Gondor hat geschrieben:Die Tiger ist bissig, lässt sich aber tiefenentspannt über lange Distanzen führen. Genau, was wir wollen. Und das Design finde ich bärenstark.
Hey Gondor,
dem zweiten Teil Deiner Aussage würde ich uneingeschränkt zustimmen, aber dem Ersten auf keinen Fall. Aber es kommt stark darauf an, was man im Sinne von dem bevorzugten Einsatzzweck des Bikes letztendlich haben möchte.
Ich fand die Explorer schon immer irgendwie toll und suchte für mich selbst ein sportliches Bike (erste Präferenz), das auch beschränkt für Touren (zweite Präferenz) geeignet ist. Mit "Touren" meine ich Strecken von 3 - 600km und nicht Ruhrpott-Süditalien und zurück in drei Wochen. Wie dem auch sei, ich habe mir die Explorer vor zwei Wochen mal einen ganzen Tag gegen Entgelt ausgeliehen, weil ich wirklich mal Kilometer machen wollte, um auch echte Eindrücke zu bekommen - eine Probefahrt von einer Stunde nützt mir da gar nichts, denn ich kann in der Stunde weder die Autobahn so richtig testen, und auch die Landtraße nicht wirklich. Also los, 400 Kilometer an einem Tag.
Ich kann dazu gar nicht viel schreiben, obwohl der Tag lang war und alles ganz easy ging. Ja, die Explorer geht nach vorne, keine Frage, "kickt" dabei aber nicht. Es ist fast langweilig, mit ihr zu fahren. Ich dachte die ganze Zeit, dass dies hier die S-Klasse unter den Motorrädern ist, mit der du problemlos an einem Tag 1.000 Kilometer oder mehr machen kannst. Der 3er läuft seidenweich, die Schaltung ist erstklassig - kurze, knackige Schaltwege, ist relativ bequem zu sitzen und dampft so durch die Lande, geht ganz gut in die Kurven und kennt kaum Lastwechselreaktionen. Wenn es ein großes Pro für diese Maschine gibt, dann der Kardan - rundum sorglos ist man mit diesem Bike - kurz: es ist öde auf der emotionalen Ebene. Aber interessant fand ich sie trotzdem und habe dann am Abend mit dem Händler gesprochen. Er würde mir für den voll ausgestatteten Vorführer (mit Heizsitz, Heizgriffen, allen Koffern, Tankrucksack und allen anderen Spielereien) einen Preis von € 12.900 machen, da hatte sie gerade mal 3.000 gelaufen und für meine V (2010 mit 12.900 km) € 3.500 geben, was ich ein bissi wenig fand.
Ich habe dann 10 Minuten überlegt und bin dann mit der V mal schnurstracks nach Bochum zu Ducati gefahren, eigentlich nur, um zu hören, was der liebe Martin (so´n ultratrockener Rheinländer, I like) mir für meine V geben würde. Ich also da rein und meinte "Wir müssen reden", und er "Waaaas haaste denn?", und ich "Ich bin gerade ne Explorer probegef...", und er: "Dat kaaanste doch niiit maachen, Mensch, Juuunge!".
Na ja, Ende vom Lied war, dass ich eine Stunde später stolzer Eigentümer einer 2012er Multistrada 1200S war, die ich im April diesen Jahres schon mal probegefahren hatte und mir da schon sicher war, dass sie DAS Bike für mich ist. Eben ein Ferrari auf zwei Rädern, keine S-Klasse. Und dieses Ding "kickt" wirklich - sie ist eben "sehr, sehr bissig". Und eine Tour schafft sie auch. Nicht so entspannt wie auf der Explorer, sicher nicht - sie braucht schon Aufmerksamkeit, die Diva. Aber ich mag aktives Fahren - daher war und ist die Multi für mich die allererste Wahl gewesen.
Aber es kommt eben darauf an, was man haben will. Wenn du große Touren machen möchtest, nimm´ die Explorer. Ich bin sicher, du wirst nicht enttäuscht.
Liebe Grüße
Claus
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) und die Optik. 
. Und dann wird die Entscheidung neu überdacht werden.
