Von toten Pinguinen und verlorenen Kurven
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- Motorrad: Kawasaki Versys 650
- Baujahr: 2012
- Farbe des Motorrads: weiß
- zurückgelegte Kilometer: 33000
- Wohnort: Helpsen
Von toten Pinguinen und verlorenen Kurven
Moin;
((Warnung; langer Text! ))
Nur etwa 30 Kilometer von meiner Wohnung entfernt befinden sich ein paar wirklich wunderschöne Kurven. Hier ist selten was los. Die Kurven führen durch einen Wald und verbinden zwei langweilige Kuhdörfer miteinander. Was kann da schon passieren? Ich bin diese Kurven schon gefühlte hundert Male hoch und runter gefahren. Dies war der Ort, an dem ich den Hinterreifen meiner Maschine erstmalig vollständig entjungfert habe. Mir kamen hier schon X Fahrzeuge in Kurven entgegen und es hat immer gepasst.
Also fahre ich das kurze gerade Stück auf die erste Kurven zu, schalte kurz vorher runter in den dritten Gang und fahre die Kurve nach rechts hoch. Fantastisch! Das Gefühl dabei macht einfach nur süchtig. Die nächste Kurve ist mein Liebling! Eine geschwungene Kehre nach links. Das Fußrastengummi schleift und schmeichelt meinem Ego. Auf der darauf folgenden kurzen Geraden gebe ich noch mal Gas um etwas ambitionierter in die nächste Rechts-Kurve zu kommen. Der Angstnippel schleift. Yes!! unmittelbar darauf folgt wieder eine Links-Kurve. Hervorragende Schräglage, perfekte Blickführung, der Reifen klebt auf dem Asphalt und dann kam mir der LKW entgegen...
Das war das erste mal dass mir aufgefallen ist, dass die Straße wirklich recht schmal ist. Zudem hat der Lastwagen noch ein kleines Stück auf meine Spur ausgeholt. Ich hatte absolut keine Chance also was tun?
In so hoher Schräglage bremsen ist schlecht, driften beherrsche ich nun wirklich nicht (glaube auch nicht, dass mir das was gebracht hätte...), also habe ich die Maschine mitten in der Kurve aufgerichtet, habe dabei eine ziemlich brutale Bremsung hingelegt, kam vom Asphalt ab, stoße noch mit einem Pinguin (auch genannt; Straßenbegrenzungspfeiler) zusammen bevor ich höre, wie Metall über Asphalt schleift und Plastik zerbirst. Ich spürte keine Schmerzen. Das einzige, was ich noch im Augenwinkel sah, war der Anhänger des LKW's, der hinter der Kurve verschwand. Er hielt nicht an. Vermutlich hat der Fahrer gar nicht gemerkt, was eben passiert war. Erst als ich aufstehen wollte habe ich den Schmerz in meinem linken Bein wahrgenommen. Warum? - Ganz einfach; anscheinend habe ich meine Maschine während des Falls nicht losgelassen und deswegen war mein linkes Bein irgendwie zwischen der Kante des Asphalts und dem Sozius-Griff meines Motorrads eingeklemmt. In dem Moment hätte ich echt heulen können und habe versucht, das schwere Teil von mir runter zu bekommen.
Dann sehe ich ganz unverhofft ein Auto, dass vorsichtig die Kurven hochgefahren kommt und dachte mir nur; "Zum Glück!" Also schaue ich auf, schaue durch mein Helmvisier der Beifahrerin direkt in die Augen und sie... fährt mit ihrem Typen einfach weiter und lässt mich da liegen.
Was zum Teufel war mit den Leuten denn nicht richtig?! Denken die, ich liege da zum Spass und / oder um mich zu sonnen??
Keine Ahnung, aber dieses verdammte Schwergewicht musste zuerst von mir runter und nach einigem Winden und Zerren hat es dann geklappt. Bein und Fuß funktionierten glücklicherweise. Nur meine Maschine lag da am Straßenrand. Ich hatte mir schon einige Videos zum Thema Motorrad aufheben angesehen und kannte demnach die ein oder andere Technik, aber alles hat nichts gebracht. Ich habe es nicht geschafft sie aufzuheben und hab es auch recht schnell aufgegeben und mich stattdessen zu ihr an den Straßenrand gesetzt und gewartet. Es dauerte auch nicht lange, dann kamen zwei Motorradfahrer, die mir sofort geholfen haben. Halleluja! Zusammen haben wir die Maschine aufgerichtet und wieder auf den Asphalt gestellt.
Als ich die Versys so angeschaut habe musste ich feststellen, dass die Seitenverkleidung bis auf einen hässlichen Kratzer unversehrt war. Der Sturzbügel hatte seinen Job mal wieder hervorragend erfüllt. Ich weiß bis jetzt, einige Wochen nach diesem Ereignis, nicht was für Plastik ich habe bersten hören. Vermutlich habe ich es mir nur eingebildet weil ich während des Sturzes und des über den Boden Schlitterns nur an den Schaden an meiner Maschine gedacht habe. Auch der genaue Kontakt mit dem Straßenbegrenzungspfeiler wurde mir erst dann richtig bewusst, als ich meine Einflugschneise in Form des umgewühlten Rasens angeschaut habe...
Naja, ich bin jetzt im Nachhinein froh und dankbar darüber, dass ich überhaupt in der Lage war Angst um mein Motorrad haben zu können. Die Geschichte hätte auch anders ausgehen können.
Weil der Ort des Unfalls alles andere als geeignet für ein Picknick und einen Plausch unter Bikern war, hatte mich einer der Helfer gefragt, ob alles in Ordnung sei und ich selbst fahren könne. Ich hörte mich das zu meiner eigenen Überraschung direkt bejahen. Keine zittrigen Beine, kein ängstliches Herzklopfen. Ich stieg auf meine Maschine, drückte den Startknopf und... sie sprang ohne zu murren direkt wieder an in freudiger Erwartung den Berg vollständig zu erklimmen und an der bekannten Bushaltestelle zu wenden als ob nichts gewesen wäre. Die restlichen drei Kurven bin ich so hochgefahren, als hätte es diesen Unfall nie gegeben, was ich so ehrlicherweise nicht erwartet hätte. Nur eine Kleinigkeit fiel mir auf; der Kupplungshebel war verbogen und den linken Blinker hatte es erwischt. Die Glühbirne leistete nach einigen Versuchen wieder treu ihren Dienst, aber diese Plastikabdeckung war verschwunden. Als ich da oben stand und noch am Überlegen war ob ich denn nun die Polizei rufe oder nicht, dachte ich auch an den kaputten Pinguin. Die Dinger, so habe ich mir sagen lassen, sind teuer und ich bin knapp bei Kasse.
Einer der Helfer deutete an, ich solle nicht die Polizei kontaktieren. Würde mich nur unnötig Geld kosten und der LKW-Fahrer war ohnehin weg wobei ich im Zweifelsfall eh schuld an dem Unfall hätte und alle Kosten an mit hängen würden. Etwas nachdenklich habe ich mich auf den Weg nach unten gemacht, habe aber noch mal an der Unfallstelle gehalten, den Pinguin gerade hingestellt und die Plastikabdeckung meiner Lampe eingesteckt. Da fiel mir noch so ein ganz wesentliches Detail an der Strecke auf, was ich in meiner Blauäugigkeit vorher auch noch nie wahrgenommen hatte; Etwa 40% aller Straßenbegrenzungspfeiler standen irgendwie schief oder hatten zumindest hier und da einige Beulen.
Ein Freund hatte schon mal zu mir gesagt, dass die Strecke gefährlich sei. Ich wusste aber nie wirklich warum. Der Asphalt und der Kurvenverlauf da sind doch schließlich der feuchte Traum eines jeden Bikers!
Aber; man kann keine Kurve einsehen weil alles dicht bewachsen ist, die Straße ist ziemlich schmal und verfügt über keinen Mittelstreifen. Warum habe ich diese Tatsachen bisher immer ignoriert?! Auf anderen Straßen fahre ich doch auch vorsichtiger.
Ich weiß es nicht. Ich bin erst mal auf direktem Wege nach Hause gefahren, kam aber nicht umhin, auf dem Weg wieder meinen Spass zu haben...
Wie anders der Unfall hätte aussehen können, wenn da kein mit Gras bewachsener Boden, sondern direkt am Straßenrand eine Leitplanke gewesen wäre...? Oder wenn es keine Links- sondern eine Rechts-Kurve gewesen wäre?? Ich bin jedenfalls dankbar, dass meine Maschine und ich es so gut überstanden haben.
Am nächsten Tag hatte es die ganze Zeit geregnet. Dabei juckte es mich doch tierisch in den Fingern die Strecke noch einmal zu fahren. Ehrlicherweise hatte ich auch Angst, dass ich mich nach dem Unfall nicht mehr in die hohen Schräglagen trauen würde. Ich wollte noch mal zu den Kurven, um es mir selbst zu beweisen. Ich wollte diese Kurven noch einmal hochfahren und oben angekommen in der Lage sein vor Freude bebend ein triumphierendes F#*k Yeah!! in den Helm zu schreien bevor ich mich ganz gemütlich auf den Heimweg begebe. Als ich am Montag von der Arbeit gekommen war, habe ich mich direkt in die Lederkluft geworfen und bin losgefahren. Kurz bevor ich im ersten Dorf ankam, sah ich einen Polizeiwagen da stehen... Ok, Tempo reduzieren. Ich fuhr vorsichtig weiter und sah einige Leute auf der Straße umherlaufen... kurz darauf nahm ich den Krankenwagen wahr und direkt danach, wie sollte es auch anders sein, ein vollkommen zerstörtes Motorrad, dass in der Leitplanke steckte... Verdammt. Soll das jetzt ein Zeichen sein? Keine Ahnung. Ich setzte meinen Weg fort und konnte mich diesem vorfreudigen Kribbeln in den Fingern einfach nicht entziehen. Anscheinend bin ich einfach komplett bescheuert und lebensmüde... Ich gab also wieder Gas und ich fuhr die Kurven hoch wie immer. In einer Links-Kurve schliff wieder das Gummi der Fußraste auf dem Boden. Das reichte mir und die restlichen Kurven, insbesondere meine Unfallkurve fuhr ich etwas gemächlicher. Oben angekommen wendete ich an der Bushaltestelle meine Maschine und blieb noch einen Augenblick stehen.
"F#+k Yeah!!!" Die Angst vor der Schräglage hatte ich also nicht aber ich wusste, dass ich diese Kurven trotzdem nie wieder so leichtfertig hochfahren würde.
Am darauf folgenden Wochenende wollte ich mit einer Freundin zusammen zu diesen Kurven. Wenn ich weiß, dass ich nicht alleine bin, fahre ich grundsätzlich vorsichtiger. Meine Begleitung diente mir also als sehr guter Selbstschutz. Allerdings kamen wir nicht bis zu den Kurven weil mitten auf der Straße kurz vor dem Ortsausgang mehrere Autos standen und darunter wieder ein Polizeiwagen. Als wir hielten kam uns auch gleich eine Anwohnerin entgegen, die sich eben noch mit Polizisten unterhalten hatte. Ich zitiere, was sie sagte; "Ihr kommt da vorne nicht durch. Da hat sich gerade einer von euch platt gemacht." Anschließend gab sie noch eine Wegbeschreibung, wie wir auf anderem Wege in den nächsten Ort kommen, aber da hatte ich schon gar nicht mehr wirklich zugehört. Am nächsten Tag habe ich im Internet gelesen, dass eine 20-jährige Motorradfahrerin irgendwo auf der Strecke in ein parkendes Auto gefahren sei und schwer verletzt mit mehreren Knochenbrüchen ins Krankenhaus musste. Ob sie jemals wieder auf ein Motorrad steigen wird?
Für mich hatten sich die Kurven jedenfalls erst mal komplett erledigt. Seit dem bin ich sie auch nicht mehr gefahren...
Das alles liegt nun schon ein paar Wochen zurück und ich habe lange überlegt, ob ich das hier überhaupt ins Forum schreibe. Da ich darüber aber einfach keine Ruhe finde, ist es vielleicht besser, dass ich es jetzt getan habe.
Bitte versteht mich nicht falsch; ich bin kein Raser der immer auf letzter Rille fährt! Insbesondere auf Strecken, die ich nicht kenne oder wo der Asphalt in meinen Augen nicht perfekt ist, fahre ich grundsätzlich vorsichtiger. Geschwindigkeit ist mir weniger wichtig als das Gefühl in der optimalen Schräglage auf dem Motorrad. ich will, muss und möchte niemandem etwas beweisen außer mir selbst. Zukünftig muss ich aber aufmerksamer sein.
In diesem Sinne wünsche ich euch allen jederzeit eine gute Fahrt!
Ride Safe!
LG
((Warnung; langer Text! ))
Nur etwa 30 Kilometer von meiner Wohnung entfernt befinden sich ein paar wirklich wunderschöne Kurven. Hier ist selten was los. Die Kurven führen durch einen Wald und verbinden zwei langweilige Kuhdörfer miteinander. Was kann da schon passieren? Ich bin diese Kurven schon gefühlte hundert Male hoch und runter gefahren. Dies war der Ort, an dem ich den Hinterreifen meiner Maschine erstmalig vollständig entjungfert habe. Mir kamen hier schon X Fahrzeuge in Kurven entgegen und es hat immer gepasst.
Also fahre ich das kurze gerade Stück auf die erste Kurven zu, schalte kurz vorher runter in den dritten Gang und fahre die Kurve nach rechts hoch. Fantastisch! Das Gefühl dabei macht einfach nur süchtig. Die nächste Kurve ist mein Liebling! Eine geschwungene Kehre nach links. Das Fußrastengummi schleift und schmeichelt meinem Ego. Auf der darauf folgenden kurzen Geraden gebe ich noch mal Gas um etwas ambitionierter in die nächste Rechts-Kurve zu kommen. Der Angstnippel schleift. Yes!! unmittelbar darauf folgt wieder eine Links-Kurve. Hervorragende Schräglage, perfekte Blickführung, der Reifen klebt auf dem Asphalt und dann kam mir der LKW entgegen...
Das war das erste mal dass mir aufgefallen ist, dass die Straße wirklich recht schmal ist. Zudem hat der Lastwagen noch ein kleines Stück auf meine Spur ausgeholt. Ich hatte absolut keine Chance also was tun?
In so hoher Schräglage bremsen ist schlecht, driften beherrsche ich nun wirklich nicht (glaube auch nicht, dass mir das was gebracht hätte...), also habe ich die Maschine mitten in der Kurve aufgerichtet, habe dabei eine ziemlich brutale Bremsung hingelegt, kam vom Asphalt ab, stoße noch mit einem Pinguin (auch genannt; Straßenbegrenzungspfeiler) zusammen bevor ich höre, wie Metall über Asphalt schleift und Plastik zerbirst. Ich spürte keine Schmerzen. Das einzige, was ich noch im Augenwinkel sah, war der Anhänger des LKW's, der hinter der Kurve verschwand. Er hielt nicht an. Vermutlich hat der Fahrer gar nicht gemerkt, was eben passiert war. Erst als ich aufstehen wollte habe ich den Schmerz in meinem linken Bein wahrgenommen. Warum? - Ganz einfach; anscheinend habe ich meine Maschine während des Falls nicht losgelassen und deswegen war mein linkes Bein irgendwie zwischen der Kante des Asphalts und dem Sozius-Griff meines Motorrads eingeklemmt. In dem Moment hätte ich echt heulen können und habe versucht, das schwere Teil von mir runter zu bekommen.
Dann sehe ich ganz unverhofft ein Auto, dass vorsichtig die Kurven hochgefahren kommt und dachte mir nur; "Zum Glück!" Also schaue ich auf, schaue durch mein Helmvisier der Beifahrerin direkt in die Augen und sie... fährt mit ihrem Typen einfach weiter und lässt mich da liegen.
Was zum Teufel war mit den Leuten denn nicht richtig?! Denken die, ich liege da zum Spass und / oder um mich zu sonnen??
Keine Ahnung, aber dieses verdammte Schwergewicht musste zuerst von mir runter und nach einigem Winden und Zerren hat es dann geklappt. Bein und Fuß funktionierten glücklicherweise. Nur meine Maschine lag da am Straßenrand. Ich hatte mir schon einige Videos zum Thema Motorrad aufheben angesehen und kannte demnach die ein oder andere Technik, aber alles hat nichts gebracht. Ich habe es nicht geschafft sie aufzuheben und hab es auch recht schnell aufgegeben und mich stattdessen zu ihr an den Straßenrand gesetzt und gewartet. Es dauerte auch nicht lange, dann kamen zwei Motorradfahrer, die mir sofort geholfen haben. Halleluja! Zusammen haben wir die Maschine aufgerichtet und wieder auf den Asphalt gestellt.
Als ich die Versys so angeschaut habe musste ich feststellen, dass die Seitenverkleidung bis auf einen hässlichen Kratzer unversehrt war. Der Sturzbügel hatte seinen Job mal wieder hervorragend erfüllt. Ich weiß bis jetzt, einige Wochen nach diesem Ereignis, nicht was für Plastik ich habe bersten hören. Vermutlich habe ich es mir nur eingebildet weil ich während des Sturzes und des über den Boden Schlitterns nur an den Schaden an meiner Maschine gedacht habe. Auch der genaue Kontakt mit dem Straßenbegrenzungspfeiler wurde mir erst dann richtig bewusst, als ich meine Einflugschneise in Form des umgewühlten Rasens angeschaut habe...
Naja, ich bin jetzt im Nachhinein froh und dankbar darüber, dass ich überhaupt in der Lage war Angst um mein Motorrad haben zu können. Die Geschichte hätte auch anders ausgehen können.
Weil der Ort des Unfalls alles andere als geeignet für ein Picknick und einen Plausch unter Bikern war, hatte mich einer der Helfer gefragt, ob alles in Ordnung sei und ich selbst fahren könne. Ich hörte mich das zu meiner eigenen Überraschung direkt bejahen. Keine zittrigen Beine, kein ängstliches Herzklopfen. Ich stieg auf meine Maschine, drückte den Startknopf und... sie sprang ohne zu murren direkt wieder an in freudiger Erwartung den Berg vollständig zu erklimmen und an der bekannten Bushaltestelle zu wenden als ob nichts gewesen wäre. Die restlichen drei Kurven bin ich so hochgefahren, als hätte es diesen Unfall nie gegeben, was ich so ehrlicherweise nicht erwartet hätte. Nur eine Kleinigkeit fiel mir auf; der Kupplungshebel war verbogen und den linken Blinker hatte es erwischt. Die Glühbirne leistete nach einigen Versuchen wieder treu ihren Dienst, aber diese Plastikabdeckung war verschwunden. Als ich da oben stand und noch am Überlegen war ob ich denn nun die Polizei rufe oder nicht, dachte ich auch an den kaputten Pinguin. Die Dinger, so habe ich mir sagen lassen, sind teuer und ich bin knapp bei Kasse.
Einer der Helfer deutete an, ich solle nicht die Polizei kontaktieren. Würde mich nur unnötig Geld kosten und der LKW-Fahrer war ohnehin weg wobei ich im Zweifelsfall eh schuld an dem Unfall hätte und alle Kosten an mit hängen würden. Etwas nachdenklich habe ich mich auf den Weg nach unten gemacht, habe aber noch mal an der Unfallstelle gehalten, den Pinguin gerade hingestellt und die Plastikabdeckung meiner Lampe eingesteckt. Da fiel mir noch so ein ganz wesentliches Detail an der Strecke auf, was ich in meiner Blauäugigkeit vorher auch noch nie wahrgenommen hatte; Etwa 40% aller Straßenbegrenzungspfeiler standen irgendwie schief oder hatten zumindest hier und da einige Beulen.
Ein Freund hatte schon mal zu mir gesagt, dass die Strecke gefährlich sei. Ich wusste aber nie wirklich warum. Der Asphalt und der Kurvenverlauf da sind doch schließlich der feuchte Traum eines jeden Bikers!
Aber; man kann keine Kurve einsehen weil alles dicht bewachsen ist, die Straße ist ziemlich schmal und verfügt über keinen Mittelstreifen. Warum habe ich diese Tatsachen bisher immer ignoriert?! Auf anderen Straßen fahre ich doch auch vorsichtiger.
Ich weiß es nicht. Ich bin erst mal auf direktem Wege nach Hause gefahren, kam aber nicht umhin, auf dem Weg wieder meinen Spass zu haben...
Wie anders der Unfall hätte aussehen können, wenn da kein mit Gras bewachsener Boden, sondern direkt am Straßenrand eine Leitplanke gewesen wäre...? Oder wenn es keine Links- sondern eine Rechts-Kurve gewesen wäre?? Ich bin jedenfalls dankbar, dass meine Maschine und ich es so gut überstanden haben.
Am nächsten Tag hatte es die ganze Zeit geregnet. Dabei juckte es mich doch tierisch in den Fingern die Strecke noch einmal zu fahren. Ehrlicherweise hatte ich auch Angst, dass ich mich nach dem Unfall nicht mehr in die hohen Schräglagen trauen würde. Ich wollte noch mal zu den Kurven, um es mir selbst zu beweisen. Ich wollte diese Kurven noch einmal hochfahren und oben angekommen in der Lage sein vor Freude bebend ein triumphierendes F#*k Yeah!! in den Helm zu schreien bevor ich mich ganz gemütlich auf den Heimweg begebe. Als ich am Montag von der Arbeit gekommen war, habe ich mich direkt in die Lederkluft geworfen und bin losgefahren. Kurz bevor ich im ersten Dorf ankam, sah ich einen Polizeiwagen da stehen... Ok, Tempo reduzieren. Ich fuhr vorsichtig weiter und sah einige Leute auf der Straße umherlaufen... kurz darauf nahm ich den Krankenwagen wahr und direkt danach, wie sollte es auch anders sein, ein vollkommen zerstörtes Motorrad, dass in der Leitplanke steckte... Verdammt. Soll das jetzt ein Zeichen sein? Keine Ahnung. Ich setzte meinen Weg fort und konnte mich diesem vorfreudigen Kribbeln in den Fingern einfach nicht entziehen. Anscheinend bin ich einfach komplett bescheuert und lebensmüde... Ich gab also wieder Gas und ich fuhr die Kurven hoch wie immer. In einer Links-Kurve schliff wieder das Gummi der Fußraste auf dem Boden. Das reichte mir und die restlichen Kurven, insbesondere meine Unfallkurve fuhr ich etwas gemächlicher. Oben angekommen wendete ich an der Bushaltestelle meine Maschine und blieb noch einen Augenblick stehen.
"F#+k Yeah!!!" Die Angst vor der Schräglage hatte ich also nicht aber ich wusste, dass ich diese Kurven trotzdem nie wieder so leichtfertig hochfahren würde.
Am darauf folgenden Wochenende wollte ich mit einer Freundin zusammen zu diesen Kurven. Wenn ich weiß, dass ich nicht alleine bin, fahre ich grundsätzlich vorsichtiger. Meine Begleitung diente mir also als sehr guter Selbstschutz. Allerdings kamen wir nicht bis zu den Kurven weil mitten auf der Straße kurz vor dem Ortsausgang mehrere Autos standen und darunter wieder ein Polizeiwagen. Als wir hielten kam uns auch gleich eine Anwohnerin entgegen, die sich eben noch mit Polizisten unterhalten hatte. Ich zitiere, was sie sagte; "Ihr kommt da vorne nicht durch. Da hat sich gerade einer von euch platt gemacht." Anschließend gab sie noch eine Wegbeschreibung, wie wir auf anderem Wege in den nächsten Ort kommen, aber da hatte ich schon gar nicht mehr wirklich zugehört. Am nächsten Tag habe ich im Internet gelesen, dass eine 20-jährige Motorradfahrerin irgendwo auf der Strecke in ein parkendes Auto gefahren sei und schwer verletzt mit mehreren Knochenbrüchen ins Krankenhaus musste. Ob sie jemals wieder auf ein Motorrad steigen wird?
Für mich hatten sich die Kurven jedenfalls erst mal komplett erledigt. Seit dem bin ich sie auch nicht mehr gefahren...
Das alles liegt nun schon ein paar Wochen zurück und ich habe lange überlegt, ob ich das hier überhaupt ins Forum schreibe. Da ich darüber aber einfach keine Ruhe finde, ist es vielleicht besser, dass ich es jetzt getan habe.
Bitte versteht mich nicht falsch; ich bin kein Raser der immer auf letzter Rille fährt! Insbesondere auf Strecken, die ich nicht kenne oder wo der Asphalt in meinen Augen nicht perfekt ist, fahre ich grundsätzlich vorsichtiger. Geschwindigkeit ist mir weniger wichtig als das Gefühl in der optimalen Schräglage auf dem Motorrad. ich will, muss und möchte niemandem etwas beweisen außer mir selbst. Zukünftig muss ich aber aufmerksamer sein.
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- locke
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Re: Von toten Pinguinen und verlorenen Kurven
Schöne Geschichte, vor allem weil Du sie noch selbst erzählen kannst.
Gruß Locke
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Re: Von toten Pinguinen und verlorenen Kurven
Das Gefühl kennen wohl die meisten hier, dass man eine Kurve schneller fährt, als es die Sicht eigentlich zulässt. Gerade weil es genügend Fahrer gibt, wie auch der besagte LKW-Fahrer, die ohne Sicht auf Gegenverkehr mal eben so die Gegenspur benutzen.
Dass es allerdings immer noch so viele Menschen gibt, dass an so einem Szenario vorbeifahren und außer dumm gucken nichts machen, finde ich erschreckend...
Dass es allerdings immer noch so viele Menschen gibt, dass an so einem Szenario vorbeifahren und außer dumm gucken nichts machen, finde ich erschreckend...
- Lille
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Re: Von toten Pinguinen und verlorenen Kurven
Schön, daß Du die Geschichte selbst erzählen kannst und wir sie nicht irgendwo in einer Zeitung nachlesen müssen.
Die fatale trügerische Sicherheit auf Hausstrecken - die meisten selbstverschuldeten Motorradunfälle passieren nicht auf großen Touren oder im Urlaub, sondern im Umkreis von 30km um den eigenen Wohnort.
Weil man sich sicher fühlt, man weiß ja, wie schnell man welche Kurve nehmen kann. Und da kam ja noch nie was entgegen.
Das parkte noch nie ein Auto. Da hüpfte noch nie ein Reh auf die Straße, es lief noch nie ein Wanderer über die Straße und Dreck lag auch noch nie auf der straße. 100 Mal ist es schon gut gegangen und man hat sich von mal zu mal sicherer gefühlt und noch ne kleine Schippe draufgelegt.
Die fatale trügerische Sicherheit auf Hausstrecken - die meisten selbstverschuldeten Motorradunfälle passieren nicht auf großen Touren oder im Urlaub, sondern im Umkreis von 30km um den eigenen Wohnort.
Weil man sich sicher fühlt, man weiß ja, wie schnell man welche Kurve nehmen kann. Und da kam ja noch nie was entgegen.
Das parkte noch nie ein Auto. Da hüpfte noch nie ein Reh auf die Straße, es lief noch nie ein Wanderer über die Straße und Dreck lag auch noch nie auf der straße. 100 Mal ist es schon gut gegangen und man hat sich von mal zu mal sicherer gefühlt und noch ne kleine Schippe draufgelegt.
Zuletzt geändert von Lille am 20. Jul 2017 13:35, insgesamt 1-mal geändert.
- Ausreiter
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- Farbe des Motorrads: Schwarz
- zurückgelegte Kilometer: 12000
Re: Von toten Pinguinen und verlorenen Kurven
Danke, Tari, für Deinen Text.
Ich fahre meine erste Saison, mittlerweile 5.000 km und ich merke je sicherer ich mich fühle umso gefährlicher werden die brenzligen Situationen...
Ich muss mich immer mal erden, das geht mit deiner Geschichte sehr gut.
Schön, dass es gut ausgegangen ist.
Allseits Gute Fahrt und dLzG!
Thomas
Ich fahre meine erste Saison, mittlerweile 5.000 km und ich merke je sicherer ich mich fühle umso gefährlicher werden die brenzligen Situationen...
Ich muss mich immer mal erden, das geht mit deiner Geschichte sehr gut.
Schön, dass es gut ausgegangen ist.
Allseits Gute Fahrt und dLzG!
Thomas
Mein kleines Moped-"Tagebuch": http://ausreiten.rocks
- obi650
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Re: Von toten Pinguinen und verlorenen Kurven
Mensch Marie, was hätte da passieren können.....
Wir hatten uns ja auf dem OWLer Treffen an der Paradiesmühle gesehen; ich denke, dass muss nachher passiert sein und tippe mal auf's Kalletal.
Ich denke es ist richtig, sofort wieder zu fahren.
Ich hatte mal einen schweren Unfall in einem Smart gegen einen LKW. Ich habe mich in die Werkstatt schleppen lassen und mir sofort wieder einen Smart geliehen, um zur Arbeit zu fahren.
An den Unfall denke ich kaum noch. ich denke ich habe ihn so "überschrieben" im Kopf; wenn du versteht was ich meine. Aber da arbeitet die Zeit dann auch einfach.....
Auf bald
Jörg
Wir hatten uns ja auf dem OWLer Treffen an der Paradiesmühle gesehen; ich denke, dass muss nachher passiert sein und tippe mal auf's Kalletal.
Ich denke es ist richtig, sofort wieder zu fahren.
Ich hatte mal einen schweren Unfall in einem Smart gegen einen LKW. Ich habe mich in die Werkstatt schleppen lassen und mir sofort wieder einen Smart geliehen, um zur Arbeit zu fahren.
An den Unfall denke ich kaum noch. ich denke ich habe ihn so "überschrieben" im Kopf; wenn du versteht was ich meine. Aber da arbeitet die Zeit dann auch einfach.....
Auf bald
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...es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit...
- karklausi
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Re: Von toten Pinguinen und verlorenen Kurven
Bekannte und fremde Strecken? Sollten die nicht gleich behandelt, befahren werden? Als wenn der Strassenbelag oder das entgegenkommende Fahrzeug genauso wie letzte Woche wär?
Das Einzige was ich schon mal mache ist: Schräglage/ Geschwindigkeit mit der von letzter Woche/ letztem Jahr vergleichen.
karklausi
Angsttrauma bewältigen durch sofortiges Weiterfahren halte ich auch für sinnvoll.
Danke für die Ehrlichkeit hier.
karklausi
(beim Lesen deiner Beschreibung musste ich an das Allen bekannte Video denken, mit dem LKW in der Kurve auf deiner Fahrspur. Aber vom Ander in Südtirol habe ich schon immer gelernt, auf MEINER Fahrspur zu bleiben, nirgends woanders. )
Das Einzige was ich schon mal mache ist: Schräglage/ Geschwindigkeit mit der von letzter Woche/ letztem Jahr vergleichen.
karklausi
Angsttrauma bewältigen durch sofortiges Weiterfahren halte ich auch für sinnvoll.
Danke für die Ehrlichkeit hier.
karklausi
(beim Lesen deiner Beschreibung musste ich an das Allen bekannte Video denken, mit dem LKW in der Kurve auf deiner Fahrspur. Aber vom Ander in Südtirol habe ich schon immer gelernt, auf MEINER Fahrspur zu bleiben, nirgends woanders. )
Zuletzt geändert von karklausi am 20. Jul 2017 18:30, insgesamt 1-mal geändert.
- Dobi
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- Registriert: 29. Dez 2009 15:19
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Re: Von toten Pinguinen und verlorenen Kurven
Gut das dir nicht mehr geschehen ist, aber Rasterkratzen hat halt auf der Landstraße nichts verloren, sagt schon Varahannes und seine Bilder geben mir da recht. Sorry, das soll keine Beleidigung oder Rüge sein. Vieleicht bin ich der Nächste, hoffe nicht. Aber sie dir mal die Bilder und Fahrberichte von Hannes an, dann weißt von was ich rede.
Der Ohne Schuld ist werfe den ersten Stein, ich bin nicht dabei. Ich versuche es aber besser zu machen wie vor Jahren ohne Hannes.
Der Ohne Schuld ist werfe den ersten Stein, ich bin nicht dabei. Ich versuche es aber besser zu machen wie vor Jahren ohne Hannes.
Alles , hat einen Sinn.
- Skalar-Fan
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Re: Von toten Pinguinen und verlorenen Kurven
Hallo Tari
Auch wenn ich blutiger Anfänger auf dem Motorrad bin - im Auto weit über 25 Jahre und mehr als 500.000 Kilometer - erlaube ich mir dazu was zu schreiben.
Als erstes: Zum Glück konntest Du das selber erzählen, wie andere schon bemerkt haben. Sei froh, das es so glimpflich abging, außer einem Blinker und anderen Kleinigkeiten nix passiert ist.
Aber: Stell Dir mal vor, es wäre schlimmer gewesen..... Dann noch andere Menschen die vorbeifahren, die Dir eventuell Deine Gesundheit hätten bewahren können oder Dein Leben?
Es war mit Sicherheit richtig, das Du weiter gefahren bist, also die Strecke nochmal ohne groß darüber nachzudenken, somit ist der "Angstfaktor" vor dem fahren bestimmt klein geblieben.
Aber deshalb gleich wieder testen, ob die Rasten schleifen? Ich kann und will Dich nicht kritisieren, aber zum Nachdenken bewegen: Was wäre gewesen, wenn an der gleichen Stelle wieder irgendein Depp Dich von der Maschine geholt hätte?
Wenn in der gleichen Kurve noch Öl liegt, von einem der seine Maschine dort hingeschmissen hat? Und Du deswegen einen Abflug machst?
Du musst nicht schuld sein an einem Unfall, aber bist auf dem Motorrad meißtens derjenige der am meißten leiden muss....
Ich finde es ein geiles Gefühl, wenn man durch die Kurven fährt, die Maschine sich im Scheitelpunkt langsam wieder aufrichtet beim Gas geben.....
Aber nur, wenn es eine Kurve ist, die ich kenne, die ich übersehen kann - das ist meine persönliche Meinung !!!!
Also vielleicht solltest Du Deine Fahrweise hin und wieder überdenken....
Manchmal haben auch Schutzengel Pause .....
Viele Grüße, freue mich, das Dir nichts passiert ist.
Jürgen
Auch wenn ich blutiger Anfänger auf dem Motorrad bin - im Auto weit über 25 Jahre und mehr als 500.000 Kilometer - erlaube ich mir dazu was zu schreiben.
Als erstes: Zum Glück konntest Du das selber erzählen, wie andere schon bemerkt haben. Sei froh, das es so glimpflich abging, außer einem Blinker und anderen Kleinigkeiten nix passiert ist.
Aber: Stell Dir mal vor, es wäre schlimmer gewesen..... Dann noch andere Menschen die vorbeifahren, die Dir eventuell Deine Gesundheit hätten bewahren können oder Dein Leben?
Es war mit Sicherheit richtig, das Du weiter gefahren bist, also die Strecke nochmal ohne groß darüber nachzudenken, somit ist der "Angstfaktor" vor dem fahren bestimmt klein geblieben.
Aber deshalb gleich wieder testen, ob die Rasten schleifen? Ich kann und will Dich nicht kritisieren, aber zum Nachdenken bewegen: Was wäre gewesen, wenn an der gleichen Stelle wieder irgendein Depp Dich von der Maschine geholt hätte?
Wenn in der gleichen Kurve noch Öl liegt, von einem der seine Maschine dort hingeschmissen hat? Und Du deswegen einen Abflug machst?
Du musst nicht schuld sein an einem Unfall, aber bist auf dem Motorrad meißtens derjenige der am meißten leiden muss....
Ich finde es ein geiles Gefühl, wenn man durch die Kurven fährt, die Maschine sich im Scheitelpunkt langsam wieder aufrichtet beim Gas geben.....
Aber nur, wenn es eine Kurve ist, die ich kenne, die ich übersehen kann - das ist meine persönliche Meinung !!!!
Also vielleicht solltest Du Deine Fahrweise hin und wieder überdenken....
Manchmal haben auch Schutzengel Pause .....
Viele Grüße, freue mich, das Dir nichts passiert ist.
Jürgen
- Schlappi66
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Re: Von toten Pinguinen und verlorenen Kurven
Man man Marie, bin ich froh das dir nichts passiert ist
Danke das du uns davon erzählt hast.Dadurch denkt man selbst wieder mehr nach.
Pass auf dich auf.Wir sehen uns.
Liebe Grüße Sylke
Danke das du uns davon erzählt hast.Dadurch denkt man selbst wieder mehr nach.
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- Silver Surfer
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Re: Von toten Pinguinen und verlorenen Kurven
Danke für die beredte Ermahnung, Tari.
Ich zitiere aus dem ER-6n-Forum.de, Threadthema ist Racing-Club (= Rennstreckenerfahrungen austauschen):
"Beim Benzin quatschen ging uns so auf, je schneller wir auf dem Track werden, desto langsamer und weniger sind wir auf der Straße unterwegs." Beitrag #355
Was "Kai Zen" u.a. dort schreiben, finde ich lesenswert.
Ich zitiere aus dem ER-6n-Forum.de, Threadthema ist Racing-Club (= Rennstreckenerfahrungen austauschen):
"Beim Benzin quatschen ging uns so auf, je schneller wir auf dem Track werden, desto langsamer und weniger sind wir auf der Straße unterwegs." Beitrag #355
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- LS68
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Re: Von toten Pinguinen und verlorenen Kurven
Vielen Dank für den interessanten und gut geschriebenen Bericht. Ich denke das ist eine gute Warnung sich nicht im absoluten Grenzbereich zu bewegen,Tari hat geschrieben:
und dann kam mir der LKW entgegen...
sondern immer noch eine Reserve zu haben.
Denn das mit dem Lastwagen, Traktor, Motorradfaher etc. der einem unverhofft entgegenkommt, kennt jeder. Auch wenn es selten vorkommt, solche
Situationen summieren sich. Und da bin ich immer froh noch eine Reserve übrig gehabt zu haben.
Zuletzt geändert von LS68 am 20. Jul 2017 22:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Von toten Pinguinen und verlorenen Kurven
Hallo Marie,Tari hat geschrieben:Moin;
...
Eine geschwungene Kehre nach links. Das Fußrastengummi schleift und schmeichelt meinem Ego. Auf der darauf folgenden kurzen Geraden gebe ich noch mal Gas um etwas ambitionierter in die nächste Rechts-Kurve zu kommen. Der Angstnippel schleift. Yes!! ....
Das war das erste mal dass mir aufgefallen ist, dass die Straße wirklich recht schmal ist. Zudem hat der Lastwagen noch ein kleines Stück auf meine Spur ausgeholt. Ich hatte absolut keine Chance also was tun?
.....
Ride Safe!
LG
seit wann schleift das Rastengummi vor dem Angstnippel, bzw überhaupt?
Vielleicht war´s der Stiefel....
Das wichtigste hast du schonmal hingekriegt, nämlich unter allen Umständen die Kollision vermeiden.
Wenn du bei jeder uneinsehbaren Kurven vorstellst, dass ein Auto entgegen kommt, dann bist du nicht so überrascht, wenn´s wirklich passiert, bleibst automatisch außen und schätzt die Straßenbreite richtig ein.
lg
Gottfried
If in doubt, flat out!
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Re: Von toten Pinguinen und verlorenen Kurven
Hallo liebe Leuts,
erst mal vielen Dank fürs lesen dieser doch recht langen Story. Glaubt mir; auch ich bin froh, die ganze Sache gut überstanden zu haben. Wie Lille ist schon sehr treffend geschrieben hat; auf Hausstrecken ist sowas besonders tückisch. Auf schmalen Straßen kann man zudem noch so sehr in seiner eigenen Spur fahren, wenn der Gegenverkehr nicht mitspielt oder nicht mitspielen kann weil er überbreit ist, dann hilft wohl auch ne gute Kurventechnik nicht...
@Jörg; Da hast du recht. Ich glaube die Sache mit dem LKW muss sogar am direkt darauf folgenden Wochenende passiert sein...
@karklausi; Tja... Da hast du wohl eigentlich Recht. Man sollte auf jeder Strecke gleich vorsichtig fahren. Vermutlich hätte ich mir den Sturz dann echt sparen können... Aber es ist schwer. Du genießt die Strecke, den Duft des Waldes während die Sonne scheint und du genau weißt, da kommen gleich so ziemlich die geilsten Kurven der ganzen Umgebung. Ich habe es nicht geschafft an der Stelle, wie letztes Jahr noch, so vorsichtig zu fahren...
@Skalar-Fan: Die Vorstellung, was alles schlimmeres hätte passieren könnte, hatte ich leider schon... nicht schön. Als ich nach dem Unfall die Strecke hochgefahren bin habe ich es nicht drauf angelegt, dass die Rasten schleifen. Ich lege es grundsätzlich nie darauf an, dass irgendetwas schleift. Es ist nur ein ganz guter Indikator der mir sagt, dass es jetzt genug ist und ich bei noch mehr Schräglage vermutlich abschmiere.
@Sylke; Ich freue mich schon auf das nächste Treffen. Vielleicht fahren wir dann ja wieder eine kleine Tour zusammen. Das fand ich echt toll!
@Silver Surfer: Dieser fett markierte Spruch sagt ja einiges aus. Darüber habe ich noch nicht wirklich nachgedacht. Ich schau mal bei Gelegenheit in das Forum. Danke für den Tipp!
@Gottfried:
Hoppla... zum Verständnis sollte ich wohl noch dazu schreiben, dass etwa ein Viertel meiner linken Fußraste bereits fehlt. Deswegen ist da direkt das Gummi dran. Das war aber schon so, als ich meine Versys gekauft habe. Eine komplette linke Fußraste war wohl irgendwie nicht im Preis enthalten...
Sich vor jeder uneinsehbaren Kurve vorzustellen, dass da ein Auto sein könnte... ist sehr vernünftig. Als ich Ende 2015 meinen Führerschein hatte bin ich so gefahren, als wäre hinter jeder Kurve ein Mähdrescher... Da hätte mit mir keiner ne Tour fahren wollen, glaube ich. Aber was ich vom Unfall mitgenommen habe ist schon das, was du sagst; vorsichtiger Fahren und damit rechnen, dass irgendwer in meine Spur kommt.
LG
erst mal vielen Dank fürs lesen dieser doch recht langen Story. Glaubt mir; auch ich bin froh, die ganze Sache gut überstanden zu haben. Wie Lille ist schon sehr treffend geschrieben hat; auf Hausstrecken ist sowas besonders tückisch. Auf schmalen Straßen kann man zudem noch so sehr in seiner eigenen Spur fahren, wenn der Gegenverkehr nicht mitspielt oder nicht mitspielen kann weil er überbreit ist, dann hilft wohl auch ne gute Kurventechnik nicht...
@Jörg; Da hast du recht. Ich glaube die Sache mit dem LKW muss sogar am direkt darauf folgenden Wochenende passiert sein...
@karklausi; Tja... Da hast du wohl eigentlich Recht. Man sollte auf jeder Strecke gleich vorsichtig fahren. Vermutlich hätte ich mir den Sturz dann echt sparen können... Aber es ist schwer. Du genießt die Strecke, den Duft des Waldes während die Sonne scheint und du genau weißt, da kommen gleich so ziemlich die geilsten Kurven der ganzen Umgebung. Ich habe es nicht geschafft an der Stelle, wie letztes Jahr noch, so vorsichtig zu fahren...
@Skalar-Fan: Die Vorstellung, was alles schlimmeres hätte passieren könnte, hatte ich leider schon... nicht schön. Als ich nach dem Unfall die Strecke hochgefahren bin habe ich es nicht drauf angelegt, dass die Rasten schleifen. Ich lege es grundsätzlich nie darauf an, dass irgendetwas schleift. Es ist nur ein ganz guter Indikator der mir sagt, dass es jetzt genug ist und ich bei noch mehr Schräglage vermutlich abschmiere.
@Sylke; Ich freue mich schon auf das nächste Treffen. Vielleicht fahren wir dann ja wieder eine kleine Tour zusammen. Das fand ich echt toll!
@Silver Surfer: Dieser fett markierte Spruch sagt ja einiges aus. Darüber habe ich noch nicht wirklich nachgedacht. Ich schau mal bei Gelegenheit in das Forum. Danke für den Tipp!
@Gottfried:
Hoppla... zum Verständnis sollte ich wohl noch dazu schreiben, dass etwa ein Viertel meiner linken Fußraste bereits fehlt. Deswegen ist da direkt das Gummi dran. Das war aber schon so, als ich meine Versys gekauft habe. Eine komplette linke Fußraste war wohl irgendwie nicht im Preis enthalten...
Sich vor jeder uneinsehbaren Kurve vorzustellen, dass da ein Auto sein könnte... ist sehr vernünftig. Als ich Ende 2015 meinen Führerschein hatte bin ich so gefahren, als wäre hinter jeder Kurve ein Mähdrescher... Da hätte mit mir keiner ne Tour fahren wollen, glaube ich. Aber was ich vom Unfall mitgenommen habe ist schon das, was du sagst; vorsichtiger Fahren und damit rechnen, dass irgendwer in meine Spur kommt.
LG
Zuletzt geändert von Tari am 21. Jul 2017 07:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Von toten Pinguinen und verlorenen Kurven
Tari!
Wenn Alle mal so einsichtig wären.
Dankeschön.
Flott fahren und trotzdem auf der eigenen Spur bleiben schliessen sich aber absolut nicht aus. Gibt in Links- und Rechtskurven sogar noch mehr Schräglage.
karklausi
Wenn Alle mal so einsichtig wären.
Dankeschön.
Flott fahren und trotzdem auf der eigenen Spur bleiben schliessen sich aber absolut nicht aus. Gibt in Links- und Rechtskurven sogar noch mehr Schräglage.
karklausi
- Walter
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Re: Von toten Pinguinen und verlorenen Kurven
Hallo Tari!
Ein wirklich guter Bericht der mir sehr zum denken gibt.
Ich habe auch eine Hausstrecke,dass ist der Kreuzberg bei uns in Kärnten.
Überall woanders fahre ich mit genügend Reserve in den Kurven,nur am Kreuzberg gibt es nur ein Gas,Vollgas.
Zuerst fahre ich die Strecke aber immer im Normaltempo ab um zu schauen ob wo ein Ölfleck Steine oder ähnliches rumliegt.
Da aber tatsächlich immer mehr Verkehrsteilnehmer die Kurven schneiden werde ich meine Fahrweise auf dieser Strecke noch einmal gründlich überdenken.
Danke für Deinen tollen Bericht.....
Gott sei dank ist es für Dich und Deinem Mop noch einmal glimpflich ausgegangen!
Lg Walter
Ps: @karklausi Tari war ja auf Ihrer Spur,nur der LKW leider nicht.Lies noch mal nach!
Ein wirklich guter Bericht der mir sehr zum denken gibt.
Ich habe auch eine Hausstrecke,dass ist der Kreuzberg bei uns in Kärnten.
Überall woanders fahre ich mit genügend Reserve in den Kurven,nur am Kreuzberg gibt es nur ein Gas,Vollgas.
Zuerst fahre ich die Strecke aber immer im Normaltempo ab um zu schauen ob wo ein Ölfleck Steine oder ähnliches rumliegt.
Da aber tatsächlich immer mehr Verkehrsteilnehmer die Kurven schneiden werde ich meine Fahrweise auf dieser Strecke noch einmal gründlich überdenken.
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Today
is the first day
for the rest
of your
life
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Re: Von toten Pinguinen und verlorenen Kurven
Wie Varahannes es so etwa sinngemäß formuliert hat: Es nützt mir nichts, daß der andere Schuld hatte und der andere seine Linie nicht eingehalten hat.Walter hat geschrieben:Ps: @karklausi Tari war ja auf Ihrer Spur,nur der LKW leider nicht.Lies noch mal nach!
Letztendlich hat man seine eigenen Chancen nur durch seine eigenen Reserven selbst im Griff. Machen andere Verkehrsteilnehmer Fehler, dann muss ich mir selbst soviel Reserve gelassen haben, um noch reagieren zu können (wobei ein LKW nun mal so breit ist, wie er ist, und auch ohne Kurve schneiden meine Straßenseite mitbenutzen wird).
Als Motorradfahrer ist "recht haben" leider nicht viel wert...
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Re: Von toten Pinguinen und verlorenen Kurven
Alles nur Gefasel... gestern zu schnell in der Kurve, gebremst, aufgestellt, gerade aus in den Graben.Ausreiter hat geschrieben:Danke, Tari, für Deinen Text.
Ich fahre meine erste Saison, mittlerweile 5.000 km und ich merke je sicherer ich mich fühle umso gefährlicher werden die brenzligen Situationen...
Ich muss mich immer mal erden, das geht mit deiner Geschichte sehr gut.
Schön, dass es gut ausgegangen ist.
Allseits Gute Fahrt und dLzG!
Thomas
Resultat:
Sonst nur noch einen bleibenden riesen Schreck davon getragen... Nur sagen aufzupassen und langsamer zu fahren reicht nicht. Man muss auch langsamer fahren...
Mein kleines Moped-"Tagebuch": http://ausreiten.rocks
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Re: Von toten Pinguinen und verlorenen Kurven
doch, ich.Tari hat geschrieben:... so gefahren, als wäre hinter jeder Kurve ein Mähdrescher... Da hätte mit mir keiner ne Tour fahren wollen, glaube ich.
ich fahr nach der methode seit 29 jahren unfallfrei
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Re: Von toten Pinguinen und verlorenen Kurven
Hallo,
@Ausreiter: Oje, na zum Glück hast du es aber auch gut überstanden. Scheint noch alles dran zu sein. Ich hoffe man kann das im wahrsten Sinne des Wortes wieder gerade biegen
Aber immerhin eine Erfahrung reicher. Ist zwar unschön, aber daraus lernt man ja auch.
Am wichtigsten ist es nur, dass du so schnell wie möglich wieder auf die Maschine steigst und vielleicht auch gerade die Kurve noch zwei mal fährst bis du mit dir selbst zufrieden bist. Wie Jörg schon schrieb: weiterfahren um das schlechte Ereignis zu "überschreiben"
LG
@Ausreiter: Oje, na zum Glück hast du es aber auch gut überstanden. Scheint noch alles dran zu sein. Ich hoffe man kann das im wahrsten Sinne des Wortes wieder gerade biegen
Aber immerhin eine Erfahrung reicher. Ist zwar unschön, aber daraus lernt man ja auch.
Am wichtigsten ist es nur, dass du so schnell wie möglich wieder auf die Maschine steigst und vielleicht auch gerade die Kurve noch zwei mal fährst bis du mit dir selbst zufrieden bist. Wie Jörg schon schrieb: weiterfahren um das schlechte Ereignis zu "überschreiben"
LG