Die Absicht war,wie so oft bei einer Gesetzesänderung,gut gemeint-doch wie genauso oft ist auch dieses Mal gut gemeint das Gegenteil von Gut gemacht. Die Rede ist vom geänderten §2,Abs 31 Satz 1 der Stvo;die besagt:-Bei Glatteis,Schneeglätte,Schneematsch,Eis-und Reifglätte darf ein Kfz nur mit Reifen gefahren werden,welche die im Anhang II der Richtlinie 92/23/EWG des Rates vom 31.März 1992 über Reifen von Kfz und Kfz-Anhängern und über Montage,die zuletzt durch die Richtlinie 2005/11/EG geändert worden ist,beschriebenen Eigenschaftenerfüllen (M+S-Reifen)-.
Nach Leseart des Bundesverkehrsministeriums und der meisten vom -Motorradfahrer-befragten Landesinnenministerien,deren Polizeibehörde die Kontrolle der Einhaltung dieser Winterreifenpflicht obliegt, müssen auch motorisierte Zweiräder aller Art Winterreifen aufziehen,obwohl die Richtlinie 92/23/EWG laut Bundesverkehrsministerium:-....nach ihrem Anwendungsbereich nicht für Motorräder gilt. Das ist insbesondere vor dem Hindergrund ,dass die Begriffbestimmung für M+S-Reifen in der Richtlinie 97/24/EWG für Motorräder nahezu wortgleich ist,unschädlich-.
Die Richtlinie für M+S-Reifen besagt,das sie so konzipiert sein müssen,dass sie vor allen auf Matsch und frischem oder schmelzendem Schnee bessere Fahreigenschaften bieten als Sommerreifen.Das Profil ist im Allgemeinen durch größere Rillen und/oder Stollen gekennzeichnet,die von einander durch größere Zwischenräume getrennt sind,als dies bei normalen Reifen der Fall ist. Für Winterfahrer bedeutet das,dass sie im Prinzip nur mit grobstolligen Enduroreifen unterwegs sein dürfen,die das M+S Logo tragen. Und da bleibt nicht viel Auswahl: Conti TKC 80 und Metzeler Karoo sowie diverse Gummis von Heidenau,die sich hauptsächlich für Enduros und Motorräder mit schmalen Reifengrößen eignen. Wer andere Reifendimensionen fährt,hat die sprichwörtliche Gesäßtasche gezogen.Und selbst wenn die Größe passt,bleibt die Frage nach der Freigabe.Interessanterweise handelt es sich bei Conti und Metzeler im Gegensatz zu den Heidenaus gar nicht um echte Winterreifen.Sie sind lediglich als M+WS-Rei9fen gekennzeichnet worden als eine Art Sonderreglung,um besonders grobstolligen Reifen mit Geschwindigkeitsbegrenzung überhaupt zulassen zu dürfen.
Dipl.Ing.Christoph Gatzweiler,Technik-Mann beim IVM,meint dazu:-Weder gesetzliche noch technische Vorschriften regeln konkret,welche Eigenschaften M+S-Reifen für bestimmte Wetterverhältnisse haben müssen. Das Winterwetter hat das Verkehrsministerium zwas definiert ,weicher Reifen aus rechtlicher Sicht nun aber korrekt ist,bleibt weiter unklar-.
Genaue Prüfvorschriften für M+S-Reifen existieren also nicht, im Grunde genommen kann jeder Reifenhersteller dieses Kürzel auf seine Erzeugnisse draufhauen.
Faktisch bedeutet diese Änderung in der STVO ein Fahrverbot für die überwiegende Zahl von Motorrädern von Oktober bis Mai.Schließlich besteht je nach Gegend hierzulande in dem Zeitraum immer die Möglichkeit,in eine der vom Verkehrsministerium beschriebenen Wetterbediengungen zu geraten.Dann kostet der Spass 40€ und einen Punkt,mit Verkehrsbehinderung 80@€ und drei Punkte. in Österreich übrigens,wo lange und schneereiche Winter bekanntlich zum Standardrepertoire des Wetters zählen,kennt man keine Winterreifenpflicht für motorisierte Zweiräder.
Puhhh
