Versys20_19 hat geschrieben: ↑11. Mär 2021 12:03
Ich will ja nicht unangenehm auffallen, aber findest Du nicht, daß Du mit diesem Thema ein wenig, von offensichtlicher Panik getrieben, übertreibst?
Das ist einfach Panikmache, denn wie Du unschwer an offiziellen, seriösen Quellen und Statistiken entnehmen kannst, "verreckt" nur ein ganz kleiner Teil der Covid Infizierten an diesem Virus.
Und über 95% der Fälle, die daran gestorben sind, hatte alle Vorerkrankungen, dazu zählen auch Erkrankungen, die meist nicht als Erkrankung von den Betroffenen gesehen werden, wie z.B. Übergewicht etc.
Manchmal macht es Sinn, ÖR Nachrichten ein wenig kritischer zu betrachten bzw. zu hinterfragen.
Ich hoffe, ich habe Dir damit im Sinne der Forumsetikette nicht auf den Schlips getreten.
Und ja, ich habe selbst Covid hinter mir!
Freundlichen Biker Gruß
Ich bin ja in diesem Thread schonmal sehr emotional geworden, daher versuche ich dieses Mal bewusst sachlich zu bleiben...
1. Ich empfinde es durchaus nicht als Panikmache, wenn man versucht besonders vulnerable (und nicht nur die) Gruppen vor diesem Virus zu schützen. Ich gebe dir durchaus Recht, dass nur ein geringer Teil der Infizierten an dem Virus stirbt, vor allem eingedenk der Tatsache, dass viele Infektionen womöglich gar nicht erkannt werden, weil sie symptomlos verlaufen. Wenn ich deinen Beitrag richtig interpretiere, bist du ja auch der Meinung, dass die momentanen Maßnahmen zur Kontaktbeschränkung überzogen sind, interpretiere ich das richtig? Ist das der Fall, läufst du m.E. sehendes Auges in das Phänomen des Präventionsparadoxons. Denn wenn wir alles normal laufen lassen, sind die Krankenbetten ruckzuck belegt, dann bekommst du auch mit einem Herzinfarkt kein Krankenbett mehr.
2. Ich empfinde die Aussage, die Gestorbenen hätten allesamt Vorerkrankungen gehabt, als etwas zynisch. Wer eine Vorerkrankung hat, hat kein Recht zu leben? Oder das leben ist weniger wert? Oder wie soll das interpretiert werden?
3. Es ist schön, dass du Covid offenbar folgenfrei überstanden hast. Das freut mich wirklich. Aber du wirst angesichts deiner überstandenen Erkrankung m.E. übermütig und rennst hier in das Phänomen der anekdotischen Evidenz. Nur weil deine eigene Erkrankung offenbar nicht weiter schlimm verlaufen ist, ist das ja nicht zwangsläufig die Regel.
Daher möchte ich mal drei Fälle aus meinem näheren Umfeld schildern.
- Lebensgefährte einer guten Freundin, Mitte 30, Raucher, ansonsten kerngesund. Ist mittlerweile seit 6 Wochen(!) Covid-positiv. Starker Husten, kein Geschmacks- und Geruchssinn, körperlich am Ende, mittlerweile schlägt's auch auf die Psyche...
- Kollege meiner Mutter: Mitte 40, seit 2 Wochen Covid-positiv, leichtes Übergewicht, ansonsten kerngesund, noch immer kein Geschmacks- und Geruchssinn, nach drei Schritten außer Atem, noch immer keine Besserung in Sicht
- befreundetes Paar, Mitte 20, er hatte sich offenbar auf Arbeit angesteckt, nur leicht Symptome während der Infektion, allerdings auch nach Monaten kein Geschmack- und Geruchssinn.
Ich bin auch der Meinung, dass man nicht nur Panik verbreiten sollte, aber ich wünsche mir schon, dass man die Krankheit auch entsprechend ernst nimmt.