Hallo Theo,
dass Deine Genesung so lange dauert und Dir so viel zu mutet, Frustration und Geduld abverlangt, tut mir leid für Dich - dass es nicht so reibungslos geht, wie Du (und wir alle) es Dir wünschst, überrascht mich aber nicht.
Vermutlich ist es unvermeidlich, dass Du von Deinem Körper enttäuscht bist und Dich im Stich gelassen fühlt, weil er nicht wieder reibungslos so funktionieren will, wie Du es gewohnt bist.
Glaube mir, mit oder ohne Unfall - die Erfahrung, dass unserer Körper keine Maschine ist, sondern der Leib der wir sind, machen wir früher oder später alle - und damit unweigerlich auch die Wahrnehmung unserer eigenen Verletztlichkeit, die wir häufig am liebsten gar nicht wahrhaben wollen.
Diese Erfahrung der eigenen Zerbrechlichkeit und damit auch Begrenzheit kann durchaus ein heftiger Schock sein, wenn wir sie wie Du z. B. durch einen Unfall oder auch durch eine plötzliche Krankheit plötzlich massiv erleben müssen. Gleichzeitig ist sie natürlich realistischer Teil unserer Existenz und spätestens im Alterungsprozess unvermeidliche Belastung und Einschränkung unserer bisherigen Vitalität.
Ich weiß jegenfalls mit 55 auch ohne Unfall (3 x auf Holz Klopf) bereits ganz gut, was offenbar unvermeidliche Einschränkungen meines recht lange noch jugendlichen Selbstgefühles sind
Ich denke, die von Dir erwähnte Wahnehmungsveränderung ist genau auf diesen Effekt zurück zu führen: Du hast von Deiner Zerbrechlichkeit theo-retisch schon immer gewußt - aber jetzt hast Du sie erfahren und die Welt sieht wohl nicht nur beim Motorradfahren plötzlich anders aus.
In diesem Sinne - und das kann ja womöglich auch tröstlich sein - hat Dich jetzt etwas erwischt, dem Du wie wir alle auf Dauer eh nicht entkommen wärest.
Und ich freue mich auf jeden Fall total für Dich, dass Du es offenbar noch vergleichsweise glimpflich überstanden hast und schon seit September wieder auf dem Mopped sitzt.
Für die noch bestehenden Reste - und Reste bleiben im Leben doch irgendwie immer - dieser Erfahrung wirst Du so oder so eine Lösung finden - da bin ich mir sicher wie ich Dich kenne.
Also: weiter gute Besserung und viel Freude in der nächsten Saison.
Herzliche Grüße
Georg
Ich hatte meinen letzten Unfall 2003 mit damals 58J. 3 Wochen später bin ich wieder "aufgestiegen" auf meine Transalp. Hatte aber kein Vertrauen mehr in die Maschine. 
Umgestiegen auf Versys und siehe da,es ging wieder aufwärts. 
Der Modellwechsel hat mir sehr geholfen.Ich wünsche Dir frohe Weihnachten!
Gruß Eddi
Was tut mehr 
Schlüsselbein 15 Monate zuhause 3 Jahre Schonarbeit 
dann war ich Schmerzfrei 
sitzt. Aber dadurch, daß ich regelmäsig fahr, erwisch ich mich immer wieder bei der Leidenschaft mit der rechten Hand. 
