Organspende!....aber?

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mw416
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Re: Organspende!....aber?

#21 Beitrag von mw416 »

bei uns in Österreich ist jeder Organspender der sich nicht ausdrücklich dagegen ausgesprochen hat ( gibt dafür eine Datenbank in die man sich eintragen kann) und das tut kaum jemand. Das Resultat ist, dass es viel mehr Spenderorgane gibt sodass es Probleme wie Organhandel etc. kaum gibt.
Ich finde diese Regelung gut, weil sie Leben rettet, und die, die es sich wirklich nicht vorstellen können können das ja bekanntgeben. Ob meine Organe sich zu Erde zersetzen oder in einem anderen Menschen weiterleben im Fall der Fälle ist mir wirklich egal, beides ist nicht so schön wenn man zu genau darüber nachdenkt, aber warum soll man das tun.
Zuletzt geändert von mw416 am 21. Aug 2014 16:59, insgesamt 1-mal geändert.

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kazawaki
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Re: Organspende!....aber?

#22 Beitrag von kazawaki »

blahwas hat geschrieben:Meine Organe kann jeder haben, Spender ode nicht.

Wenn ich nach einem Unfall wirklich eindeutig hops bin, kann sich von mir aus auch jeder mein Bargeld greifen... ich brauche es nicht mehr.

Hallo!
GENAU!
Wenn der große schwarze Deckel erst einmal drauf ist, interessiert einen NICHTS mehr (nicht mal das einen dann nichts mehr interessiert).
Also kann man auch spenden.
Tchüß
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Lille
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Re: Organspende!....aber?

#23 Beitrag von Lille »

mw416 hat geschrieben:Ob meine Organe sich zu Erde zersetzen oder in einem anderen Menschen weiterleben im Fall der Fälle ist mir wirklich egal, beides ist nicht so schön wenn man zu genau darüber nachdenkt, aber warum soll man das tun.
kazawaki hat geschrieben:Wenn der große schwarze Deckel erst einmal drauf ist, interessiert einen NICHTS mehr (nicht mal das einen dann nichts mehr interessiert).
Bei meiner Einstellung gegenüber der Organspende geht ja nicht darum, ob ich meine Organe noch NACH dem Tod benötige. Ich werde meine auch nicht mitnehmen können, zumal ich verbrannt werden möchte.

Mir persönlich geht es um die Praxis des Sterben.

Für mich bedeutet eben "Sterben, wenn es keine Chancen mehr gibt", daß die Apparate abgeschaltet wird, und der Körper nach einem letzten Atemnzug und Herzschlag verstirbt. Idealerweise im Kreis der Familie. Das ist für mich würdevolles Sterben.

Und dies fehlt bei der Organspende. Den Angehörigen wird die Möglichkeit genommen, den Sterbenden bis zum Schluss zu begleiten.


Übrigens, wurde oben schon angedeutet: Wer Organspender sein möchte, muss bei der Patientenverfügung dies berücksichtigen.

"Keine Wiederbelebungsmaßnahmen" widerspricht der Organspende ebenso wie "Keine Apparatemedizin", da beides Vorraussetzungen sind, um als Spender in Frage zu kommen.

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tiberius16
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Re: Organspende!....aber?

#24 Beitrag von tiberius16 »

Ich bin und bleibe Organspender, meiner Familie ist diese Entscheidung bekannt.
Gründe:
1. Ich brauche im Falle des Falles die Organe nicht mehr und wäre froh, wenn noch jemand was damit anfangen kann.
2. Wenn der Hirntod eintritt, dann ist das Gehirn ziemlich geschädigt, da heilt nichts mehr und wenn man das "überlebt" wäre man eh nur noch ein schwerer Pflegefall, das möchte ich meinen Angehörigen und mir nicht antun. Das wäre kein Leben mehr. Daher sehe ich es auch nicht so, dass ich mein Leben für eine Spende "opfere".
3. Vielleicht brauche ich selbst z.B. mal eine neue Niere und wäre dann sehr sehr froh und dankbar, wenn mir die jemand geben würde.
4. Ob ich würdevoll sterbe (wie Lille es definiert) ist mir(!) egal. In dieser Situation werde ich eh nichts mehr mitbekommen. Bei einem Unfall kann man auch am Unfallort versterben, dann kann auch niemand begleiten...

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George
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Re: Organspende!....aber?

#25 Beitrag von George »

Hallo,

ich finde dieses Thema ist einfach zu komplex und emotional um sich letztendlich nur über das Internet ein Bild zu machen.
Natürlich gibt es , wie bei jedem Thema , Personen die Versuchen einen bestimmten Standpunkt darzulegen und seine Meinung zu offerieren.
Dementsprechend sagt man " Oh Gott das mache ich nie " oder " Ha, warum macht das nicht jeder so wie ich auch "

Ich habe mich in unserer Stadt schon ein paarmal bei entsprechenden Veranstaltungen, die von Ärzten zu diesem Thema abgehalten wurden , informiert. Auch mit denjenigen Personen, die hiervon Ahnung haben unterhalten und Informationen bekommen.
Natürlich bleibt immer ein gewisse Restlücke übrig, was man nicht weiß. Ich kann aber für mich jetzt entscheiden, dass wenn ich einmal Hirntod sein werde, meine Organe für anderes Leben bereitgestellt werden sollen. Ich bin auch bei DKMS ( Deutsche Knochenmarks Spende ) gelistet und würde hier auch als Lebend - spender agieren. Blutspende, auch na klar.
Blut ist auch sehr individuell , dies ist unser Lebenssaft der uns mit am Leben hält. Unser Herz würde ohne unser Blut nicht funktionieren.
Ich denke keiner würde es im Krankenhaus heute ablehnen, wenn er gesagt bekäme. Oh Sie haben zu viel Blut verloren, Sie müssen jetzt sterben, ober möchten Sie Blut von jemand anderen bekommen, dann können Sie weiter leben. Wer stört sich dann daran, dass dieses Blut von jemand anderen ist. ??? Mal darüber in einer ruhigen Minute nachdenken.

Hatte zum Glück noch keinen notwendigen Fall selbst und in der engeren Familie, bei dem eine Organspende notwendig war. Sollte es jemals soweit kommen, was ich absolut nicht hoffe, wäre ich froh wenn dann ein geeignetes Spenderorgan zur Verfügung stehen würde.
Wenn es für einen selbst enger wird , denkt man oft anders als so locker sitzend vorm Rechner. Und wer Kinder hat denkt nochmal ne Stufe sensibler.
Am wichtigsten ist aber, dass man sich mit diesem Thema auseinander setzt ( ob Spender oder nicht oder wieviel ) und im Ernstfall diese Entscheidung nicht den Angehörigen überlässt. Diese sind hiermit, in dieser Situation, dann fast immer überfordert.

Gruß George
"When the going gets tough, the tough gets going"

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Re: Organspende!....aber?

#26 Beitrag von Kawasuki »

Was mich an dem Organspenden Irritiert ist die Tatsache das man so einen Zettel anfordern kann seinen namen einträgt ein-zwei kreuze macht und schon ist man spender ,was passiert wenn ich den Zettel nicht dabei habe und im Grunde niemand weiß das ich so einen (Ausweis) habe oder bei einem Unfall die papiere verloren gehen . Also das Thema Organspender in Deutschland ist für mich persönlich
noch gar nicht wirklich ernstgenommen . Ich finde es sollte da eine datenbank her in der man sich eintragenm lassen kann . Ansonsten vertrete ich die Meinung von einigen anderen hier. Wenn ich nicht mehr bin macht was Ihr wollt nehmt was Ihr braucht wenn irgendeinem anderen helfen sollte weiterzuleben .Das ist schon ein Thema wo ganz sicher jeder eine eigene Meinung zu hat sei es aus Moralischen oder Glaubensgründe .

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Silver Surfer
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Organspende - WAS SONST!?

#27 Beitrag von Silver Surfer »

Ein mir sehr zu Herzen gehender Comic, las ihn am späten Abend zum 1. Mal & ich konnte weinen vorhin (und es war gut so).
Autor: miyuli.tumblr.com Quelle: imgur.com

Deswegen bin ich pro Spende, à la Austria.






Zum Thema "würdevolles" Sterben im Krkhs könnte ich erzählen, wie meine Ma im März ´17 abgekratzt ist. Nein, gehört hier nicht hin.
Mö­gest Du im­mer das Dop­pel­te des­sen be­kom­men, was Du mir wünschst. Bild

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Lille
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Re: Organspende!....aber?

#28 Beitrag von Lille »

Kawasuki hat geschrieben:Was mich an dem Organspenden Irritiert ist die Tatsache das man so einen Zettel anfordern kann seinen namen einträgt ein-zwei kreuze macht und schon ist man spender ,was passiert wenn ich den Zettel nicht dabei habe und im Grunde niemand weiß das ich so einen (Ausweis) habe oder bei einem Unfall die papiere verloren gehen .
Dann entscheiden die nächsten Verwandten, so als hätte es keinen Ausweis gegeben.

Also - egal ob pro oder contra - bei Lebzeiten mit der Familie über die eigenen Wünsche sprechen.

Ich für meinen Teil habe zwei Spenderausweise. Einen, den ich bei mir führe, und einen zweiten identischen, den ich zuhause deponiert habe.
Alternativ kann man auch eine Kopie anfertigen, zuhause deponieren und die Familie darüber informieren.

Generell wird der potentielle Spender immer erstmal solange am Leben erhalten, bis die Spenderfrage geklärt ist, und ggf eine Patientenverfügung vorliegt. Weitere Schritte werden normalerweise innerhalb von Tagen, nicht in wenigen Stunden erfolgen.

Wer eine Patientenverfügung besitzt ("Ich möchte nicht wiederbelebt werden.. ich möchte nicht künstlich am Leben erhalten werden") sollte dies bezüglich einer gewünschten Spende überprüfen. Dies widerspricht sich eigentlich, und muss entsprechend vermerkt werden.



Für "Reisende" ggf noch interessant: Ein deutscher Spendeausweise (mit Zustimmung oder Ablehnung) ist im Ausland nur bedingt gültig.
In Europa wird - zumeist - der deutsche Spenderausweis berücksichtigt; dies ist jedoch nicht bindend.

http://www.transplantation-information. ... pende.html

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Sir Henry
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Re: Organspende!....aber?

#29 Beitrag von Sir Henry »

Hallo Forum,
Spenderausweis habe ich seit 1980, Patentenverfügung und Vorsorgevollacht auch. Aber wenn es hier nicht "nur" rein darum geht was mit den "Ersatzteilen" nach dem Tod geht, sollte man das heutige sterben mal betrachten!
Normalerweise haben Menschen die zu Hause in Ruhe sterben ein Lächeln auf den Lippen - völlig egal wie schwer krank sie vorher waren. Denn wie funktioniert sterben? Der Körper merkt das es zu Ende geht - das Durst- und Hungergefühl im Gehirn wird ignoriert, die Organe stellen nach und nach den Dienst ein und es wird weniger Sauerstoff in der Lunge umgewandet. Dann schüttet das Gehirn über ein letztes schnelles Herzschlagen Glückshormone aus und das Herz hört auf zu schlagen - ENDE!
Aber wie sieht es aus wenn der Notarzt gerufen wird: zunächst kommt der Tropf mit einer Kochsalzlösung, weil man ja sonst dehydriert, dann kommt die flüssige Nahrung, weil man ja nichts mehr essen möchte. Damit die Sauerstoffsättigung stabil bleibt wird künstlich beatmet und sollte das Herz anfangen zu rasen schlägt eine Maschine Alarm und man bekommt etwas zur Beruhigung,....Deswegen "lächeln" Leichen im Krankenhaus nicht!
Verzwickte Situation, jeder möchte in Ruhe und irgendwie friedlich sterben - aber wie soll das dann mit der Organspende klappen?
Aber man kann halt nicht alles bekommen und deswegen bleibe ich bei meinem Spendeausweis, denn ich finde es ist wichtiger Leben zu retten als mit einem Lächeln zu sterben (vll.kommt das Lächeln ja auch wenn der letzte Gedanke an die geht, die Organe bekommen?)
Wünsche Euch allen das es noch lange dauert bis die Entscheidung getroffen werden muss ob Ihr ein Organ abgebt oder benötigt!
DLzG
Sir Henry
PS: Die Lösung der Österreicher würde ich sofort akzeptieren!
Zuletzt geändert von Sir Henry am 28. Dez 2017 17:02, insgesamt 1-mal geändert.
Man muss auch mal auf Entbehrungen verzichten können
1976-1978 Kreidler Florett, 1980-1984 Honda 250 T, 1985-1986 Honda CB500, 1986-2004 Honda VT 500 C (PC05), 2007-2013 Deauville NT700VA, 2013 - 2016 Honda Varadero XL 1000, 05-2016 Kawasaki Versys 1.000

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