Hochgeschwindigkeitsstabiltät der V1000

Probleme und Lösungen, speziell für die 1000er Versys
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RZP
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Re: Hochgeschwindigkeitsstabiltät der V1000

#261 Beitrag von RZP »

nexiagsi16v hat geschrieben: 19. Aug 2021 21:19 Ich glaube, will man wirklich über 200 Sachen fahren und eine Reisemaschine wollen, dann muss man wohl ehr in Richtung r1250rt oder ähnliche denken.
Tja, wenn ich mich nur früher besser informiert hätte. Aber ich hatte eben immer Kawa und war nie ein Freund von BMW. Habe aber gerade mal einen Test gefunden über die R1250RT und da steht u.a. "Mit 160 km/h hat man ein bequemes Reisetempo im Tempomat eingestellt, obwohl es sich selbst bei 200 völlig ungestört reisen lässt. Und wenn’s sein muss, dreht man den Windschild hoch, gast voll an und fliegt mit 240 über die Bahn, ohne sich gegen den Fahrtwind stemmen zu müssen oder irgendwelche Beeinträchtigungen durch die breiten Koffer zu spüren, die mit 32 beziehungsweise 31 Litern ordentlich Gepäck fassen."

Kann ich mit meinen Erfahrungen nur träumen davon. Aber mal sehen, vielleicht lässt sich ja ein bisschen was verbessern. Hoffen darf man ja noch.
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jax
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Re: Hochgeschwindigkeitsstabiltät der V1000

#262 Beitrag von jax »

RZP hat geschrieben: 19. Aug 2021 21:38 ... Aber mal sehen, vielleicht lässt sich ja ein bisschen was verbessern. Hoffen darf man ja noch.
Irgendwie ist dein Problem ziemlich mysteriös. So wie geschildert ist es Kickback, d.h. das Vorderrrad verliert Bodenkontakt, der Lenker wird verrissen, das Vorderrad landet schräg, etc.

Wie kann es dazu ohne Beschleunigung auf der BAB kommen, noch dazu, da die kV recht Kopflastig ist? Irgendeine Bodenwelle oder sonstige "Rampe"?

Ich würde zunächst die Scheibe auf unterste Stellung schieben, die wirkt wie ein Spoiler, nur falsch herum, macht also die Front leichter, sozusagen negativer Anpressdruck.

Meine 12er kV fing mit Koffern und der Givi Airflow ab 200 das PENDELN an, mit der MRA Spoilerscheibe, die ich jetzt auch auf meiner aktuellen kV habe, lief sie absolut ruhig (und ne Ecke schneller als meine jetzige), allerdings ohne Topcase und mit Leder.

Dann das Fahrwerk hinten erhöhen, Preload im Setup auf +5, dann mit dem Preloadschalter spielen, für mein Gewicht ca. 100 kg all incl., muss ich auf Solo mit Gepäck gehen, um ca. 1/3 Negativfederweg zu bekommen.

Vorne eher nicht höher als Serie (5 Umdrehungen, nicht Klicks) damit das Vorderrad nicht den Bodenkontakt verliert.

Dann für Highspeed mit Sport testen, anschließend mit Road probieren.

Ansonsten könnte man noch mit Dämpfung im Ridermode spielen.
Das alles gilt für die ersten SE ohne Skyhook, da soll ja durch den Federwegsensor ein ungleichmäßiges Ein- bzw. Ausfedern verhindert werden.

Grundsätzlich gab es hier imeines Wissens m Forum noch keinen Fall von Kickback. Hast du schon Kontakt zu Kawa aufgenommen? Falls nein, empfehle ich das Telefon, nicht Mail. Du bekommst deutlich mehr Info im Gespräch, schriftliche Antworten sind zwar toll, zwingen die Mitarbeiter zu offiziellen Statements.

Übrigens, die H2 SX wurde bei der Vorstellung in Speyer mit "300 km/h incl. Sozia und Koffer" beworben ;)

Die Koffer sind die gleichen, wie an der kV.


jax

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RZP
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Re: Hochgeschwindigkeitsstabiltät der V1000

#263 Beitrag von RZP »

Hallo jax,

danke für die Infos. Ich werde nach Deinen Angaben mal Einstellungen verändern, nachdem ich bei Emil Schwarz war und wenn er jetzt nicht auf Anhieb eine Lösung hat. Mit Kawa direkt hatte ich bisher keinen Kontakt, da mein Händler sofort meinte "Geschwindigkeit über 130 und Koffer", sei ja dann klar, hätte ich nicht dürfen.

Ohne Beschleunigung ist nicht ganz richtig, ich war ja schon beim Hochbeschleunigen und ich wollte die Höchstgeschwindigkeit erreichen, denn die Strecke war gerade frei und es gab keine Geschwindigkeitsbegrenzung. Als das Kickback passierte, hatte ich lt. Tacho so um die 205 drauf. Bodenwelle oder Brückenabsatz weiß ich jetzt nicht mehr, könnte aber gewesen sein. Da ich 190 groß bin, war die Scheibe ganz oben. Sport hatte ich nicht drin, war Road. Was sein könnte, da bin ich mir nicht mehr ganz sicher, dass nur auf 1 Person ohne Gepäck eingestellt war (und das mit meinen knapp 120 kg), da wir in den Vortagen Touren fuhren ohne Gepäck und ich eventuell vergessen hatte umzustellen.

Es ist ja nicht so, dass das mit Koffern, Topcase, ohne Sozia und Höchstgeschwindigkeitsversuch ständig vorkommt, vielleicht 2, 3 mal im Jahr (ich habe eine geeignete Strecke auch nicht vor der Haustüre), aber die Sache hat mich derart schockiert, dass ich einfach Vertrauen verloren habe und wirklich Angst habe das ein zweites Mal mit einem anderen Ausgang zu erleben. Von daher würde ich mich deutlich wohler fühlen, wenn das Problem gelöst wäre.

Viele Grüße

Roland

P.S.: Gibt es eigentlich irgendwo eine Tabelle, der man entnehmen kann, wie die Einstellungen abhängig vom Gewicht sinnvoll vorzunehmen sind? Es kann doch kaum sein, dass man elektronisch alles anpassen kann, aber nicht einmal der Händler weiß wie.
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Re: Hochgeschwindigkeitsstabiltät der V1000

#264 Beitrag von awv99 »

Wenn Du mit 120 kg und Koffern/Topcase
auf der unterster Federvorspannung hinten
voll durchbeschleunigst ,
hast Du kaum Gewicht auf der Front.

Wenn Du dazu dann aufrecht sitzend den Lenker richtig festhält....,
ist es eigentlich ziemlich wahrscheinlich dass sowas auftreten kann.

Am besten liest Du Dich mal rudimentär
in das Kapitel Fahrwerk ein.

Das ist keine Raketentechnik
und eröffnet das Verständnis für das was dann bei obigem Vorgang abgeht.

Ein gut eingestelltes Fahrwerk erhöhte imho auch den Fahrspass ungemein.

Von Werner Koch gibt es die Neuauflage des Klassikers zur Fahrwerkstechnik.
https://www.amazon.de/-/en/dp/361304374 ... HA07C70FA8

Auch die Elektronik entbindet nicht davon die Federvorspannung und Dämpfung auf grundsätzliche Anforderungen einzustellen .
Zumindest solange die KI noch nicht vollumfänglich Einzug in die Kombination Fahrer , seinen Plan, seine Ausführungen und den aktuellen Zustand des Motorrads gefunden hat....

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Re: Hochgeschwindigkeitsstabiltät der V1000

#265 Beitrag von frieda »

Ich finde den Wunsch schnell, mit Tempo 200+, und aufrecht sitzend und mit voller Auslastung zu reisen legitim.

Vermute aber mit ner zerklüfteten coolen Reiseenduro, (Federweg, Lenker, Alienmaske usw. ) und Körpermaße XXXL, auch wenn sie genug

PS hat, geht das nur wenn wirklich alle Parameter und Einstellungen passen. Das betrifft viele Hersteller.

Gebückt und mit passender Verkleidung ala Hayabusa oder H2 oder BMW RS geht das leichter.

Ideal, zwar hässlich aber seit Jahrzehnten darauf gezüchtet und problemlos sind die K1600 und die R 1250 RT für diesen Zweck.

Selbst Honda ist da nicht so weit wie BMW, die Goldwing ist Vmax beschränkt.

Die Empfehlung direkt mit einem Kawa-Servicetechniker zu telefonieren, wenn eine Vertragswerkstatt nicht weiter weiß, :sorry:

kann ich nur bestätigen, bevor die komplexen Einstellungsmöglichkeiten zu Wissenschaft oder zum russisch Roulette werden.

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Re: Hochgeschwindigkeitsstabiltät der V1000

#266 Beitrag von awv99 »

Was für komplexe Einstellungen...?.?

2 bis Parameter vorne
und
hinten.
(Federvorspannung, Zugstufe u. evtl. Druckstufe)

So schwer ist das nicht....

Zumal ja das Menue beschriftet sein dürfte.

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Bügelfrei
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Re: Hochgeschwindigkeitsstabiltät der V1000

#267 Beitrag von Bügelfrei »

Daß die Koffer nur bis 130 zugelassen sind heißt noch lange nicht daß sie nur 130 "können". Das ist vielmehr eine juristische Reaktion der Hersteller weil einstens (ich glaub das war schon Ende des letzten Jahrhunderts) mal einer erfolgreich verklagt wurde als ein Fahrer bei hoher Geschwindigkeit mit Koffern verunglückte.
Kein Koffer-Hersteller möchte nun natürlich für jedes Motorrad und jedes Modelljahr endlose Tests in verschiedensten Konfigurationen durchführen wie weit die Dinger denn sicher mithalten ohne Instabilität zu verursachen und daher pappen sie alle vorsichtshalber den 130-Aufkleber drauf. Auch Kawasaki verwendet ja dieselben Koffer für unterschiedlichste Modellreihen.

Auch bei der Versys denke ich daß nicht in letzter Konsequenz die Koffer verantwortlich sind, sondern eher die grundlegende Pendelneigung des Mopeds bei hohen Geschwindigkeiten, die eben in manchen Situationen zur Resonanzschwingung ausarten. Die Koffer sind dann nur noch der Tropfen, der das Faß zum Überlaufen bringt.

Was Deinen Frust betrifft, RZP - das kann ich aber voll verstehen. Wenn man das vorher nicht geahnt hat und einen auch keiner darauf hinweist dann ist man natürlich schockiert auf solche Probleme zu stoßen. Insbesondere wenn man den Kaufpreis für's Flaggschiff mit Vollausstattung hingelegt hat!

Mich hat's übrigens auch einmal (fast) erwischt - ist aber mit viel, viel Glück und Schutzengel dann doch noch gut ausgegangen. Seither fahre ich halt nicht mehr... naja - selten :D, schneller als 160.
Was Kickback bedeutet weiß ich nicht, womöglich hatte ich aber genau das erlebt. Bin auf der Schnellstraße mit knapp 200 in einer leichten Kurve mit leichter Bodenwelle beim Überholen eines LKW (mit'm Auto eine absolut problemlose Fahrsituation...) plötzlich in Resonanzschwingung geraten. Die Versys wollte jedenfalls immer weiter ausladende Schlangenlinien fahren... bei knapp 200 ... :sabber:. Das Vorderrad hatte da sicherlich nicht den Bodenkontakt verloren aber es mag schon sein daß es über Gebühr entlastet wurde. Bevor mir das passierte hielt ich das leichte Pendeln bei höheren Geschwindigkeiten jedenfalls noch für unkritisch.

Wenn Du Dich mit dem Gedanken langsamer zu fahren jedoch garnicht anfreunden kannst dann hast Du aber gerade mit der SE noch Optionen den kritischen Punkt zwar nicht auszuschalten, aber wenigstens bequem nach oben zu verlagern. Wie jax schon sagte ist der Sport-Modus oder ein noch steifer konfigurierter Rider-Modus (ich denke hier bietet gerade die Zugstufe am VR guten Nachholbedarf) natürlich Pflicht. Allerdings würde ich niemals nicht empfehlen bei 200 auf Road runterzuschalten. Im Gegensatz zu jax scheint es mir auch sinnvoller MEHR Druck auf's Vorderrad zu verlegen also - klar - Hinterrad elektronisch auf 2 Personen + Gepäck hochfahren, gerade aber die Scheibe lieber höher als tiefer zu stellen.
Ersteres gerade mit der SE bequem machbar. Mindestens also der Sport-Modus, besser ev. noch persönlich optimierte Einstellungen im Rider-Modus und eben das Hinterrad elektronisch auf Anschlag hochfahren...
Da ich am Leben hänge :D sind meine persönlichen Testreihen zur Fahrwerksabstimmung aber halt nicht bis Anschlag ausgetestet.

RZP hat geschrieben: 19. Aug 2021 23:41 P.S.: Gibt es eigentlich irgendwo eine Tabelle, der man entnehmen kann, wie die Einstellungen abhängig vom Gewicht sinnvoll vorzunehmen sind? Es kann doch kaum sein, dass man elektronisch alles anpassen kann, aber nicht einmal der Händler weiß wie.
Auf Anhieb finde ich in meinen Bookmarks nur diesen Link:
https://www.tourenfahrer.de/motorrad/mo ... instellen/
Ich weiß aber daß es hier im Forum einige Postimgs zu dem Thema gibt, mit teilweise auch anderen Links, z.B. nach Motorradonline. Bin jetzt aber zu faul zum Suchen.

Es ist sicherlich nützlich dieses allgemeine Wissen zum Fahrwerkssetup zu inhalieren, ich glaube aber nicht daß es das spezielle Problem der Versys adressiert. Gerade dafür muß man womöglich von der allgemeinen Theorie abweichen - worauf ja allein schon die Tatsache, daß es nach meiner Erfahrung mit Heck auf Anschlag hochgefahren (also in erster Linie Gewichtsverlagerung nach vorne) besser ist, hindeutet. Damit ist das geforderte Drittel Negativfederweg wohl eher nicht mehr gegeben...
Und all die Erfahrungen sind leider auch nicht 1:1 übertragbar weil Fahrergröße und -gewicht eben eine große Rolle spielen.

Ich wünsche Dir jedenfalls viel Erfolg bei Deinen Experimenten!
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RZP
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Re: Hochgeschwindigkeitsstabiltät der V1000

#268 Beitrag von RZP »

Bügelfrei hat geschrieben: 20. Aug 2021 01:00 Da ich am Leben hänge :D sind meine persönlichen Testreihen zur Fahrwerksabstimmung aber halt nicht bis Anschlag ausgetestet.
So geht es mir genauso. Und es ist nicht gerade um die Ecke, wo ich solche Tests machen könnte. Geblieben ist bisher auf alle Fälle ein sehr ungutes Gefühl, wenn es mal Richtung 160 und darüber hinaus geht.
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Re: Hochgeschwindigkeitsstabiltät der V1000

#269 Beitrag von TvH »

Hallo,

ich habe keine Probleme bei Vmax.
In manchen Tests steht dass das elektronische Fahrwerk der SE wohl ein wenig weich ist und eher zu Hochgeschwindigkeits - Unruhe neigt.
Ob es stimmt, weiss ich nicht.

Das Fahrwerk und die Federelemente der KV sind wirklich gut. Sie ist eher straff als weich und liegt sauber.
Die Einstellungen sind tatsächlich sehr wichtig. Es gibt viele Berichte und Vids dazu. Mit so einer Anleitung wird es einfach.

Ich habe vorne progressive Gabelfedern. Dadurch wird die Gabel ein wenig sensibler. aber nicht spürbar "härter".
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Re: Hochgeschwindigkeitsstabiltät der V1000

#270 Beitrag von RZP »

So, ich war ja am vergangenen Samstag bei Emil Schwarz. Er hat sich die Versys 1000 SE kurz angeschaut und sagte dann, das was er dachte, was das Lenkerschlagen ausgelöst haben könnte, sei es nicht. Ich könne Lenkkopflager und Schwingenlager durch seine Lager ersetzen, was auf alle Fälle Verbesserungen im Fahrverhalten bringen würde, aber er könne mir nicht garantieren ob das Lenkerschlagen weg sei. Einstellungen am Fahrwerk nehme er nicht vor, er konzentriere sich auf seine Speziallager. Ich habe mich entschlossen, jetzt schrittweise vorzugehen und dann bei Gelegenheit immer mal wieder zu schauen, ob sich das Lenkerschlagen verbessert hat oder sogar weg ist. Ich werde aber mit Sicherheit nicht nach jeder Änderung Topcase und Seitenkoffer anschnallen, eine Autobahn ohne Geschwindigkeitsbegrenzung suchen und dann Vollgas geben um zu sehen ob ich Motorrad und mich abschießen kann. Wenn es irgendwann mal wieder passiert, dann ist es halt so und wenn es nicht mehr passiert, umso besser.

Ein besseres Fahrverhalten hatte ich ja bereits mit den jetzt montierten Metzler Roadtec 01 SE. Emil Schwarz hat die Einstellung des Lenkkopflagers etwas verändert, was zu einem einfacheren, präziseren Fahrverhalten in Kurven geführt hat. Der Lenker läuft jetzt deutlich leichter. Nächster Schritt wird die Einstellung des Fahrwerks auf meine Maße sein. Emil Schwarz hat hierfür GL Suspension Service oder den Kawa Händler Warm-up empfohlen. Von meinem Händler bzw. von Händlern, die Motorräder von allen möglichen Herstellern anbieten, hält er nicht besonders viel. Meist seien solche Händler nicht spezialisiert genug. Ich fand die Unwissenheit bei meinem Händler ja schon selbst äußerst bemerkenswert. Wenn das dann gemacht ist und ich habe dann mal wieder Lenkerschlagen, werde ich das Lenkkopflager von Emil Schwarz einbauen lassen. Und wenn das Lenkerschlagen dann immer noch auftritt, wird auch das Schwingenlager von Emil Schwarz reinkommen.

Sollte es dann immer noch Lenkerschlagen geben und ich dieses bis dahin überlebt haben, dann ist es einfach so und ich muss dann eben niedrigere Geschwindigkeiten akzeptieren. Könnte ja auch sein, dass demnächst so gewählt wird, dass höhere Geschwindigkeiten die Abgabe des Führerscheins bedeuten. Dann ist das Thema auch durch. Und Emil Schwarz hält von Lenkungsdämpfern nicht besonders viel: wenn alles optimal sei, dann brauche man diese nicht.

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Re: Hochgeschwindigkeitsstabiltät der V1000

#271 Beitrag von Bügelfrei »

Das klingt nach einem vernünftigen Plan. Ich wäre sehr dankbar wenn Du uns über Deine Fortschritte auf dem Laufenden halten würdest!
Könnte ja auch sein, dass demnächst so gewählt wird, dass höhere Geschwindigkeiten die Abgabe des Führerscheins bedeuten. Dann ist das Thema auch durch.
Ja LOL, tief in meinem Hinterkopf kommt der Wunsch nach Geschwindigkeitsbegrenzung in D auch manchmal auf, damit ich nicht mehr mit diesem Problem konfrontiert werde. Wenn er dann zu meinem Bewußtsein durchdringt verwerfe ich ihn aber sogleich wieder :D und hoffe einfach daß sich lieber eine technische Lösung auftun sollte.

Nächste Woche bekomme ich auch andere Reifen - Metzeler Karoo Street. Die sind eher etwas Enduro-lastig - damit ich nicht den ADAC zum Abschleppen anrufen muß wenn ich mal auf einen feuchten Feldweg gerate :D. Sind also sicher nicht auf sportliche Hochgeschwindigkeitsfahrweise optimiert, was ja auch zu 95% nicht mein Wunsch ist. Aber die Karten werden neu gemischt und ich bin gespannt wie sie sich verhalten...
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Re: Hochgeschwindigkeitsstabiltät der V1000

#272 Beitrag von TvH »

Ich kann mir nicht vorstellen dass es anliegt nicht an fehlenden "Speziallagern" liegt - Wenn überhaupt dann sind die Lenkkopflager zu lose eingestellt.
Das kannst Du prüfen in dem Du das Rad vorne frei machst und einfach bewegst. Löse spürt man.
Dann müssen die Lager vernünftig eingestellt werden.
Ich habe ja auch die KV, vermutlich mit den gleichen Lagern und da sind keine Probleme.

Ich will damit nicht sagen das Emil Schwarz oder andere Lager keinen Effekt haben.
Ich sage nur, dass kaum ein original Lager so schlecht ist dass es einen solchen Effekt erzeugt.

Dennoch werde ich mal nach Emil Schwatz googeln :)
Vielleicht irre ich mich ja auch.

Fahrwerkseinstellen kosten nichts und bringt viel !!


Was hast Du an Gepäck ? Koffer / Topcase usw ?
Was für eine Scheibe ?
Was für Kleidung ? Kann sie dolle flattern ?
Sind Lenkkopf- und Schwingenlager "fest" genug eingestellt, oder gibt es dort Spiel ?
Ist das Flattern nur mit oder auch ohne Koffer da ?

Probiere doch mal eine Probefahrt auf einer Versys 1000S ohne elektr. Fahrwerk.
Wie gesagt : Ich habe mal irgendwo gelesen dass das elektronische Fahrwerk instabiler sein soll.

Und:
Nach der Wahl bekommen wir bestimmt die 130 km/h als Gesetzt
Dann ist das Problem weg :))
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Re: Hochgeschwindigkeitsstabiltät der V1000

#273 Beitrag von frieda »

Bei den Lenkkopflager geht es unter anderm um leicht zu stramm, minimal schief heißt verspannt eingebaut und um die Mittelrastung

durch leicht deformierte Kugeln bzw. Rollen und zu lose Lager.

Ist ohne z.B.Vorderradausbau kaum exakt zu merken. Die fehlende Leichtgängigkeit sprich zu hohes Losbrechmoment führt u.U.zu

häufigen Korrekturen die sich bei hohem Tempo aufschaukeln können.

Diese negativen Faktoren aufzuspüren und abzustellen ist die Spezialität von Emil Schwarz. Stimmts wo anders nicht,

muß weiter gesucht werden. Nur ohne top Lenkkopf-und Schwingenlager geht gar nichts, siehe 80-90 Jahre.

Da war Emil Schwarz oft die Rettung.

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Re: Hochgeschwindigkeitsstabiltät der V1000

#274 Beitrag von locke »

RZP hat ja ein sehr spezielles Problem was so bisher bei keinem anderem aufgetretten ist. Das mag daran liegen das nicht wirklich viele mit Koffern und Topcase die Höchstgeschwindigkeit erreichen wollen.
Die Lager von Emil Schwarz bringen für die Spurstabilität eine Menge, das war jedenfals bei der ersten Version der 1000er so. Da haben mehrere zu den Lagern gegriffen und waren damit sehr zufrieden.
Das Problem von RZP wird aus meiner Sicht niemals gelöst werden da diese Motorräder nicht für eine solche Geschwindigkeiten mit vollem Gepäck gebaut sind. Ich fahre mit vollem Gepäck maximal 160 und denke das ich nicht viel schneller ans Ziel kommen würde wenn ich 220 fahren würde. Das kann man in wenigen Situationen über einen längeren Zeitraum halten und macht daher kaum Sinn.
Gruß Locke
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Re: Hochgeschwindigkeitsstabiltät der V1000

#275 Beitrag von Roxin »

Vielleicht auch Mal die Lösung anschauen, wie KTM das macht.
Da sind die Koffer schwimmend gelagert. Soll angeblich das Pendeln reduzieren.
Da ich mit Gepäck / Sozia nicht über 160 fahre, kann ich zur Wirkung nicht viel sagen.

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Re: Hochgeschwindigkeitsstabiltät der V1000

#276 Beitrag von nowhere fast »

Die Koffer an meiner Varadero waren auch schwingend gelagert. Hat in dem Fall nicht zur Stabilität beigetragen. Nach Einbau eines Wilbers Federbeins war dann Ruhe. Ist wohl von sehr vielen Faktoren abhängig.

Uli

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Re: Hochgeschwindigkeitsstabiltät der V1000

#277 Beitrag von RZP »

nowhere fast hat geschrieben: 23. Aug 2021 12:07 Ist wohl von sehr vielen Faktoren abhängig.
So ist das wohl. Deswegen wird jetzt nach und nach eines nach dem anderen ausprobiert.
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Re: Hochgeschwindigkeitsstabiltät der V1000

#278 Beitrag von TvH »

ja, ohne probieren wird es nicht gehen
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Re: Hochgeschwindigkeitsstabiltät der V1000

#279 Beitrag von Uwe_MY »

RZP hat geschrieben: 23. Aug 2021 13:29
nowhere fast hat geschrieben: 23. Aug 2021 12:07 Ist wohl von sehr vielen Faktoren abhängig.
So ist das wohl. Deswegen wird jetzt nach und nach eines nach dem anderen ausprobiert.
Und wenn ich nen Tipp geben darf.

Erst mal mit der Grundeinstellung probieren. Also ohne Koffer, Topcase und mit original Scheibe.

Wenn es dann nicht wackelt ist es wohl klar.

Es gab in einer der letzten Motorradzeitungen einen kleinen Kommentar von nem BMW Mann, daß man ein schnelles Langstreckenfahrzeug gebaut hätte, die Kunden dann aber als erstes gerne ne größere Scheibe dran gebaut haben und schon war es lauter und wackeliger…

Die Aerodynamik bei den Mopeds ist schon etwas ausgereift, und jede Veränderung durch Umbauten führt zur Verschlechterungen. Wind hat ne ziemliche Kraft, und je schneller desto kräftiger. Fahr mal mit 130Km/h auf der Autobahn auf nen LKW auf. Dann spürst Du je näher Du kommst wie es anfängt zu wackeln und ziehen. Das Moped wird unruhig. Das sind Verwirbelungen die hinter dem LKW entstehen. Das Gleiche generierst Du Dir mit den Koffern und Topcase selbst. Luft wird gestaut und verwirbelt. Physik halt.

Cheers

Uwe

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Re: Hochgeschwindigkeitsstabiltät der V1000

#280 Beitrag von RZP »

Leuchtet mir alles schon ein. Original Scheibe ist dran. Aber wenn das Lenkkopflager etwas schwer ging, war es wohl schon richtig, dass Emil Schwarz das besser eingestellt hat. Und dass meine 120 kg nicht zu den Standard Auslieferungseinstellungen passen, dürfte auch klar sein. Und wenn das mein Kawa Händler leider nicht einstellen kann (was ich für blamabel halte), dann muss da eben ein Profi ran, denn ich kann es nicht. Und dann sehe ich weiter.
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