Aufstellmoment in Kurven

[Franky_on2Wheels]

Hallo@all,
habe nun die Versys650 Bj.2023 rund 700km gefahren. Hatte vorher die V-Strom 650 L2 von 2012.
Was mir nun negativ aufgefallen ist das die Maschine beim leichten Anbremsen in Kurven mit der Vorderradbremse ein leichtes Aufstellmoment hat. Das ist nicht schön.
Hatte ich mit der V-Strom nicht, die blieb spurstabil in der Kurve. Ich habe noch die Originalbereifung drauf, Dunlop Sportmax D222.
Nun meine Frage: Ist das bei euch auch so?. Liegt das an der Bereifung oder am Fahrwerk der Versys? (Fahrwerk ist 35mm tiefer gelegt)
Wenn ich nur hinten bremse ist alles ok, da läuft sie schön weiter in der Spur.
Bin ratlos
Gruß Frank

[Tornanti]

Reifen haben Einfluß auf das Aufstellmoment. Die Fahrwerksgeometrie sowie die Auslegung von Federn und Dämpfern ebenso.
Je weiter der Kontaktpunkt zwischen Reifen und Fahrbahn in Schräglage von der Reifenmitte entfernt ist, umso größer der Effekt des Aufstellens.
Reifen mit einer sehr sportlichen, spitzen Kontur sind da unempfindlicher als flache Konturen. Aber auch die Verformung des Reifens bei Belastung in Schräglage und der Reifenluftdruck haben Einfluss. Und die Reifenbreite. Je breiter, desto mehr Aufstellmoment.
Es gibt einige Videos und Berichte zu dem Thema im Internet. Zum Beispiel:
https://www.youtube.com/watch?v=O7-bLzP6x1o
https://kradblatt.de/adac-tipp-bremsen-in-schraeglage/

PS: In vielen Reifentests wird auch das Aufstellmoment in Schräglage bewertet. Du kannst solche Testergebnisse in Zukunft in die Wahl eines neuen Reifens einfließen lassen.

[blahwas]

Das kommt vom Vorderreifen. Gegenmaßnahme: andere Reifen (Serie ist eh schlecht), hinten bremsen, oder mein Favorit: mehr Drehzahl und dann die Motorbremse nutzen.
Ob die Kurve rein mit konstanter Drehzahl, ruhig 50% vom Max.
In der Kurve mache ich im Idealfall nur mit dem Gas den Radius größer oder kleiner. Gas zu macht enger, Gas auf macht weiter.

[Tornanti]

Hier die Ergebnisse des neuesten Tourenreifentests:

Bezüglich Aufstellmoment sind der Dunlop und der Michelin besonders gut bewertet worden. Aber auch der Gesamtsieg ging an die beiden Kandidaten.
Achtung: Getestet wurden Reifen mit verstärkter Karkasse (GT-Versionen), sofern für das Testmotorrad vom Hersteller empfohlen.
Für Deine 650er ist die unverstärkte Version vermutlich die bessere Wahl. Ob die Testergebnisse 1:1 vergleichbar sind, kann ich Dir nicht sagen.

[Uwe_MY]

Michelin Pilot Road 2 CT.

Super Reifen. Bin den selber mehr als 15 Jahre gefahren.

Alles was danach kommt von Michelin bis hin zum Pilot Road 6 brauch ich nicht. Kostet nur mehr und das plus an performance kann ich nicht ausloten. Falls es eines geben sollte.

Ich hab den in subtropischen Klima mit Monsumregen in Malaysia bis unter Null Grad und Schnee in der Schweiz gefahren und hatte nie ein schlechtes Gefühl.

Cheers

Uwe

[Tornanti]

Michelin Pilot Road 2 CT.

Super Reifen. Bin den selber mehr als 15 Jahre gefahren.

Alles was danach kommt von Michelin bis hin zum Pilot Road 6 brauch ich nicht. Kostet nur mehr und das plus an performance kann ich nicht ausloten. Falls es eines geben sollte.

Ich hab den in subtropischen Klima mit Monsumregen in Malaysia bis unter Null Grad und Schnee in der Schweiz gefahren und hatte nie ein schlechtes Gefühl.

Cheers

Uwe

Gibt es den Pilot Road 2 CT noch zu kaufen?

[Uwe_MY]

Gibt es den Pilot Road 2 CT noch zu kaufen?

Yep.

https://www.reifen.com/de-de/12070-zr17 ... lsrc=aw.ds

[Tornanti]

Das ist aber der Pilot Power, nicht der Pilot Road!

[Uwe_MY]

Ich glaub ich war da etwas optimistisch!

Ich hatte im Netz welche gesehen, aber nicht genau genug hingeschaut! Sorry!

https://www.reifen.de/michelin-pilot-po ... w--1138935

Es gibt noch welche. Aber ob es alle Größen gibt muss man schauen. Oder den Händler des Vetrauens fragen.

Sorry sollte ich nicht umsetzbare Vorschläge gemacht haben. Wäre schade, wenn es den Reifen nicht mehr gäbe.

[kautabbak]

Ich tippe hier ebenfalls auf die Reifen.
Da muss man seinen Reifen finden, im Forum gibt es einige Beiträge zu dieser Glaubensfrage

viewforum.php?f=10

[juschka]

Kann ein "normaler" Fshrer die im Vergleich gelisteten Punkte wirklich " erfahren"?
Also ob ein Reifen 8 oder 9 Punkte " wert" ist?
Ich muss auch sagen, dass mir bei all diesen "Vergleichstests" die Objektivität fehlt. Also wieviel "erfahren" die Tester wirklich, was wissen sie zum Reifen, ggf persönliche Vorlieben oder auch einfach nur Bauchgefühl oder Einbildung?
Einen Blindtest fände ich das mindeste, dass sie nicht wissen dürfen, was sie da fahren u.ä. bevor sie ihre Bewertung abgeben
Vg juschka

[snap-on]

Wie die meisten von uns durchschnittlichen Motorradfahrern hast du keine Vorstellung davon, was gut fahrende Leute alles erfahren können.

Und ja, die Tester fahren gut. Extrem gut.

Der Lindner und der Koch, die früher bei der MOTORRAD solche Test gefahren sind, waren deutsche Meister, der eine in der Supersport 600, der andere in der SOS-Klasse.

Selbst das Fußvolk in den Redaktionen ist unglaublich unterwegs, die können richtig was.

Die lesen sich ihre Eindrücke nicht in Prospekten der Hersteller an, keine Bange.

Ein Freund von mir fährt auch auf dem Niveau, der war deutscher Meister auf der Langstrecke.

Der kann zu Reifen und Federung Aussagen treffen, Änderungen bewerten, vergleichen, wo ich kaum was merke und mich hoffnungslos verirren würde.

[Uwe_MY]

Kann ein "normaler" Fshrer die im Vergleich gelisteten Punkte wirklich " erfahren"?
Also ob ein Reifen 8 oder 9 Punkte " wert" ist?
Vg juschka

Da bin ich ganz Deiner Meinung, Juschka!

Ich erinnere mich da an die Aussage eines Trainer bei nem Kurventraining.

‚Er fände Kurventrainings im Regen am lehrreichsten. Und er kauft immer die billigsten Reifen die er finden kann, nur um zu zeigen das die immer noch mehr können, als wir unter normalen Bedingungen erfahren könnten..‘

Und dann fuhr er für uns die Reifen warm... Unglaublich was er da veranstaltete . Ne ganz andere Liga.

Sein Resümee war. Es gibt keine wirklich schlechten Reifen, es gibt nur bessere und jeder muss das Model kaufen bei dem er sich am wohlsten fühlt. Das meiste ist Kopfsache.

Ich finde da hat er nicht ganz unrecht.

Cheers

Uwe

[Tornanti]

Bei Reifen tendiere ich eher zum Kauf der neueren Modelle. Nicht weil ich permanent im Grenzbereich fahre, sondern um gegebenenfalls genügend Reserven in kritschen Situationen zu haben. Lieber 30€ mehr investieren, als auf der Nase zu liegen.
Ich wechsele die Reifen aber auch nur alle 2 Jahre. Vielfahrer mit hohem Reifenverbrauch sehen das sicher anders.

[blahwas]

‚Er fände Kurventrainings im Regen am lehrreichsten. Und er kauft immer die billigsten Reifen die er finden kann, nur um zu zeigen das die immer noch mehr können, als wir unter normalen Bedingungen erfahren könnten..‘

Und dann fuhr er für uns die Reifen warm... Unglaublich was er da veranstaltete . Ne ganz andere Liga.

Ja, naja, im Prinzip schon richtig, aber aufm Übungsplatz mit top griffigem, sauberem und ebenen Belag hätte ich da auch wenig Skrupel. Auch einsamen Bergstraßen, wo bei Regen Wasser-Matsch-Pampe in den Kehren drüber läuft, Grünzeug aus Rissen wächst und Bitumen-Schmiereien in allen Richtungen verlegt wird, da habe ich dann doch lieber einen modernen Reifen. Pilot Road 2 war nicht schlecht, Pilot Road 3 nicht immer und überall zwingend besser, aber über all die Generationen ist doch einiges an Vorsprung entstanden. Man darf auch ruhig mal die Marke wechseln. Ich war lange Bridgestone-Fan, später Conti, jetzt bin ich bei Dunlop gelandet. Michelin mochte ich noch nie wirklich, ich finde die verschließen ungleichmäßig, aber deren Vertrieb ist echt gut, und man bekommt sie auch unterwegs kurzfristig.

[Uwe_MY]

..
Ja, naja, im Prinzip schon richtig, aber aufm Übungsplatz mit top griffigem, sauberem und ebenen Belag hätte ich da auch wenig Skrupel.
..

Moin Blahwas,

Das war ein Übungsplatz. Ehemaliger Truppenübungsplatz. Also alles glattgeschliffene Betonplatten.

Man muss die Einstellung ja nicht teilen, ich fand es nur sehr beeindruckend was da alles geht.

Und ja, ich fahre auch lieber nen modernen Reifen statt ein no name Produkt aus China.

Cheers

Uwe

[SiRoBo]

Was Profis mit Billigreifen können, ist hier m.E. nicht relevant. Für uns Nasenbohrer zählt der subjektive Fahreindruck und wie sicher und wohl wir uns mit dem Gummi fühlen. Mit bestimmt aber sicherer als ohne.

Maßnahmen gegen Aufstellmoment in Kurven:

• Geradeaus Bremsen vor der Kurve
• Gegenhalten am Lenker
• Reifendruck vorne prüfen und ggf. erhöhen
• Abgefahrene Reifen durch neue ersetzen
• Andere Reifen als den grottigen D222 nehmen: Road 5, Angel GT, Scorpion Trail II sind alles "Reifen aus der 2. Reihe" und somit relativ günstig verfügbar, dabei aber noch lange nicht "alt".

[Michael_1969]

Für mich offenbaren sich die Unterschiede der verschiedenen Reifen immer erst im letzten Drittel ihrer Nutzungsdauer. Frisch montiert laufen heute doch alle ganz prima.

Doch nach der Hälfte des Profils laufen manche weiterhin schön rund ab, während andere immer eckiger und unangenehmer werden bis hin zum Sägezahn.

Der recht neue AT41 ist bei mir zuletzt dahingehend negativ aufgefallen. Schon nach gut 5.000 km flogen deshalb beide runter.

Reifen, denen ich nicht bis ganz zum Schluss vertrauen kann, kaufe ich dann lieber kein 2. Mal mehr.

[frieda]

Am Anfang wird die V-Strom, ein guter Geradeausläufer, mit einer 35mm tiefer gelegten 650er Versys, einem von

Haus aus Kurvenräuber verglichen, beim Bremsen IN der Kurve, zwei verschiedene Welten.

Normal, VOR der Kurve hart mit vorn anbremsen, dann mit deutlichem Lenkimpuls abwinkeln.

In der Kurve mit Motorbremse, besser noch weil ruckfrei, mit nur leicht angelegter Hinterradbremse

und Lenkimpuls, Geschwindigkeit und Schräglage korrigieren.

Egal welches Moped und welcher Reifen, in der Kurve vorn bremsen (Gabel taucht ein, Radstand verkürzt sich, Lenkwinkel wird steiler)

bringt Unruhe und Aufrichten ins Fahrwerk, mal mehr mal weniger.

Bei tiefer gelegt und kurzem Radstand natürlich mehr. Die Grundlagen fürs Kurvenfahren gelten immer und für jeden.

Mir macht es immer Spaß mich auf Moped und Reifen einzustellen, die Vor-und Nachteile zu erkennen und dat Pony dann zu zähmen.

PS: Ausgiebige Probefahrt im Sauerland mit ner KTM SMC Supermoto,

1 Finger Bremse vorn, Voorsicht beim Bremsen in der Kurve, als Normalo !

[snap-on]

Der schmalere 19" der V-Strom ist natürlich neutraler und zielgenauer als der 17" der Versys.

Dass man quasi jeden Reifen fahren kann ohne Unterschiede zu merken ist einfach nur Bullshit.

Es gibt vor allem beim Nass- und Klatgrip große Unterschiede und auch beim Einlenkverhalten.

Ein Reifen, mit dem man auf der Bremse in Spitzkehren nicht einenken kann, kann einem echt den Spaß verderben.

Und ja, da hat man ein neues Moped, wenn man unbereift.

Kawasaki hat ja bei vielen Mopeds Dunlop als Erstbereifung.

Schnallt man da einen Roadtec oder einen Michelin auf die Felgen, merkt man im ersten Kreisverkehr den Unterschied.