Vorderrad blockiert

[maclaro]

Hallo zusammen!

Mich würde die Meinung der Schrauber und Fachleute hier im Forum interessieren. Heute ist folgendes passiert:

Ich war mit der Versys meiner Frau beim TÜV zur HU. Das Motorrad ist BJ 2007, wir haben es neu gekauft, der Zustand ist top. Die Versys hat 52000 km auf der Uhr.
Der Prüfer setzt sich auf die Maschine, fährt ein paar Meter bremst und bekommt große Augen. Das Vorderrad hat blockiert und obwohl er die Bremse sofort wieder losgelassen hat, löste die Bremse nicht. Er hat einen schwarzen Strich in den Hof gezogen und konnte einen Sturz nur mit Glück verhindern. Er hat das Ganze dann noch mehrmals versucht. Mal bremste die Versys normal, mal machte die Bremse zu und nicht wieder auf. Er brach die HU ab und riet uns sofort eine Werkstatt aufzusuchen.

Mit einem sehr mulmigen Gefühl sind wir zu unserem Kawahändler gefahren und haben ihm das Problem geschildert. Er schaute verwundert, probierte es und kam ratlos von einer Proberunde zurück. Das gleiche Verhalten, für Ihn unerklärlich. Nach seiner Aussage hat er einen solchen Fehler noch nie gehabt.

Ich persönlich halte es für absolut grob und gefährlich. Sollte ich bei höherer Geschwindigkeit eine Vollbremsung machen müssen und die Bremse löst nicht mehr, ist das Ergebnis sicher sehr schmerzhaft. Die ABS – Leuchte geht übrigens völlig korrekt bei größer 3 km/h aus und die hintere Bremse funktioniert problemlos.

Wir haben die Versys jetzt erst einmal stehen gelassen und warten auf die Diagnose.
Vielleicht hat ja der eine oder andere hier bereits Erfahrungen oder eine Vermutung dazu. Es würde mich interessieren!
Viele Grüße,
Markus

[Luzifear]

Tach,
bisher gab es nur Probleme mit der Hinterradbremse, schuld daran ist die Hydraulikeinheit vom ABS. Klick mich!
Abhilfe soll neue Bremsflüssigkeit und forciertes bremsen im Regelbereich schaffen, allerdings ist das am Vorderrad nicht ohne.

Servus, die Luzi

[snap-on]

Wurden bei dem Mopped schon mal die Bremsschläuche getauscht, Stahlflex eingebaut o.ä.?

[maclaro]

Ja, vor zwei Jahren wurden die Bremsschläuche gegen Stahlflex getauscht.

Viele Grüße,
Markus

[corroder]

der zustand ist nur reproduzierbar bei starker bremsung?

für mich gibt es vier mögliche ursachen (ich geh mal von billig nach teuer)

- der klemmstift der bremsbeläge ist eingelaufen und die beläge "haken" sich beim bremsen ein - abhilfe: klemmstifte ersetzen und immer mit einem feinen film keramikpaste einsetzen

- die führungsstifte des schwimmsattels sind verdreckt/eingelaufen und auch hier kommt es zu einem "einhaken" der bremszange - abhilfe: revision der bremszange mit austausch der schwimmsattel führungsstifte samt neuer gummidichtungen

- der bremskolben ist eingelaufen und "hakt" - abhilfe auch hier hilft eine revision der bremszange mit einhergehendem tausch des bremskolbens

- das regelventil der abs-einheit hängt und öffnet nicht mehr - abhilfe: kurzfristig bekommt man das vielleicht mit spülung der abs-einheit hin(spülung mit bremsflüssigkeit), langfristig würde aber ein austausch des abs-reglers anstehen.

[maclaro]

Hallo,

ja, nur bei einer Vollbremsung tritt der Fehler auf.

Vielen Dank für die Tip´s, ich werde mir die Bremsen sehr genau anschauen. Zur Zeit sind rote Brembos verbaut und diese sind seid ca. 10.000 km drinnen.

Viele Grüße,
Markus

[snap-on]

Es geht eine Leitung von der Handpumpe zum ABS-Block, eine vom ABS-Block zum Verteiler vor den Bremssätteln.

Gestückelt sind die wohl vorne am Steuerkopf, da gehen die flexiblen in starre Leitungen über.
Vertauscht man da die die Anschlüsse, kann das Mopped nicht mehr ABS, dafür aber ganz dolle Stoppies

Mach da dran nix selber, eine Fachwerkstatt soll anhand eines originalen Moppeds nachsehen, ob die Schlauchbelegung richtig ist.

[corroder]

müßte dann das phänomen nicht bei jeder bremsung auftreten?

[Ranga]

müßte dann das phänomen nicht bei jeder bremsung auftreten?

Nur wenn das ABS zu regeln versucht. So hab ich das jedenfalls verstanden.

[snap-on]

So isses, nur wenn das ABS eingreifen will.

[corroder]

interessant, wußte ich nicht, danke für die info

[Luzifear]

Tach,

Es geht eine Leitung von der Handpumpe zum ABS-Block, eine vom ABS-Block zum Verteiler vor den Bremssätteln.

ne du, die Versys hat doch keinen Verteiler.

Gestückelt sind die wohl vorne am Steuerkopf, da gehen die flexiblen in starre Leitungen über.
Vertauscht man da die die Anschlüsse, kann das Mopped nicht mehr ABS, dafür aber ganz dolle Stoppies
Mach da dran nix selber, eine Fachwerkstatt soll anhand eines originalen Moppeds nachsehen, ob die Schlauchbelegung richtig ist.

Eine "Sichtprüfung" kann man doch schon mal vornehmen, dazu braucht es keine Fachwerkstatt.
Vielleicht kann mal einer mit ABS-Model nachschauen oder ein Bildchen posten,
auf welche Rohrleitung die Zuleitung von der Handbremspumpe geschraubt ist.

Was mich allerdings wundert, das es in zwei Jahren nicht einmal zum Bremsen im Regelbereich gekommen ist.

Servus, die Luzi

[snap-on]

Stimmt, die verteilt ja am linken Bremssattel.

Was aber wurscht ist, der Effekt ist der gleiche wenn die Anschlüsse vertauscht wurden.

[snap-on]

Luzi,

Du hast oben geschrieben, Abhilfe würde neue Bremsflüssigkeit und forciertes Bremsen im Regelbereich bringen.

Wenn ich recht habe, und ich fürchte, ich habe recht, wäre dieser "Reparaturversuch" im einem sehenswerten Stoppie, möglicherweise incl. Abflug, geendet.

Vor paar Jahren ist einer aus der Gegend, der in der Pause noch an seinen Bremsleitungen was gemacht hat, am Salzburgring Ende der Zielgeraden ungebremst eingeschlagen, tot.
Arbeiten an Bremsen sind nicht so kinderleicht, wie es in Foren oft dargestellt wird.
Das mit den vertauschten Leitungen kann aber auch ner Werkstatt passieren.
Soll nicht sein, darf nicht sein, im echten Leben passiert aber halt viel Mist.

[Luzifear]

Tach,

Luzi,
Du hast oben geschrieben, Abhilfe würde neue Bremsflüssigkeit und forciertes Bremsen im Regelbereich bringen.

diese Aussage ist nur auf die vermeintlich defekte Hydraulikeinheit bezogen,
bei der sich die Ventile durch Verunreinigung oder ähnliches festsetzen.

Du hast natürlich vollkommen recht, die Bremse ist quasi die Lebensversicherung beim Fahren
und da sollte jegliche Experimentierfreude aufhören!

Servus, die Luzi

[maclaro]

Servus zusammen,

snap-on hat mir den richtigen Hinweis gegeben. Vielen Dank dafür!

Trotz sorgfältiger Kontrolle, habe ich bei Wechseln der Bremsschläuche die zwei Anschlüsse am Steuerkopf vertauscht. Wie man sieht mit fatalem Ergebnis.
Ich bin einfach nur froh dass nicht´s schlimmes passiert ist und die Versys jetzt wieder bremst wie es sein soll.

Etwas Gutes hatte die Sache aber doch. Meine Frau hat heute die MT09 Tracer getestet und es könnte durchaus die Nachfolgerin der Versys werden. Einen Top Motor hat Yamaha da konzipiert. Sie hat nur einen Haken....das Teil ist viel giftiger als meine GS

Vielen Dank noch einmal für die vielen konstruktiven Beiträge!
Viele Grüße, Markus

[snap-on]

Gern geschehen!

War keine große Intelligenzleistung - ich habe einfach während der Schulung gut aufgepasst....