht gleich eine ganze Region abgehakt ist, alles hilft.
Zunächst geht es über die Donau, und dann die Donau entlang. Die Bundesstraße hier ist außerorts Tempo 100 und innerorts Tempo 70. Es ist ein Wenig Verkehr, aber der fährt ein angenehmes Tempo. Beim Überqueren der Donau erreiche ich das Mühlviertel. So heißt der Landesteil hier. Da war ich vor 2 Jahren schon, im Rahmen der Slowakeireise, weshalb ich auch mit vollem Tank starte, denn die Tankstellenlage ist hier äußert dürftig.
Ich passiere den höchsten Pass in Oberösterreich:
Ansonsten hat man mal wieder einfach einwandfreie ländliche Landschaft zum Motorradfahren. Es erinnert an die Eifel, nur ohne Kehren. Also eher Odenwald.
Es ist nix los. Die B47 ist eine besonders schnelle Kurvenstrecke. Nach dem Passknackerpunkt habe ich 1 km unbefestigte Straße. Hier ist seit 2 Jahren etwas asphaltiert worden. Die Passknacker-Motive sind teilweise schwer zu finden, weil nicht an den Koordinaten, aber ich war ja schon hier. Dafür gibt es hier einen Ortsnamen für Pandemieverschwörer
Nach den letzten Punkt geht's in Tschechien 2h schnurgerade nach Prag. Das ist der Vorteil eines Straßennetzes, dass sich streng nach der Hauptstadt ausrichtet. Es ist nicht durchgehend Autobahn bzw. vierspurig, aber der Verkehr rollt auch im zweispurigen Teil trotz hoher Verkehrsdichte erstaunlich einwandfrei. Was Kooperation im Straßenverkehr alles ausmachen kann: Will jemand links abbiegen, hält er alle hinter sich so lange auf, bis im Gegenverkehr irgendwann eine Lücke kommt. Deshalb hält spätestens der Dritte im Gegenverkehr an, damit es 5 Sekunden später weitergeht. Kurz vor der Autobahn lädt eine Querstraße zur Pause ein, und dort möchte ein Rapsfeld fotografiert werden.
Ich mache gemütlich Pausen und schwitze heute weniger als sonst, da es leicht bewölkt ist. Der Tank wird voll, auf dem Autobahnring Prag natürlich etwas Stau, aber hey. Das Hotel ist schnell gefunden und ich kann einen abgeschlossenen Parkplatz nutzen. Nach der Katzenwäsche suche ich mir was zu Essen und fahre danach für 10 Euro per Taxi zum Konzert, wenn mir die Sonnenintensität meinem Hauttyp angemessen scheint. Aber das ist eine andere Geschichte. Auf Sightseeing verzichte ich heute, denn das hatte ich erst kürzlich, ohne Motorrad und nicht alleine.
Es waren 386 km und 6:15 h heute. 29,9% von Österreich (331 Punkte insgesamt). Rangliste Platz 13. Morgen geht's nach Hause, mit mehr oder weniger Erzgebirge unterwegs, je nach Laue, Fitness und Wetter. Mit Österreich geht es dann später weiter.