Österreich-Motorradhotel-Rundreise 2019

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blahwas
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Österreich-Motorradhotel-Rundreise 2019

#1 Beitrag von blahwas »

Mein Freund Manuel ist inzwischen Influencer geworden und hat es geschafft, von MOHO, dem Motorradhotel-Verband, zu einer einwöchigen Österreich-Rundreise eingeladen zu werden. Ich war als sein Begleiter dabei, und auch ich war eingeladen. So sei dieser Beitrag hiermit als WERBUNG gekennzeichnet. Grundidee dieser Reise war, per Autoreisezug von Düsseldorf über Nacht nach Villach runter zu fahren, eine Woche die schönsten Strecken zu befahren und in 3 bis 4 Hotels zu übernachten, und dann per Autoreisezug zurück. Nur dass ich am Ende nicht zurückfahre, sondern woanders hin, aber das ist eine andere Geschichte. Ich fahre meine Versys 650 dieses Mal mit kleinem Windschild, Manuel fährt Z900.
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Wir kennen uns schon, seit wir Motorradfahren, entsprechend sind wir ein eingespieltes Team. Und los geht’s!

So, 7.7. Düsseldorf-Villach

Ab Düsseldorf fahren zwei Autoreisezüge: der ÖBB Night Jet nach Innsbruck, und der Urlaubsexpress nach Villach. Wir treffen uns Sonntagabend am Bahnhof. Bei meiner Ankunft steht Manuel schon da, aber es ist noch kein Zug im Gleis. Die Lok war defekt, eine andere muss beschafft werden. So haben wir noch Zeit, im Bahnhof einzukaufen, was man den Abend und die Fahrt über so braucht. Wir lernen andere Gäste und ihre Fahrzeuge kennen: PKW, auch Oldtimer und Sportwagen, ein paar Motorradfahrer, und als Exoten drei Stück Can-Am-Roadster.
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Das Einfahren in den Zug ist immer wieder überraschend eng, obwohl ich sogar die Sitzbank abgebaut habe.
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Das Gepäck hätte ich besser zuvor komplett abgeladen, denn so muss ich es nur wieder zurück aus dem Zug tragen, auch an Autos vorbei, was echt eng ist. Wir haben heute ein Abteil im Schlafwagen für uns, also die zweitbeste Kategorie, und ein 3er-Abteil für uns, mit Sitzgelegenheit, Waschbecken und Strom. Da kann man sich gemütlich einen schönen Abend zurecht basteln und das Licht ausmachen. Morgen früh sind wir dann schon in Österreich.

Mo 8.7. Villach-Neukirchen

Der Schlafkomfort war besser als im ÖBB Nightjet 4er Liegewagen, und ich wache recht erholt in Österreich auf. Jede Nacht müsste das nicht sein, aber eine Nacht verträgt man es gut. Der Zug hat die Verspätung durch den Ausfall der Lok leider nicht ganz aufholen können. Nach dem Aussteigen stellen wir außerdem fest, dass der Zug ganz schön lang geworden ist. Klar, da ist ja auch der Teil aus Hamburg mit dran.
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Damit sind unsere Motorräder nun leider ganz schön weit hinten, und das heißt Wartezeit, bis wir rausfahren können. Immerhin ist das Wetter gut! Ohne Sitzbank und ohne Tankrucksack komme ich sogar halbwegs fahrend und weniger füßelnd wieder aus dem Zug raus. Wir haben beide einige Stunden geschlafen und sind ausreichend fit zum Motorrad fahren, aber auch wegen der gemischten Wettervorhersage wird unsere Tourplanung eher kurz.

Zunächst tanken wir voll, schnappen uns zwei Autobahnmaut-Pickerl (10 Tage 5,90 Euro) und das nötigste an Getränken für den Weg, und dann geht's westwärts. Der erste Plan war, via Großglockner nach Norden zu fahren, wo in Neukirchen am Großvenediger unser Hotel liegt. Dafür fehlt jetzt aber die Zeit. Der zweite Plan war, via Plöckenpass nach Italien zu fahren, weil dort das Wetter besser ist, dann via Staller Sattel wieder nach Österreich, und durch den dann zu erwartenden Regen zum Hotel nach Neukirchen (am Großvenediger). Am Plöckenpass machen wir eine gemütliche Pause mit Mittagessen.
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Dann beschließen wir aber abzukürzen, und es geht direkter zum Hotel und zwar über den Gailbergsattel. Österreich hat schöne Strecken.
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Bei Lienz gibt es einen Abstecher zur Hochsteinhütte, wo man eine schöne Aussicht hat.
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Danach wird Strecke gemacht über den Felbertauerntunnel. Kurz zuvor holen wir dann auch den Regen ein, der aber bald wieder aufhört. So fahren wir am Ende doch insgesamt nur 20 Minuten im Regen, aber besonders warm war es nicht. Das Landhaus Rohregger ist unser Hotel für die nächsten beiden Nächte. Es liegt 50 Meter von der Bundesstraße entfernt, ist also leicht zu finden und der Verkehrslärm hält sich in Grenzen.
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Wir haben ein riesiges Doppelzimmer, das mollig warm ist. Die Motorräder übernachten trocken in der Garage, vor der es auch einen Kärcher gibt. Wenn es so einfach ist, werde selbst ich Putzmuffel zum Putzteufel und kärchere fröhlich umher, auch ein Wenig Manuels Mopped. Danach gibt’s ein leckeres Abendessen und Benzingespräche mit dem Wirt. Insgesamt heute ein angenehmer erster Tag, auch wenn das Wetter nicht optimal war und der Zug etwas verspätet war.

Unsere Route waren heute 246 km:
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Re: Österreich-Motorradhotel-Rundreise 2019

#2 Beitrag von blahwas »

Di 9.7. Passknacker Deutschland, Gerlos

Heute bin ich unterwegs in geheimer Mission und schnappe mir bevorzugt die deutschen Passknacker - es ist ja mein primäres Jahresziel, alle Passknacker in Deutschland zu machen, und die Punkte im Deutschen Voralpenland erreicht man von Österreich aus besser als von meinem Wohnort, Essen. Manuel kommt zu meiner Verwunderung mit. Die Route hat 530 km und ist nicht verhandelbar. Sie beginnt mit einer länglichen Überführung durch die verkehrsreichen Täler Osttirols, wo sich Berufsverkehr und Transitverkehr durch die Dörfer quälen.

Leider hat Manuel gestern seine Vignette verloren (möglicherweise habe ich mit dem Kärcher versehentlich dazu beigetragen), darum kaufen wir an einer Tankstelle eine neue. Und Kaffee. Manuel plant um und verabschiedet sich am nächsten Passknacker, „Am Steinerbach / Söll“. Leider ist Manuel also genau dann ausgestiegen, bevor die Route schön wurde: Westlich von Kufstein geht es über die Marblinger Höhe und den Ursprungspass nach Deutschland. Dann in eine Schleife übers Sudelfeld, eine Problemstrecke mit Kurven, Tempo 60, Überholverbot und heute zusätzlich Baustellenampeln, die an sich gut zu fahren wäre, zum oberen Sudelfeld, wo es auf einmal sehr idyllisch alpin wird. Das kannte ich von Deutschland so noch gar nicht! Für mich ist das bisher die landschaftlich schönste Strecke in Deutschland überhaupt.
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Der Tatzelwurm ist ein kleiner Abstecher und eine nette kleine Kurvenstrecke. Und dann geht's wieder schnellsten Weg nach Westen, immer nördlich der Grenze entlang: Abstecher zum Spitzingsattel, und dann elendig lang und mit viel PKW-Verkehr am Tegernsee entlang. Tipps zur Umfahrung gerne zu mir. Zum Punkt Wallbergmoos kommt man nur nach 4 Euro Mautzahlung. Immerhin mit Aussicht auf den See.
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Weiter über den Achenpass komme ich an einer Lamborghini-Clubausfahrt vorbei. Da kann man echt gut drüber hinwegsehen. Ich fahre am Sylvensteinspeicher vorbei, was wirklich sehr idyllisch und kitschig ist, aber ich habe zu viel Spaß am Fahren um für ein Foto anzuhalten - Ätsch! :)

In Vorderriss biege ich auf eine Mautstrecke ab, die wieder 4 Euro kostet. Hier fließt die Isar entlang, die noch recht wild ist. Dabei habe ich wieder sehr schöne Landschaft, und zwar über einen längeren Zeitraum. Niedlich ist auch eine Holzbrücke in der Streckenführung.
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Dann biege ich rechts ab zur Kesselbergstraße, von der ich nur die Südseite fahre. Die Nordseite ist vermutlich interessanter, aber mir fehlt die Zeit. Vor Garmisch-Partenkirchen gibt es noch einen Abstecher nach Klais, einen vollen Tank, den Ettaler Sattel, und dann über die Ammerwaldalpe wieder nach Österreich. Ich fahre Richtung Namlos, kehre aber nach Berwang um - jede Menge Schilder über böse laute Motorradfahrer machen nicht gerade Appetit.
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Für mich geht's weiter über den Fernpass, der ja gar nicht schlecht wäre, wenn er nicht so eine heftig ausgelastete Transitstrecke wäre.
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Immerhin rollt der Verkehr heute durchgehend mit zweistelligem Tempo. Über den Holzleitensattel geht es zur Autobahn, Strecke machen! Aber dann liegen da noch vier Passknackerpunkte ganz nah zusammen am Rande meiner Route - da kann ich doch schlecht nein sagen? Nun denn, wieder hoch in die Berge: Buchener Höhe, Mösern, Neuleutasch, und mit Seefeld / Zirler Berg erstmals in meiner Karriere einen Passknacker, den irgendein Mensch direkt am Bahnhof einer Stadt platziert hat. Schönen Dank auch! Ein Ortsschild wäre vermutlich auch akzeptiert worden, aber man will's ja gut machen und quält sich mitten rein, überblickt die frisch geänderte Verkehrsführung, sucht einen Parkplatz und fährt dann wieder raus.

Dann folgt wieder eine Stunde Autobahn, wo man die Österreicher Rettungsgasse genießen kann - hier darf man tatsächlich durchfahren! Ein ganz neues Lebensgefühl ;) Dann geht's rechts ab ins Zillertal, und ich werde langsam müde. Außerdem ist es gar nicht mal so richtig warm. Ich wurde zwar nicht nass heute, aber Sonne habe ich auch keine abbekommen. Da ich schon wieder tanken muss, schlüpfe ich gleich noch in die Regenjacke, bevor ich mich auf den Weg den Gerlospass hoch mache. Der Gerlospass ist super zu fahren, hat kreative Radien und eine Überraschung in der Trassierung. Freundlicherweise ist bei unserem Hotel das Ticket schon mit dabei im Rahmen einer Touristen-Gutscheinkarte.

Auf der Gerlosabfahrt treffe ich noch Manuel und wir feiern ein freudiges Wiedersehen :) Da wir spät dran sind, geht es direkt ins Hotel, wo wir pünktlich 19:30 zum letzten Termin für das Abendessen erscheinen. Die Gänge fliegen heute tief - vier Stück in kurzer Abfolge, danach wieder prima mit dem Wirt Benzin quatschen. Danach gehe ich noch spazieren, um die Beine überhaupt mal bewegt zu haben. So klingt ein erfolgreicher und angenehmer, aber etwas hektischer Tag dann ruhig aus. Ich hatte immerhin 571 km.
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Re: Österreich-Motorradhotel-Rundreise 2019

#3 Beitrag von blahwas »

Mi 10.7. Via Grossglockner nach Jenig in Kärnten

Heute ist bestes Wetter angesagt, perfekt für eine Großglockner-Tour! Wir wechseln die Unterkunft nach Jenig, das liegt bei Tröpolach direkt an der B111.

Manuel muss heute noch schnell zum Baumarkt, um eine ausgebrochene Schraube an seiner Selfie-Stange zu ersetzen. Das macht er morgens. Die Wartezeit vertreibe ich mir natürlich mit einem Ausflug zu einem abgelegenen Passknackerpunkt, dem Enzinger Bonden. Das ist ein Abstecher nach Süden in eine Sackgasse hinein. Mit 1465 Meter nicht überragend hoch, aber dafür mautfrei und gemessen an der Bedeutung guten Straßenverhältnissen. Zunächst geht es flüssig das Tal hoch, mit immer größer werdender Aussicht, dann kommen ein paar Kehren, und dann steht man Plötzlich an einem Speichersee. Wow!
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Dann wieder runter, bei der Dampflok rechts, die Bundesstraße reiten und zum Großglockner abbiegen. An der Mautstation steht Manuel schon, aber noch nicht lange. Außerdem stehen bedenklich viele Autos dreispurig an, um Maut zu zahlen. Gut, dass Motorradfahrer rechts vorbeikönnen. Noch besser, dass wir als Besitzer der Tirol Sommer Card dank unseres Hotels einmal kostenlos einfahren dürfen - das spart 26,50 Euro. Als Augen auf bei der Hotelauswahl.

Hinter der Mautstation quält sich der Verkehr den Berg hoch. Heute ist ein Radrennen weiter oben, daher sind viele Radfahrer unterwegs. Hinter den Radfahrern stauen sich Autos. Hinter den Autos stauen sich Motorräder. Damit alleine ist überholen schon nervig - aber es kommen ja auch noch Leute entgegen. Noch ein paar Busse, Wohnmobile und Erlkönige dazu und das Chaos ist perfekt. Man kann also entweder mit Tempo 15 den Berg hoch zuckeln und abwechselnd Landschaft und die Stoßstange vor sich bewundern, oder man wühlt sich durch - dann kriegt man noch weniger von der Landschaft mit, außer wenn man gerade mal frei fahren kann, bis man an der nächsten Schlange ankommt. Die Landschaft ist aber sehr beeindruckend - das gute Wetter macht's möglich.
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Einfach mal Bilder genießen, hier von der Edelweisspitze, einem 360°-Aussichtspunkt, der auch noch der höchste in Österreich ist.
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Um 12:30 wird die Strecke nördlich der Passhöhe gesperrt, damit das Radrennen ungehindert durchgeführt werden kann. Wir wissen das und haben uns vorher auf die andere Seite verzogen und kehren für die Mittagspause ein. Andere Leute gucken etwas sparsam, denn eine Umfahrung ist nicht sinnvoll möglich. Abwarten ist angesagt. Bei 6 Grad sitzt man lieber drinnen als draußen, auch bei anderen Leuten am Tisch. So gibt es dann etwas Völkerverständigung zwischen Auto- und Motorradfahrern. Weiter geht's mit Heizgriffen zum Hochtor, einem Tunnel - natürlich mit Aussicht.
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Dann kommt die Kaiser-Franz-Josefshöhe. Hier ist man nah am Großglockner und kann auf den Gletscher gucken, bzw. den traurigen Rest davon. Das macht echt nachdenklich. Der Klimawandel ist real.
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Aber dann wird wieder Motorrad gefahren, bzw. Fotos geschossen.
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Weiter in Kärnten geht es Richtung Lienz über den Iselsbergpass, dann aber östlich ein Tal entlang, das im Vergleich natürlich monoton ist. Da überholt uns ein eiliger einheimischer Autofahrer, und wir hängen uns da mal dran. Fazit: So schlimm fährt der nicht, kennt aber die Gefahrenstellen. Man kommt voran auf dieser Bundesstraße. Dann geht es schließlich rechts ab zum Kreuzbergsattel. Das ist eine völlig geniale Kurvenstrecke mit Höhe, ein paar Kehren, und südlich der Passhöhe auch längeren Kurven, wo man prima Fußrasten entrosten kann. Gegen 18 Uhr erreichen wir das nächste Hotel in Jenig, checken ein und werfen das Gepäck aufs Zimmer. Dann geht's noch mal schnell tanken und den Nassfeldpass hoch - sind ja nur 12 km. Den kenne ich von früheren Kärntentreffen des Versysforums noch sehr gut, und der macht mir richtig Laune. Auch hier ist es wieder gut, dass keine Waldbrandgefahr besteht, denn ohne Gepäck rennt die Versys wie entfesselt den Berg rauf, dass es eine wahre Freude ist. Manuel habe ich aus dem Rückspiegel verloren, also drehe ich um, noch ein paar Kurven genießen, aber er taucht schon nach zwei Kurven auf - wow, da bin etwas stolz auf seine Entwicklung als Fahrer!
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Dann geht's wieder runter den Berg, rein ins Hotel und ab unter die Dusche. Es war doch warm zum Ende hin. Dann wartet das abendliche Kalorienmassaker, drei Gänge, passend zu den drei Sternen des Hotels. Hungrig bleibt hier niemand. Wir freuen uns auf die Tagestour ohne Gepäck morgen, denn wir bleiben zwei Nächte.

Heute waren es „nur“ 271 km, aber sehr viele intensive Eindrücke.
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Re: Österreich-Motorradhotel-Rundreise 2019

#4 Beitrag von blahwas »

Do, 11.7. Italienrunde

Heute ist Tagestour nach Italien angesagt. Das Wetter ist in Österreich und Italien gemischt, aber der Regen scheint in Südtirol und Österreich zu bleiben, zumindest bis 16 Uhr. Der Tag beginnt, wie der letzte endete: Mit dem Nassfeldpass. Der macht mir wieder richtig Spaß. Heute geht es auch die idyllische und sehr kurvige italienische Seite runter, und dann nach Osten.

Einige Kilometer weiter kommt man zügig im Tal voran, wobei uns innerorts eine Omi in Superzeitlupe die Vorfahrt nimmt. Sie kann wohl nicht mehr den Kopf drehen. Da sie es extrem langsam tut, kann man sich drauf einstellen. Merke: Immer die Fahrer angucken, die einem in die Quere kommen könnten. Gucken die nicht zurück, gibt's gleich "Vorfahrt? Na und!".

Dann geht es wieder in die Berge - zunächst über das sehr gut ausgebaute, aber nahezu verkehrsfreie Kanaltal. Am Passo Predil setzen wir nach Slowenien über - ehemalige NATO-Außengrenze - und dann geht es den Mangart hoch. Das ist eine mautpflichtige Sackgasse (5 Euro pro Mopped), bzw. Einbahnstraßenschleife in 2001 Metern Höhe. Auf dem Weg hoch hat man eine epische Aussicht nach der anderen, man weiß gar nicht wann man anhalten soll. Die Sonne scheint und man sieht überall nur grinsende Gesichter und gute Laune.
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Ich war tatsächlich noch nie hier. Bei meinen bisherigen 4 oder 5 Besuchen in dieser Region war die Strecke jedes Mal noch wegen Schnee oder Felsstürzen gesperrt. Oder ich hatte es nicht ausreichend priorisiert. Interessant sind auch einige Kehren über einem Tunnel, durch den man zuvor gefahren ist - fast wie in Norwegen. Ganz oben kann man ein paar Schritte über die Grenze nach Italien machen. Nicht schlecht für die ehemalige Blockgrenze. Da es nahezu senkrecht runtergeht, ist die Invasionsgefahr aber eher gering, außerdem hatte der Warschauer Pakt ja außerhalb von Slowenien seine Außengrenze.

Dann geht's wieder ewig lang runter, an diversen Radfahrern vorbei, die sich mehr oder weniger geschickte Stellen aussuchen, um sich Überholen zu lassen (gut: Linkskurve; schlecht: Rechtskurve) und dann an der Kreuzung nach links Richtung Westen. Da lauert ein beschaulicher See mit einem Cafe, an dem wir (besonders Manuel) natürlich nicht vorbeifahren können. Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein, also tun wir das auch.

Die Sella Nevea ist im weiteren Verlauf dann eine schön einsame Bergstraße, die man weitgehend sehr flüssig fahren kann. Dann landet man wieder in einem Tal und macht wieder gut Strecke - einfach an den Einheimischen orientieren und unauffällig folgen. Ich habe einen Abstecher zum Sella Carnizza eingebaut, der sich als typisch italienische Hinterland-Holperbergstrecke entpuppt: Schlaglöcher, Rollsplitt, und keine vier Meter Breite. Kaum Verkehr, aber wenn, dann störrisch. Manuel bleibt tapfer dabei - ich wäre oben eh umgekehrt. Er ist vielleicht noch Schlimmeres gewöhnt von der Tour vor 2 Wochen in Frankreich, und dort besonders dem Abstecher nach Italien. Wir kommen aber beide ohne Zwischenfälle hoch und auch wieder runter und machen wieder einen Marker in unserem Passknacker-Lebenswerk grün. Die Freude über den besseren Asphalt kann man förmlich spüren.
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Dann geht's zurück, und es folgt die Schleife über den Sella Chianzutan - eine waschechte Bergrennstrecke, nur echt mit Einkehr am Bikertreff oben. Dort lauern schon 12 andere Motorräder, davon keines aus Italien: Nur Deutsche und Österreicher.
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Vier Kehren später geht's in der fünften Kehre geradeaus zum Sella Chiampon über eine Strecke, die ich noch als recht abenteuerlich in Erinnerung habe. Mit Engelszungen kann ich Manuel überzeugen, dort entlang mitzufahren. Zumindest der erste Teil ist aber inzwischen neu asphaltiert und heute auch frei von Rollsplitt. Erst nach der Passhöhe kommen die Wasserüberleitungen und ein wenig Kies.

Nach einer Bundesstraßenetappe - es hier leider gibt kaum ein Mittelding zwischen sehr schmal und kurvig im Wald und Bundesstraße - geht es den Sella Monte Zoncolan von Westen her hoch. Diese Strecke ist jetzt schon einige Jahre asphaltiert, und die Zeit tat ihr nicht gut. Der Pass liegt zwar "nur" auf 1767 Metern Höhe, ist aber mit 20% sehr steil - einer der steilsten Anstiege von Radrennen überhaupt und immer wieder finale Zielankunft beim Giro Italia. Leider ist die Fernsicht heute nicht so gut, aber wir bleiben doch trocken.
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Die Ostseite fährt sich schicker und flüssiger, was uns gut gefällt, da wir beide schon etwas platt sind. Den Monte Crostis sparen wir uns heute, aber der Sella Valcalda muss doch noch sein - wir setzen per Abstecher von Osten her den Haken dran. Richtung Heimat geht es zum Lanzenpass, und dann liegt da noch der Passknacker Forcella Luis im Weg. Der Lanzenpass (offiziell Passo del Cason-di-Lanza) ist für seinen schlechten Zustand bekannt. Ich konnte Manuel unter Androhung dröger Umwege trotzdem bequatschen, da entlang zu fahren. Zunächst geht es einspurig durch den Wald, immer wieder Splitt auf der Straße. Bei Gegenverkehr muss man kreativ ausweichen, und wer Tourguide spielt - wie immer ich - darf seinen Anhalteweg testen. Da sind Vorsicht und Geduld gefragt - also zwei Dinge, für die ich landauf, landab absolut bekannt bin ;) Der oder die Mitfahrer können dabei nach Herzenslust drängeln, weil sie ja dann nicht selbst im Kühlergrill stecken, aber heute mal nicht so sehr. Ein garstiger PKW-Fahrer fährt langsam vor uns her, braucht zum Ausweichen vor Schlaglöchern die gesamte Fahrbahnbreite und denkt nicht mal dran, 3 Sekunden anzuhalten, um uns vorbei zu lassen. An einer Baustelle hält er an, dann hält der Baggerfahrer an, nimmt die Arme von den Hebeln und wir nutzen unsere Chance auf freie Fahrt - und übrigens auch freie Sicht auf die kommenden Schlaglöcher. Nach der ersten größeren Lichtung wird die Straße besser und man kann auch mal über Tempo 50 fahren. An der Passhöhe machen wir etwas länger Pause, aber eine Stunde vor Ankunft am Hotel wollen wir nicht mehr einkehren.
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Es gäbe knapp vorher noch einen Abstecher auf grobem Schotter zur Grenze nach Österreich, den Straniger Sattel, aber Manuel will nicht mit, und alleine ist mir das zu riskant - zumal ich noch ziemlich lange zum Motorradfahren hier unten bin. Der Einsatz ist mir heute zu hoch. So geht es brav auf Asphalt weiter, wobei die beiden Kehren auf dem Geröllhang der Ostseite weiterhin in furchtbarem Zustand sind, bis nach Pontebba, und dann den Nassfeldpass andersrum wieder hoch.

Manuel klagt schon länger über seine Sitzbank, also biete ich ihm ganz selbstlos meine Versys zum Tausch an für den restlichen Tag. Er durchschaut das Manöver zwar, lässt mich aber trotzdem seine Z900 über den Pass jagen. Ein Fahrzeugtausch macht müde Reiter wieder munter, man muss sich mehr konzentrieren und tut das dann auch. Man sitzt ja schon völlig verschieden. Die Z wäre definitiv nicht mein Motorrad mit dieser niedrigen Sitzbank und der nach vorne geneigten Sitzposition. Ich brauche ziemlich lange, um zu kapieren, dass ich in Kurven den Oberkörper aus dem Rücken und den Beiden halten muss, und nur beim Bremsen die Arme unterstützend dazu nehmen darf. Das wäre mir mit meiner Einstein-Figur (190 cm, 75 kg) auf Dauer zu anstrengend. Den Nassfeldpass runter sorge ich trotzdem für ein beinahe zärtliches Rendez-Vouz von Fußraste und Asphalt, die sich zunächst schüchtern immer näherkommen, bis sie schließlich rhythmisch laute Geräusche von sich geben. Manuel habe ich zuvor vorsichtshalber abgehängt. Er übt noch Bremsen mit der Versys 650, und das Handling mit störrischen Roadtec-01 auf zerfurchten Bergpisten. Sprich, er kann sich nur durch Notbremsung noch vor einer Wand retten, nachdem das Vorderrad in einer Furche im Asphalt eingerastet ist. Insgesamt fahren wir auf unseren jeweils eigenen Motorrädern aber ein sehr ähnliches Wohlfühltempo. Manuel ist mit der Z900 jetzt schon schneller und dabei entspannter als zuvor mit der MT-07 Tracer und der Fazer 1000.

Kurz vor dem Einkehren am Hotel tauschen wir wieder, denn die Sitzhöhe der Versys animiert Manuel nicht gerade zum Rangieren. Auf dem Weg zum Hotel fahren wir auf eine Regenwand zu, und kurz nach dem Einkehren beginnt hier der Regen. Klasse Timing und ein i-Tüpfelchen auf einem prima Fahrtag! Die Hotelgarage ist inzwischen mit 20 Motorrädern sehr voll, davon übrigens null BMW Boxer. Vermutlich ist das Hotel nicht exklusiv genug, was uns ganz gelegen kommt ;) So gibt’s dann nach dem Abendessen angenehme Benzingespräche in der Garage.

Die 326 km heute waren fahrerisch anspruchsvoll und nicht zu wenig.
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Re: Österreich-Motorradhotel-Rundreise 2019

#5 Beitrag von blahwas »

Fr 12.7. Via Nockalm nach Obertauern

Morgens einpacken und vom Wirt verabschieden, dann geht es gegen 10 Uhr endlich los. Zunächst werden Windische Höhen und Boden geknackt. Gut für uns, dass die Strecke nur nördlich des Abzweigs gesperrt ist. Dann gibt es eine Tank-/Cafe-/Raucher-/Kleinelektrik-Pause im Gailtal, und dann beginnt ein Abstecher nach Slowenien über den Wurzenpass. Den fahren Manuel und ich getrennt, denn ich will zum Dreiländereck Pec, wofür etwas Schotter nötig ist, und Manuel will lieber zu den Skisprungschanzen. Wir machen als Treffpunkt die Passhöhe des Vrisic aus.

Mein Schotterpass ist recht einfach zu fahren, sogar mit Gepäck und Straßenreifen. Die Wanderer sind freundlich, und der Weg wird nur auf den letzten 20 Metern steiler als ich mich damit wohl fühlen würde - es geht aber gut aus. Hier an diesem Punkt treffen sich drei Länder und drei Zweige der Indogermaischen Sprachfamilie: Romanisch, Slawisch, Germanisch. Und hier verlief auch einst die NATO-Außengrenze, wenn auch nicht der eiserne Vorhang, denn Jugoslawien war blockfrei und nicht Teil des Warschauer Paktes. So ist dieser Höhenzug frei von militärischen Befestigungsanlagen. Aber genug Geschichte, Landschaft gucken!
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Runterwärts foppt mich das einfache ABS der Versys, denn bergab anhalten auf Kies ist vom Konstrukteur nicht vorgesehen. Andere ABS-Systeme regeln unterhalb von 10 km/h nicht mehr, meines schon - so wird das leider nie was mit wirklich anhalten. Das wäre aber gut gewesen, denn ein Bauer treibt zwei Kühe den einspurigen Weg entlang. Da passe ich nicht vorbei, insbesondere nicht, ohne mindestens eine Kuh so zu erschrecken, dass sie sich unberechenbar verhält. Ich will aber keine 500 kg zappelndes Lebendsteak in meiner Nähe oder in einem Fahrweg, also muss ich eine Weile auf eine gute Gelegenheit warten. Die kommt dann auch endlich.

Nun föne ich gepflegt den Vrisic mit seinen Kopfsteinkehren hoch, denn Manuel wartet schon! Und zwar länger als ich gedacht hätte. Der Vrisic ist auch ganz schön lang, und für die Radfahrer auch recht steil. Es sind viele Touristen unterwegs, aber ich komme gut voran. Am Passschild helfen sich Rad- und Motorradfahrer bei den Siegerfotos.
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Manuel hat auch eine sinnvolle Beschäftigung für die Wartezeit gefunden, denn natürlich gibt es hier Handynetz. Bald rollen wir wieder gemeinsam. Strecke machen ist angesagt, da später der Regen kommen soll - jede Minute Pause jetzt ist eine Minute Fahrt im Regen statt im Trockenen später.

Zur Nockalm ist es recht weit, und wir müssen durch Villach durch. Das ist gut für Manuel, denn wir kommen an einem Polo-Motorradladen vorbei, wo er mal kurz shoppen geht. Ich brate derweil am Parkplatz und passe auf die Moppeds auf. Ich kann gerne bei 36° den ganzen Tag Motorrad fahren, aber nicht bei 25° eine halbe Stunde auf einem asphaltierten Parkplatz rumstehen. Danach geht's weiter, und ich navigiere uns irrtümlich 5 km in einen Autobahntunnel hinein. Das ist schön kühl, aber leider falsch, also noch mal zurück - wieder 5 km Autobahntunnel. Dass man da auch den Krastaler Sattel einbauen hätte können, sehe ich leider erst abends. Im folgenden Stadtverkehrsgewusel und beim Überholen außerorts bin ich erfahrungsgemäß schneller als Manuel und hänge ihn leicht ab, daher darf er vorfahren, was er auch breitwillig tut. So trägt nun er die Verantwortung, und ich kann hinterherfahren und genussvoll Fehler beobachten und sammeln ;) Die menschliche Psyche ist schon was Komisches.

Die Turracher Höhe besuchen wir noch vor der Nockalm als Abstecher, denn die Südseite ist ein absolutes Erlebnis - ein echter Knieschleiferpass mit langen Kurven und weiten Radien. Eine Motorradgruppe steht recht blöd an einer Stelle rum, die sich perfekt dafür eignet, nicht dort rum zu stehen. Da ist wohl jemand vom rechten Weg abgekommen, aber ohne sich weh zu tun.

Die Nockalmstraße selbst begrüßt uns mit der Mautstation. Wir arbeiten uns danach abschnittsweise vor. Es ist eine Strecke mit minimalem Verkehr, praktisch keiner Bebauung, unendlich viel Natur rundum, Aussichten ohne Ende und gerne auch Kühen.
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Die Eisentalhöhe liegt auf 2049 Meter. Ideal für das obligatorische Gruppenfoto!
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Manuel ist völlig aus dem Häuschen von der Nockalmstraße und will sie noch mal zurückfahren. Ich war schon mehrmals hier und freue mich für ihn, aber mich zieht es woanders hin, unbekannte Wege entdecken - und Pässe knacken. So trennen sich unsere Wege für heute schon wieder. Ich hole mir also den Schönfelder Sattel und drehe dort um - was schade ist, weil es da echt schön ist. Dann geht es zum Katschbergpass. Da geht es viel geradeaus, aber es ist so steil, dass es für die Versys trotzdem immer was Leckeres zu überholen gibt, auch mit Gepäck. Derweil ziehen bedrohliche Wolken auf und ich bin gespannt, wie lange ich noch trocken bleibe, bzw. ob ich es vielleicht sogar komplett trocken zum Hotel schaffe.

Am Punkt Schwarzenbichl erwäge ich umzudrehen, um zum nächsten Punkt eine kürzere Strecke zu haben, aber der Himmel ist in dieser Richtung so dunkel, dass ich das lieber sein lasse. Die Strecke wäre etwa die gleiche und mein Ziel ist, möglichst wenig Strecke im Regen zu fahren. Zurück nach Westen geht's dann via Prebersee, und dann nur noch schnellste Route nach Obertauern zum Hotel. Hier fahre ich auf so bedrohliche Wolken zu, wie ich sie selten gesehen habe. Na gut, immerhin sind noch Wolken zu erkennen, und nicht nur eine schwarze Wand. Ich rechne trotzdem fest damit, jeden Moment komplett durchnässt zu werden, zögere den Einstieg in die Regenkombi aber hinaus, bis ich schon Regenschleier sehen kann. Also rein da. 15 Minuten vor dem Ziel beginnt der Regen! Nicht wirklich, es tröpfelt nur. Da bin ich fast enttäuscht, aber auch froh. Auch als er gleich wieder aufhört. Die Regenkombi ist trotzdem wichtig, denn wärmer wird's nicht, und Obertauern liegt auf 1700 Meter. Den Passknacker in Obertauern selbst hole ich jetzt nicht, denn ich finde das vorgeschlagene Motiv nicht.

Ich checke nass und komplett angezogen im Hotel ein - das geht in normalen Hotels eigentlich nicht, aber das Solaria hier ist schließlich ein Motorradhotel. Dann lade ich das Gepäck im Foyer ab und fahre zur Tiefgarage, die leider 100 Meter weiter ist. Dafür ist sie riesig. Das gilt auch für die Hotelzimmer. Ja, Plural, wir habe heute mal kein Doppelzimmer, sondern jeder ein Einzelzimmer, die eigentlich auch Doppelzimmer sind. Das ist natürlich sehr komfortabel. Das ganze Hotel macht auch den Eindruck von mehr als drei Sternen. Bad und WC sind getrennt, Sessel, Tisch, Stühle, Balkon - wow. Auch im Restaurant sind wir beeindruckt. Der Koch hier ist auch mehr als drei Sterne. Der Tafelspitz ist ein Gedicht in jeder Hinsicht. Kompliment!

Nach dem Essen brauchen wir noch etwas Bewegung, also wandern wir die Hauptstraße in Obertauern ab. Der Ort lebt vom Wintertourismus und ist um diese Jahreszeit weitgehend geschlossen. Es gibt aber offene Geschäfte wie Supermarkt, Post, Banken und ein Restaurant, also ist der tägliche Bedarf gedeckt, aber wir sind die einzigen Menschen auf der Hauptstraße. Auf einer Nebenstraße geht immerhin jemand mit dem Hund Gassi. Nebenbei entdecken wir noch das Motiv für den Bildervorschlag vom Passknacker: Es ist weder direkt an der Hauptstraße, noch dort wo die Koordinaten sind, sondern vom Höhenübergang 30 Meter eine Stichstraße hinein, das Touristen-Info-Zentrum. Und wir haben es gefunden, ha! Dann geht's auf die Zimmer, die Erlebnisse des Tages festhalten und den Rest planen. Das prima WLAN im Hotel und wie überall in Österreich prima Handynetz helfen dabei. Und die abendliche Aussicht hoch in den Bergen kann mir auch gefallen…
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Meine Route heute zeugt von fortgeschrittener Passknackersucht und hatte 386 km.
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Re: Österreich-Motorradhotel-Rundreise 2019

#6 Beitrag von blahwas »

Sa 13.7. Bayerisches Voralpenland (Ost) und Salzburger Land

Heute ist Regen angesagt, und abends wieder das gleiche Hotel. Auf das Wetter kann man als Passknacker auf Mission leider keine Rücksicht nehmen. Naja, könnte man schon, aber dann muss man eben "irgendwann anders" die Punkte im südöstlichsten Eck Deutschlands holen. Da ich auch noch den Bayerischen Wald und die Schwäbische Alb "irgendwann" ab Mitte September für den Landespreis "Alle Passknacker in Deutschland" holen muss, ist mir das zu riskant, also gibt's heute halt eine Regentour. Manuel ist raus, das ist ihm zu derb. Die Route hatte ich so geplant, dass ich auf schnellstem Wege per Autobahn nach Salzburg fahre, und dann von Ost nach West mich immer weiter an den deutschen Punkten entlang hangle, bis ich entweder alle habe, oder bis ich abbreche. Dann geht's per Autobahn zurück, mit einer kurzen Unterbrechung für den Punkt Hochberg, der genau an der A8 liegt. Aber weil heute Samstag ist und ein Ferienwochenende noch dazu, ist Großalarm auf der Autobahn Richtung Süden angesagt, inklusive gesperrter Ausfahrten: In Österreich mag man keine Staus in Ortschaften durch Autofahrer, die versuchen, den Autobahnstau zu umfahren, also steht die Polizei an Ausfahrten und schickt alle wieder drauf, die sie für Transitverkehr halten. Ich habe absolut keine Lust auf solche Diskussionen, und habe auch keine amtlich beglaubigte Bescheinigung, dass ich in einem Hotel in Obertauern bin und nicht nur ein Durchreisender nach Italien. Also drehe ich die Route einfach um: morgens bis zum westlichsten Punkt per Autobahn, und dann alle Punkte knacken. Damit nehme ich mir die Option, elegant abkürzen zu können, aber das habe ich ja ohnehin nicht vor. Stattdessen gucke ich mir mal auf Karte interessiert die Passknackerpunkte östlich von Salzburg an - so habe ich eine Option zur Verlängerung, wenn mir die 430 km nicht reichen.

Von Obertauern runter fährt man 20 km Bundesstraße und kommt gut voran, dann geht's auf die Autobahn, wo der Verkehr zu 99% fließt. Der versprochene Regen ist da, aber immerhin kein Starkregen und kein Sturm. Heute dürfen keine LKW fahren, was die meisten Autofahrer aber nicht mehr merken. Die rechte Spur ist trotzdem nur für LKW. Am Grenzübergang gibt es 5 Minuten Stau (für mich), denn die Polizei steht auf der deutschen Seite, guckt in jedes Auto rein und leitet alle Transporter/LKW ab. Durch das Geschleiche werden tatsächlich meine Handschuhe feucht, vorher haben sie die Griffschalen trocken gehalten. Aber dafür gibt's ja Heizgriffe. Die Regenkombijacke funktioniert, die Regenkombihose nicht so sehr: Nach einer Stunde habe ich einen klammen Hintern, obwohl ich noch einen Membrankombi drunter habe. Das ist enttäuschend, aber immerhin nicht komplett nass und nicht allzu kalt. Der Hochberg liefert dann einen willkommenen Anlass, die Autobahn zu verlassen, wenn auch nur für 15 Minuten. Das war übrigens mein erster Passknacker überhaupt.

45 km später endlich der nächste Punkt. Er heißt Samerberg / Luitpoldeiche und ist ein Aussichtspunkt.
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Dabei ist eine Ortsdurchfahrt, und ich kann mich schon mal an den Verkehr auf dem bayerischen Land gewöhnen: Alle sind so anständig, dass es keine Polizei und keine Blitzer braucht. Autos älter als 5 Jahre sind nicht erlaubt. Deutsche Marken und SUV sind Pflicht. Viele Fahrschulen. Ich komme gut voran. Zum nächsten Punkt "Waldbichlpass" geht es genau südlich. Nach meinem Kartenmaterial liegt er eigentlich auf der Österreicher Seite der Grenze, zählt aber beim Passknacker zu Deutschland. Pässe, die Grenzübergänge sind, kann man immer so oder so sehen. Dann parkt man mal ein wenig auf der einsamen Straße hier am Ende der Welt... und dann kommt natürlich nach 10 Sekunden das Postauto angefahren.

Jetzt geht's weiter durch Austria, weil es auf der deutschen Seite keine geeignete West-Ost-Verbindung gibt. Den Österreicher Punkt Klobenstein hole ich mir noch als kleines Leckerli, weil er nur 8 km Umweg kostet und weil ich keine roten Marker in meiner Passknackerkarte mag ;) Die Grenzübergänge nach Deutschland sind alle voll mit Urlauberverkehr. Man sieht deutsche Nummernschilder aus der ganzen Republik, und ich treffe gefühlt halb NRW. Aber auch Benelux und Skandinavien sind vertreten - dabei gäbe es doch eigentlich attraktive Autoreisezug-Verbindungen ab Hamburg und Düsseldorf für sie. Vielleicht sollte man dafür mal Werbung machen, statt die Polizei Autobahnausfahrten bewachen zu lassen? Nur so 'ne Idee. Ich fahre Motorrad und gewöhne mich an die Feuchtigkeit.
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Ab Reit in Winkl bin ich wieder auf deutschen Straßen unterwegs, nehme den Masererpass und einen Abstecher zur Winklmoosalm mit. Ich bin übrigens nicht der einzige, der nicht gerne nass wird.
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Ich befinde mich nun auf der deutschen Alpenstraße und habe reichlich PKW vor mir. Es gibt immer Leute, die gerne 50 bei erlaubten 100 fahren wollen oder die mit ihrem Wohnmobil nicht die Steigungen hochkommen. Überholen geht zwar immer mal wieder, macht aber wenig Sinn, weil weiter vorne gleich die nächste Kolonne fährt. Einmal lande ich beim Wiedereinscheren in einem langen Linksbogen auch mit dem Vorderrad auf einem längs und nach außen verlaufenden Bitumenschmierstreifen und erschrecke ganz gewaltig. Ansonsten verhalten sich die im Trockenen etwas farblosen Roadtec-01 im Regen aber recht robust, wenn auch nicht ganz so genial wie die CRA3: Nach einer Pinkelpause sind die Reifen immer noch nass. Der CRA3 hätte sich in einer Minute Standzeit selbst getrocknet, weil er so viel Temperatur aufbaut.

Die nächsten Passknackerpunkte sind Abstecher von der Alpenstraße, z.B. Jochberg und Steinpass. Letzterer ist wieder ein Grenzübergang und hat noch dazu eine Baustelle (wo gerade nicht gearbeitet wird) mit Wechselampelschaltung und entsprechend Kilometerlangem Rückstau. Da hat der Motorradfahrer Vorteile. Ich werde noch Zeuge, wie ein Österreicher Autofahrer aussteigt, um einem Österreicher Motorradfahrer ordentlich die Meinung zu geigen. Auf sowas habe ich keine Lust. Da warte, ich bis der Gegenverkehr endet und lasse das alles hinter mir. Zurück auf der deutschen Alpenstraße liegt dort bald ein Passknackerpunkt mit hohem Hauptwortwurstalarmfaktor, der Schwarzbachwachtsattel. Berchtesgarden wird auf meiner Passknackerroute elegant umfahren durch "Hochschwarzeck" und "Im Rostwald", was eine durchaus schöne Strecke ist. Mittlerweile hat auch der Regen aufgehört. Und dann bin ich auch schon fast fertig mit dem Pflichtteil. Wenn man auf der B999 fährt, dann ist man bald am Obersalzberg, darf wieder Maut bezahlen, und zwar im übrigens blödesten Verfahren, dass ich bisher erlebt habe: Parken, Absteigen, Regensachen öffnen, am Parkautomaten Ticket kaufen (5 Euro), Aufsteigen, zur Schranke fahren, Ticket irgendwo wieder hervorzaubern, und dann kommt's: Ticket wieder abziehen, durch die Schranke fahren, irgendwo und irgendwie Ticket (als Quittung) einstecken und sich wieder wasserdicht anziehen, weiterfahren. Immerhin bin ich hier und heute der einzige Mensch weit und breit, also halte ich niemanden auf. Die Rossfeldstraße ist beeindruckend und vielleicht auch die einzige nennenswerte Kammstraße in Deutschland. Wenn man auf Wolken herabblickt, fühlt sich das auch sehr erhaben an.
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Ich schieße mein Nachweisfoto und lade alles beim Passknacker hoch, und zu prüfen, ob ich auch wirklich alle habe. Ich habe wirklich alle. Super! Jetzt geht's an den Heimweg. Der direkte Weg wären 90 km, davon das meiste Autobahn, aber auf Autobahn habe ich keine Lust, wegen der hohen Wahrscheinlichkeit von Stau und möglichen Diskussionen mit der Polizei an den Ausfahrten. Also "Autobahn vermeiden" ins Navi. Ich wäre 15:30 wieder am Hotel, was mir zu früh ist, also baue ich weitere Passknackerpunkte zwischen Salzburg und Obertauern in die Route ein. So komme ich auf 160 km und 3 Stunden Fahrzeit - das passt doch!

Bei Bad Dürrberg gibt es einen kleinen Grenzübergang. Danach kommen längere Ortsdurchfahrten, und ich habe wieder etwas Touristenverkehr. Ich laufe auf eine Vierergruppe S1000XR aus Benelux auf, die anscheinend gerade anreisen. Da fahre ich eine Weile mit, bis mir das zu langsam (und chaotisch) wird, denn Ortsschilder kennen sie wohl nicht so richtig, sind aber zaghaft beim Überholen. Ich schnappe mir die Punkte Putzenbauer und Pass Lueg. Bei letzterem ist das Fotomotiv knapp hintern Tunnelportal auf der Kurveninnenseite. Das macht das Wiedereinfädeln etwas pikant. Praktischerweise hört man aber sehr gut, ob ein Fahrzeug im Tunnel ist oder nicht. Danach geht's über Abtenau östlich, und dann per Schwaigweg südlich. Hier wird's dann pittoresk. Es sieht sehr nach Nebenstrecken im Schwarzwald aus. Da kann man durchaus gut Motorrad fahren: Landschaft, Kurven, wenig Verkehr, wenig Ortschaften. Und leider auch eine Strecke mit 1000 frischen Flicken mit Schotter drauf.

Dann fahre ich wieder ein paar Kilometer parallel zur A10, und dann in einer Schleife um Radstadt via Filzmoos, Mandling und Löbenau. Hier hat man auch die ganz hohen Berge mit Schnee drauf im Blick, und nach jeder Abzweigung ins nächste Tal anderes Wetter: Regen, Wolken, Sonnenschein. Die Temperatur schwankt auch, aber dank feuchter Regenhose und innen trockener Regenjacke mit reichlich Lagen drunter kriege ich das nicht mit, ich bin heute meine eigene Klimazone. Ich sehe aber, dass die Spiegel immer mal wieder beschlagen, und auch das Helmvisier möchte Zugluft auf der Innenseite. Statt Brille habe ich in weiser Voraussicht Kontaktlinsen an.

Dann geht's die B99, quasi Hausstrecke für einen Tag, wieder nach Obertauern hoch. Hier kann man frisch und frei fahren, fast alles ist Tempo 100. Den Autos ist es zu steil und so kann man kurzen Prozess machen, besonders ohne Gepäck auf dem Motorrad. Ich bin 17:45 wieder zurück und hole endlich auch den Passknacker in Obertauern selbst.

Im Hotel angekommen dürfen Stiefel, Handschuhe und die Regenhose dann in den Skiraum, auf dass sie morgen früh trocken und mollig warm sein mögen. Das Leder wird danach dann auch irgendwann wieder gefettet, versprochen. Manuel kommt von seiner 350 km Runde deutlich nach mir zurück. Beim Abendessen werden wir wieder verwöhnt, aber nicht gestopft. Gut so! Manuel und ich begießen den letzten gemeinsamen Abend, denn ich reise morgen ab, bzw. weiter.

Ich hatte heute 495 km und hätte noch mehr fahren können.
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Re: Österreich-Motorradhotel-Rundreise 2019

#7 Beitrag von blahwas »

So 14.7. Obertauern - Ambroz pod Krvavcem (bei Kranj)

Ich reise heute ab bzw. weiter zum nächsten Reiseabschnitt, Manuel bleibt in Österreich, verlagert sich aber noch mal in ein viertes Hotel. Nach dem Einpacken und dem Frühstück gibt es also einen Abschied.
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Wir fahren getrennt los, aber ich hole ihn wieder ein. Wir fahren dann noch etwa zusammen, und verabschieden uns auf den Motorrädern noch mal persönlich. Mach’s gut, Manuel, und danke für die Einladung! Mich zieht es nach Slowenien. Dort werde ich eine Woche mit Luca (mo24 hackstueck) Motorrad fahren. Meine Route führt in Schnörkeln zur nächsten Unterkunft, damit ich sie gut kürzen kann je nach Wetter und Zeitplan.
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Luca ist schon gestern angereist und fährt mir entgegen. Ich fahre über den Flattnitzer Sattel: 1420 Meter hoch und schnell zu fahren. Ich habe es etwas eilig. Bald merke ich, dass die Reifen einen Betriebsrat gründen wollen, die Bremsbeläge malen auch schon Plakate, und das Topcase fährt eine andere Linie als der Rest vom Motorrad. Die sollen sich mal nicht so anstellen, die sind schließlich bezahlt! Ach ne, die Bremsbeläge sind ja noch Serie - an der letzten Versys hatte ich Sinterbeläge. Ich hole also ein paar Kohlen aus dem Feuer.

Diverse kleine Passknackerpunkte zieren meinen Weg: Kreuzwirt (Zammelsberg), Wabl / Neuwirt, Hochrindl / Alpl, Wegscheide. An der Simonshöhe verpasse ich Luca knapp, der bereits meine Route erreicht hat. Am Passknackerpunkt Kreuzwirt (Zammelsberg) wartet er schließlich auf mich, und damit übergebe ich nahtlos an den Reisebericht zu Slowenien: Zwei Wochen Slowenien

Fazit

Eine Rundreise mit einem Hotelwechsel alle 2 Tage ist eine prima Möglichkeit, um Österreich zu bereisen. Eine ganze Woche an einem Standort führt früher oder später dazu, dass man morgens und abends immer weitere dröge Strecken fahren muss, um noch neues zu entdecken, zumindest, wenn man einen gewissen Aktionsradius hat und vor allem Motorrad fahren will. Ich war das erste Mal in ausgewiesenen Motorradhotels, und ich muss sagen, das hat doch was, wenn man mit dem Wirt und den anderen Gästen eben wirklich auf einer Wellenlänge ist. Das kann sowohl für Alleinreisende interessant sein, die Anschluss suchen, als auch für kleine Gruppen, die sich stark mit dem Motorrad identifizieren und nicht anecken wollen. Zumindest MOHO ist kein Zertifikat, dass sich ein Wirt mal nebenbei so kaufen kann, und das merkt man. Saufexzesse, Partylärm und Burnout-Orgien haben wir keine erlebt. 1-2 der Hotels hätte auch ich mehr als 3 die Sterne gegeben, die draußen am Schild stehen. In Österreicher Hotels muss auch niemand hungrig ins Bett gehen, das ist klar. Dass die besonders schönen Mautstrecken bei manchen Hotels inklusive sind ist ein echter Preisvorteil!

Für Motorradreisen hat Österreich tolle Strecken und Landschaften zu bieten. Es kann natürlich auch voll werden, besonders am Wochenende. Mit modernen Wetter-Apps kann man mittlerweile morgens sehen, wo es tagsüber wahrscheinlich regnen oder trocken bleiben wird, so dass man ggfs. nach Italien, Slowenien oder auch Deutschland flüchten kann. Das hat dieses Mal gut funktioniert. Als Deutscher hat man hier keine Sprachbarriere und auch sonst wirkt vieles vertraut.

Die Anreise per Autoreisezug hat mir wieder mal gut gefallen. Ab Düsseldorf kommt man nicht schneller mit dem Motorrad nach Österreich. Man kann morgens mit dem bepackten Motorrad zur Arbeit fahren, zu Feierabend fährt man zum Bahnhof Düsseldorf und ist am nächsten Morgen in Villach (Urlaubsexpress) oder Innsbruck (ÖBB). Da spart man mal eben 1-2 Tag Anreise, 1-2 Übernachtungen und die Betriebskosten für 720 bzw. 930 km Motorradfahren. Angesichts des Dauerchaos auf den Autobahnen wäre mir das auch Geld wert.

Dass ich zwei Tagestouren vor allem entlang der deutschen Seite der Grenze verbracht habe, ist eigentlich fast Verschwendung, aber aus NRW kommt dort sonst auch nicht mal eben hin. Und es hat meinem "Alle Passknacker Deutschlands 2019"-Ziel sehr geholfen, die sehr abgelegene Grenzregion ist jetzt komplett grün. Ich bin jetzt bei 77,2% von Deutschland (543 von 703 Punkten statt vorher 522).

Ich danke Manuel für die Einladung zu dieser Reise, die er nicht nur für sich selbst organisiert hat! Und herzlichen Glückwunsch zum Semi-Profi-Status – du hast dein Ziel erreicht :)

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