Habe die Multistrada einen ganzen Vormittag Probe gefahren!

[blahwas]

Kommt da bald noch eine Multistrada 796 nach, wie schon bei der Hypermotard?

[Uwe_MY]

Die Multistrada ist einfach oberaffentittengeilgeilgeil - in jeder Beziehung. Es gibt für mich aber ein paar Punkte, die auch nach den 200 km, die ich sie fahren durfte, dagegen sprechen:

Punkte 1-18000 (oder so): Die S wäre Pflicht, sonst ist sie nicht echt, auch wenn die 15000er-Version sicher fast genau so gut ist.
Punkt 18001: fast schon zu viel Dampf - man kann sich zwar dran gewöhnen, aber ich weiß gerne, dass ich mein Motorrad beherrsche, nicht umgekehrt.
Punkt 18002: Verbrauch. Ich glaube nicht, dass jemand die ernsthaft unter 6,5-7 Liter fährt.
Punkt 18003: Unterhaltskosten. Die Inspektions- und erst recht Ventilspielkontrollintervalle sind im Vergleich zu den Japanern gigantisch, aber es ist nicht billig, eine Duc zu fahren.
Punkt 18004: Die Versys ist flinker!

Ne schöne Jrooß
Rossi

Hi Rossi:

zu
Punkt 1-18000; da stimme ich Dir zu! Wenn man scho viel Geld fuer ein Moped ausgibt, dann kommt es auf die Differenz auch nicht mehr an. Wie heisst es so schoen. Es tut dann nur einmal weh...

Punkt 18001: Auch ein 65 PS Moped kann einem, bei uebermuetiger Fahrweise arge Probleme bereiten. Durfte ich letztes Jahr schon selbre feststellen. Letzendlich liegt es an dem Kopf der zur rechten Hand gehoert, wie man damit umgeht. Und gerade im Beherrschen liegt der Reiz.

Punkt 18002: Da wuerde ich mir ehrlich gesagt keinen Kopf machen. Das Ding hat doppelt soviel Hubraum und mehr als doppelt soviel PS. Da kann man keinen Spritvebrauch wie bei ner Versys erwarten. Ist wie wenn man nen Porsche mit nem Passat vergleicht.

Punkt 18003: Vorurteile halten sich am laengsten. Schau mal im Multistrada Forum nach, was da an Inspektionskosten genannt wird. 130-1780 Euro bei der 1.000er; 230 Euro bei der 12.000er, die 24.000er ist teuer, da wird wahrscheinlich der Zahnriemen gewechselt und die Ventile eingestellt. Kostet 750 Euro. Wie lauten die Inspektionsintervalle bei der Versys? 1.000/6.000/12.000...Ducati bietet zur Zeit die laengsten Intervalle an. Da heisst man ist sich ziemlich sicher, was die Qualitaet des Mopeds, bzw der verbauten Komponenten angeht. Also auch nichts mit 'permanent kaputt..' Aus eigner Erfahrung mit meiner Duc (keine Multi!) kann ich nur sagen, absolut zuverlaessig. 25.000 Km in 2 Jahren ohne irgendeinen Defekt und das bei Ganzjahresnutzung in der Schweiz..Kostentechnisch nicht wesentlich teurer was die Wartung angeht, als meine alte Honda..

Punkt 18004: Dann wuerde ich mal vorschlagen die Versys bei Pikes Peak mitmachen zu lassen!

Cheers

Uwe

[Bräwadda]

"Vorurteile sind immer ein Mangel an Vernunft!" Robertson in I Robot

[Larac4]

Hast dir den Film auch Gestern angesehen...

[Bräwadda]

Na logisch ich stehe auf sowas...bin doch mit Raumschiff Enterprice aufgewachsen

[Kawa-Clausi]

Hallo zusammen,

da ich heute, an meinem zweiten Urlaubstag, nicht so recht wusste, was ich bei dem schönen Wetter (sonnig und akzeptabel kalt) machen sollte, habe ich mal bei einem Ducati-Händler in der Nähe angerufen und gefragt, was denn ein paar Stunden Multistrada testen kostet. Erstmal: Der Freundliche machte seinem Namen alle Ehre und war wirklich sehr freundlich, zuvorkommend und hat mir eine Multistrada für 25 Euronen anvertraut, inklusive waren 4 Stunden und 200 km. Und das Schönste: "Wennze Bock hass´, kannze sofort vorbeikomm´". Ich mich natürlich in die Klamotten geschmissen und wie ein Irrer losgedüst (mit der Dose). 20 Minuten später war ich vor Ort. Der Freundliche versteht auch was von Psychologie. Als ich auf den Hof fuhr (wunderbar gepflegter Hof hinter einem detailverliebt restaurierten, alten Industrigebäude, einfach toll - ich steh´ auf sowas), stand schon eine quasi funkelnagelneue (1.000km), rote Multistrada 1200S frisch gewienert da, ganz allein, und funkelte verführerisch in der Sonne - ein starkes Bild, eine tolle Präsentation. Wir haben dann ganz kurz und unkompliziert in fünf Minuten die Formalitäten geregelt, dann hatte ich einen handschmeichlerisch schönen DUCATI-Schlüssel in der Hand. Der Freundliche hat mir dann noch eine kurze Einweisung gegeben, und dann ging es los.

Der Schlüssel wird bekanntlich bei der Multistrada entweder in die Hosentasche, oder in ein extra dafür vorgesehenes kleines Fach in der Verkleidung gelegt, dann brauchte ich nur noch den Killschalter einmal herunterzudrücken (man schiebt ihn quasi einmal über den Startknopf, der dann "versinkt"), wieder loszulassen und das Cockpit erwachte zum Leben. Dann ein kurzer Druck auf den Startknopf, und ich erlebte die erste Enttäuschung. Der Anlasser hat hörbar Mühe, die beiden Kolben in den Zylindern anzuschieben, und wenn er das geschafft hat, ist der viel beschworene Sound ERSTMAL enttäuschend. Es ist so ein metallisches Blubbern, vielleicht mal auf Youtube anhören. Es hat mich nicht vom Hocker gehauen, aber okay. Startschwierigkeiten.

Enttäuschend fand ich auch gewisse Details. Der Blinkschalter, der gleichzeitig Wählschalter für die Bordelektronik ist, machte auf mich einen etwas billigen, klapprigen Eindruck, genauso wie die anderen verfügbaren Schalter (es gibt eine Menge davon), und auch der Seitenständer wirkt irgendwie wackliger als bei unserer V und klappt auch nicht so "satt" hoch. Aber gut.

Ich hatte gehört, dass das Einlegen des ersten Ganges bei der Multistrada im kalten Zustand soundmäßig an Stalingrad erinnert und man glaubt, dass die Zahnräder des Getriebes in diesem Moment umweltfreundlich durch den Auspuff entsorgt werden, aber Fehlanzeige. Der Gang flutschte butterweich rein (ich dachte, es wäre ein shift-by-wire-Getriebe) und ich war bereit. Übrigens: Die Schaltwege sind spürbar länger als bei unserer V, aber im weiteren Verlauf der Fahrt machte mir das nichts mehr aus.

Vorsichtig also die Kupplung loslassen, Motor läuft bei 2.000 Umdrehungen, und die Multistrada schiebt sanft an. Ganz sanft. Ich bin direkt im Sportmodus gestartet, was völlig problemlos war, die Kraft bzw. das gegenüber der V deutliche Leistungsplus ist im unteren Drehzahlbereich / beim Anfahren immer gut dosierbar und wenig auffällig. Die Multistrada ist kein "Biest" und keine Zicke.

Die ersten Kilometer Stadt waren ungewohnt, aber ich habe mich, leider, auf der Multistrada SOFORT wesentlich wohler als auf der V gefühlt (auf der ich mich natürlich auch wohl fühle, dachte ich bisher zumindest immer). Das muss aber nicht für jeden gelten. Ich bin fast 1,90 groß und relativ schlank. Mir kamen die relativ weiter unten angebrachten Fußrasten sehr entgegen, da ich meine Beine nicht mehr so stark anwinkeln mußte im Vergleich zur V. Beim fahren stütze ich mich grundsätzlich nur mit den Fußspitzen auf den Rasten ab, was auf der Multistrada insofern etwas problematisch ist, als dass ich dabei mit den Fersen immer mit der hinteren Fußrastenaufhängung in Konflikt kam. Erst war´s lästig, hinterher bequem, weil ich eine kleine Ecke gefunden habe, auf der ich die Fersen im genau richtigen Winkel abstützen konnte. Leute mit großen Füßen (also ab Größe 42, schätze ich), werden das auch erleben.

Sehr komfortabel fand ich von Anfang an die Sitzbank. Der Fahrersitz der V ist ja eher einem Dreieck nachempfunden, während der der Multistrada von der Form her wesentlich schmaler ist, eher an eine Banane erinnert. Ich habe heute 320 km auf dem Bock gesessen und habe absolut nichts gespürt am Hintern - ganz dickes Plus.

Dann ging es über die Autobahn in heimatliche Gefilde bzw. in Richtung Sauerland. JETZT kam die erste, ganz, ganz große und ganz, ganz deutlich wahrnehmbare Überraschung. Die Fahrt auf der Multistrada verläuft bei hohen Geschwindigkeiten absolut ruhig. Es kann natürlich sein, dass mein Oberkörper genau die richtige "Höhe" hat, aber obwohl ich meinen Arai Tour X-3 (mit nicht gerade windschnittigem "Cross-Schirm") trug, habe ich mich wie im Auge eines Hurrikans gefühlt. Kein Windzerren mehr am Kopf, kein Gewackle... alles super ruhig. Die Bahn war frei, und ich gab dann mal Gas. Einfach so. Etwas nach vorne gelehnt, um einem Vorderradsteigen entgegenzuwirken, und los ging´s. Dank Ganganzeige im wunderbar ablesbaren Cockpit war ich bald im 6. angekommen, versuchte nicht mehr in den 7. zu schalten und gab Stoff. Als ich dachte, ich sei jetzt so bei 170 (oder wie sich 170 normalerweise auf meiner V anfühlen), checkte ich kurz den Tacho, der mit mitteilte, dass jetzt, genau jetzt 259 anliegen. Höllenverdammnis . Aber ich übertreibe nicht: Die Multistrada hat sich dabei so verdammt sicher, absolut spurtreu und beherrschbar angefühlt, dass ich wirklich dachte, es wären 160 oder 170. Dennoch habe ich sofort den Speed auf 180 gedrosselt und bin auch nicht mehr so derart schnell gefahren. Positiv auf das subjektive Sicherheitsgefühl hat sich dabei auch sicher der deutlich breitere Lenker der Ducati ausgewirkt. Die Maschine wird dadurch aus meiner Sicht wesentlich beherrschbarer. Auch das Fahrwerk vermittelt dem Fahrer ein deutlich direkteres Gefühl für die Fahrbahnbeschaffenheit - die Ducati "spricht" einfach mehr mit dem Fahrer, sie scheint immer zu sagen: "Keine Sorge, alles in Ordnung, ich mach´ das schon.". Ohne Witz.

Und sie ergänzt noch ein freches "Na, haste gesehen?", wenn man auch nur ganz sanft die brutalen Brembo-Bremsen bemüht. Ein Finger genügt, und die Karre verzögert so derart rasant, dass ich mich hinterher vorsichtshalber mit beiden Armen stark am Lenker abgestützt habe, wenn ich mal härter bremsen musste (über den Hundskopf Richtung Sorpe, die Sauerländer kennen die Strecke ). Die Bremsen der V wirken dagegen echt "labbrig" und, tja, im direkten Vergleich unzuverlässig.

Am Hundskopf konnte ich dann auch erstmals den genialen Sound des Testastretta-Twins voll wahrnehmen. Das kann ich nicht beschreiben, ein Grollen, das ab 6.000 in ein Kreischen übergeht - ich brauche keinen iPod mehr, die Mucke kommt von unten. Tip von mir: wer von euch die Multistrada mal probefährt: Tunnel suchen, niedriger Gang, empfehle den 3., Visier auf und dann mal bissi Gas geben. Scheiss auf Wagner-Festspiele...

Den Hundskopf (kurvenreiche Bergstrecke) konnte ich bis auf eine Kurve im 3. und 4. Gang locker fahren und habe dabei ohne große Anstrengung und Risken (ich wollte einfach keine 20.000 Euro schrotten) 4 Mopeds überholt. Die Gänge decken den Geschwingigkeitsbereich zwischen 60 und 160 km/h souverän ab und sorgen in jeder Lage für mehr als ausreichende Power und Beschleunigung. Es war die reine Freude, diese Strecke zu fahren. Das Warmfahren der Reifen vorher hat sich übrigens dabei so leichtfüßig wie auf einem Fahrrad angefühlt. Ich musste aufpassen, dass ich die Maschine unter mir nicht über den Sturzpunkt hinaus"drücke", so leicht ging das im Vergleich zur V.

An der Sachsenkurve (Sorpe) angekommen gab es erstmal ne Curry/Pommes/Schranke für mich und für den Freundlichen von Ducati einen Anruf. Mietzeit per Telefon über Nacht bis morgen früh verlängert. War problemlos möglich. Ich wollte nur noch Eines: fahren, fahren, fahren. Und fahren.

Im nächsten Ort dann gab es Saft für die Ducati. 16 Liter hat die Süße sich auf rund 200 km weggezogen. Super 95 Oktan. War eigentlich okay für ferrari-ähnliche Fahrleistungen. 50 - 70 km mehr wären wohl drin gewesen.

So, nun zur Beschleunigung. Da sage ich nix zu, das muss man selbst erlebt haben. Nur soviel: vier Autos auf einer ansteigenden Strecke aus dem 3. Gang in 5 Sekunden überholt, das spricht für sich. Genügend Reserven in allen Lebenslagen. Der Motor klang übrigens niemals angestrengt. An der Ampel hat er immer zufrieden vor sich hingeblubbert, und unterwegs... ein Gedicht. Eine Symphonie. Ein Orchester. Ein Orkan. Je nachdem.

Tja, ich bin dann noch ein paar Stündchen über Land gezuckelt, mal geschmeidig, mal flott, mal verträumt geradeaus, mal tief in die Kurve. Die Multistrada war immer absolut gradlinig, super zu steuern, souverän zu beherrschen und sie hat sich insgesamt sehr viel sicherer als die V angefühlt (und die fühlt sich schon ziemlich sicher an). Die Scheinwerfer leuchten die Straße in der Dunkelheit sehr weit und breit aus, und das Cockpit ist ganz einfach abzulesen (wenn auch für meinen Geschmack etwas zu grell beleuchtet, aber das kann man sicher einstellen).

Mein Fazit: Dieses Motorrad ist wie für mich geschaffen. Ich glaube, Ducati hat es für mich gemacht. Die ersten zwei Anfängerjahre auf der V waren wunderschön, ich mag meine V, hab´ sie richtig lieb und wir bleiben auch noch mindestens diese Saison zusammen. Aber je nachdem, was nächstes Frühjahr auf meinem Bonusscheck steht, ist die Multistrada 1200S meine. In diese Ducati habe ich mich nämlich heute so richtig verliebt.

Okay, das war jetzt kein richtiger Fahrbericht. Es war wohl mehr eine Liebeserklärung. Ich empfehle und wünsche es jedem, der das hier gelesen hat, einmal eine Multistrada zu fahren. Seid euch aber der Risiken bewusst: wer da draufgesessen hat UND gefahren ist, der WILL sie haben. Ich denke, da spielt dann auch eine Kiloversys keine Rolle mehr.

Schöne Grüße...

Claus, der heute nacht sicher nicht schlafen kann.

Und hier noch zwei Bildchen:

[Bräwadda]

Claus gut geschrieben

Ich habe schon länger mal eine Probefahrt mit der Multi geplant aber ich traue mich nicht, ich habe Angst nicht mehr davon loszukommen, mich zu verschulden, mein Existens aufs Spiel zu setzen

[blahwas]

@Kawa-Clausi
Schöner und sehr persönlicher Bericht! Die angesprochenen ergonomischen Nachteile der Versys (Sitzbank, Fußrasten, Lenker, Bremskräfte) kann man mit Zubehör verbessern - aber an die Faszination einer Ducati kommt man damit vermutlich nicht ran. Von den Fahrleistungen ganz zu schweigen. Bist du auch die V1000 gefahren?

[Sonnenhut]

Puh, ein Glück, dass hier weit und breit kein Ducatihändler ist.

[Theo]

Mein Freundlicher ist gleichzeitig Ducatihändler.

[Uwe_MY]

Hi Claus,

ich finde, dass hast Du alles sehr schoen beschrieben! Da kommen alte Erinnerungen wieder hoch, als ich meine Bella vom Haendler abholte und die erste Fahrt mit ihr hatte.

Den Klang kriegst Du bei kaum einem anderen Moped so schoen hin. Abgesehen von ner Harley, aber das ist ja fast kein Moped mehr..

Wenn man sich an leicht bockiges Verhalten unter 2.500 u/min erst mal gewoehnt hat, verlangt halt ne gefuehlvolle Kupplungshand, dann macht es richtig Spass mit den Teilen. Die Beschleunigung des V2 ist einfach gewaltig. Und langezogene, schnelle Kurven liebt das Moped. Schnelle Autobahnfahrten sind auch kein Problem. Da krieg ich selbst auf meiner ST kaum Wind ab. Stabil ohne Ende. Von den Bremsen garnicht zu reden. Ich bearbeite meine Goettergattn auch schon, mir eine Multistrada kaufen zu duerfen. Hab da aber noch mindestens ein Jahr Zeit fuer.

Cheers

Uwe

[Rossi_DO]

Au Backe, lang nicht in diesen Beitrag geguckt...

Punkt 18001: Auch ein 65 PS Moped kann einem, bei uebermuetiger Fahrweise arge Probleme bereiten. Durfte ich letztes Jahr schon selbre feststellen. Letzendlich liegt es an dem Kopf der zur rechten Hand gehoert, wie man damit umgeht. Und gerade im Beherrschen liegt der Reiz.

Einerseits. Andererseits genieße ich die Entspannung, die sich breit macht, wenn ich von (viel) stärkeren Maschinen auf die V zurückkomme, ohne dabei an Fahrspaß einzubüßen...

Punkt 18002: Da wuerde ich mir ehrlich gesagt keinen Kopf machen. Das Ding hat doppelt soviel Hubraum und mehr als doppelt soviel PS. Da kann man keinen Spritvebrauch wie bei ner Versys erwarten. Ist wie wenn man nen Porsche mit nem Passat vergleicht.

Schon klar. Aber deshalb kauf ich mir auch keinen Porsche, der zwar vieles besser kann, aber eben doch nicht die Ansprüche erfüllt.

Punkt 18003: Vorurteile halten sich am laengsten. ... Kostentechnisch nicht wesentlich teurer was die Wartung angeht, als meine alte Honda..

Ist mir völlig bewusst, das mit den Intervallen und der massiv verbesserten Zuverlässigkeit bei Ducati. Aber die Preise sind und bleiben vergleichsweise hoch, vor allem, wenn man ein paar km mehr damit macht.

Punkt 18004: Dann wuerde ich mal vorschlagen die Versys bei Pikes Peak mitmachen zu lassen!

Mit "flinker" meinte ich ausschließlich die Quer-, nicht die Längsdynamik...

Ne schöne Jrooß
Rossi

[Uwe_MY]

Moin Rossi,

na endlich biste wieder dabei!

Fahrspass kann man auch mit Mopeds die ein paar mehr PS haben. Und, aus meiner bescheidenen Sicht sogar noch entspannter, da man Reserven hat. Z. B. wenn man mal schnell an einem Auto vorbei will, oder mit Sozia/Gepeck bergauf. Auch ein Fahrwerk, dass nicht beim Fahren mit Sozia in Kurn anfeangt in die Knie zu gehen, oder Bremsen zu haben, die den Namen wirklich verdienen.

Die Anspueche, da geb ich Dir recht, sind natuerlich bei jedem unterschiedlich. Das laesst sich nicht diskutieren.

Bei den Kosten, naja, wenn ich mir Deine Aussagen zu Inspektionskosten (6.000er & 12.000er) so anschaue, dann hat Dich der Spass in Summe 356 Euro gekostet. Bei ner Duc waeren das so 230 Euro gewesen. Ich muss aber fairerweise dazu sagen dass der Zahnriemenwechsel bei 24.000 mit knapp 700 Euro zu buche schlaegt. Da waeren die vorherigen Einsparungen schon wieder weg. Leider sind die Aussagen ueber die 18.000er und 24.000er im Versys forum recht unterschiedlich von 50 Euro bis ueber 700 Euro. Je Inspektion..

Und ich hatte auch die Querbeschleunigung gemeint...



Cheers

Uwe

[Gottfredl]

Moin Rossi,

na endlich biste wieder dabei!

Fahrspass kann man auch mit Mopeds die ein paar mehr PS haben. Und, aus meiner bescheidenen Sicht sogar noch entspannter, da man Reserven hat. Z. B. wenn man mal schnell an einem Auto vorbei will, oder mit Sozia/Gepeck bergauf. Auch ein Fahrwerk, dass nicht beim Fahren mit Sozia in Kurn anfeangt in die Knie zu gehen, oder Bremsen zu haben, die den Namen wirklich verdienen.

Die Anspueche, da geb ich Dir recht, sind natuerlich bei jedem unterschiedlich. Das laesst sich nicht diskutieren.

Bei den Kosten, naja, wenn ich mir Deine Aussagen zu Inspektionskosten (6.000er & 12.000er) so anschaue, dann hat Dich der Spass in Summe 356 Euro gekostet. Bei ner Duc waeren das so 230 Euro gewesen. Ich muss aber fairerweise dazu sagen dass der Zahnriemenwechsel bei 24.000 mit knapp 700 Euro zu buche schlaegt. Da waeren die vorherigen Einsparungen schon wieder weg. Leider sind die Aussagen ueber die 18.000er und 24.000er im Versys forum recht unterschiedlich von 50 Euro bis ueber 700 Euro. Je Inspektion..

Und ich hatte auch die Querbeschleunigung gemeint...



Cheers

Uwe

700€ kostet bei der Versys keine Inspektion, selbst für die 42000er mit Ventilspielkontrolle wären 300€ grenzwertig viel. Reifen- oder Kettenwechsel muss man natürlich rausrechnen. Nachdem die "Zwischeninspektionen" nur Durchsichten sind, sehe die Inspektionsintervalle der Versys eher so: alle 12000km plus 50€.
lg
Gottfried

[Kawa-Clausi]

Hallo zusammen,

soooooo , nun ist sie wieder weg und daheim bei Ihrem Papa, die Süße. Es war eine tränenreiche Trennung, aber Papa hat gesagt, wenn ich im nächsten Jahr etwas Geld mitbringe, darf ich seine Tochter auch gern heiraten. Wir haben uns eigentlich echt gut verstanden, der Herr Papa und ich...

Ich stehe natürlich noch unter den Eindrücken unserer viel zu kurzen, aber doch sehr heftigen und intensiven Romanze. Ganz ehrlich, wenn auch ein wenig emotional eingefärbt: Ich würde alle Gabis, Brittas, Melanies und Katjas dieser Welt für nur eine von den Multis stehen lassen. Immer.

@blahwas: Das hast du schön beschrieben, es ist eben diese Faszination, dieser Hauch von Motorsportgeschichte, das Gefühl, etwas ganz Besonderes zu bewegen, wenn du auf einer Ducati sitzt. Allein das sorgt schon für einen wohligen Schauer, der dir über den Rücken läuft, wenn du für sowas empfänglich ist. Und da ich mich in der Freizeit sehr stark von Impulsen und Emotionen steuern lasse, war und ist dieses Motorrad auch das vermutlich einzig Richtige für mich. Ich denke schon, dass die Kiloversys oder auch gerade die Triumph Tiger 1050 sehr gute Fahrleistungen abliefert, aber es ist eben keine Ducati mit diesem ganz besonderen Motor und einem Design zum niederknien - finde ich jedenfalls. Ich möchte die Triumph aber nochmal fahren, und die Kiloversys auch - aber die haben eben auf der emotionalen Ebene bei mir von vornherein verloren. Die BMW 1200 GS ist sicher auch ein Super-Motorrad - ich habe letztes Wochenende in der BMW-Welt in München mal in der Adventure-Konfiguration draufgesessen. Sehr bequem, und wenn der Blick so über die Ausstattungsdetails wandert, meint man schon, den Saharasand zwischen den Zähnen zu spüren, aber auch sie "kickt" mich einfach nicht. Ist so ein Nervenkitzelthema, weisst?!?

Da das Wetter hier in NRW noch gut ist, habe ich dann gerade noch 50km auf meiner V runtergespult. Ich schreibe jetzt mal meine echten Eindrücke und sage ganz deutlich, dass das NUR mich betrifft, ich möchte hier keinem etwas Böses oder jemandem auf die Füße treten:

Im 2. Weltkrieg hatten die Sowjets ein Flugzeug, die Polikarpov I-16, ein häßliches kleines Ding, einmotorig, offen, langsam, aber billig zu produzieren und absolut zuverlässig. Flog noch bei minus 50 Grad, als alle anderen schon am Boden bleiben mussten. Die Russen nannten es "Ischak" (Lasteselchen), weil es eben genau diese Eigenschaft hatte. Sie war immer da und hat einen nie im Stich gelassen. Aber sie war eben auch nicht mehr ganz up to date und wesentlich langsamer als westliche Flugzeuge. Ihren Job hat sie aber trotzdem gemacht.

Irgendwie musste ich gerade an diese Geschichte denken; die V ist auch so ein Ischak, ohne das jetzt böse zu meinen. Zuverlässigkeit und Gutmütigkeit sind doch tolle Eigenschaften. Aber eines ist echt, gerade im direkten Vergleich, nicht wahr: Die V ist nicht sooooo flott, und sie ist zwar wendig und ganz gut im Handling, aber auch nicht der Höllen-Überflieger. Ein sehr guter Fahrer (z.B. gunigs ist so ein Kandidat, ich kenne sonst aus dem Forum hier keinen wirklich "radikalen" Fahrer), der das Potential der V voll ausschöpfen kann, hätte auf seiner V sehr gute Chancen, gegen die Multi mit einem durchschnittlichen Fahrer wie mir darauf zu "gewinnen". Zwei durchschnittliche Fahrer, einer auf der V, der andere auf der Multi... da würde ich mal sagen, würde die V nach einer Minute kein Land mehr sehen. Die Multi ist nämlich ähnlich wendig und leicht zu beherrschen.

Es war gerade ganz komisch: Während fast nichts passiert, wenn ich auf der V im 2. Gang den Gasgriff einen Millimeter weiter öffne, wird mir das Herz in der gleichen Situation auf der Multi heftig gegen das Rückgrat gedrückt, und das finde ich ein echt tolles Gefühl. Ich fahre gar nicht so gerne schnell, auf der Bahn reichen mir im Dauerbetrieb 150, 160 Sachen, ich will ja gut gelaunt am Ziel ankommen, und nicht erschöpft. Aber auf freier Strecke über Land liebe aber ich kurze Zwischenspurts, so mal eben von 80 auf 130 oder 140 volle Kanne beschleunigen, das ist immer so ein schöner Schauer, der sich auch immer einstellt, wenn ein Flugzeug abhebt. Das mag ich, und dafür ist die Multi das genau richtige Gerät.

Aber ich bin jetzt sowieso angefixt und nicht mehr so ganz objektiv. Nächste Woche, wenn das Erlebnis von gestern ersmal etwas verarbeitet ist, werde ich auch bestimmt wieder mehr Freude beim V-fahren empfinden. Momentan finde ich es eher enttäuschend - leider. Probiert den direkten Vergleich mal aus; ich würde mich freuen, wenn auch andere Forenteilnehmer mal dann direkt ihre eigenen Erfahrungen hier schildern würden.

Schöne Grüße... ich geh´ jetzt erstmal in die Sauna...

Claus

[Uwe_MY]

Gottfried,

Die Zahlen hab ich aus den Forumsumfragen Kosten für Inspektion 18.000 & 24.000 Km.

Und ich glaube ich hab auch deutlich gemacht, dass es da erhebliche Preisuntschieden gibt.

Claus, mit Deinem sehr persoenlichen Fazit, da bin ich ganz bei Dir. Trifft die Sache. Aus meiner Sicht sehr gut!

Cheers

Uwe

[Bräwadda]

Claus Du bist soooo Duuuu....schnief...sprichst mir aus der Seele.

Ich habe gesagt ich werde keine Probefahrt machen, nein werde ich nicht....wie ist nochmal die Nummer von dem freundlichen D.....

Ich gehe jetzt mal 15 km laufen vielleicht hilft das ja?

[blahwas]

Tja, Kawa-Clausi, da wirst du wohl bald deinen Namen ändern müssen

Das zuverlässige, nicht so schnelle Lasteselchen ist für mich meine alte 94er Honda NTV, z.Zt. 91 tkm, und das schnelle Dings die Versys. Die presse ich auch ziemlich konsequent aus. Und da ich das allgemein gerne tue, will ich auch keine 1000er. Sonst wäre ich ziemlich schnell frustiert, tot, führerscheinlos, oder mehreres davon. Und 0-100 in 3,9s reichen mir erstmal. Ducatis bin ich auch schon gefahren, 996, 998, Monster 1000S - das sind schon besondere Tierchen Wenn's klappt, dann mach es!

[Larac4]

Also ich danke dir erst mal für deinen ergreifenden Bericht.
Auch bewahrt er mich davor eine Testfahrt mit der Multi zu machen....oder doch nicht?

Besonders bedanke ich mich aber vor allem für diese Textpassage:

Im 2. Weltkrieg hatten die Sowjets ein Flugzeug, die Polikarpov I-16, ein häßliches kleines Ding, einmotorig, offen, langsam, aber billig zu produzieren und absolut zuverlässig. Flog noch bei minus 50 Grad, als alle anderen schon am Boden bleiben mussten. Die Russen nannten es "Ischak" (Lasteselchen), weil es eben genau diese Eigenschaft hatte. Sie war immer da und hat einen nie im Stich gelassen. Aber sie war eben auch nicht mehr ganz up to date und wesentlich langsamer als westliche Flugzeuge. Ihren Job hat sie aber trotzdem gemacht.

Irgendwie musste ich gerade an diese Geschichte denken; die V ist auch so ein Ischak, ohne das jetzt böse zu meinen. Zuverlässigkeit und Gutmütigkeit sind doch tolle Eigenschaften.

Genauso ein Motorrad wollte ich.....jetzt hab ich auch endlichen einen Spitznamen ......


Ischak

Klingt komisch....ist aber so

[Theo]

@ Larac4,

hoffentlich hast Du jetzt noch nicht lauter Ischak-Aufkleber auf Deine Versys geklebt.



Ischak (russisch: ишак) heißt (Last-)Esel, das ist richtig.

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Aber das Wort bedeutet auch noch was anderes:

http://translate.google.de/#ru|de|%D0%B ... 0%B0%D0%BA