grundsätzlich gab es mal einen Plan, jetzt hat sich aber ergeben...
Nix ist so beständiger als die Änderung. (So oder so ähnlich wusste schon Heraklit der alte Grieche zu berichten)
Urlaub war geplant und ist geblieben.
Dadurch, dass sich unser Auto mit einem Motorschaden verabschiedet hat und ein neues her musste, hat sich die finanzielle Grundlage für den Urlaub merklich nach unten korrigiert.
So dass sich der Nachteil, dass die Familie in der Republik verteilt wohnt, wieder als Vorteil herangezogen werden sollte.
Nun hat sich meine bessere Hälfte schon länger für einen bzw. irgendeinen Hund "beworben", das kam dann jetzt, wie der Zufall so will, auch zum Zuge.
Das kann und soll allerdings auch nicht mein "Problem" werden, so ist es besprochen.
Also bleibt meine Holde zu Hause und kümmert sich um ihr neues "Hobby" und ich ziehe los und kümmer mich um mein alt bewährtes Hobby.
Vor Reisebeginn musste die olle Lore - zu der finanziellen Gesamtgemengelage natürlich - noch inne Werkstatt. Mit neuem Motor bei 90.000 km, bei 133.000 km quasi in die 42.000 km Inspektion - irgendwie klar

Mit Ventilspielkontrolle, alle Auslässe mussten nachjustiert werden, Klötze hinten, Kettenkit, Lufi, Öl samt Filter, Kupplungszug bei 1.158 €.
So ging es Sonntag los gen Süden, für die Zwischenübernachtung war eine mir gut bekannte Unterkunft geplant, brauchte ich nie buchen, für einen Alleinreisenden war immer was frei.
Also bei bis zu 29°C quer durch den Westen bis kurz vor die französische Grenze bei Zweibrücken.
Wie erwartet war es ziemlich voll, aber i.O.
Ich schimpfen ja gerne mal über den Zustand der Straßen im Sauerland, allerdings sind andere Regionen diesem Straßenzustand noch weit - in dem Falle des Verfalls sagt man hier wohl - voraus.
Ich hatte mein Fahrwerk, eher die Federvorspannung am Hinterrad zwar erhöht aber wohl noch nicht ganz angepasst. Beim Mitschwimmen in einer scheinbar ortskundigen Naked-Heizer-Truppe hab ich die eine Bodenwelle bzw. Senke auf dem Flickenteppich vor und in der Kurve wohl übersehen. Da ist die Fuhre eingetaucht, da merkte man schon "OHOH - das wird nix" - abgehoben wie Evel Knievel und da tauchte er auch schon im Augenwinkel auf - der Schutzengel. Kein Gegenverkehr und ein Feld-/Waldweg mit ein paar Metern Asphalt in der Auslaufzone. Puh, einmal geschüttelt, beeindruckt meine und die Fähigkeiten meines Schutzengels sacken lassen, Federbein nachjustiert - die KTM-Truppe war nicht mehr zu kriegen, kurz nochmal überlegt und zu dem Schluss gekommen: vollgeladene Karre und keine Ortskenntnis = etwas ruhiger gehen lassen und keine Spielereien mit Mopedfahren mit Messer zwischen den Zähnen.
Check und weiter.
Kurz nach Mittag wollte ich dann die Unterkunft klar machen "...Liebe Treue Gäste, nach 13 Jahren haben wir unseren Betrieb zum 31.07. Eingestellt..."

Schade, das war eine wirklich gute Adresse.
Nun ja, schnell hat sich zwei Orte weiter was gefunden, Toilette aufm Flur, allerdings war nur ich Gast, also statt Einzelzimmer, Einzelpension

Restaurant war auch gut, also alles schick.
Nach sehr kurzer Nacht ging es mit dem Sonnenaufgang Richtung Süden, einmal durch die Vogesen.
Im Vergleich zum Vortag: Regen bei 9°, leider hatte ich meine dicke Joppe in der Reisetasche und in der Hoffnung es wird gleich besser immer wieder aufgeschoben sie raus zu holen, wollte ja meine Klamotten in dem Regen nicht alle nass haben.
Das war wieder eine dumme Entscheidung.
400 km Passknacker-Kurviger-Tomtom-Tour, saukalt und nass Vogesen Waldwege bäh, am 2. PK-Punkt PK-Poster verloren, am Ende noch festgestellt, dass sich das Leuchtmittel verabschiedet hat Tour. Was ein Schei...
Das war keine Werbung für schöne Motorradreisen.
Dann noch das Leuchtmittel rausgefummelt und mich gewundert, was die bei der Inspektion so getrieben haben, da sind diverse Leitungen, die beim letzten Wechsel nicht da waren



Naja, wo es schonmal draußen war wurde es jetzt als Abblendlicht eingebaut, dann werden beim nächsten Wechsel beide erneuert.
"Wer keinen Spaß hat, macht sich welchen" so pflegte Vatter schon immer zu sagen.
Der Tag hat meinen Plan - spontan die RDGA abzuspulen - ins Wanken gebracht, die soll ja schon Spaß machen, Wettervorschau sagt in den Höhen einstellige Temperaturen und viel Regen und evtl. Schnee, könnte schöner sein als hier, könne aber auch nicht schön werden.
Pässeinfo sagt der Iseran ist dicht, google sagt am Bonette ist ne lange Sperrung, wer weiß was die Woche kommt, och nö, aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Nächstes Jahr kurz nach der Tour de France scheint geeignet.
Gestern noch die Handykamera operiert, ne kleine Runde Südschwarzwald, da war von "herrlich, doch RDGA" bis "genau richtig entschieden" Wettertechnisch alles dabei. Und ein neues PK-Poster ausgedruckt.
Heute geht's dann Richtung Schwäbische Alb und im weiteren Verlauf Familie besuchen. Sehr gute Entscheidung
