MOTORRAD meldet, am Freitag wurde die Produktion bei KTM erneut für drei Monate bis Ende Juli eingestellt, die Arbeiter sind auf Kurzarbeit null.
Die Vorräte an Teilen sind aufgebraucht, manche Zulieferer haben nicht mehr geliefert, auch keine Vorprodukte mehr bestellt.
Genau das habe ich befürchtet. Wer soll, nachdem er um 70% geprellt wurde, schon wieder in Vorleistung gehen?
Zumal sich jetzt herausstellt, dass die Finanzierung der fest zugesagten 30%-Quote noch keineswegs in trockenen Tüchern ist.
Krise bei KTM
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Re: Krise bei KTM
In einem Monat sind die 30% für die Gläubiger fällig.
Am Freitag sollten bei einer Aktionärsversammlung die Formalitäten rund um die nötige Kapitalspritze abgewickelt werden.
Das wurde kurzfristig abgesagt.
Hinter den Kulissen tobt wie zu erwarten war ein Machtkampf, wer bei KTM zukünftig das Sagen haben wird.
Bajaj soll Kohle locker machen, hat schon 200 Millionen kurzfristig zur Verfügung gestellt, damit die Produktion anlaufen kann, der Pierer sitzt auf seinem Geld, aber will wohl als Ex-CEO über die Aktienmehrheit trotzdem im Hintergrund der Boss bleiben.
Da die Finanzierung der 30%-Quote nicht gesichert ist, werde manche Zulieferer noch einen weiteren Monat abwarten, ehe sie wieder für KTM produzieren.
Ich habe mich imer gefragt, wie man nach der Nummer wieder in Schwung kommen will.
Der Pierer hat auch ein Modell festgelegt, bei dem die Gläubiger 30% bekommen, aber ausgeschlossen ist, dass sie etwas mehr bekommen, falls KTM in den nächsten Jahren wieder Gewinne macht.
Gut möglich, dass der ein oder andere diesen Typen jetzt einfach auflaufen lässt.
Am Freitag sollten bei einer Aktionärsversammlung die Formalitäten rund um die nötige Kapitalspritze abgewickelt werden.
Das wurde kurzfristig abgesagt.
Hinter den Kulissen tobt wie zu erwarten war ein Machtkampf, wer bei KTM zukünftig das Sagen haben wird.
Bajaj soll Kohle locker machen, hat schon 200 Millionen kurzfristig zur Verfügung gestellt, damit die Produktion anlaufen kann, der Pierer sitzt auf seinem Geld, aber will wohl als Ex-CEO über die Aktienmehrheit trotzdem im Hintergrund der Boss bleiben.
Da die Finanzierung der 30%-Quote nicht gesichert ist, werde manche Zulieferer noch einen weiteren Monat abwarten, ehe sie wieder für KTM produzieren.
Ich habe mich imer gefragt, wie man nach der Nummer wieder in Schwung kommen will.
Der Pierer hat auch ein Modell festgelegt, bei dem die Gläubiger 30% bekommen, aber ausgeschlossen ist, dass sie etwas mehr bekommen, falls KTM in den nächsten Jahren wieder Gewinne macht.
Gut möglich, dass der ein oder andere diesen Typen jetzt einfach auflaufen lässt.
- blahwas
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Re: Krise bei KTM
Dass muss man sich erstmal leisten können. Wohl dem, der eine Wahl hat, also genug andere Abnehmer.Gut möglich, dass der ein oder andere diesen Typen jetzt einfach auflaufen lässt.
- nexiagsi16v
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Re: Krise bei KTM
In solchen Situationen wird nach kostengünstigsten Wegen entlassen. Da bleiben dann oft die am länsgten da sind und es wird nicht immer das fähigste Personal gehalten.
Die haben jetzt 4.200 Bikes innerhalb von 1 Monat gebaut und 25% von 6.000 des Personal entlassen. Das Werk kann da sicher an die 150.000-200.000 Stück pro Jahr raus hauen, jetzt bekommen sie über Daumen grade mal 60.000 hin (legt man den 1 monatigen Anlauf zu Grunde). Mit dem ganzen Theater werden auch weniger über den Kauf einer KTM nachdenken und auch bei der Teileversorgung wird es Probleme geben. Einige Zulieferer werden aufgeben müssen oder die Fertigung für KTM einstellen müssen, weil sie sich die Durststrecke so nicht leisten können bzw. die georderten Stückzahlen zu gering sind. Die werden also das ganze Jahr noch Probleme haben ihr Angebot überhaupt an die Kunden liefern zu können, weil einies fehlt oder wo anderst her komme muss.
Wer schon mal in so einer großen Bude gearbeitet hat, weiß wieviele Leute gehen können, um alleine das aktuelle Niveau zu halten. Weniger Personal arbeitet länger und außerhalb der Zuschlagszeiten usw..... Alles scheiße, aber nur so kann man noch einen weiteren Rückgang der Bestellungen ausgleichen, ohne nicht schon wieder alles auf links zu krempeln.
Erst wenn alles wieder auf sicheren Füßen steht, kann man auch wieder zu normalen Bedingungen zurück kommen.
Und wenn wir bei ~4.000 Leuten von 4.000€ pro Monat rechnen sind, das alleine schon 16Mio pro Monate. Ich stapel hier tief und rechne vieles nicht mit ein. Das ist schon ein nicht vernachlässigbarer Kostenpunkt.
Die haben jetzt 4.200 Bikes innerhalb von 1 Monat gebaut und 25% von 6.000 des Personal entlassen. Das Werk kann da sicher an die 150.000-200.000 Stück pro Jahr raus hauen, jetzt bekommen sie über Daumen grade mal 60.000 hin (legt man den 1 monatigen Anlauf zu Grunde). Mit dem ganzen Theater werden auch weniger über den Kauf einer KTM nachdenken und auch bei der Teileversorgung wird es Probleme geben. Einige Zulieferer werden aufgeben müssen oder die Fertigung für KTM einstellen müssen, weil sie sich die Durststrecke so nicht leisten können bzw. die georderten Stückzahlen zu gering sind. Die werden also das ganze Jahr noch Probleme haben ihr Angebot überhaupt an die Kunden liefern zu können, weil einies fehlt oder wo anderst her komme muss.
Wer schon mal in so einer großen Bude gearbeitet hat, weiß wieviele Leute gehen können, um alleine das aktuelle Niveau zu halten. Weniger Personal arbeitet länger und außerhalb der Zuschlagszeiten usw..... Alles scheiße, aber nur so kann man noch einen weiteren Rückgang der Bestellungen ausgleichen, ohne nicht schon wieder alles auf links zu krempeln.
Erst wenn alles wieder auf sicheren Füßen steht, kann man auch wieder zu normalen Bedingungen zurück kommen.
Und wenn wir bei ~4.000 Leuten von 4.000€ pro Monat rechnen sind, das alleine schon 16Mio pro Monate. Ich stapel hier tief und rechne vieles nicht mit ein. Das ist schon ein nicht vernachlässigbarer Kostenpunkt.
Tschau Norman 

- blahwas
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Re: Krise bei KTM
Mal so gesehen:
Die haben jetzt gerade mal 4200 Motorräder gebaut, seit die Produktion wieder angelaufen ist.
Damit konnten sie etwas im Lagerbestand an Komponenten gebundenes Kapital flüssig machen, einiges müssen sie ja nur zu 30% bezahlen - aber mal ernsthaft, wieviel kann mit diesen paar Kisten verdient sein?
Und damit will man 4000 Mitarbeiter und das ganze Drumrum finanzieren?
Wie soll das gehen?
Statt wieder Geld zu verdienen bauen die immer noch mehr Schulden auf.
Wieviel Motorräder vom immensen Lagerbestand verkauft sind, erfährt man auch nicht.
Ich halte es für möglich, dass die Rettung platzt, weil der Kapitalbedarf zu gering eingeschätzt wurde und die Zeit und die Kosten bis zu einem halbwegs kostendeckenden Betrieb unterschätzt wurden.
@Blahwas: Der Pierer ist ein Hasardeur und Abzocker, der sich mit dieser Nummer viele Feinde gemacht hat. Das Klima zwischen den verschiedenen als Investoren gehandelten und ihm scheint getrübt, einige Banker sind arg vergrätzt und es gibt auch Zulieferer, die das persönlich nehmen. Zumal ein Whistleblower aus dem Einkauf offenbart hat, dass er Zulieferer hinhalten und anlügen muss, weil Alternativen in Asien gesucht werden.
Die haben jetzt gerade mal 4200 Motorräder gebaut, seit die Produktion wieder angelaufen ist.
Damit konnten sie etwas im Lagerbestand an Komponenten gebundenes Kapital flüssig machen, einiges müssen sie ja nur zu 30% bezahlen - aber mal ernsthaft, wieviel kann mit diesen paar Kisten verdient sein?
Und damit will man 4000 Mitarbeiter und das ganze Drumrum finanzieren?
Wie soll das gehen?
Statt wieder Geld zu verdienen bauen die immer noch mehr Schulden auf.
Wieviel Motorräder vom immensen Lagerbestand verkauft sind, erfährt man auch nicht.
Ich halte es für möglich, dass die Rettung platzt, weil der Kapitalbedarf zu gering eingeschätzt wurde und die Zeit und die Kosten bis zu einem halbwegs kostendeckenden Betrieb unterschätzt wurden.
@Blahwas: Der Pierer ist ein Hasardeur und Abzocker, der sich mit dieser Nummer viele Feinde gemacht hat. Das Klima zwischen den verschiedenen als Investoren gehandelten und ihm scheint getrübt, einige Banker sind arg vergrätzt und es gibt auch Zulieferer, die das persönlich nehmen. Zumal ein Whistleblower aus dem Einkauf offenbart hat, dass er Zulieferer hinhalten und anlügen muss, weil Alternativen in Asien gesucht werden.
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Re: Krise bei KTM
Gelebt haben aber einige vom Hasardeur und Abzocker (wenn man die Worte zitiert). Jedenfalls bis das Luftschloss sich auflöste... 

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Re: Krise bei KTM
Eine Tageszeitug aus der Region hat mit einem Zulieferer gesprochen.
Ein paar wörtliche Zitate: "Nach den mit KTM gemachten Erfahrungen" sei er "extrem mißtrauisch".
Es werde weiter daran gearbeitet, sich andere Abnehmer zu suchen. An KTM werde nur noch "zu unseren Bedingungen und gegen Vorkasse" geliefert.
Gefragt, ob er an ein Fortbestehen von KTM glaubt, war die Antwort eindeutig. Er sei "extrem pessimistisch".
Ein Lokalradio aus A meldet, KTM habe 2024 1,2 Milliarden Verlust gemacht.
Da haben die aber noch produziert und auch aktuelle Mopeds verkauft.
Wie soll das werden in 2025?
4200 Motorräder produziert bis jetzt.
Wenn im August die Produktion wieder anläuft, werden es erstmal kaum mehr pro Monat sein.
Dann gehen die langsam zu den Händlern, die auch ihre Zahlungsziele haben werden.
Die ca. 600 Millionen von Investoren, von denen immer die Rede ist, sind nur für die bis Herbst 24 angehäuften Schulden.
Es wird eine weitere Riesensumme nötig sein, um ein Werk, das fast nichts produziert, am Leben zu erhalten, das Lager aufzufüllen, laufende Garantiefälle abzurechnen, Lagerkosten für den Überbestand etc. zu stemmen.
Ein paar wörtliche Zitate: "Nach den mit KTM gemachten Erfahrungen" sei er "extrem mißtrauisch".
Es werde weiter daran gearbeitet, sich andere Abnehmer zu suchen. An KTM werde nur noch "zu unseren Bedingungen und gegen Vorkasse" geliefert.
Gefragt, ob er an ein Fortbestehen von KTM glaubt, war die Antwort eindeutig. Er sei "extrem pessimistisch".
Ein Lokalradio aus A meldet, KTM habe 2024 1,2 Milliarden Verlust gemacht.
Da haben die aber noch produziert und auch aktuelle Mopeds verkauft.
Wie soll das werden in 2025?
4200 Motorräder produziert bis jetzt.
Wenn im August die Produktion wieder anläuft, werden es erstmal kaum mehr pro Monat sein.
Dann gehen die langsam zu den Händlern, die auch ihre Zahlungsziele haben werden.
Die ca. 600 Millionen von Investoren, von denen immer die Rede ist, sind nur für die bis Herbst 24 angehäuften Schulden.
Es wird eine weitere Riesensumme nötig sein, um ein Werk, das fast nichts produziert, am Leben zu erhalten, das Lager aufzufüllen, laufende Garantiefälle abzurechnen, Lagerkosten für den Überbestand etc. zu stemmen.