Auf der Rennstrecke, mit dem eigenen Motorrad

Tipps und Erfahrungen zu Fahrtechniken, Sicherheits- und Schräglagentrainings.
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iOn

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Auf der Rennstrecke, mit dem eigenen Motorrad

#1 Beitrag von iOn »

Das Jahr 2013 war das Jahr des Himalaya, das ist nun schon 8 Jahre her. Ein einmaliges Erlebnis, für mich als ob ich auf dem Mond Motorrad gefahren wäre.

Dieses Jahr +++ 2021 +++ ist das Jahr der Rennstrecke!

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Nachdem ich über die Newsletter von 1000PS von ihren Trackday-Veranstaltungen (https://www.1000ps.com/) erfahren habe, habe ich im Dezember 2020 nur darauf gewartet, dass die Termine für 2021 bekanntgegeben werden und die Buchungen eröffnet werden. Ich habe sofort meine Reservierungen gemacht, obwohl es nicht klar war, wie sich die Pandemie-Situation entwickeln wird. Die Veranstalter waren aber fair und haben Erstattung zugesagt, falls die Veranstaltungen nicht stattfinden dürfen. Für einen Tag auf der Rennstrecke, kassiert 1000PS sofort bei der Buchung ca. 130 bis 140 EUR, je nach Wochentag und Rennstrecke.

Geplant habe ich für die Rennstreckenerlebnisse 2 Termine: am 18.06.2021 auf dem Slovakiaring (https://de.wikipedia.org/wiki/Slovakiaring) und am 10.09.2021 in Brünn, auf dem Automotodrom Brno (https://de.wikipedia.org/wiki/Automotodrom_Brno) - der MotoGP Strecke.

Den ersten Termin habe ich nun hinter mir und ich bin begeistert!

Fast alle Termine sind auf 2 Tage ausgelegt, ich habe aber für beide Male nur einen Tag gebucht. Und da ich noch nie auf der Rennstrecke war, habe ich mich schön brav in eine Neulinge Gruppe einsortiert. Es gibt 4 Gruppenarten bei jeder Veranstaltung: GRÜN (die Neulinge ohne Rennstreckenerfahrung und die "gemütlichen" Fahrer), BLAU (die Fortgeschrittenen, weil sie schon Mal auf der Rennstrecke waren), GELB (die Sportfahrer, die schon ziemlich schnell sind) und ROT (die Hobbyracer, die sind schon sauschnell und haben ziemlich spezielles Rennmaterial dabei). Jeder Fahrer bringt sein eigenes Motorrad mit, die Geräte entsprechen den Gruppen: von serienmässigen Fahrzeugen mit handelsüblicher Strassenbereifung in den grünen Gruppen, bis zu individuell getunten und mit Slicks besohlten Rennfeilen in der roten Gruppe. Ich bin mit meiner "Ready to Race" KTM 790 Duke angetreten.

Ich habe mich gut vorbereitet:
  • noch im Dezember habe ich für eine Woche vor dem Slovakiaring einen Kundendiensttermin ausgemacht, mit der Vorgabe meine 790er Duke gut durchzuchecken und neue Reifen aufzuziehen. Ich hatte mich für die Michelin Power Cup 2 entschieden, sehr belastbare Rennstreckenreifen mit (gerade noch) Strassenzulassung. Leider haben die Döddel von der Werkstatt die Reifen nicht schon im Dezember bestellt, sondern erst 3 Tage vor dem Werkstatttermin. Und siehe da, die Reifen waren nirgends auf Lager. Also musste ich mich schnell neu orientieren und habe mich für die Michelin Power 5 entschieden.
  • Urlaubsplaunung ebenfalls schon im Dezember 2020 manifestiert: ein Tag Anreise, ein Tag auf der Rennstrecke, ein Tag Abreise. Entsprechend gleich Übernachtungsmöglichkeiten reserviert und vorausschauend Doppelzimmer zur Einzelnutzung genommen, falls mich doch jemand begleitet. Tatsächlich war am Slovakiaring ein "neugieriger" Freund dabei, der noch keinen Motorradführerschein hat. Er hat mich aber gut unterstützt, Bilder gemacht und mir Gesellschaft geleistet. Dafür sind wir einen Tag länger geblieben und haben uns im Thermalpark von Dunajska Streda die erste Sonnenbräune geholt.
  • Eigentlich wollte ich mit meiner zweiteiligen Hein Gericke Lederkombi auf die Rennstrecke. Die hat immer noch die Wetzspuren vom ADAC Sicherheitstraining 2009 in Augsburg. Die damaligen Dunlop-Reifen auf meiner geliebten 990er SuperDuke, sind während des Trainings, wegen immer wieder einsetzendem leichten Regen, unter ihrem Wohlfühl-Temperaturfenster abgekühlt und die Haftung riß in der 67 Kurve ohne Vorwarnung ab. Hat überhaupt nicht weh getan, die Fallhöhe war weniger als 50 cm, nur der Ganghebel brach ab. Die Reifen wurden sofort gefeuert! Die Lederkombi behielt stolz die Spuren dieses Erlebnisses. Die Schramme an der Schulter, hat mittlerweile die Naht in Mitleindenschaft gezogen und die Protektorenausstattung ist auch nicht superlativ. Für die Reise auf der Landstrasse zwar ausreichend, aber für die Rennstrecke eher nicht empfehlenswert. Deshalb habe ich mich über Lederkombis informiert und einige ausprobiert. Beste Wahl sind einteilige Lederkombis, am besten noch aus Känguruleder. Erstens viel zu teuer für mein Vorhaben, zweitens viel zu schwierig in der Handhabung (also An- und Ausziehen). Lederkombis muss man unbedingt gründlich anprobieren. Sie sind je nach Modell und Hersteller von der Form sehr unterschiedlich und die Größen sind auch nicht einheitlich. Am Schluss passte der Zweiteiler von Held - Modell Yagusa - am besten (auch preislich :-) ).
  • Ich wollte auf der Rennstrecke nicht mit meinen sonst so favorisierten luftigen Helmen (Jet- und Klapphelme) antreten, sondern mit einem "sicheren" Vollintegral-Helm. Ich habe ja noch einen solchen Schuberth S1 im Schrank. Leider lag er dort schon zu lange, er war mittlerweile mindestens 15 Jahre alt, die Wangenpolster waren ganz matschig, hatten überhaupt keine Spannung mehr. Ab in die Tonne damit! Bei Motorrad TAF gestöbert und rumprobiert. Glück gehabt: einen tollen agv Helm, mit guten Eigenschaften, Paßform und Design gefunden.
  • Meine Daytona Stiefel liebe ich sehr, machen aber schon einen etwas ausgelutschten Eindruck. Ich weiß nicht genau, aber mindestens 6 Jahre (und vielleicht 80.000 km) haben die auch schon auf dem Konto. Ich informiere mich, entdecke zufällig beim Polo-Besuch die DAINESE Torque 3 Out Air Stiefel im meiner Größe und reduziert auch noch. So müssen Rennstiefel, denke ich mir und die Sache ist geritzt.
  • Durch die Recherche zu Motorrad-Lederkombis bin ich unwillkürlich auch auf das Thema Funktionsunterwäsche gestossen worden. Tatsächlich besser sind auch hier Einteiler, da kann nichts verutschen, muss der Bund nicht überlappen, usw. Wichtig sind natürlich: kühlende Wirkung, gutes Belüftungsverhalten, schnelles Trocknen, ... Das Ende vom Lied: Held Race Skin II
  • Am Wochenende nach dem Kundendienst dann der Generaltest auf der Hausstrecke in der fränkischen und Hersbrucker Schweiz: mit generallüberholtem Motorrad, neuer Kombi, Unterwäsche, Stiefel und Helm. Alles hat gepasst! Die neuen Reifen haben sofort einen grossartigen Eindruck hinterlassen und der Helm hat mich zusätzlich positiv überrascht. Er hat 5 verschließbare Lufteinlässe vorne und ein hervorragendes Belüftungsverhalten. Man spürt die Luftströmung um den Kopf fliessen.
Am 17.06.2021 kommt mein Freund Martin morgens um 8 Uhr zu mir. Wir laden die Duke in den Bus, dann noch 2 Fahrräder dazu (für regionale Mobilität und Sightseeing/-exploration), einen Hauptständer, Lederkombi, Stiefel, Handschuhe, Helm, Werkzeug, Luftpumpe, Kühlbox mit Getränken, ... und die Sporttaschen mit ein paar Zivilklamotten. Gegen 10 Uhr ist alles drin, die Ergebnisse der am Vortag gemachten PCR-Tests sind zwischenzeitlich am Handy angekommen. Sie werden noch schnell ausgedruckt, vom Geldautomaten 200 EUR Bargeld gezapft und los geht es auf die Autobahn. Von Nürnberg aus auf die A3 und vorbei an Regensburg, Deggendorf, Passau nach Österreich. In Österreich über die A8 und später A1 an Linz, Wels und Wien vorbei, immer in Richtung Osten. Nach Wien sind es noch ca. 80 km über A4 und A6 bis Bratislava. Kurz vor der Grenze wollen wir noch billiges österreichisches Benzin tanken. Diesel für den Bus soll in der Slowakei günstiger sein. Wir fahren also von der Autobahn ab und brauchen 3 Tankstellen (Vorschläge von TomTom), bis wir das Motorrad und den 20 l. Kanister vollmachen können: 1. Tanke hatte nur Diesel für LKW, die 2. war schon abgerissen und im Umbau und bis zur 3. hatten wir mittlerweile 20 km Umweg auf österreichischen Landstrassen hinter uns. Das Benzin hat aber "nur" 1,296 EUR/Liter gekostet. Wir haben fast 30 Liter gekauft ... danach die Grenze zur Slowakei passiert, durch Bratislava durch und dann noch weitere fast 50 km bis Dunajska Streda wo unsere Pension auf uns wartete. Ach so, die neu gebuchte Pension, die zufällig gleich neben der im Dezember gebuchten lag. Die ursprüngliche Pension hat 2 Tage vor Abreise angerufen, weil das vorgesehene Zimmer nicht benutzbar sei (beschädigtes Bad ...) und alle anderen schon vergeben.

Die neue Pension Fortuna war echt OK, das Zimmer bestand eigentlich aus 3 Zimmer, was echt gut war. Unsere Betten waren in verschiedenen Schlafzimmern, dann gab es noch ein gemeinsames Wohnzimmer mit Balkon und das Bad. Es war also echt entspannt und geräumig, aber einfach und nicht luxuriös. Hat pro Nacht für beide mit Frühstück 60 EUR gekostet. Das Restaurant muss auch sehr gut sein, denn jeden Abend waren wohlhabende geschlossene Gesellschaften da und haben irgendwas gefeiert. Die Speisen die wir hatten waren tatsächlich hervorragend und der Preis nicht billig, aber günstig.

Am Rennstreckentag wollte ich spätestens um 8 Uhr dort sein. Deshalb standen wir um 6:30 Uhr auf, gingen um 7 Uhr zum Frühstücken und hatten noch ca. 12 km zum Slovakiaring zu fahren. Die Anmeldung beim Veranstalter war ab 7:30 Uhr besetzt und ab 8:15 Uhr ging die Fahrerbesprechung los. Wir waren gegen 7:45 an der Anmeldung auf der Rennstrecke. Ich wurde einer der grünen Gruppen zugewiesen, derer es mehrere gab. Insgesamt gab es 200 Teilnehmer, auf die 4 oben erläuterten Gruppenarten verteilt. Ich habe mir noch einen Transponder für 15 EUR pro Tag ausgeliehen und am Motorrad befestigt, denn ich wollte schon gerne wissen was für Zeiten ich so fahre.

Jede Gruppe fährt 6 Turns á 20 Minuten pro Tag: 3 am Vormittag und 3 am Nachmittag, dazwischen die Mittagspause. Somit fährt man immer ca. 20 Minuten und hat dann 60 Minuten Pause.
Die grünen Gruppen fahren die 3 Turns am Vormittag mit Instruktoren. Der Instruktor fährt auf der Strecke voraus und es darf in der Gruppe nicht überholt werden. Vor und nach dem Turn gibt es eine Besprechung, da gibt der Instruktor Tipps und Hinweise, geht auf Fragen ein. Da ich den zweiten Tag gebucht habe und die anderen 6 Spezis meiner Gruppe schon am Vortag da waren, bin ich am Freitag der einzige echte Neuling. Deshalb muss ich auch direkt hinter dem Instruktor fahren, damit er sich an mir orientieren kann mit dem Tempo usw. Am Nachmittag bietet er mir dann auch noch an, den 4 Turn nur mit mir zu fahren. Tolles Angebot, nehme ich gerne an! Der Instruktor steigert sich von Runde zu Runde und zieht mich mit, wir nähern uns der 3 Minuten Grenze pro 5,922 km Runde ... in der letzten Runde zieht er stärker durch und lässt mich zurück. Bei der Einfahrt in die Pit-Lane geht es langsam zu und ich hole ihn wieder ein. Auf der Strecke waren zwischenzeitlich zwei andere Fahrer zwischen uns gewesen, die er überholt hatte. Das hat er aber nicht geschnallt und als er mich in der Pit-Lane hinter sich entdeckte fragte er ganz verdutzt: "Bist du drangeblieben?!" Ich habe nur kurz überlegt ob ich ihn anlügen soll, aber tat es natürlich NICHT.

Mein Ziel in den letzten beiden freien Turns war die Rundenzeit unter 3 Minuten zu bringen. Am Ende des Tages war meine schnellste gemessene Runde 2:50.735 :-) :) :)
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Für die Fahrt auf der Rennstrecke muss man sein Motorrad ein bisschen vorbereiten. Spiegel am besten abmontieren, was hinter einem passiert darf nicht interessieren. Am besten, weil man sie sonst mit Duct Tape abkleben muss. Nicht nur weil man nicht auf den Verkehr hinter sich achten soll/darf, sondern weil sie aus Glas sind. Alles was Glas ist oder splittern kann, muss nämlich mit Duct Tape abgeklebt werden, damit im Sturzfall keine Splitter auf die Rennstrecke verteilt werden. Dazu gehört der Scheinwerfer, Windschutzscheibe, Blinker, Rücklicht und was sonst noch aus Glas oder glasähnlichen Kunststoffen hergestellt ist. Das man auf der Rennstrecke nicht blinkt sollte einleuchtend sein, die Bremslichter dürfen aber auch nicht zu sehen sein. Das stört die Hinterherfahrenden nur und verleitet sie zu Reaktionen. Als Fahrer reagiert man auf die Vorausfahrenden durch die direkte Wahrnehmung, man hat ja nichts anderes zu tun als die Strecke und die Vorausfahrenden zu beobachten. Alle haben das Gleiche vor: in nur einer Richtung auf der Strecke zu fahren.

Auf der Rennstrecke zu fahren ist ein bisschen wie Achterbahn, nur mit Selbstkontrolle. Wenn man sich unter Kontrolle hat und in Kurven nicht (auf der Aussenbahn) überholt, ist das Risiko eigentlich bei 0 Prozent. Ansonsten steigt das Risiko eher durch falsche Reifenwahl, bei Steigerung der Geschwindigkeit. Denn die üblichen Strassenreifen sind darauf optimiert schon kalt und bei Nässe (sehr) gute Hafteigenschaften zu haben. Dafür vertragen sie aber keine hohen Temperaturen, denn im Strassenverkehr werden sie auch an heißen Tagen nicht so heiß, da sie meistens nur rollen (konstante Geschwindigkeit, meistens die Höchstzulässige). Beschleunigungs- und Bremsphasen haben einen geringen Anteil an der Fahrzeit. Anders ist das auf der Rennstrecke, da wird im Idealfall ständig - entweder positiv oder negativ - beschleunigt. Dadurch kommen die Reifen auf ganz andere Temperaturen und deshalb sieht die Reifenoberfläche dann so aus:
DSCF4311.jpg
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Die pappen dann richtig am Asphalt und es ist unglaublich wie schräg das Motorrad gestellt werden darf und es fühlt sich gut und sicher an. Und es ist auch sicher, denn die Reifen können das. Ausser wenn es überhitzte Strassenreifen sind, denn die werden dann matschig und schmieren. Es gab an meinem Renntag sehr wenig Stürze und die waren (bei denen dich ich mitbekommen habe) tatsächlich überlasteten Reifen geschuldet. Bei renntauglichen Reifen passieren solche Wegrutscher in der ersten Runde, wenn die Reifen noch nicht auf "Betriebstemperatur", also zu kalt sind.
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Ich war zu Beginn des ersten Turns richtig aufgeregt, wie beim Start des Flugzeugs bei meinem allerersten Flug. Dann war ich aber immer sehr konzentriert und das Adrenalin schoss nur so ins Blut. Ständig bemüht die Übergänge von Beschleunigung zu Bremsen und dann zu Schräglage möglichst fließend und geschmeidig zu gestalten. Am Ende der Turns kam ich immer mit einem breiten Grinsen zurück und einer Begeisterung wie bei Kindern auf dem Volksfest. Man kann auf der Rennstrecke, sehr gut und in einem sicheren Umfeld, die Fahrzeugbeherrschung bei höheren Geschwindigkeiten üben. Der Asphalt ist super, die Streckenposten entlang der Strecke achten auf das Geschehen und signalisieren mittels Flaggen ob alles in Ordnung ist (grün), Vorsicht geboten ist (gelb) oder Gefahr besteht (rot) und sofort in die Box zurückgekehrt werden soll. Falls etwas passiert, gibt es viel Platz auf der Strecke und in den umfangreichen Auslaufzonen, Motorrad und Fahrer werden vom Servicepersonal schnell gesichert und weggeräumt.

Ich muss zugeben, dass ich auf den Geraden ein paar Mal den Überblick über den gefahrenen Gang und Drehzahl verloren habe. Ich war z.B. noch im 3. oder 4. Gang und schon im roten Bereich. Da hätte ich eigentlich schon früher hochschalten müssen. Aber zu früh hochschalten kostet Zeit und man verliert den Anschluß zum Vordermann (vor allem wenn man ein schwächeres Motorrad fährt). Zum auf den Tacho schauen hat man keine Zeit, ich muss also lernen die Drehzahl besser zu hören.

1000PS hat mit den TrackDays ein tolles und günstiges Event geschaffen, um selbst die Erfahrung einer Rennstrecke zu machen. Es gibt viel Informationsmaterial, Tipps und Videos auf ihren Internetseiten, so dass man sich bestens vorbereiten kann. Siehe www.1000PS.com und www.1000PS.at
Manche von uns hier im Versysforum kennen 1000PS bzw. Varahannes und seine Sicherheitstrainings, auf den Strassen in Kärnten. Früher war er mit seiner 600er Honda CBR auch bei den TrackDays dabei, das macht er wohl aber nicht mehr.

Es gibt ein Video über das erste TrackDay Event 2021 am SlovakiaRing:
https://www.1000ps.at/motorrad-video-en ... nU_BQLE43g oder auf YouTube

Für einen POV Eindruck von der Rennstrecke, gibt es ein Onboard-Video auf der Rennstrecke mit einer Kawasaki Z750R

Bei den 1000PS TrackDays ist auch immer ein professioneller Fotograf dabei, dessen Bilder werden auf der Internetseite von www.1000PS.at zum kostenlosen Download bereitgestellt.
Hier z.B. die Bilder der Gruppe GRÜN vom 18.06.2021

Der Typ macht pro Tag rund 3000 Bilder. Die Bilder werden an verschiedenen Stellen der Rennstrecke gemacht und sind echt gut und scharf. Das sind 3 (von 11) Bilder von mir:
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Weil ich die Erfahrung so toll fand, die Rennstrecke am Slovakiaring mir gut gefallen hat und ich die Kurven noch ein bisschen üben möchte, habe ich jetzt gerade zusätzlich den 05. und 06. August gebucht. Anscheinend sind wieder Plätze frei geworden (Stornierungen), denn im Dezember waren alle Termine recht bald ausgebucht gewesen.

Wer Spaß am schnelleren Fahren hat, ist auf der Rennstrecke gut aufgehoben. Es ist um ein Vielfaches sicherer auf der Rennstrecke schnell zu fahren, als auf den öffentlichen Strassen. Und billiger! ;)
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Re: Auf der Rennstrecke, mit dem eigenen Motorrad

#2 Beitrag von blahwas »

Danke für den Klasse Bericht! :clap: Der MT-09 könnte das auch gefallen.

140€ für den Tag finde ich wirklich günstig. 640 km Anreise sind mit Bus auch okay.

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Luzifear
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Re: Auf der Rennstrecke, mit dem eigenen Motorrad

#3 Beitrag von Luzifear »

Tach,
hey John, danke fürs mitnehmen! :bike:
Wie ich sehe bist du mit Originalbremsen und -fahrwerk unterwegs, das ist schon ein kleines Handicap auf dem Rundkurs. ;)
Hut ab, und weiterhin viel Spaß auf der Renne mit dem genialen "Tracktool". :dance:

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Re: Auf der Rennstrecke, mit dem eigenen Motorrad

#4 Beitrag von frieda »

Mit so einem Motorrad muß man einfach mal den Sport außerhalb öffentlicher Straßen ausprobieren,

nur für Kaffeefahrten und Hausstrecke zu schade ! :top:

Toller Bericht und die Aktion gut vorbereitet, man kann sich beim Lesen leicht mit dem Track-Day Virus infizieren. :o ;) :clap: :top:

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iOn

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Re: Auf der Rennstrecke, mit dem eigenen Motorrad

#5 Beitrag von iOn »

Wer sehen möchte, was alles für Maschinen am Slovakiaring unterwegs waren, für den habe ich die Links zu den Bildern nochmal zusammengefasst: Ein kleine Auswahl Bilder zu jeder Gruppe:

Grüne Gruppe:
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Blaue Gruppe:
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Gelbe Gruppe:
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Rote Gruppe:
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Suitemeister
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Re: Auf der Rennstrecke, mit dem eigenen Motorrad

#6 Beitrag von Suitemeister »

Wunderschöner Bericht, hat die Faszination und die Begeisterung klasse rübergebracht! 140€ finde ich tatsächlich auch überraschend günstig. Da hätte ich mit mehr gerechnet.

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iOn

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Re: Auf der Rennstrecke, mit dem eigenen Motorrad

#7 Beitrag von iOn »

Das Jahr der Rennstrecke neigt sich dem Ende ....

Zusammenfassend war es sehr aufregend auf den Rennstrecken und mein Fahrkönnen (Fahrzeugbeherrschung/Fahrphysik) hat einen weiteren Qualitätssprung erfahren!

Ich habe insgesamt 6 Renntage gebucht (und bezahlt), aber wegen einem Regentag nur 5 absolviert:
  • 18.06.2021 - Slovakiaring (fastest Lap = 2:50,038)
  • 05./06.08.2021 - Slovakiaring (nur am 06. gefahren, fastest Lap = 2:45,340)
  • 04./05.09.2021 - Pannonia Ring (fastest Lap = 2:24,008)
  • 10.09.2021 - Automotodromo Brno (fastest Lap = 2:37,240)
Fazit:
Der Slovakiaring ist die längste Strecke mit 5.922 m, das Gelände ist sehr flach und gut überschaubar. Die einzigen Erhebungen der Strecke sind drei Überführungen (Brücken) über Servicewege des Streckenpersonals. Es gibt keinen Bewuchs, also Bäume oder Büsche, sondern einzig Wiesen. Diese Strecke hat mehrere relativ lange Geraden, auf denen man mit entsprechender Leistung (Rennmotorräder mit 1000 ccm sind deutlich im Vorteil) auf Geschwindigkeiten nahe 300 km/h beschleunigen kann, um dann (rechtzeitig) wieder volle Kanne alles abzubremsen um die nächste Kurve zu schaffen. Mit den bescheidenen 105 PS meiner 790 Duke erreichte ich maximal knapp über 220 km/h und wurde oft auf den Geraden von den starken Maschinen einfach und billig abgezogen.

Der Pannonia Ring ist nur 4.740 m lang. Geländecharakter ist noch flacher als am Slovakiaring mit genausowenig Pflanzenbewuchs. Trotzdem war der Pannonia Ring für mich angenehmer und hat mehr Spaß gemacht. Wegen der nicht so langen Geraden und vielen Kurven (insgesamt 18, Slovakiaring hat nur 14) verbringt man viel mehr Zeit in Schräglage und kleinere Maschinen sind nicht mehr so benachteiligt.

Die schönste Strecke war allerdings die in Brünn. Sie ist in eine schöne hügelige Waldlandschaft eingebettet mit sanftem natürlichem Auf und Ab. Die Länge beträgt 5.403 m und hat ein paar sehr geile Kurvenkombinationen (insgesamt 14 Kurven). Auf den Geraden war es für kleine Maschinen auch nicht immer nachteilig: einerseits sind sie nicht ganz so lang und andererseits bergab kein wirklicher Nachteil. Einzig bergauf (2 Stellen) hat meine Duke geächzt, aber schon bald kam die nächste Kurve und man nimmt die mühsam aufgebaute Geschwindigkeit erstmal mit in die Kurve und bremst erst in Schräglage (sanft) falls doch zu schnell um auf der Strecke zu bleiben. ;)

Im ersten Beitrag sind Bilder eingebettet vom ersten Tag auf dem Slovakiaring. Hier nun noch ein paar Bilder vom letzten Tag auf der Strecke in Brünn:
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Ich denke der Unterschied ist unschwer zu erkennen. 8-)
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Re: Auf der Rennstrecke, mit dem eigenen Motorrad

#8 Beitrag von Luzifear »

Tach,
hey iOn, hast du schon mal über einen breiteren Lenker nachgedacht?
Ich bin aber genauso unterwegs, der kleine Finger liegt immer auf dem Lenkerendgewicht. :pfeif:

Aber ja, man kann sehr deutlich deine Entwicklung sehen, immerhin hast du 5 Sek. auf dem Slowakiaring "gefunden". :top:

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Re: Auf der Rennstrecke, mit dem eigenen Motorrad

#9 Beitrag von blahwas »

Sieht nach 'ner Menge Spaß aus :)

gery_35
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Re: Auf der Rennstrecke, mit dem eigenen Motorrad

#10 Beitrag von gery_35 »

Hallo, und glückwunsch. Ja die steigerung und haltung am bike ist nicht zu übersehen. Ich bin auch ab und an auf diversen track days. Nicht zeiten jagt sondern das bike kennen zulernen und abstimmungen. Es sollte jeder der schnell fahren mag am ring gehn. Preise sind ok, und die sicherheit zur strasse unbezahlbar. Heuer war ich mit meiner z900, und nächstes jahr ist die neu erworbene super duke am plan. Ich hab den vorteil, panonia, brün, solvakia, spielberg im umkreis von 200km ca liegen. Reifen fahr ich s22 und bin super happy damit.
Zu deinen reifen bild, versuch die dämpfung etwas härter einzustellen. Zumindest wirkt es am bild so das es zu soft eingestellt ist. Kann am bild auch täuschen. Aber in 1 linie muss dein gefühl sagen das es sich richtig anfühlt. Und hinten auf guten negativ federweg achten, hilft beim anbremsen etwas mehr vertraun aufzubaun, und bleibt das bike stabiler. Lg und immer oben bleiben.
Wenn ich rechts drehe, wird die landschaft schneller

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Luzifear
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Re: Auf der Rennstrecke, mit dem eigenen Motorrad

#11 Beitrag von Luzifear »

Tach,
gery_35 hat geschrieben: 29. Sep 2021 09:14 Zu deinen reifen bild, versuch die dämpfung etwas härter einzustellen. Zumindest wirkt es am bild so das es zu soft eingestellt ist.
leider hast du mit dem Originalsetup keine Möglichkeit die Dämpfung einzustellen. :(

Servus, die Luzi
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Re: Auf der Rennstrecke, mit dem eigenen Motorrad

#12 Beitrag von gery_35 »

Ah ok. Wust ich bei der 790 nicht. Kenn nur die 690 mit und ohne r und jetzt lern ich die sdr 1290 erst kennen.
Wenn ich rechts drehe, wird die landschaft schneller

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