Bernt Spiegel Motorradtraining

Tipps und Erfahrungen zu Fahrtechniken, Sicherheits- und Schräglagentrainings.
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Tier
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Bernt Spiegel Motorradtraining

#1 Beitrag von Tier »

Hi Leute!

Wie ihr ja wisst, fahr ich noch nicht allzu lang Motorrad - seit Oktober 2013 und mittlerweile 7000km auf meiner kleinen V.

Ich versuche mein "können" ständig zu verbessern indem ich FSTs besuche, mich mittels Fachlektüre schlau zu lesen und natürlich so oft wie möglich fahre um das Theoretische ins Praktische umzusetzen...

Ein großes Thema für mich ist das Bremsen. Ich konnte meinen Bremsweg durch üben auf Parkplätzen usw. mittlerweile um mehr als die hälfte reduzieren :clap:

So, nun genug Eigenlob :razz:

Spiegel beschreibt in seinem Buch eine Übung vor der ich großen Respekt habe: Vorderrad bei Mindesttempo 40 kurz und scharf abbremsen, so das es blockiert! Laut Spiegel soll man das hin und wieder machen (natürlich nur wenn man niemanden damit gefährdet) um zu sehen wieviel Grip man eigentlich auf dem befahrenen Belag hat..

Hat das schon mal Jemand von euch gemacht? Auf der Straße hab ichs paarmal zaghaft probiert, aber nie bis zum Blockieren gekommen...

Was haltet ihr davon?

lg Paul

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Lucky66m
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Re: Bernt Spiegel Motorradtraining

#2 Beitrag von Lucky66m »

Hallo Paul,
diese ÜBUNG -> "Vorderrad bei Mindesttempo 40 kurz und scharf abbremsen, so das es blockiert! Laut Spiegel soll man das hin und wieder machen (natürlich nur wenn man niemanden damit gefährdet) um zu sehen wieviel Grip man eigentlich auf dem befahrenen Belag hat...."

ist auch oft Bestandteil von Sicherheitstrainings. Beim ADAC haben sie verschiedene Trainings im Angebot, die (je nachdem wie geeignet der Instruktor ist) auf jeden Fall ein Weg sind um sicherer auf dem Motorrad zu werden.

Meiner Meinung nach macht das auch Sinn bei Straßen-Belägen, bei welchen man nicht sicher ist, einfach mal (wenn keiner hinter einem fährt) eine kurze Vollbremsung im ABS-Regelbereich zu machen,
um ein Gefühl zu bekommen, wieviel Grip auf der Straße tatsächlich vorhanden ist. Oft mache ich das mal, wenn die Straße nass ist.

Beim letzten Training habe ich bzgl. Bremstest was extrem krasses erlebt.
Wir hatten in der Schweiz als Trainingsgelände einen stillgelegten Flugplatz mit einer Länge von mehr als 2km Länge.
Von daher viel Platz zum "Austoben" und üben.
Bei einer Ziel-Bremsübung aus höheren Geschwindigkeiten (80-100km/h) stellte unser Instruktor fest, daß sich die Meisten anstatt mit den Beinen am Tank, mit dem Armen am Lenker festgehalten hatten.
Um dies zu eliminieren haben wir dann die linke Hand beim Bremsen auf dem linken Bein liegen lassen...also einhändig gebremst. Somit ist man gezwungen, sich mit den Beinen beim Bremsen abzustüzen.

Unser Instruktor hat uns das vorgemacht....mit Tempo 160km/h einhändig im ABS-Regelbereich/also Vollbremsung bis fast auf 20km/h runterzubremsen.
Wir haben alle nur noch dagestanden und haben gedacht "der ist völlig bekloppt..das würde sich keiner von uns aus freien Stücken trauen"

Nachdem wir das dann geübt hatten und uns Stück für Stück an höhere Geschwindigkeiten rangetastet hatten, war es jedem Teilnehmer möglich, einhändig aus 150km/h im ABS-Regelbereich bis fast zum Stillstand zu bremsen. Das hört sich irre an, ist aber kein Kunststück, wenn man es geübt hat.

Wenn man diese "Nummer" hinter sich hat, verliert sich auch die Angst bei höheren Geschwindikeiten eine Vollbremsung zu machen, wenn es denn mal zwingend erforderlich sein sollte ;-)
Ich hab`s in der Praxis "gottseidank" noch nicht gebraucht.....hätte nach diesem Training aber auch keine Angst mehr davor.

VG
Stefan
Gruß Stefan/Lucky66m

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karklausi
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Re: Bernt Spiegel Motorradtraining

#3 Beitrag von karklausi »

Äh, Vollbremsung ist doch was Anderes wie nur Vorderradbremsung. Eigentlich ist das doch kein Problem, ich mache das auf einer bestimmten ungefährliche Strasse öfters auf dem Nachhauseweg, bremsen aus einer Geschwindigkeit von ca. 30-50 km/ Std. bis das ABS vorne blockiert. Da kann doch nix passieren. Oder hat Bernd Spiegel geschrieben:
Bitte das ABS vorher ausschalten?
Karklausi
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Re: Bernt Spiegel Motorradtraining

#4 Beitrag von Gottfredl »

Paul, hast du eine 2007er mit oder ohne ABS? Falls mit, ist die Übung von Berndt Spiegel nur möglich mit gezogener Sicherung, wie Karklausi schon schrieb. Bremsen mit dem ABS-Mopped ist keine Herausforderung, kann man aber trotzdem üben, und zwar das anbremsen, bis die Gabel eintaucht und dann erst (Sekundenbruchteile später) voll am Hebel ziehen.
lg
Gottfried
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der Alex
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Re: Bernt Spiegel Motorradtraining

#5 Beitrag von der Alex »

Ich habe "Die obere Hälfte des Motorrades" von Bernd Spiegel auch gelesen.

Seine Übung mit dem kurzen Blockieren des Vorderrades habe ich auch ausprobiert. Da braucht man keine Angst haben.
Zum Anbremsen habe ich mich an die Blockiergrenze getastet. Ohne Bremsdruck auf den VR aufzubauen, die Bremse schnell, stark und ruckartig ziehen und genauso schell wieder lösen (~0,1sec). Das geht auch mit ABS.

Den größten Effekt erzielte ich, als ich bei feuchter Straße, einen Abschnitt mit möglichst neuem Asphalt (sehr dunkel bis schwarz, oft leicht ölig) und einen mit "älterem" Asphalt (meist heller und gräulich), verglich.
Der Alte ließ das VR schneller blockieren, beim Neuen brauchte der VR minimal länger zum Blockieren!

Diesen Unterschied fühlte ich sehr gut! Aber es gilt rantasten und üben, üben, üben!
es grüßt der Reifenholzer

Das Lächeln ist eine Kurve, die Vieles wieder Gerade biegt.

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blahwas
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Re: Bernt Spiegel Motorradtraining

#6 Beitrag von blahwas »

Also wenn ich wissen will, wieviel Grip hier gerade ist, dann nehme ich einen Fuß runter, lasse ihn über die Straße schleifen und gucke, ob er sich mit dem Untergrund verhakt. Tut er das, habe ich Makrorauhigkeit und damit Grip. Tut er das nicht - oder alternativ - hinten kräftig bremsen. Davon wird mir nämlich weniger schnell schlecht als von Vollbremsungen.

Ohne ABS vorne voll reinpacken bei Tempo 40 habe ich bei der NTV (kein ABS) auch hin und wieder mal gemacht, ich packe aber automatisch den Fuß auf der Seite runter, in die Maschine dann umkippen will. Alter Mountainbike-Reflex. Das ist nicht so gut für die Knie :(

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Tier
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Re: Bernt Spiegel Motorradtraining

#7 Beitrag von Tier »

Danke erstmal für eure Antworten!

@Lucky: guter vergleich, bzw gute Übung! Dabei ist es wohl auch das Wichtigste, sich ranzutasten um zu sehen was da für Kräfte auf einen wirken! Das werd ich mal versuchen sobald ich mit der Blockierübung durch bin :D

@Karklausi: das ist etwas ganz anders, diese Bremsübung um in den ABS-Regelbereich zu kommen hab ich in der Fahrschule gemacht.
Ich meine eine reine Vorderradbremsung, die wirklich nur einen Sekundenbruchteil dauert. Spiegel beschreibt das ziehen am Bremshebel so als würde man eine heiße Kartoffel zerquetschen wollen: Hart zupacken aber sofort wieder loslassen - bei 40 kmh macht man dabei einen etwa 0,8 Meter langen Bremsstreifen.
Spiegel schreibt auch, das man das auf keinen Fall unter 40kmh machen soll, da die Kreiselkräfte einen dann nicht mehr stabilisieren und man leicht stürzen könnte.

@gottfredl: ohne ABS, mit wärs wirklich keine Herausforderung :)

@ Blahwas und Alex: Ich werd das wohl noch paarmal auf Untergründen testen die nicht so viel grip haben, Schotter wär doch wohl am einfachsten, dann nasser Asphalt, und dann auf trockenem.

Meine größte Sorge dabei ist, das ich immernoch Bedenken habe das mein Vorderrad seitlich wegrutschen könnte, was es aber nicht tut wie ich eh gleich wieder die Bremse löse... reine Kopfsache :wall: so wie bei der Schräglage

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DrumD
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Re: Bernt Spiegel Motorradtraining

#8 Beitrag von DrumD »

Auf Schotter - ich meine wirklich losen Schotter und nicht ein bisschen Split auf einem ansonsten festen Untergrund - solltest du diese Übung auf keinen Fall machen. Da wird dir auch das ABS nicht helfen denn es ist dafür nicht ausgelegt.
Wir haben beim Action-Team Training am Boxberg auf Schotter gebremst und die klare Anweisung des Trainers war: "Finger weg von der Vorderradbremse, egal ob mit oder ohne ABS"

Was die Übung schulen soll ist dein Muskelgedächtnis, d.h. wie weit du den Bremshebel ziehen kannst bis das Vorderrad blockiert, bzw. du in den ABS Regelbereich kommst. Ziel ist
es diese Grenze beim richtigen Bremsen dann nicht zu überschreiten, bzw. beim Überschreiten den Reflex zu haben, loszulassen.
TomTom Rider 2013, Oxford Hotgrips, SW Motech Trial II

ducthomas
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Re: Bernt Spiegel Motorradtraining

#9 Beitrag von ducthomas »

Ich habe diese Übung mal im Rahmen eines 2-tägigen action-team Trainings in Boxberg gemacht, besser: machen müssen.
Zwei Dinge sind mir als wichtig aufgefallen:
1. Das Problem ist nicht das (ruckartige) Bremsen, sondern das sofortige Lösen der Bremse.
DAS ist auch, was damit gelernt werden soll, um im Fall einer Schreckbremsung nicht wegen blockiertem Vorderrad zu stürzen.
2. Man zieht am Anfang viel zu zaghaft und so kommt immer mehr Gewicht aufs Vorderrad ("dynamische Achslastverschiebung"), so daß man das Blockieren garnicht schafft.
Der "Trick" besteht darin, so ruckartig und brutal zu ziehen, daß man das Losbrechmoment der Gabel austrickst, und das Rad blockieren kann, bevor die Achslast kommt.

Wir hatten damals die Aufgabe "einen (kurzen) schwarzen Strich mit dem Vorderrad zu zeichnen".
Mich hat es extrem viel Überwindung und einige Versuche gekostet, bis ich es hinbekommen habe.
Hilfreich war die extrem giftige Vorderradbremse meiner damaligen Ducati Monster 900 ie.
Die giftige Bremse und das fehlende ABS waren damals aber auch die Hauptgründe, mich von der Duc zu trennen.
Wer heutzutage ABS hat, und gelernt hat, damit umzugehen d.h. optimal bis an den Regelbereich heran zu bremsen, (aber auch zu wissen, wie es sich anfühlt, mit dem Vorderrad in den Regelbereich zu kommen), wird diese Übung in dieser Form nicht mehr brauchen. B. Spiegel (ich habe das Buch natürlich auch gelesen) will mit der Übung (die ich für grenzwertig halte) erreichen, daß man bei einer Schreckbremsung in der Lage ist, bzw. verinnerlicht hat, die Vorderbremse so rechtzeitig zu lösen, daß man nicht mit blockiertem Vorderrad stürzt.

Gruß Thomas

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Lucky66m
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Re: Bernt Spiegel Motorradtraining

#10 Beitrag von Lucky66m »

Schön erklärt Thomas :clap:

Diese Übung ist Bestandteil jedes ADAC-Intensivtrainings und soll den Teilnehmern ein Gefühl für ein wegrutschendes Vorderrad vermitteln. Mehr nicht!

Nicht, dass das falsch verstanden wird...diese Übung hat mit richtigem Bremsen nix zu tun!

Vg...und ne unfallfreie Saison

Stefan

PS: schön, wenn man ABS im Notfall zur Verfügung hat...noch besser, wenn man`s nicht braucht ;)
Gruß Stefan/Lucky66m

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Re: Bernt Spiegel Motorradtraining

#11 Beitrag von Lomax »

hi,
das war kurze blockieren des vorderrads war bestandteil meiner ersten oder zweiten fahrstunde. dazu hat sich mein fahrlehrer einfach hinter drauf gesetzt und ich musst die hände vom lenker nehmen und mich in der mitte festhalten. dann hat er beschleunigt und kurz das rad blockiert. er meinte damals, das ich das gefühl dafür bekomme, wie es sich anfühlt, wenn es blockiert. dies durfte ich dann mehrere male wiederholen.
die übung hat mir einen schweren unfall erspart.

gruß

Lomax

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Re: Bernt Spiegel Motorradtraining

#12 Beitrag von ducthomas »

@Lucky66m,
Bin da nicht völlig Deiner Meinung !
Die Übung hat mit richtigem Bremsen insoweit zu tun, als sie den "Lösereflex" trainieren soll, und der hat sehr wohl mit richtigem Bremsen (eben nicht: ÜBERbremsen) zu tun.
Und: Ein "wegrutschendes" Vorderrad führt unweigerlich zum Sturz !


@Lomax: Ohne Hände am Lenker hast Du keinerlei Gefühl dafür, wie sich ein blockierendes Vorderrad anfühlt !

Im Übrigen läßt sich diese (höchst zweifelhafte) "Übung" ohnehin nur ohne ABS durchführen. Ein funktionierendes ABS soll und wird ja gerade das Blockieren des (Vorder)rades verhindern.

Die Kunst des richtigen Bremsens besteht darin, so nah wie möglich AN und nicht IN den Regelbereich zu kommen. In dem Moment, wo das ABS regelt verlängert sich der Bremsweg.

Bin völlig Stefans Meinung: Gut, ABS zu haben, noch besser, es nicht zu brauchen !

Es ist ein Notbehelf für Ausnahmesituationen, und sonst nichts !
Sorry, war jetzt schon etwas OT.

Gruß Thomas

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Re: Bernt Spiegel Motorradtraining

#13 Beitrag von Lomax »

hi
die hände waren schon am lenker, nur nicht außen. man bekommt sehr wohl ein gefühl, wie das rad wegdriftet, auch wenn man die hände in der mitte des lenkers hat. aber ich musste ja die übung auch alleine machen.
ein rutschendes vorderrad führt beim bremsen dann zum sturz, wenn man die bremse nicht sofort wieder öffnet. abs für motorräder war zu meiner fahrschulzeit noch in den kinderschuhen. ich kannte damals niemand mit einem abs- motorrad.
meine kleine bmw hat kein abs und mit dieser habe ich einen schweren unfall vermeiden können, weil ich sofort merkte, dass mein vorderrad blockiert. es war wie bremsen auf schmierseife. also bremse auf, erst ausweichen und dann bremsen. die bremswirkung war die gleich, also fast null und führte zum sturz. nur durch das zweite mal bremsen, konnte ich am objekt vorbei rutschen. außer blinker und verkleidung gebrochen ist nicht viel passiert. wenn ich nicht gewusst hätte, wie sich das mit dem vorderrad so anfühlt, wäre ich in einen kleinen lkw gerutscht und da wäre dann sicher nicht ohne verletzungen davon gekommen. das war mein einziger unfall und der war bei etwa 40km/h innerorts. warum ich an dieser stelle nicht bremsen konnte, konnte ich nicht nachvollziehen. vielleicht hatte es mit dem einsetzenden regen zu tun...

gruß

Lomax

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