Mein "Freundlicher" und die verweigerte Reifenmontage

Fragen zur Straßenverkehrsordnung, TÜV, Zulassungsrecht, Versicherungen und Gewährleistung von Kawasaki.
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comanda
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Re: Mein "Freundlicher" und die verweigerte Reifenmontage

#41 Beitrag von comanda »

@Detlef

Wie sind denn deine Preise für Demontage/Montage, Aufziehen und Auswuchten der Reifen?
Habe deinen Service schätzen gelernt. Alles läuft prima und wenn du jetzt noch günstiger bist, wie meine Freundlicher, der 26€ pro Rad inklusive Ein- und Ausbau haben will
Die Reifen habe ich letztes Mal bei mopedreifen.de gekauft. Aber ich denke du bist da günstiger.

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Detlef Plein
 
 
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Re: Mein "Freundlicher" und die verweigerte Reifenmontage

#42 Beitrag von Detlef Plein »

comanda hat geschrieben:@Detlef

Wie sind denn deine Preise für Demontage/Montage, Aufziehen und Auswuchten der Reifen?
Habe deinen Service schätzen gelernt. Alles läuft prima und wenn du jetzt noch günstiger bist, wie meine Freundlicher, der 26€ pro Rad inklusive Ein- und Ausbau haben will
Die Reifen habe ich letztes Mal bei mopedreifen.de gekauft. Aber ich denke du bist da günstiger.
Ich nehme für das "Komplettpaket" 50,00 €, darin enthalten:
Räderausbau
neue Ventile ( auf Wunsch Alu - Winkelventile gegen Aufpreis )
Reifenwechsel
Kontrolle der Bremsbeläge
Kontrolle der Kette und des Kettenrades
Reinigen und fetten der Steckachsen
Einbau der Räder
Prüfen der Kettenspannung mittels Laser
evtl nachstellen der Kette
Termine nach Absprache auch spät Nachmittags oder am Wochenende.
Schöne Grüße aus Borken
Detlef Plein

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comanda
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Re: Mein "Freundlicher" und die verweigerte Reifenmontage

#43 Beitrag von comanda »

Das klingt ja mal klasse. Hast einen Kunden demnächst mehr. Mein Freundlicher hat nur die Räder angefasst, sonst bis auf die Kette nichts...

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bakerman23
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Re: Mein "Freundlicher" und die verweigerte Reifenmontage

#44 Beitrag von bakerman23 »

Hi,

da ein neuer Reifen nötig ist, war ich heute bei meinem :) und habe vorsichtig gefragt, ob ich meine Reifen mitbringen darf.
Sagt er, na klar. Kostet aber mehr. Das Mehr an Kosten sind 50€ extra. Er rechnet mit 2h. Sind zusammen 120€ für Fremdmontage. Mit Internetreifen würde ich so zusammen auf ca 350€ kommen. Wenn ich die Reifen dort kaufe sind die mal eben 40€ teurer als im Internet. Also genau die Summe die er für Fremdmontage draufschlägt.
Aber 120€ für Ein-und Ausbau, Auswuchten, Gewichte und Ventile sind doch ein bischen heftig, oder?

Achso. Gemeint sind natürlich beide Räder.
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Larac4
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Re: Mein "Freundlicher" und die verweigerte Reifenmontage

#45 Beitrag von Larac4 »

bakerman23 hat geschrieben:Aber 120€ für Ein-und Ausbau, Auswuchten, Gewichte und Ventile sind doch ein bischen heftig, oder?
Also mal zum Vergleich:

-Mein Kawa-Händler verlangt für die gleiche Leistung 50€ (egal ob selbst bestellt oder mitgebracht), Kettenspannung wird auf Wunsch gleich mit überprüft.

-Mein Reifenhändler verlangt 20€ wenn bei ihm bestellt, 50€ für selbst mitgebrachte Reifen.

-Detlev verlangt soweit ich weis auch 50€ (aber mit mehr Leistung--Metallventile, Kettenspannung,...)

Alle mind. die Selbe Leistung wie dein Händler, auch für beide Reifen.

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blahwas
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Re: Mein "Freundlicher" und die verweigerte Reifenmontage

#46 Beitrag von blahwas »

bakerman23 hat geschrieben:Aber 120€ für Ein-und Ausbau, Auswuchten, Gewichte und Ventile sind doch ein bischen heftig, oder?
Das ist nicht "ein bischen heftig", das ist total heftig! Dafür kann man das anderswo 2-3x machen lassen.

Vielleicht ist er sehr ungeschickt und wirft jedes zehnte Motorrad bei Radausbau um, und jetzt legt er die Kosten um :schlapp:
Zuletzt geändert von blahwas am 15. Sep 2011 13:24, insgesamt 1-mal geändert.

annedore
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Re: Mein "Freundlicher" und die verweigerte Reifenmontage

#47 Beitrag von annedore »

Hallo, bin ich der Letzte? Der nächste Schrauber 15km entfernt. Moped hinbringen und holen lassen. Am nächsten Tag hinbringen lassen
und Moped holen. In der Zeit habe ich einen Reifen selbst gewechselt. Reifen per Internet, Aus- und Einbau selbst. Falls es mal im Urlaub Probleme gibt, ich weis wie meine Felgen am besten auszubauen sind und habe auch das Notwendige dabei. Das Abziehen der alten Decke ist ohne Gerät nur von Hand schon eine Quälerei, das Aufziehen ist ein Kinderspiel. Mit dem Wuchtbock selbst auswuchten ist auch problemlos. Wenn ich alles selbst mache, weis ich alles ist wie es sein muss. Den Mantel bei meinem Geländemotorrad ist noch mal eine Nummer härter, total steifer Reifen, Schläuche einziehen, und noch Reifenhalter in der Felge, damit sich der Reifenmantel nicht auf der Felge dreht. Es geht aber auch. Mir persönl. macht es Spaß.
So jetzt hab ich auch mal was geschrieben. Sonst lese ich eigentl. nur.
Vom Fuße des Rothaargebirges grüße ich alle KV Fahrer. ( bin noch Hesse) Jerjes

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Re: Mein "Freundlicher" und die verweigerte Reifenmontage

#48 Beitrag von snap-on »

Ein Beispiel, warum man mitgebrachte Reifen nicht gerne montiert:

Kunde, Bausparer & Dummbatz, bringt seine Pelle selbst mit.

Der mißtrauische Schrauber, der seine Pappenheimer kennt, kontrolliert.

Bingo, den Reifen darf der Kunde nicht fahren, er braucht eine Sonderkennung.

Es folgt eine halbstündige Diskussion mit dem Experten.

Wer zahlt diesen Zeitaufwand?
Wer zahlt mein know-how?

Und wer haftet, wenn mit dem falschen Reifen was passiert?
Im Fall des Falles bin ich dran, und nicht dieser Held.

Wenn ich einem Kunden Reifen montiere, hafte ich dafür, dass die auf dem Mopped funktionieren.
In der Werkstattpraxis und Rechtssprechung gibt es kein "auf eigene Gefahr" oder "ohne Gewährleistung".
Und das soll ich mir für nen Zehner antun?

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Lille
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Re: Mein "Freundlicher" und die verweigerte Reifenmontage

#49 Beitrag von Lille »

Reifenmontage ist eine Mischkalkulation.

Wenn der Reifen beim Schrauber bestellt wird, verdient er daran jeweils xx Euro. Dazu dann eine Montage nach Festpreis.

Wird der Reifen dagegen mitgebracht, wird normalerweise direkt nach Arbeitsaufwand abgerechnet.


Ich hab im Frühjahr auch mitgebrachte Reifen montieren lassen - die hatte ich glücklicherweise gewonnen :jubel:
Der Schrauber hat mir ganz normal die Standard-Pauschale abgerechnet, da ich normalerweise meine Autoreifen bei ihm bestelle und auch gleich signalisiert habe: Die nächsten Motorradreifen kaufe ich auch bei Dir.

Leben und leben lassen - und nach der "geiz ist geil" Methode die Reifen billig kaufen und dann zum Billigstpreis montieren lassen, ist einfach unfair gegenüber dem Schrauber. :headshake:

Wer billig im Internet bestellen möchte, sollte einen Online-Händler nehmen, der Montagewerkstätten vor Ort hat. Dann werden die Internetreifen dort hin geliefert und die Montage ist ohne Diskussion zum Festpreis. Man muss dann nur darauf achten, daß der auch Motorräder-Reifen montiert.

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Re: Mein "Freundlicher" und die verweigerte Reifenmontage

#50 Beitrag von snap-on »

Ein Beispiel aus der Praxis:

Kunde bringt die Pelle mit, ein Markenprodukt.

Unwucht astronomisch.

Also abdrücken und auf der Felge drehen.

Mehrmals. Es wird immer schlimmer.
Also zurück zur Ausgangsposition.

Der Kunde zahlt den Zeitaufwand, wir werden ganz sicher nicht sein Pech beim Online-Einkauf finanzieren.

Wäre der Reifen von uns gewesen, hätte er ohne Diskussion und ohne Mehrkosten von uns einen anderen bekommen.
So hat er bei seinem Schnäppchen draufgezahlt.

Wenn man Pech hat, glaubt uns der Kunde nicht und erzählt rum, man habe sich nicht an den vereinbarten Preis gehalten oder man habe sich für den mitgebrachten Reifen "gerächt".
Muss man darauf Lust haben?

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Detlef Plein
 
 
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Re: Mein "Freundlicher" und die verweigerte Reifenmontage

#51 Beitrag von Detlef Plein »

Diese Probleme hat man doch vielleicht einmal im Jahr, also kann man das vernachlässigen.
Ich sage diesen Leuten immer,
ich muss nichts vorfinanzieren, habe keinerlei Garantie Probleme und sage dem Kunden den Perus den er bei mir gezählt hätte, meistens weniger.
Der nächste Satz wird dann mit Sicherheit bei mit gekauft.
Und wenn der Kunde zuschauen kann wie man die Arbeit macht kommt er bestimmt wieder
Schöne Grüße aus Borken
Detlef Plein

snap-on
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Re: Mein "Freundlicher" und die verweigerte Reifenmontage

#52 Beitrag von snap-on »

Das Problem sehr grosser Unwuchten ist nicht so selten.

Das Haftungsproblem bei falsch angelieferten Reifen kann man nur vernachlässigen, wenn man es vernachlässigt: Also nicht nachsieht.

Bei mir können Leute ruhig Reifen mitbringen.
Aber sie zahlen jede Minute Zeitaufwand.
Und wenn ein Kollege sagt, er tue sich das nicht an, geht das für mich völlig in Ordnung.
Ich gehe auch nicht mit einer Flasche Wein unterm Arm ins Restaurant.

Gewährleistungsansprüche sind bei den Kollegen von der Autofraktion durchaus ein Thema.
Wenn die Billigreifen rumpeln, wird beim Montagebetrieb mangelhafte Wuchtung reklamiert und es entstehen unschöne Situationen.

catweazel
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Re: Mein "Freundlicher" und die verweigerte Reifenmontage

#53 Beitrag von catweazel »

Moin Folkx,
Ich brauche pro Saison mittlerweile 2 Satz Pellen auf beiden Mopeten. Würde ich jedes Mal den kompletten Reifen-Service in einer Fachwerkstatt machen lassen, wäre ich einen richtigen Haufen europäische Währungseinheiten los, plus der ganzen Logistik. 4x im Jahr. Alternativ könnte man ja die Reifen selbst ausbauen und diese dann zum Reifendealer bringen usw.. Das machte ich bisher auch so. Nun reiße ich die Reifen ja eh schon selber runter und warum dann nicht auch gleich selbst wechseln? Das grobe Werkzeug wie Heber, Dremo, Nüsse, etc, dafür liegt ja eh hier schon rum. Also habe ich mir ein Reifenmontiergerät von Hama-Racing mit diversen Adaptern sowie Wuchtbock zugelegt. Als All-Inclusive-Paket mit allem Drum und Dran für unter 400 Euro. Nun kaufe ich mir die Pellen wenn sie gerade recht günstig sind und lege sie mir in die Werkstatt. So oder so immer recht günstig. Ohne Zeitdruck genau jetzt wechseln zu müssen, kann ich auch getrost vermeintlich alte DOTs ruhig auch mal zurückschicken und auf frische Ware bestehen. Ein kurzer Anruf bei den entsprechenden Lieferanten sorgt dann zukünftig für stets akkurate Ware. Die merken sich das wirklich. Das Wechseln eines Satz Pellen dauert mittlerweile keine halbe Stunde mehr und ich kann den machen wann ich will. Bei Kaffee, Kuchen, Kippe, Rippchen oder Bierchen zuhause in der Werkstatt. Meine Nachbarn und einige Freunde wechseln ihre Pellen nun ebenfalls bei mir. Man kann auch mal eben Reifen-Neuheiten untereinander antesten, wenn die Mopeten schon auf dem Hof stehen. Ratzfatz umgezogen, getestet und wieder rübergezogen. Alles an einem Vor- oder Nachmittag bei bester Laune mit anschließendem Einfahren und Tour machbar. Die laufenden Kosten (Gewichte nach Farbe, Ventile, Kappen, Gleitschmotze, Pinsel, usw.) wie auch die Anfangsinvestition sind durch den "freiwilligen Obolus" in die Kasse des Vertrauen schon lange und stets gedeckt. Aber selbst, wenn man nur alleine ist, ein wenig selber schrauben kann und eine gewisse Grundausstattung an Werkzeug hat, lohnt sich ein Reifenmontiergerät auf jeden Fall. Dann dauert es halt 2-3 jahre bzw. Sätze bis sich die Investition amortisiert hat. Vor allem kann man sich in aller Ruhe auch mal um das ganze Drumrum kümmern, wenn die Reifen ja schon mal raus sind. ZB die Bremsen richtig checken und gründlich säubern, Kettenpflege, usw.. Beim Reifendealer kommt die Pelle runter und gleich die neue drauf. Sicher gibt es auch wirklich gewissenhafte, die einen Blick rundrum werfen, aber für eine tiefe gründliche Reinigung ist da beim reinen Reifenservice kein Euro dran über. Ich habe die Investition nicht bereut und kann es nur jedem empfehlen, der sich das zutraut. Es ist absolut kein Hexenwerk.
Gruß, C'Weazel

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Re: Mein "Freundlicher" und die verweigerte Reifenmontage

#54 Beitrag von Ekke »

Genau das ist das Problem. Die Jungs- egal ob TÜV Ingenieur für einen Eintrag, der sogenannte Freundliche oder der Reifenhändler, alle keinen Arsch mehr in der Hose. Gewährleistung ist das Zauberwort. Habe einen freien Schrauber, der kann alles machen. Während der Garantiezeit bin ich eben doppelt versorgt worden. Der Offizielle hat die Standarts erfüllt und eine fette Rechnung gestellt- der freundliche Freie hat alles an Umbauten sauber und ordentlich gemacht- für faires Geld und mit Gewährleistung.

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Detlef Plein
 
 
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Re: Mein "Freundlicher" und die verweigerte Reifenmontage

#55 Beitrag von Detlef Plein »

Na ja, das kann man von zwei Seiten sehen,
meine Seite:
Ich montiere Dir einen Reifen der nicht zugelassen ist und Du baust einen Unfall. Natürlich verklagt mich Deine Versicherung auf Schadensersatz. Wenn Du z.B. im Rollstuhl landest oder tödlich verletzt wirst werden Deine Hinterbliebenen auch Forderungen stellen. Das geht dann soweit das meine Werkstatt, mein Haus und mein Vermögen den Besitzer wechselt....
Ganz Ehrlioch? Dann lieber "keinen Arsch in der Hose" haben.
Schöne Grüße aus Borken
Detlef Plein

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Re: Mein "Freundlicher" und die verweigerte Reifenmontage

#56 Beitrag von blahwas »

Passiert dieser Haftungskram denn wirklich? In Deutschland?

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Re: Mein "Freundlicher" und die verweigerte Reifenmontage

#57 Beitrag von snap-on »

Ja.
Ein Freund hat schonGutachten über die Gutachten anderer TÜVler machen müssen.
Natürlich haben auch schon Gutachter mit Arsch (und Geld) in der Hose ihren Job verloren.

Natürlich haben schon Werkstattmeister ihren Führerschein verloren, wg. Beihilfe zum Fahren ohne Führerschein. Roller von Kids getunt....

Natürlich verklagen Kunden Werkstätten für ihre eigene Dummheit.
Das kann 20.000.- Ocken kosten.
Oder auch die Existenz.

Der Kunde aus meinem ersten Beispiel wollte einen Kollegen verklagen, war schon beim RA gewesen.
Habe ich ihm mehr oder weniger vermasselt.

Ein anderer Kunde läßt sich breitere Reifen auf seine Felgen montieren.
Kurz zuvor hatten wir den vorderen Kotflügel gewechselt.

Als der unter den Liebkosungen des Reifens dahinschmolz, wollte er zuerst von uns einen Fender.
Dann vom Reifendienst, der auf seinen Wunsch die Reifen montiert hatte.
Denn irgendwer muss ja schließlich schuld sein.
Wo kämen wir hin, wenn den schutzbedüftigen Verbraucher eigene Blödheit eigenes Geld kosten würde?


Zu dem dümmlichen "Kein-Arsch in der Hose"-Geschwätz zitiere ich gern meinen TÜVler: Vor Gericht stehst du ganz alleine...

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karklausi
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Re: Mein "Freundlicher" und die verweigerte Reifenmontage

#58 Beitrag von karklausi »

Jetzt möchte ich auch noch mal was dazu sagen.
Ich finde, 90% der Versysfahrer sind Spassfahrer. Ich kenne hier keinen, der sich ne Versys gekauft hat, damit er damit günstig von A nach B kommt. Son Ding kostet ja auch ne Menge Kohle, auch wenn Konkurrenzmodelle teurer sind. Wie kann man so geizig sein, nicht mal in einen guten Reifenhändler zu investieren. Natürlich möchte der auch am Reifen UND an der Montage verdienen. Aber ma ehrlich: ist das verwerflich, ist das schlimm?
Die ganze ImInternetKauferei geht mir so dermassen aufn Senkel. Alles wird unnütz durch ganz BRD Hin- und Her versendet. Der Händler vor Ort verdient nicht mehr genug, kann keine Vollzeitkräfte mehr anstellen, alles nur noch 450,-€ Angestellte, da billiger.
Ich bin auch im Einzelhandel. Jeder, aber auch echt jeder kommt zu uns. Fühlt, riecht, testet, lässt sich beraten,
Stundenlang um am Ende zu sagen: Danke. Ich guck noch mal. Dann macht er ein was weiß ich wieviel günstigeres Schnäppchen im Interent. Hurra. Der Händler hat die Miete, das Personal und was weiß ich für Kosten und verdient mal wieder nichts daran.
Ich dachte mal, die Spezialisierung der Berufe hätte Sinn gemacht. Jeder macht das, was er am Besten kann.
Da arbeitet er dann, um sich die Leistung des Anderen leisten zu können. Ich muss immer lachen, wenn Geizhälse alles selber machen wollen, und das natürlich angeblich auch können.
Ich habe im Freundeskreis Spezialisten denen Böses widerfahren ist, da sie alles selber machen wollten. Ein Mann einer Freundin ist lebenslang behindert durch Sturz vom Dach eines Hauses, dass er natürlich selber reparieren wollte, mein Schwager fummelt den ganzen Winter an seinem Moped, kann das Ding auch auseinander und wieder zusammenbauen, aber n Sicherheitstraining, da hat er keine Zeit und kein Geld für und das Moped ist permanent defekt, dass er nicht fahren kann.
Na ja, ich merke, ich werde OffTopic, aber ma ehrlich. Ist es so schlimm, den Reifen da zu kaufen, wo ich ihn
auch montieren lassen kann? Ist doch dann auch viel Einfacher mit der Gewährleistung. Wenn was nicht in Ordnung ist, weiss ich, wer die Schuld trägt und kann nicht vom Händler zum Monterer hin- und hergeschoben werden.
Ich möchte hier auch nicht die Fähigkeiten der Leute in Frage stellen, die ihre Reifen selber monteren. Hut ab, würde ich auch gerne. Lohnt aber bei meiner Kilometerleistung nicht und ich habe nicht die räumlichen Möglichkeiten.
Mir geht halt nur die Geiz ist Geil Mentalität aufn Keks.
Moped fahren ist absoluter unsinniger luftverpestender Luxus, der obendrein auch noch gefährlich ist und jeder Angehörige zittert um seinen mopedfahrenden Angehörigen. Da sollte man nicht am falschen Ende sparen.
Meine Meinung.
Karklausi
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catweazel
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Re: Mein "Freundlicher" und die verweigerte Reifenmontage

#59 Beitrag von catweazel »

karklausi hat geschrieben:... Da sollte man nicht am falschen Ende sparen. ...
Genau das habe ich getan und tue ich auch immer noch. Ich mache an den Mopeten mittlerweile alles bis auf Zahnriemen und Ventielspiel selber. Was ich nicht selbst mache, lasse ich nicht einen Moment aus den Augen. Keine Abzocke mehr durch undurchsichtige nicht kontrollierbare Angebote und Ausführung. Keine Verarsche mehr beim Einkaufen bei ach so armen Werkstätten und Händlern. Letztmalig übrigens hier über's Forum. Man wundert sich über die Geiz-ist-geil-Mentalität der breiten Masse ? Ja, denn diese breite Masse ist dem Markt ausgeliefert. Die breite Masse kommt nicht drumrum. Ich kenne genug Selbstständige, die sich schallend lachend auf Knie hauen, wenn der Kunde nach dem braven Zahlen den Laden verlässt. Sie alle gehen mir mittlerweile am Arsch vorbei. Mir schenkt auch keiner was und Steuern muss ich auch ich zahlen und sogar für mein Geld selbst arbeiten. Ich bin kein Samariter, warum dann meine Kohle verschenken ? Funktioniert eine Firma nicht und kann nicht überleben, ist es das falsche Geschäftskonzept. Aber selbst dafür soll ja mittlerweile wohl der Kunde Schuld sein.
Nein, ich werde mich hier nicht an weiteren Disskussionen um das Thema beteiligen. Das Thema ist für mich einfach durch. Egal wie es jetzt mit Sicherheit von diversen Leutz auch hingestellt werden wird. Und das wird es... hehe
Gruß, C'Weazel

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Sonnenhut
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Re: Mein "Freundlicher" und die verweigerte Reifenmontage

#60 Beitrag von Sonnenhut »

catweazel hat geschrieben:...Funktioniert eine Firma nicht und kann nicht überleben, ist es das falsche Geschäftskonzept. Aber selbst dafür soll ja mittlerweile wohl der Kunde Schuld sein. ...
das stimmt. Aber leider sind es die gleichen Leute, die dann jammern, dass es keine Geschäfte mehr im Ort gibt.

Lebensmitteleinzelhandel: kein Geschäft mehr im kleinen Ort. Selber schuld, wenn die zu doof sind sich gegen Supermärkte zu behaupten...

Und die Beratung kostenlos abzugreifen wie Karklausi es beschrieben hat, ist eine Frechheit. Wer den Handel vor Ort nicht unterstützen will, bitte schön, dann aber ganz alleine. Und nicht mal eben ein Schraube am Samstag holen.....aber die teuren Sachen woanders.
Service sollte man erkennen! Und nur in Anspruch nehmen, wenn man auch bei nächsten Bedarf bereit ist wieder dort zu kaufen.

Niemand muss sich vor Ort finanziell ruinieren, aber bitte auch nicht Serviceleistungen abgreifen.

Und eure Kinder schickt dann bitte auch ins Ausland zur Ausbildung. Ich kann mir zur Zeit keine Ausbildung leisten, unter anderem weil 15% der Kunden unsere Produkte im Internet bestellen. Notdienste mache aber ich....

Wo ist eigentlich das Problem?

Jeder denkt an sich. Und wenn etwas nicht läuft, dann sind die anderen Schuld.

Muss ich wohl mit leben, aber gefallen tut mir das nicht.
Zuletzt geändert von Sonnenhut am 30. Nov 2015 08:36, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß
Klaus

Yamaha 125 TDR 2009-2010 10000Km; Versys650/07 2010-2015 17000km; Versys1000/2013 Grandtourer

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