Kühlflüssigkeit, Händlerumgang, Hilfsbereitschaft, Forenkultur, usw.

Allgemeine Themen ohne Bezug zur Versys bzw. zum Motorradfahren.
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frieda
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Re: Kühlflüssigkeit, Händlerumgang, Hilfsbereitschaft, Forenkultur, usw.

#101 Beitrag von frieda »

@ snap-on :thx: :respekt:

:top: Herrliche Unterhaltung, für die einen Komödie :laughter: :lustig: , für einige Tragödie. :shocked: :heul:



Elektronische Zündung, Gelbatterie, Mosfet-Längsregler, LED:S ; Digitaltacho, reduzierten teilweise eigenen Kabelbaum.

Nur wenige Minikippschalter am Lenker, nen Blinkrelais groß wie nen Fingernagel, den kompletten aktuellen Schaltplan im Kopf,

aber auch auf Papier in der gut gerüsteten Werkzeugtasche, Stahlflex, Falterbälge, Kegelrollen-LKL usw., Hightech der sinnvoll is eben,

nen Stück Kabel, ne LED-Prüflampe, aber ohne Can-Bus, Bordrechner und ABS, in 2 1/2 Jahren 50000km nach Umbau, OHNE EINEN DEFEKT:

mit ner überholten alte Yami-Japsenschüssel ans Ende der Welt. :schongut:
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snap-on
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Re: Kühlflüssigkeit, Händlerumgang, Hilfsbereitschaft, Forenkultur, usw.

#102 Beitrag von snap-on »

Ein absoluter Edelschrauber ist im Trentio im Urlaub.

Hat eine 1100S, weil das ein toller Sporttourer war oder ist.

Die Kiste kackt ab, er findet den Fehler, denn der findet alles.

Seine frühere Fireblade mit 80.000km fährt seine Tocher.

Er ist damit heimgefahren, hat das Teil besorgt, am nächsten Tag war alles in Butter.

Er liebt dieses Motorrad. Aber hat es drei Mal mit dem Hänger holen müssen. Seine Japaner in Jahrzehnten nicht einmal.

Und wer hat diese Möglicheiten?

Viele meiner Kunden sind Freaks, die auch beruflich mit Fahrzeugen zu tun haben und bestens vernetzt sind.

Ein paar Motorräder, ein paar Autos, meist einen eigenen Anhänger, und ein Tausender oder zwei ist nicht wirklich das große Problem.
Aber bei wem ist das so?
Und was ist mit den anderen?

Wer kann denn gerade in die frisch gebaute Hütte einziehen und dann mal eben 2 x 2500.- für ein Hobby ausgeben?

Viele sind froh, 5 Mille zusammengespart zu haben, um sich ein Gebrauchte kaufen zu können.

Klar, es gibt viele, da geht das locker.

Aber es gibt auch viele, da geht das nicht.

Und dann gibt es nichts als Streit und schlechte Stimmung und Drama.




Und dann gibt es noch die Leute, die Wein trinken, und Cola bezahlen wollen.

Ein Typ fragt an, was eine 15er Inspektion und Vorderreifen bei seiner 990er kosten soll.

Also aufgezählt, was das kosten wird, plus evtl. bis zu 4 NW raus und Ventile einstellen.

Warum das so teuer sei?

Weil er sich ein Mopped gekauft hat, das knapp 4 Liter bestes Synthetik will?
Bei dem man alle 15tkm einstellen muss?
Das einen V2 hat, den man dafür freilegen muss?

Nach langer Mailerei kommt raus, was er eigentlich will.
Er möchte so ein tolles Moped fahren.
Aber weil er nicht so viel ausgeben will, soll ich für 25.-/h schrauben, dann kämen wir preislich da hin, wo er mich haben möchte.

Ich habe ihm nahegelegt, sich ein Moped zu kaufen, dass zum Budget passt.


Der Typ ist nebenberuflich Raumausstatter.
Ich käme nicht auf die Idee, mir bei dem den teuersten Boden auszusuchen und dann zu verlangen, er solle zum halben Preis verlegen, denn ich will nicht soviel ausgeben.

Denn es ist schlicht asozial, sich das Beste zu gönnen und den andern nichts.


Mit so einem Sparmeister kommst du klar, solange er einen Japaner fährt.
Aber wenn der einen Europäer kauft, dann soll der Schrauber das subventionieren, denn sonst werden die Rechnungen so hoch, dass es Geizkrägen schmerzt.

Solche Kunden kann man aussortieren, denn da wird man nur Ärger haben.

Diese Typen werden immer mehr.

Es gibt anständige, arme Leute, die fragen, ob sie die 30.- Euro nächsten Monat zahlen können.

Es gibt Leute mit Geld, die vierstellige Rechnungen nicht mal anschauen.



Aber das dazwischen wird im Umgang und Benehmen immer unangenehmer, die Normalen werden immer weniger.
20 e-Mails wegen einer Inspektion, aber dann bei Abholung nicht zahlen können.
Klar, ich lege gerne die HU Gebühren oder zwei Reifen für mir bis dato völlig unbekannte Leute monatelang aus, ich hab mein Konto bei der Tischlein-deck-dich-Bank.
Und klar glaube ich dem, dass er ganz sicher zahlen wird.
Wenn er die Kaution vom früheren Vermieter zurück bekommen hat....
Geht's noch???????

Natürlich gibt es Kunden, die auch was nachsten Monat zahlen können.
Aber die fragen vorher.

Jetzt sind diese Typen mit einem pflegeleichten Japaner schon anstrengend.

Wenn der seine angeranzte Karre gegen eine dann angeranzte KTM tauscht, wird es unerträglich.

Die Frage nach der Zukunft wurde zurecht gestellt.
Ich habe darüber auch schon früher nachgedacht.

Ich bin froh, dass ich schon so alt bin.
Wäre ich jetzt 35, würde ich mir Sorgen machen.

Denn es wird schwieriger werden, für Freie, ohne Tester, ohne Zugang, ohne Werksatthandbücher, die es nur mancherorts noch online gibt, mit Downloadsperre, ohne Spezialwerkzeuge.
Sicher nicht unmöglich. Man kann sich frei spezialisieren.
Hier gibt es freie, die sich mit BMWs oder Harleys besser auskennen als die Händler und sich bestens organsiert haben.

Aber der BMW-Spezialist macht mal einen Japaner, wenn er Zeit hat.
KTMs macht er keine mehr.

Der HD-Mann macht Japaner. Wenn er Zeit hat.
Eine Duc oder KTM macht er nicht, höchstens mal Reifen.


Ich habe schon zur Melkmaschine umfunktionierte Kompressoren mit Sachsmotor von der Alm da gehabt, Außenborder, Motorsensen, Rasenmäher, den Go-Kart der Nachbarskinder.
Mir hat das immer Spaß gemacht, vor 100 Jahren wäre ich wohl Dorfschmied geworden.

Das wird alles nicht mehr gehen.
Man wird sich spezialisieren müssen, auch investieren, in eine oder zwei Marken.

Oder man macht nur Reifen und Kettensätze.
Ölwechsel, ja. Öldruckschalter defekt? Machen wir nicht. Besorg dir das Teil im Web.


Es wird immer Möglichkeiten geben. Aber mir wäre das alles zu langweilig.


Es gibt Händlerverträge, die gehen wie ein Wanderpokal von Hand zu Hand.
Der nächste T Händler ist in M. Alle anderen hier haben aufgehört.
Ich will nicht wissen, was bei dem los ist.

Der CEO einer italienischen Marke meinte jüngst, Händler, die bessere Qualität einfordern würden nicht den nötigen "Enthusiasmus" zeigen, man werde sich von Kritikern trennen müssen.

Ich hatte eien Kunden mit so einer Kiste.
KD 12.000 ohne alles Extras, nur KD, 800.-.

Ich habe mir den Wartungsplan angesehen. Bei 24 oder 36 Steuerkette wechseln...
Ich habe ihm gesagt, er solle bloß schauen, dass er die Karre los wird.

Ich verliere den als Kunden, denn er hat sich einen neuen Japaner gekauft.
Aber das ist der beste Rat, dem ich ihm geben konnte.


Es gibt keinen Nachwuchs und es wird immer spezieller.
Man wird sich Kunden aussuchen, mit deren Routineproblemen man Geld verdienen kann.
Die, die die anderen Probleme lösen können, werden Mondpreise aufrufen können und auch müssen.

Und die Kunden, die entweder nicht pflegeleicht und lukrativ oder sehr solvent sind, werden schauen müssen, wo sie bleiben.

Ich kriege jetzt schon mit, dass Kunden, die mit einem Exoten oder einer Scheißarbeit bei meinem Chef anrufen, der das nicht annimmt, dann 10 Minuten oder zwei Tage später bei mir anrufen, und ich habe genausowenig Interesse.
Die telefonieren die gelben Seiten oder google ab, manche wegen 5.- Euro Ersparnis, aber immer mehr, um überhaupt jemanden zu finden, der sich der Sache annimmt.

Es werden viele Kunden zwischen Tisch und Bank fallen.

Und die wenigsten Probleme wird man immer mit Japanern haben.
Und die meiste Auswahl bei den in Frage kommenden Werkstätten, die sich darum kümmern.

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Michael_1969
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Re: Kühlflüssigkeit, Händlerumgang, Hilfsbereitschaft, Forenkultur, usw.

#103 Beitrag von Michael_1969 »

Es dürfte aber auch den von Herstellerseite geforderten Rahmenbedingungen liegen, welche den kleinen Werkstätten zunehmend die Luft zum Atmen nehmen :think:

Welcher Hersteller hat denn heute noch Interesse, kleine und deshalb beim Neufahrzeug-Geschäft eher umsatzschwache Schrauberbuden zu unterstützen? Größe Glaspaläste sind angesagt, das volle Fahrzeugprogramm soll vor Ort ständig präsent sein, bei entsprechend verkaufsförderndem Ambiente. Was inzwischen auch der Kunde längst so erwartet... und den der spätere Service zunächst oft noch wenig interessiert. Erst ein verkauftes Fahrzeug ist hier ein gutes.

Geschultes Verkaufspersonal ist da also erstmal weitaus wichtiger, als geschulte Mechaniker. Nur ein verkauftes Motorrad zählt... aber ob's später dort auch gut gewartet werden kann? Das scheint mir die letzten Jahre sehr zweitrangig geworden zu sein.

Oftmals gewinne ich auch in anderen Bereichen des Konsums - nichts anderes ist ja auch die Leidenschaft des Motorradfahrens geworden - eben diesen Eindruck. Wer plant denn heute noch wirklich langfristig? Die Halbwertszeit eines Konsumguts schrumpft für mich schon ganz deutlich.

Zurück zum Fahrzeug... ich habe da einige Einblicke in die Campingfahrzeugbranche. Und hier ist's wirklich krass. In aus dem Boden gestampften Konsumtempeln werden die Reisemobile heute in Stückzahlen in den Markt gepresst, welche die zugehörigen Werkstätten alleine schon zur Auslieferung kaum noch bewerkstelligen können. Geschweige denn hinterher betreuen können. Besteht der Kunde dort auf zeitintensiv nachzurüstendes Zubehör, wird's richtig haarig... von stümperhaften Einbauten und massivem Auslieferungsverzug liest man zuhauf in den zahlreichen 1*-Bewertungen dieser Gigahändler. 5*****-Bewertungen kommen eigentlich nur von den Käufern, die billig kaufen wie gesehen und nie mehr dorthin zurückzukehren.

Die Kunden kommen da halt von weither angereist, denn Preis und Auswahl stimmen. Den Service soll der Markenhändler in Wohnortnähe machen, was im Verkaufsgespräch plausibel so vermittelt wird. Doch ob der kleine wohnortnahe Markenvertreter dies wird leisten können oder gar wollen? Meist nicht, wie man hört. Doch das erfährt der Kunde erst später wenn er bemerkt: Geiz ist doch nicht so geil.
Michael
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Re: Kühlflüssigkeit, Händlerumgang, Hilfsbereitschaft, Forenkultur, usw.

#104 Beitrag von kautabbak »

Wichtig scheint auch zu sein, dass die Händler Verkaufsfläche für Originalzubehör und Marketingsachen vorhalten müssen.

Als ich meine gekauft habe, war sie eine der wenigen Vorführer in meiner Region. Der neue Kawa Händler vor Ort, hatte erst ganz neu Kawa und noch keine Vorführer, der nächste hatte seinen schon reserviert und so bin ich beim nächsten gelandet.
Als ich meine dann für die erste Inspektion zu dem vor Ort bringen wollte, hat er zuerst gefragt, ob ich die bei ihm gekauft hätte, als ich verneint habe, hat er mir auch mitgeteilt, dass er erstmal keinen Termin für mich hat. Als ich ihm erklärt habe, dass er mir ja keinen Vorführer verkaufen konnte, hat er nur abgewunken.

Tja, so musste ich meine z. T. drei Inspektionen p.a. wo anders machen lassen.
Woran er wohl mehr verdient hätte :keineahnung:
Besten Gruß
David


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Re: Kühlflüssigkeit, Händlerumgang, Hilfsbereitschaft, Forenkultur, usw.

#105 Beitrag von Michael_1969 »

Verdient wird beim Verkauf.
Der Service ist höchstens noch zum Überleben da :pfeif:
Denn Letzterer kostet auch richtig laufendes Geld fürs hoffentlich gute Personal, Werkzeuge, Schulungen, Räumlichkeiten, etc.
Oder andersrum: Verkaufen kann jeder, Schrauben nur wenige :D
Michael
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kautabbak
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Re: Kühlflüssigkeit, Händlerumgang, Hilfsbereitschaft, Forenkultur, usw.

#106 Beitrag von kautabbak »

Als Honda Heinen in Dortmund noch Motorräder verkauft hat, gab's auch nur schwer Servicetermine, weil das Hauptgeschäft - als einer der umsatzstärksten Honda-Händler Deutschlands - vorbereiten für Auslieferung war.
Jetzt verkaufen sie keine Motorräder mehr.
So lukrativ kann das ja dann auch nicht sein. :keineahnung:

Ein Triumph/Kawa-Händler hat mir mal erzählt, dass er an einem verkauften Motorrad nur 15% vom VK-Preis verdient, das reicht bei den "billigen" Neupreisen hinten und vorne nicht um die Unkosten zu decken.
BMW ist da wohl noch deutlich großzügiger und bei Neupreisen um die 20k€ bleibt da noch was für die Händler hängen.

Alles nur hören-sagen, aber so steht es erstmal im Raum.
Besten Gruß
David


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frieda
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Re: Kühlflüssigkeit, Händlerumgang, Hilfsbereitschaft, Forenkultur, usw.

#107 Beitrag von frieda »

Michael_1969 hat geschrieben: 12. Apr 2021 19:40 Verdient wird beim Verkauf.
Der Service ist höchstens noch zum Überleben da
Denn Letzterer kostet auch richtig laufendes Geld fürs hoffentlich gute Personal, Werkzeuge, Schulungen, Räumlichkeiten, etc.
Oder andersrum: Verkaufen kann jeder, Schrauben nur wenige
Wenn du n stressfreies Mopedleben willst :happysnowman: , wird das Schicksal dir helfen,

bei der Suche nach einem guten Schrauber, oder nicht. :think:

Wenn du nen guten, ehrlichen Schrauber gefunden hast, behandel ihn gut und freundlich, Zahl seinen Preis ohne zu feilschen.

Lächeln, :) danke :thx: und ein freundlicher Gruß :top: kosten nix, Trinkgeld oder ne Flasche von seinem Lieblingswein :o sind Peanuts.

Halte ihn dir möglichst schön warm :kuscheln: , und hoffe das er sich gesund ernährt und keine Risikosportarten betreibt.

Die Art is vom Aussterben bedroht. :shocked:

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awv99
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Re: Kühlflüssigkeit, Händlerumgang, Hilfsbereitschaft, Forenkultur, usw.

#108 Beitrag von awv99 »

Michael_1969 hat geschrieben: 12. Apr 2021 19:40 Verdient wird beim Verkauf.
Der Service ist höchstens noch zum Überleben da :pfeif:
Denn Letzterer kostet auch richtig laufendes Geld fürs hoffentlich gute Personal, Werkzeuge, Schulungen, Räumlichkeiten, etc....
Sorry, aber das wage ich beim Mopedverkauf zu bezweifeln....

An den Standardinspektionen wird ganz sicher gutes Geld verdient.
Inspektionspreise von 350 bis 400,- für eine kleine
Inspektion sind keine Seltenheit.
Stundensätze von über 100,- plus MwSt sind keine Ausnahme.

Wenn ein Händler dann jammert das das bei dem momentan recht guten Verkaufszahlen ( und damit den nachfolgenden 1. Und 2. Inspektionen) nicht reicht ,
dann denke ich eher..
dass da was anderes schief läuft.


Klappern und jammern gehört zum Handwerk..... :-)

Roxin

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Re: Kühlflüssigkeit, Händlerumgang, Hilfsbereitschaft, Forenkultur, usw.

#109 Beitrag von Roxin »

Kleine Inspektion (12.000 km) für meine KV kostet hier 525€.
Da ist keine Ventilspielkontrolle dabei ..

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awv99
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Re: Kühlflüssigkeit, Händlerumgang, Hilfsbereitschaft, Forenkultur, usw.

#110 Beitrag von awv99 »

Aber 4 unnötige neue Iridium Zündkerzen..

snap-on
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Re: Kühlflüssigkeit, Händlerumgang, Hilfsbereitschaft, Forenkultur, usw.

#111 Beitrag von snap-on »

Sorry, aber die obigen Spekulationen und Vermutungen kommentiere ich nicht.

Man sollte zumindest ansatzweise wissen, von was man da redet, Kameraden.


Vor paar jahren hat hier ein sehr großer BMW-Händler zugesperrt.

Nicht pleite gegangen, sondern einfach zugemacht, weil er sein Geld mit was anderem verdient.

Einzugsgebiet von Salzburg bis München und Kufstein, 30 Jahre eingeführt.

Vertretung des Marktführers.

BMW hat schon lange vorher inseriert, dass sie einen Nachfolger suchen.

Das Verkaufsgebiet war dann für mehrere Jahre verwaist, es hat lange gebraucht, bis die einen gefunden haben.
In einer der kaufkräftigsten Regionen Deutschlands mit enoermer Motorraddichte speziell im Tourerbereich wegen der Nähe zu den Alpen.


Was glaubt ihr, warum kann man noch nicht mal für so eine Traumlage einen Händler für das hochpreisige Produkt mit dem größten Marktanteil finden?



Weil wir alle zu blöd sind, um zu merken, dass man da mit Motorradverkäufen oder bekannt teuren Inspektionen reich werden würde?

Wäre das wirklich lukrativ, ständen die Bewerber Schlange.

Überlegt mal, warum das nicht so ist.....


Ich kenne in der Gegend nicht wenige Motorradhändler.
Bei einem oder zwei machen die Kinder weiter.

Bei allen anderen nicht.

Sind die alle dämlich?

Warum werden hier die weitaus meisten Handwerksbetriebe von den Kindern weitergeführt und ausgerechnet Motorradgeschäfte nicht?

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Luzifear
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Re: Kühlflüssigkeit, Händlerumgang, Hilfsbereitschaft, Forenkultur, usw.

#112 Beitrag von Luzifear »

Tach,
snap-on hat geschrieben: 12. Apr 2021 00:26 Ich schraube in meiner Bude nebenbei. Neben einem der schönsten Biergärten Bayerns.
Luzifear kennt womöglich nur den Westgarten, aber nicht den Kastaniengarten.
doch, doch. :cheers:
Da waren meine Mädels mit dabei, aber ist bestimmt 4 -5 Jahre her.

Servus, die Luzi
Ich bin der, vor dem dich deine Eltern immer gewarnt haben. :lol:

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Michael_1969
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Re: Kühlflüssigkeit, Händlerumgang, Hilfsbereitschaft, Forenkultur, usw.

#113 Beitrag von Michael_1969 »

snap-on hat geschrieben: 12. Apr 2021 23:09 (...)
Warum werden hier die weitaus meisten Handwerksbetriebe von den Kindern weitergeführt und ausgerechnet Motorradgeschäfte nicht?
Das Handelsblatt hat's schon vor mehr als 10 Jahren recherchiert und vorhergesagt:
https://www.handelsblatt.com/unternehme ... 03598.html

Demnach liege ich mit meiner obigen Aussage falsch. Der Service scheint die heutige Stütze der Motorradhändler zu sein.

Genau spiegelverkehrt zur Reisemobilbranche, wo der Verkauf riesiger Stückzahlen gerade das alleinig heilsbringende Mittel der Wahl zu sein scheint.
Die Werkstätten sind hier mit den vielen Übergabeinspektionen bereits heillos ausgelastet - haben kaum noch Zeit für Gewährleistungsarbeit und Service.

Und das zu einer Zeit, wo die Reisebranche am Boden liegt und europaweit die Campingplätze geschlossen sind - aber der Aktienmarkt floriert.

Verrückte schnelllebige Zeit, in der wir uns hier befinden. Keine gesunde Entwicklung mehr möglich, wie mir scheint.
Michael
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Re: Kühlflüssigkeit, Händlerumgang, Hilfsbereitschaft, Forenkultur, usw.

#114 Beitrag von snap-on »

Hier sind sehr viele Motorradhändler verschwunden.

Aber keiner war insolvent.

Die haben einfach aus Altersgründen aufgehört, paar wenige haben sich einen Job gesucht, oder verkaufen jetzt was anderes, z.B. Fahrräder.

Andere schrauben nur noch.

Wer wie Geld verdient hängt davon ab, wie er aufgestellt ist, auf was er sich konzentriert.

Der typische Motorradhändler nicht nur hier in der Gegend war jemand, den Rennen gefahren ist und komplett angefressen war.
Das waren keine Leute, die sich überlegt haben, mit was man viel Geld verdienen kann, sondern Leute, die nichts anderes machen wollten und teilweise auch nicht konnten.

Die sterben jetzt allmählich aus.
Was das alles für Goldgruben waren, sieht man daran, dass weder die Kinder noch Investoren Interesse haben.

Klar kann man davon leben, klar wird es immer welche geben, die das machen wollen.

Die haben aber noch ein anderes Problem.

Um zu schrauben, musst du eigentlich auch dämlich sein.

Man sieht kaum Stellenanzeigen für Motorradmechaniker.
Weil keiner mehr inseriert, weil sich eh keiner meldet.

Ich weiß von einem Händler, bei dem haben vor zwei Jahren geschraubt:
Ein Umschüler, ein frisch ausgelernter, der nicht mal Steuerzeiten einstellen kann und ein motivierter, aber eben ungelernter Fliesenleger.
Hin und wieder hat ein Freelancer Zeit, das Wichtigste zu machen.


Wer glaubt, es sei eine gute Idee, ein Dutzend Händler abzuklappern, bis man das ultimative Schnäppchen macht, der schafft sich die Infrastruktur, mit der er dann nicht zufrieden ist.

Am Ende werden immer mehr nicht mehr mitmachen, nur noch warten, was sie auch verkauft haben.


Wenn du hier eine baunahe Dienstleistung brauchst, kannst du nicht mehr ein halbes Dutzend Handwerker nach dem günstigsten Preis fragen.
Du must einen finden, der noch dieses Jahr Zeit hat.
Der sagt dir dann schon, was es kostet.

Und so ähnlich wird es wohl überall werden, wo man erfahrene Handwerker braucht.

Wer in paar Jahren eine abgeranzte XY mit unklaren Problemen hat und als Unsymphat bekannt ist, wird sich nicht mehr über eine Werkstatt beschweren können.
Weil er keine mehr findet, die sich das antut.

Wie überall machen 10% der Leute 90% der Probleme.

Es gibt jetzt schon Händler, die nichts annehmen, was älter als 25 Jahre ist oder was sie nicht verkauft haben.
Nicht aus Arroganz.
Sondern weil niemand da ist, der diese Arbeit machen könnte, die müssen ihre Kundschaft mobil halten.
Niemand schickt gern Leute weg oder lässt sie wochenlang warten.

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Re: Kühlflüssigkeit, Händlerumgang, Hilfsbereitschaft, Forenkultur, usw.

#115 Beitrag von Michael_1969 »

Wer glaubt, es sei eine gute Idee, ein Dutzend Händler abzuklappern, bis man das ultimative Schnäppchen macht, der schafft sich die Infrastruktur, mit der er dann nicht zufrieden ist.
Diese Infrastruktur ist doch längst da. Wird gemeinhin als Internet bezeichnet, und von uns allen ausnahmslos gerne und regelmäßig genutzt.

Und dort habe auch ich alle meine Mopeds der letzten Jahre gefunden und gekauft... ich geb's zu. Gebraucht zwar statt neu, doch beim Auto auch mal in neu. Das Angebot war hier einfach zu verlockend.

Nein, ich bin nicht stolz drauf, diese ansich schlechte Entwicklung zu unterstützen. Doch ich bin so realistisch veranlagt um zu erkennen, dass sie sich nicht wird aufhalten lassen. Wenn dann nur auf die für alle schmerzhafte Art und Weise.

Wie so viele bin auch ich leidenschaftlicher Selbstschrauber, der sich sein angelesenes Fachwissen aus dem Internetz saugt und anwendet. Wobei ich über reichlich Schrauberwissen berufsbedingt aus der Oldtimersparte verfüge. Auch hier also sehr zum Leidwesen aller gewerblichen Kfz-Schrauber, da mache ich mir keinerlei Illusionen.
Michael
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awv99
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Re: Kühlflüssigkeit, Händlerumgang, Hilfsbereitschaft, Forenkultur, usw.

#116 Beitrag von awv99 »

Ich glaube wir müssen mal unterscheiden...

Zwischen größeren Vertragshändlern die
hauptsächlich Inspektionen, Garantiearbeiten und normale Wartungen bei meist aktuellen Mopeds ihrer Marke durchführen...

und

(freie) Werkstätten die Kunden mit meist älteren Mopeds und unterschiedlichen Problemen haben...

Erstere dürfte im Moment eher der Spruch
"dass es schwierig ist gutes Personal zu bekommen"
drücken.

Bei letzeren ist die Spanne vom Spezialisten für einzelne Marken bis zum Schrauber der fast alles annimmt
sehr sehr gross.


D.h. die Qualität der Kunden, der Mopeds und auch die der Schrauber
dürfte höchst unterschiedlich sein !!!!

Ob es jetzt einfacher/schwieriger, bzw. befriedigender/frustierender
bzw. monetäre lohnender ist ,
an einem alten Japaner Fehlersuche und Wartung zu machen,
oder an neuwertigen Mopeds typische Wartungsarbeiten zu machen...
wird ganz sicher sehr unterschiedlich betrachtet.

Aber das es Motorrad- Händlern oder Werkstätten in der jetzigen Situation hier in Deutschland finanziell schlecht geht,
glaube ich absolut nicht.
Bzw. hat das evtl. dann andere Ursachen/Zusammenhänge die nicht unbedingt in der normalen Geschäftstätigkeit zu finden sind.

Ich glaube eher, dass es einigen Händlern im Moment so gut geht , dass sie vergessen, dass auch mal wieder Zeiten mit weitaus geringerer Nachfrage kommen...
Stichwort Kundenorientierung...

Damit meine ich jetzt nicht die freien Werkstätten ...

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Re: Kühlflüssigkeit, Händlerumgang, Hilfsbereitschaft, Forenkultur, usw.

#117 Beitrag von snap-on »

awv99,

wie es jemanden geht, hängt von vielen Faktoren ab.

Ich habe in einer freien Werkstatt für PKW und Motorräder gelernt.
Der Seniorchef hat als Bauernsohn ein ordentliches Grundstück bekommen, war fleißig, hat während des Wirtschaftswunders eine Werkstatt und ein Zweifamilienhaus gebaut.
Der Junior war auch fleißig, hat die Werkstatt erweitert.
Der Sohn führt das jetzt.

Die beiden jüngeren Generationen haben Zeit ihres Lebens nicht eine Mark Miete für Wohnen und Betrieb gezahlt, gebaut nur, wenn Geld weg musste.

1996 war ich zum Vorstellen bei einem Händler in München. Ein Kabuff, geschraubt wurde im Keller, ohne Tageslicht, sogar auf dem Sch...haus hingen Züge und Tachowellen, weil alles zu klein war. Der hat damals schon über 10.000.- Miete bezahlt.

Das kann man nicht vergleichen. Dazwischen gibt es tausend Graustufen...

Tatsache ist, dass zu viele ohne Nachfolger aufhören.

Klar, es gibt Freie. Noch.

Blöd für die Drittbesitzer der so interessanten Alternativen zu den Japanern ist, dass z.B. der freie BMW-Spezialist hier einen Stundensatz hat, der mindestens 20.- über dem aller Japanerhändler liegt, die in der Gegend sind.

Jeder der halbwegs gut frei schraubt, kann an einer Versys die Ventile einstellen.
Wenn er es bei einer Versys kann, dann kann er es auch bei einer YAMAHOSUKI.
Ohne jedes weitere Werkzeug als das, was er schon hat.

Dann kommt eine xyz. Das Werkzeug, das man braucht , kann man sich selber machen. Wenn man Zugang zu einer Drehbank hat. Oder bestellen.
Dauert halt.
Die Shims sind ungängig.
Will überlegt sein, die zu bevorraten.

Dann kommt noch so eine Kiste, die hier als faszinierend bezeichnet wurde. Von zyx.
V2, vier NW. Keinerlei Markierungen an den Teilen. Nur eine für einen OT, nicht für beide.
Es gibt Schablonen, als Spezialwerkzeug, mit denen man die Steuerzeiten einstellen kann.
Dazu sollte man das WHB haben.
In jede Schulungsunterlage ist die Händlernummer eingedruckt, die kopiert dir keiner.

Weißt du was der Freie macht, dem ein "Was-wird-das-kosten?"-Allerweltskunde diese Kiste bringt?
Der sieht die NW ohne Markierungen und schraubt wieder zu, hoffend, dass das so lange gut geht wie bei Japanern.
Wenn ein Kawa 42tkm so durchhält, dann wird die das bei 20.000 schon aushalten.....

Oder er macht das doch. So wie ich. Ich kann das auch ohne Markierungen, die mache ich mir selber.
Ja, das Einstellen war nötig.
Und ja, das dauert dann etwas länger.

Das mache ich für einen Spezl, bei dem ich über Geld nicht diskutieren muss.
Aber ansonsten würde ich so eine wohl nicht mehr annehmen.

Wenn eine Flak auf einem Pick-up während der Nachrichten durch das TV-Bild fährt, dann ist das ein Toyota.
Egal ob in Syrien oder Afghanistan.
Die Taliban auf dem Moped sitzen auf einer Honda-Cub.

Die japanische Philosophie ist, dass überall auf der Welt ihre Fahrzeuge am Laufen gehalten werden können. Und zwar lange.

Die Europäer wollen die Kunden in ihre Werkstätten zwingen. Und der soll eine neue kaufen, wenn der Unterhalt der alten zu teuer wird.
Motoren, die keinerlei Markierungen mehr für die Steuerzeiten haben, sind da nicht selten.

Klar geht das ohne. Aber der Selbstschrauber, der das mit nem Kumpel machen will, der vor 20 Jahren mal Mechaniker gelernt hat, kommt da schnell an seine Grenzen.

Der Freie kann helfen.
Aber nicht zu den Preisen, die man jetzt von Freien gewohnt ist.

Jetzt kommt Michaels-1969 "Infrastruktur" ins Spiel.

Bei vielen V2s kann man den Zündabstand versehentlich verändern, wenn man die NW einbaut.
Das passiert auch Mechanikern.

Das findet man auch in Foren.

Nach drei Zeilen lesen weiß ich, was der für ein Problem hat.
Dann kommen zwanzig Antworten. Unsinn, Halbwahrheiten, Banalitäten, Stammtischweisheiten. Auch acht mögliche Fehlerquellen. Leider für ganz andere Symptome.

Dann schreibt jemand, vielleicht ich, was das Problem ist.
Damit ist das Probelm nicht gelöst.

Denn ich werde sofort belehrt, dass es bei einem V2 nur ein mögliche Zündfolge gibt.
Das sind die, die Zündabstand nicht von Zündfolge unterscheiden können.
Dann kommen noch 12 Löscungsvorschläge.
Drei schreiben, das was ich schreibe, könne nicht sein, denn "das habe ich ja noch nie gehört".
Meine Antwort geht unter. Ist viel Arbeit, noch mal an die NW zu müssen, also wird zuvor alles andere probiert.

Ja, die Infrastruktur gibt es.
Wie Wikipedia für allerlei Anwendungen.

Fachlehrer schätzen die Quote der fehlerhaften Artikel bei Wiki auf 90%.
Oft nicht falsch, aber unvollständig, halbwahr, ungenau.
Wikipedia basierte Refrate oder solche mit Informationen von Schwurbelseiten, die eigentlich gut gemacht sind, aber Bombensechser, da faktisch komplett falsch, gibt es an Schulen immer öfter.
Denn man muss Grundwissen haben, um sortieren zu können, was plausibel ist.

Aber die Infrastruktur langt eben für viele Japaner, da ist das meiste narrensicher.
Der Motor der XBR ist einer der wenigen, der nicht narrensicher ist.
Es gibt drei Möglichkeiten, ihn bei Routinearbeiten zu himmeln, indem man versehentlich die Ölzufuhr ganz oder teilweise unterbindet.

In Foren sind die Arbeiten beschrieben. Aber fast immer ohne die Dinge, auf die man aufpassen muss.
Ja, ich habe einige kaputtgeschraubte zum Schlachten gekauft...

Fazit:

Genießt eure langweiligen Japaner.
Und kauft euch Europäer, noch dazu etwas ältere, nur dann, wenn ihr mehr Kohle als bisher für das Motorradfahren ausgeben könnt.

Die Freien, die sich darum kümmern, werden, wenn sie sich entsprechend ausrüsten, die Preise aufrufen müssen, die Vertragshändler der Japaner nehmen.


Ich soll demnächst die Ventile an einer Aprilia RSV-4 Mille machen.
Da freu ich mich, wird wahrscheinlich eine Herausforderung.
Geht gerade nicht, da Grenze zu.
Der Kunde kommt aus Villach, 200km entfernt......der wird wissen, warum.

In einem anderen Forum lese ich immer von einem Triumph-Fahrer, der für jeden Scheiß von Salzbug nach Villach oder Klagenfurt fährt....

Ehrlich gesagt lang ich mir da an den Kopf....


So, genug Zeit vertrödelt. Prokastrination, denn ich muss jetzt an der BMW weitermachen....

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awv99
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Re: Kühlflüssigkeit, Händlerumgang, Hilfsbereitschaft, Forenkultur, usw.

#118 Beitrag von awv99 »

Das die 1290er Ktm Reihe vom laufendem Unterhaltsaufwand
(* also Inspektionskosten, Fehleranfälligkeit)
wie auch meist von der Anschaffung
( je nachdem wann man was kauft)
in der Regel teurer ist,
als ein 2 bis 6 Zylinder Japaner
ist ganz sicher völlig richtig.

Es wird auch bestimmt so sein,
dass ich meine Kati nicht solange fahren und behalten werde wie meine alte Honda sc50.

Ich habe keine Lust mich nach Ablauf der Garantieverlängerung und hohem KM Stand mit
KTM -Macken und Werkstätten/Schraubern
( für die Dinge die man nicht selber machen kann) auseinander zu setzen.

Also werde ich
versuchen das einigermassen richtige Timing
für Verkauf und Neu(Gebraucht-) Kauf zu erreichen.
Das hat bei den letzten 3 Mopeds gut geklappt
(* das heisst mit Geduld und dafür geringem Wertverlust*)

Aber !!
bevor sich so ein paar Lagerfeuerlegnden bzgl. der Zuverlässigkeit und Problemlosigkeit bei modernen Mopeds ergeben...

Ich bin in den letzten 2,5 Jahren ca. 40.000 Km mit 2 Ktm 1290 gefahren.
Davor 20.000 Km mit der Aprillia Caponord 1200 und 20.000 Km mit der Kiloversys.

Davon sehr viel auf Reisen.
Mitfahrer fuhren auf BMW 1200 GS Wasserboxer.

==> Es gab unterwegs kein einziges technisches Problem welches Ärger bereitet hätte.. < ==
Dabei waren Schotterpisten in Albanien und Frankreich/Italien.
Ebenso dummerweise mehrtägiger ;-) smarter Dauerregen bei An- und Abfahrten.

Wer bei einer zu schwachen Batterie beim Startversuch
aufgrund diverser sich nach und nach selbst löschenden Fehlermeldungen in Panik gerät,
hat schon seit 20 Jahren ein Problem....
Meine gute alte 19 Jahre Honda sc50 springt bei leicht schwächelnder Batterie auch nicht an und produziert Fehlermeldungen.
Bei älteren Hondas ( Generation Pc25 Pc31, Nc27 ,Rc36, Sc28 sc33) ging der Regler regelmäßig kaputt und kochte die Batterie tot.
Da gab es keine Fehlermeldung aber die Dinger sprangen natürlichtrotzdem nicht mehr an.

Bei alten BMW Boxern lud die Lichtmaschine bei zu geringer Drehzahl ( viel Stadt und Stop and Go) nicht genug. Ergebnis...:
Sie sprangen auch nicht mehr an...

Die ersten V4 von Honda (80er Jahre) hatten ein Nockenwellenproblem.

Die alten luftgekühlten 4 Zylinder von Kawasaki hatten ein generelles Haktbarkeitsproblem.
Abgesehen von der Lima, die sich meist schon früh verabschiedete.

Letztendlich kochen alle nur mit Wasser...

Die Zukunft wird es zeigen...
Was die jetzigen Mopeds so in 4 bis 10 Jahren an Fehlern produzieren....
Btw....
Bei KTM gibt es ein preiswertes Werkstatthanduch auf Datenträger.

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Re: Kühlflüssigkeit, Händlerumgang, Hilfsbereitschaft, Forenkultur, usw.

#119 Beitrag von snap-on »

Da hast du mit vielem Recht. Das gibt es alles.
Das Problem ist die Häufigkeit, die Verfügbarkeit von Teilen vom Aftermarket und wie schwer oder leicht man sich selber helfen kann.

Bei einer SC50 muss man nicht sonderlich begabt sein, um die Ventile einzustellen.

Bei einer Caponord mit Ausgleichswelle im hinteren Nockenwellenlagerbock stößt der Selbermacher schnell an seine Grenzen.

Anlasserfreilauf ist auch lustig.


Und was die Häufigkeit betrifft:

Auch Fortbildungen trifft unsereins Kollegen von allen Marken.

Niemand von denen bestreitet, dass die Europäer sehr viel häufiger Probleme machen.

Massiv häufiger.

Wenn der freie BMW Schrauber zu mir sagt, Für ist es gut, dass die so ein Glump sind.... und der Meister dort sich von mir eine neue Honda besorgen lässt, dann lässt das durchaus Rückschlüsse zu.....

Wenn du bei deiner SC50 und anderen Japanern die Batterie verpolst, was wegen der Lage und Länge der Kabel meist fast unmöglich ist, dann ist eine Sicherung für 30 Cent im Arsch und der Ersatz steckt meist schon am Magnetschalter.

Die Kollegen hatten eine ältere GS 1200 da, Kunde hat Batterie verpolt: Flachstecker mit den Zungen am Regler verschweißt, der war in den Kotflügel geschmolzen.
Neuer Kabelbaum etc. mit Einbau >2000.-

Weil der teilweise nicht besichert ist.

Über den Umsatz kann man sich als Werkstatt freuen.
Mich ärgert sowas.

Man müsste nur machen, was die Japaner seit 40 Jahren vormachen, dann kann sowas nicht passieren.

Ein freier Kollege hat bei einem Italiener ohne Ladestrom den Regler und die Lima getauscht, sich einen Wolf gesucht.

Ich habe ihm dann gesagt, dass diese Helden besagte Sicherung am Magnetschalter verwenden, um den Ladekreis abzusichern.
Macht sonst niemand.

Ob der dann die Teile wieder ausgebaut hat, die er nie mehr braucht, weiß ich nicht.

Die idiotische Angewohnheit der Europäer, jedesmal das Rad neu zu erfinden, statt Standards zu übernehmen, die sich bewährt haben, kostet die Kunden oder die Werkstätten ein Schweinegeld.

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Re: Kühlflüssigkeit, Händlerumgang, Hilfsbereitschaft, Forenkultur, usw.

#120 Beitrag von frieda »

Viele interessante Infos :thx: die das Thema von verschiedenen Seiten beleuchten, helfen beim Umsetzen der allgemeingültigen Weisheit:

Man muß ein System verstehen, um sich dann des System;s zu bedienen ! :top: ;)

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