Ruckartige Gasannahme / Lastwechselreaktionen Versys 1000

Probleme und Lösungen, speziell für die 1000er Versys
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isle of man
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Ruckartige Gasannahme / Lastwechselreaktionen Versys 1000

#1 Beitrag von isle of man »

Hallo
Habe jetzt 1500km auf der Versys 1000 gefahren. Bin eigentlich rundum zufrieden bis auf eine Sache.
Wenn ich im unteren Drehzahlbereich das Gas geschlossen habe und dann das Gas "unsanft" aufdrehe, erfolgt die Gasannahme ziemlich ruckartig. Es fühlt sich an als ob mit einem Schlag das Spiel im Getriebe und Antriebsstrang herausgenommem wird, sofern denn eines vorhanden ist. Mit einer sehr feinfühligen Gasanahme kann man dieses Phänomen umgehen. Aber diese Fahrweise kann man in der Realität nur zum Teil umsetzen.
Hat noch jemand diesen Verhalten an der Versys?

Gruß
Helmut

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Krid
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Re: Ruckartige Gasannahme

#2 Beitrag von Krid »

Das ist der Preis der Leistung. Ansonsten überprüfe mal ob der Bautenzug eventuell zuviel Spiel hat.
Der Rest ist Gewohnheit...
Bild Gruß von Dirk Bild

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Terminator2702
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Re: Ruckartige Gasannahme

#3 Beitrag von Terminator2702 »

Hab bei meiner 1000 2015 das Gasspiel fast ganz rausgenommen, da ich das beim Schalten nervig fand. Der Gasgriff hatte ca. 5mm Spiel. Das gefiel mir gar nicht.
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Olli R
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Re: Ruckartige Gasannahme

#4 Beitrag von Olli R »

Das ist wohl der Preis für die gute Leistung auch im unteren Drehzahlbereich. :razz:
Ursache dafür ist wohl auch der (noch) geringe Kupplungsweg.
Habe auch schon festgestellt, dass beim Schalten über die Kette mit einem recht starken Ruck das Krad vorangetrieben wird, da muss man schon mit etwas Gefühl hantieren.
Gruß
Olli

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freyk
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Re: Ruckartige Gasannahme

#5 Beitrag von freyk »

Hallo,

ja, dieses Verhalten kann ich bestätigen.
Aber mit mehr Übung und Fahrpraxis geht es immer besser.
In engen Kehren nutze ich, um dieses Verhaltzen zu mildern, manchmal etwas die Kupplung.
Das Spiel am Gasgriff habe ich bei meiner KV auch etwas kleiner gestellt (von ca. 5 mm auf ca. 2 mm). Das hat auch geholfen. Irgendwie ist das "Gasgriffgefühl" (schöne Wortschöpfung, oder ? ) dann nicht mehr so "schlabberig"

Gruß KH
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blahwas
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Re: Ruckartige Gasannahme

#6 Beitrag von blahwas »

Hinterradbremse kann in Kehren auch durchgehend nehmen, und das Gas einfach etwas offen lassen. So teuer sind Bremsbeläge nicht ;)

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freyk
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Re: Ruckartige Gasannahme

#7 Beitrag von freyk »

blahwas hat geschrieben:Hinterradbremse kann in Kehren auch durchgehend nehmen, und das Gas einfach etwas offen lassen. So teuer sind Bremsbeläge nicht ;)

Stimmt, guter Hinweis

Gruß KH
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isle of man
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Re: Ruckartige Gasannahme

#8 Beitrag von isle of man »

Hallo
hab auch schon alles ausprobiert. Mit einer etwas überspannten Kette und ohne spiel am Gasgriff geht's natürlich etwas besser. Aber die Ursache kann das ja nicht sein. Hab mich auch schon etwas eingelesen in Sachen "Lastwechsel".
Naja werd mal die Ohren offen halten in der Angelegenheit.
Dennoch tuts sich bei mir die Frage auf, ob dieses Problem jemand nicht hat an der neuen 1000er. Denn dann
sieht die Sachlage ja wieder anders aus und es liegt ein eventueller Defekt vor.

Gruß
Helmut

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Dragons_in_Black
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Re: Ruckartige Gasannahme

#9 Beitrag von Dragons_in_Black »

isle of man hat geschrieben:Hallo
Habe jetzt 1500km auf der Versys 1000 gefahren. Bin eigentlich rundum zufrieden bis auf eine Sache.
Wenn ich im unteren Drehzahlbereich das Gas geschlossen habe und dann das Gas "unsanft" aufdrehe, erfolgt die Gasannahme ziemlich ruckartig. Es fühlt sich an als ob mit einem Schlag das Spiel im Getriebe und Antriebsstrang herausgenommem wird, sofern denn eines vorhanden ist. Mit einer sehr feinfühligen Gasanahme kann man dieses Phänomen umgehen. Aber diese Fahrweise kann man in der Realität nur zum Teil umsetzen.
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Gruß
Helmut
Mahlzeit Helmut,
was bezeichnest Du als "unteren Drehzahlbereich" ? Also ich kenn das nicht. Vorschlag mit Gasgriffspiel ist OK, aber die Kette straffer ?? Geht doch alles aufs Lager vom Ritzel :o
Gruß Hans
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Man verschleisst eben in 43 Jahren und ca 320.000 km so einiges

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isle of man
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Re: Ruckartige Gasannahme

#10 Beitrag von isle of man »

Zwischen 2000 und 5000 Umdrehungen ist das Ruckeln bei der Gasannahme am stärksten. Die Kette hat selbstverständlich wieder normale Spannung...war nur ein Versuch.
LG
Helmut

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Terminator2702
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Re: Ruckartige Gasannahme

#11 Beitrag von Terminator2702 »

[quote="Dragons_in_Black"][quote="isle of man"]Hallo
Habe jetzt 1500km auf der Versys 1000 gefahren. Bin eigentlich rundum zufrieden bis auf eine Sache.
Wenn ich im unteren Drehzahlbereich das Gas geschlossen habe und dann das Gas "unsanft" aufdrehe, erfolgt die Gasannahme ziemlich ruckartig. Es fühlt sich an als ob mit einem Schlag das Spiel im Getriebe und Antriebsstrang herausgenommem wird, sofern denn eines vorhanden ist. Mit einer sehr feinfühligen Gasanahme kann man dieses Phänomen umgehen. Aber diese Fahrweise kann man in der Realität nur zum Teil umsetzen.
Hat noch jemand diesen Verhalten an der Versys?

Ich meine Du fährst ja auch ein Moped mit 120PS. Hatte vorher eine Kardan mit 61ps.
Klar geht die "ab wie Schmitz Katz". Der Fehler ist auch wenn ich Dich richtig verstehe, im unteren Drehzahlbereich den Hahn erst zu und dann voll aufzureißen. Bin ich im kleinen Drehzahlbereich und zb. in einem hohen Gang gebe ich langsam Gas. Ansonsten kan nich auch den Hahn aufreißen und meine fährt normal. Sie ist halt sehr empfindlich am Gasgriff. Das ist aber bei anderen Mopeds, die dann auch noch elektronischen Gasgriff haben viel schlimmer.
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Mystic-Healer
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Re: Ruckartige Gasannahme

#12 Beitrag von Mystic-Healer »

Das ist ein ganz normaler Lastwechsel, den habe ich auch. Manche Motorräder sind davon ausgeprägter betroffen, andere weniger. Muss man so hinnehmen und sich daran gewöhnen. Meine vorherige BMW war da deutlich harmonischer, jetzt muss ich wieder Umdenken, geht aber auch ;-)

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Mebus
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Re: Ruckartige Gasannahme

#13 Beitrag von Mebus »

@all
Darum fahre ich meine KV lieber im L-Power Modus! Geht einfach alles geschmeidiger und nicht so ruppig. Den Verlust an PS kann ich sehr gut verkraften, da ich überwiegend nur auf Landstraßen unterwegs bin. F-Power benütze ich eigentlich nur auf der Autobahn. Natürlich hätte für mich ev. auch die 650er Kawa gereicht, aber ich wollte einfach einen Vierzylinder wegen der Laufkultur des Motors.
Mfg
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Tornanti
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Re: Ruckartige Gasannahme

#14 Beitrag von Tornanti »

Die Nutzung des "Low Power Modus" ist eine der wenigen Möglichkeiten, die Lastwechselreaktionen der Versy zu minimieren, sofern man seinen gewohnten Fahrstil nicht ändern will oder kann (z.B. Betätigung der Hinterradbremse in Kurven, um immer auf Zug zu fahren).
Hier noch ein Artikel, der das Lastwechel-Phänomen aus verschiedenen Perspktiven betrachtet. https://www.motorradonline.de/ratgeber/ ... VWdjTko5Tw-
Erkenntnisse für die Versys:
-Spiel im Antriebsstrang ist wenig beeinflussbar --> außer Kettendurchhang
-mehr Masse der Kurbelwelle --> nicht umsetzbar
-Motormanagement: legal nicht veränderbar
-Kennlinie des Gasdrehgriffs: Einsatz eines (anderen) Exzenters an der Seilzugumlenkung ??
Kawasaki nutzt nach eigenen Aussagen die Sekundärdrosselklappen auch, um das Ansprechverhalten zu optimieren. Ist meiner Ansicht nach nur teilweise gelungen.
Laut Testberichten soll es die 2019er besser machen. Sie hat ja auch Ride-by-Wire mit seinen Möglichkeiten. Ist jemand die alte und die 2019er gefahren und kann hier einen Vergleich posten?
Bisherige Zweiräder seit 1982: Simson S50, Simson S51, MZ ES 250, MZ ETZ 250, Yamaha XJ900S 1998-2018 (112.000km), Kawasaki Versys 1000 (Bj. 2018), Gesamtkilometer jenseits der 200.000.

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locke

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Re: Ruckartige Gasannahme

#15 Beitrag von locke »

Gut das einer nach 5 Jahren eine Lösung gefunden hat :clap:
Wie konnte ich nur 6 Jahre mit der Karre klar kommen :D und das ganze ohne einmal den Low Modus genutzt zu haben :jubel:
Gruß Locke
Versys fahren macht frei, darum hatte ich zwei
Versys 1000 Bj. 2013 und Versys 650 Bj. 2016
Aktuell versuche ich mich mit der Versys von BMW :D
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Tornanti
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Re: Wer hat die 2019er Versys 1000 als SE oder Basis gekauft?

#16 Beitrag von Tornanti »

Versys-MK,
ist die neue bezüglich Lastwechselreaktionen deutlich besser als die alte? Wie ist Dein Empfinden?
Bisherige Zweiräder seit 1982: Simson S50, Simson S51, MZ ES 250, MZ ETZ 250, Yamaha XJ900S 1998-2018 (112.000km), Kawasaki Versys 1000 (Bj. 2018), Gesamtkilometer jenseits der 200.000.

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Versys-MK

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Re: Wer hat die 2019er Versys 1000 als SE oder Basis gekauft?

#17 Beitrag von Versys-MK »

Lastwechselreaktionen hat die SE eigentlich, durch das Ride by Wire, gar keine mehr.
Die geht sehr ruhig und sanft, auch bei schnellem Vollgas geben, ans Gas. Das von der 15er gewöhnte ruckartige, ist völlig verschwunden.
Versys fahren, gibt's was schöneres ??

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Ackerschnacker
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Re: Wer hat die 2019er Versys 1000 als SE oder Basis gekauft?

#18 Beitrag von Ackerschnacker »

Hallo,
ich kann die Erfahrungswerte von Versys-MK nur bestätigen. Hatte vorher auch die 2015`er und fand dort die Lastwechselreaktionen schon nicht so extrem. Bin alternativ die 2017`er KTM Super Duke GT gefahren. Das sind Lastwechselreaktionen :shocked:
Bei der 2019 SE kann ich auch nur von einer sanften Gasannahme berichten. Auch unter Last ist es sehr sanftmütig. ;)
Einfach Probefahren. Es sollten aktuell genug Vorführer vorhanden sein.
Gruß
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Wenn Du glaubst, alles unter Kontrolle zu haben, fährst Du zu langsam. (Mario Andretti)
Gesamtkilometer 🏍️: jenseits der 150.000 :coffee:
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jax
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Re: Wer hat die 2019er Versys 1000 als SE oder Basis gekauft?

#19 Beitrag von jax »

Tornanti hat geschrieben: 23. Mai 2020 15:47 ... ist die neue bezüglich Lastwechselreaktionen deutlich besser als die alte? ...
Moin Tornanti,

ich misch mich mal hier ein, das Lastwechselverhalten scheint dich ja sehr zu beschäftigen :D

Ich stand im Frühjahr 2012 vor der Wahl eines Nachfolgers meiner kleinen Versys Tourer 2007. Die ging mir u.a. genau auf Grund des Lastwechselverhaltens tierisch auf den Senkel, so etwas war ich von meinen bisherigen Zweizylindern nicht gewohnt. Die kleine Versys war zwischenzeitlich durch mehrere Modifikationen zwar weitgehend lastwechselfrei (irgendwo hier im Forum nachzulesen, u.a. Powercommander, Abstimmung durch Ulf Penner in Bremen), ich hatte aber die Nase voll.

Also Probefahrten, zunächst der hochgelobte Triple in der 800er Triumph. Die Probefahrt war allerdings, was mein spezielles Anliegen anging, sehr ernüchternd. Wenn sie lief, alles top, aber wehe, du wolltest nach dem Schiebebetrieb Gas anlegen. Egal wie sensibel, es ging jedesmal ein heftiger Ruck durch die Maschine. Also nix.

Anschließend die mir von Bekannten sehr ans Herz gelegte KTM 990 SMT. Probefahrt angemeldet, beim Händler angekommen, was sehen meine Augen an der Maschine? Dünne Drähtchen, kannte ich von meinem PC an der kleinen Versys. Wofür das denn? Antwort: ja, dann läuft sie geschmeidiger. Also auf eine andere vorhandene 990 xy mit gleichem Motor geschwungen und nach sehr kurzem Auslauf total ernüchtert zurück: nutzbares Drehzahlband von ca. 3500 - 7000 /min. Darunter entsetzliches Gerappel, darüber hatte ich das Gefühl, es reißt den Motor aus dem Rahmen. Ansprechverhalten? Ich musste mal wieder feststellen, das KTM aus dem Motocross kommt. Da mag das angehen, der rutschige Untergrund fängt das auf. Für mich auf der Strasse ein absolutes No Go, für Fans eben ein Motor mit Charakter. Ich liebe da eher die perfekte Motorenbaukunst.

Also erstmal nix mit neuem Motorrad, mein anderes weitergefahren und Testberichte studiert. Im Spätsommer dann bei meinem Freundlichen einen braunen kV Vorführer entdeckt, gefahren und die Welt sah wieder rosarot aus. Das Ding fuhr sich so, wie ich es mir vorstellte. Mag aber auch daran gelegen haben, dass sie penibel eingestellt und top in Schuss war. Es war schließlich das Modell aus dem Alpenmasters 2012, Kawa konnte wohl keine Maschine zur Verfügung stellen, da hat mein Händler seine rausgerückt:

https://www.motorradonline.de/enduro/al ... den-alpen/

Diese Maschine lief bei mir bis August 2019, ich habe sie bei Kilometerstand 105.000 gegen die aktuelle SE getauscht. Warum? Ich wollte ein elektronisches Fahrwerk, was inzwischen bei fast allen zweirädrigen SUVs Standard ist. Bereue ich den Kauf? Nein, momentan noch nicht. Ich freue mich jedesmal aufs Neue, dass ich einerseits halbwegs komfortabel durch die Gegend schaukeln, andererseits bei Bedarf auf Sport umstellen kann. Wermutstropfen ist einerseits das höhere Gewicht, andererseits die Einschränkungen durch Euro 4 am Motor. Er hat zwar nominell 2 PS und ein paar Nm mehr als der alte, lässt sich aber nicht mehr so niedertourig fahren wie der alte. Und ein Blick auf die offizielle Höchstgeschwindigkeit (alt 226 km/h, neu 217 km/h) zeigt zudem, dass die Stirnfläche gewaltig gewachsen ist. Alle Tests sagen ja auch deutlich, dass die neueren Versys mehr Richtung Komfort ausgelegt sind.

Nun zum gewünschten Lastwechselvergleich: aus meiner Sicht sind sich alt und neu recht ähnlich, die neue einen winzigen Tick besser. Was auf jeden Fall gleich geblieben ist, das ist das Gesamtspiel im Antriebsstrang, bei der neuen besonders gut bemerbar, wenn man unter richtig Zug den QS betätigt, da ruckt es schon deutlich spürbar im Strang. Was besser geworden ist, ist das Ansprechverhalten aus dem Schubbetrieb bei sensibler Gashand. Man hat bei extrem geringer Gasöffnung das Gefühl, als wenn erst zwei oder drei der Drosselklappen ganz vorsichtig öffnen, bevor bei größerer Gasöffnung alle Klappen synchron dazuschalten. Auch das teilweise Gummizugverhalten (verzögertes Ansprechen der Sekundärdrosselklappen) bei der alten Maschine beim heftigen Gasgeben und niedriger Drehzahl gibt es nicht mehr. Besonders ausgeprägt war das bei der alten im Regenmodus (Power L), das gibt es bei der neuen nicht mehr so.

Langer Rede kurzer Sinn, wenn es die neue nicht mit dem semiaktiven Fahrwerk gegeben hätte, dann würde ich eben weiter die alte fahren und wenig vermissen. Wie sich das Ansprechverhalten bei den Zwischenmodellen darstellt, keine Ahnung.

Falls noch spezielle Fragen zum Unterschied alt und neu auftauchen, bitte sehr, immer her damit.

Ach so I: ich kann Locke verstehen, dass er sich auf der XR mit eben auch dem semiaktiven Fahrwerk wohler fühlt!

Ach so II: ist ja jetzt doch länger geworden als gedacht und betrifft ja auch nicht mehr wirklich den Betreff, vielleicht sollte der Johannes das in einen anderen Thread verschieben.


jax

Edit sacht noch: @Ackerschnacker, habe deinen Post erst nachträglich gelesen, dann hat sich bei KTM wohl nur wenig getan, obwohl speziell der 1300er Motor in der Presse immer so gelobt wird :shocked:

Tornanti
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Re: Wer hat die 2019er Versys 1000 als SE oder Basis gekauft?

#20 Beitrag von Tornanti »

Hallo "jax"
Danke für die Infos. Ich wolle mit meiner Bemerkung nicht den Eindruck erwecken, dass die 2018er unfahrbar ist. Lastwechsel sind nur in bestimmten Situationen spürbar (z.B. 2. und 3. Gang in Kehren beim Gasanlegen).
Ich denke auch, dass das Spiel im Antriebsstrang die Hauptursache ist. Ansonsten: Kettendurchhang optimal eingestellt. Gasgriff hat fast null Spiel. In machen Situationen "Low Power Modus". Mehr kann man bei der 2018er diesbezüglich nicht optimieren. Ansonsten nicht digital Gas geben! War eine Umstellung für mich. Komme von der XJ900S, die weniger Lastwechselreaktionen hatte.
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