Sicherheit hat viele Dimensionen. Schutz vor Verletzungen bei Stürzen ist eine davon. Dass man nicht riskant fährt und Schutzkleidung trägt sollte selbstverständlich sein. Man kann zwar kein Risiko ganz ausschließen, aber risikobewusst handeln. Abends 3 Minuten zum Restaurant fahre ich auch mal ohne Lederkombi

Schutz vor Beschädigungen am Motorrad finde ich auch wichtig. Ein paar Sturzpads für die Achsen kosten wenig Geld und können den Unterschied machen zwischen Aufheben und Weiterfahren oder Werkstattsuche, ADAC und den ganzen Driss, der einen sofort 'nen halben oder ganzen Tag kostet, selbst wenn die Teile irgendwo in der Nähe auf Lager sind. Auch ein sinnvolles Maß an Sturzteilen habe ich dabei: Vor allem Handhebel und Fußrasten. Die passen unter die Sitzbank und kosten fast nix. Bei längeren Touren ist auch einen Rückspiegel fürs Lenkerende dabei, Packmaß 8x10x2 cm. Sturzpads für den Motor finde ich je nach Modell auch sinnvoll, bei meiner MT-09 hat der Vorbesitzer den linken Motordeckel durchgeschliffen. Kaltmetall hat wenig Packmaß, ca 2x2x12 cm, und es dabei zu haben kann da auch helfen.
Dann hätten wir noch Schutz vor Unfällen, da hilft Vermeidung von Zivilisation - da sind halt weniger Autos unterwegs, an denen man sich weh tun kann. Außerdem sind die Strecken da meist schöner und es ist weniger Verkehr

Schutz vor Krankheiten, dafür seid ihr alle erwachsen genug, und seit Corona gibt's genug Tipps


Schutz vor Kriminalität, da hilft gesunder Menschenverstand und das Vermeiden von Großstädten oder Touri-Hotspots. Und nicht rumprotzen, natürlich. Langfristig verliert man mehr Sachen durch Vergesslichkeit oder Unachtsamkeit als durch Diebstahl. Alles was "missionskritisch" ist, muss man sichern. Der Rest ist Luxus. Überlegt euch, was das ist, und handelt entsprechend. Für mich heißt das, Schlüssel, Geldbeutel, 1 Handy und 1 Navi immer am Mann. Dafür habe ich auch jeweils Ersatz dabei, z.B. Zweitschlüssel. Ein aufgebrochener Koffer ist ärgerlich, aber noch ärgerlicher ist es, wenn man ihn zurücklassen muss, weil er nicht mehr schließt. 1-2 kleine Ratschengurte zusätzlich haben sicher noch Platz. Softgepäck ist leichter zu reparieren oder zu ersetzen und zwar leichter zu klauen, wirkt aber auch weniger attraktiv. Kabelschloss hilft, wenn man mal Helm und Jacke am Mopped zurücklassen will. Nicht alles Geld und alle Kreditkarten an einer Stelle haben. Alle Dokumente fotografieren und online hinterlegen, so dass man im Notfall rankommt, und zwar auch an fremden Geräten: URL merken, und Passwort dazu. Clever packen, z.B. alle "missionskritischen" Sachen in die Jacke und den Tankrucksack, dann hat man mit zwei Handgriffen alles im Restaurant oder Supermarkt dabei. Wenn Spaziergänge unterwegs vorkommen, Schulterriemen dazu.
Grundsätzlich ist es hilfreich, nicht alleine zu fahren. Je einsamer und schlechter die Strecke, desto mehr. Und das gilt natürlich nicht nur für die Sicherheit. Wenn einer von zweien stürzt und sich richtig weh tut, kann der zweite helfen oder zumindest Hilfe rufen, das Motorrad aufrichten, oder einfach Beistand leisten.
Man kann sich echt gut vorbereiten, auch auf Ausnahmesituationen, wenn man sie vorher durchspielt. Proper preparation prevents piss poor performance.
Andererseits: Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. Die Wahrheit liegt irgendwie in der Mitte, und ängstlich werden braucht man nicht. Dafür ist die Welt viel zu gut
