Entlüften der Hinterradbremse nicht möglich

[Chrysalis]

Entlüften der Hinterradbremse nicht möglich ! (Versys 650 / Bj.2007 / ABS). System hinten wurde entleert. Hautbremszylinder + Bremskolben Dichtring + Staubschutzmanchette erneuert + Bremsbeläge.
Was ich prüfen konnte : alle Anschlüsse sind Dicht = keine Druckverluste. Entlüftungs-Nippel und dahinter liegender Kanal sind Durchgangsfrei.
In der Leitung vom Bremsflüssigkeitsbehälter zum Hauptbremszylinder liegt Bremsflüssigkeit an.
Zum Bremssattel - bekomme ich keine Bremsflüssigkeit gezogen - durch eine Entlüfterpumpe bekomme ich ein Vakuum von (-)700mlbar dauerhaft zum anliegen.
Folglich muss ein Ventil wo geschlossen sein.

Laut Werkstatthandbuch ist das System auch mit ABS so zu entlüften, und die Flüssigkeit so durchzuziehen.

Fussbremshebel pumpen nutzt nichts, Zündung + Motor an nutzt nichts. Fahren und während dessen pumpen nutzt nichts.

Meine Vermutung : ein Ventil des ABS-Steuergeräts versperrt den Weg von Hauptbremszylinder zu Steurgerät und deswegen dringt kein Bremsöl zum Bremssattel.

Sicherungen sind alle intakt - ABS-Störung wird nicht angezeigt.

Ich bin ratlos.

Ich könnte noch über den Bremsflüssigkeitsbehälter Luftdruck über den Hauptbremszylinder auf das Ventil-Steuergerät leiten um es aufzudücken ( kann ja "verklebt" sein) - bin mir da aber nicht sicher ob ich nicht möglicherweise Schaden anrichten kann.

Über kompetente Hilfe wäre ich aber sowas von dankbar . . .

[Tornanti]

Es wäre mal einen Versuch wert, das Hinterrad- ABS auf geeignetem Untergrund in den Regelbereich zu bringen.
Ansonsten kann vermutlich nur eine Werkstatt helfen, das ABS-Modul auf Fehler zu prüfen bzw. so anzusteuern, dass die Ventile geöffnet sind und entlüftet werden kann.
Bei den Bremsen bitte keine Experimente!

[Schelle66]

Das hört sich merkwürdig an, das ABS auslösen könnte Hilfe bringen, vielleicht hängt eine Luftblase im System.
Vorsichtig eine Probefahrt mal machen und dann nochmal probieren zu entlüften.

Gruß Schelle

[snap-on]

Warum wurden die Teile erneuert?

Hat die hintere Bremse vor der Reparatur funktioniert?

Könnte auch die bekannte Fehlfuntion des ABS-Moduls sein.

Das kann man reparieren lassen.

[Luzifear]

Tach,
soweit ich das richtig mitbekommen habe, kommt keine Bremsflüssigkeit am hinteren Radbremszylinder an,
ergo bekomme ich das ABS nicht zum Regeln , die alten ABS-Einheiten kann man auch nicht mit dem Tester ansteuern.

Fehlen nur noch die Antworten auf Martin's Fragen.

Servus, die Luzi

[SiRoBo]

Hast Du schon mal probiert vom Bremssattel aus mit einer Spritze die Bremsflüssigkeit rein zu drücken? Der eine oder andere befüllt so sein System. Mit etwas Glück löst sich dann der Widerstand (oder die Bremspumpe bekommt mal eine Füllung, mit der man dann durchpumpen kann), in die andere Richtung geht's ja wohl nicht...

Ich vermute (!!!) den Fehler nicht im ABS Modul. Nicht angesteuert, schleift es den Bremsdruck nämlich stumpf durch und regt sich erst beim Regeln.

[Chrysalis]

Danke erstmal für die Antworten. Erneuert wurden einige Komponenten, da ich die Maschine im 2-Personen-Betrieb mit vollen Koffern mehr als ein gutes Jahr lang hart 'ran genommen habe. Bj. 2007 war dann auch nötig. Da ich hinten nun gar keinen Bremsdruck aufbauen kann, bekomme ich das ABS auch nicht zum regeln.
Versucht hatte ich auch rückwärts über den Bremssattel aufzufüllen - funktioniert trotz Spritze nicht gut, bekomme 2 -3 ml hinein, die dann zurück laufen - als wenn ich auf Luftblase fülle.
Mich irritiert, das ich die Bremsflüssigkeit nicht per Unterdruck durchgezogen bekomme, laut WHB sollte das ohn Durchlauf des ABS-Steuergeräts gehen. letztes Jahr konnte ich noch ganz normal entlüften - mit dem Unterschied das ich das hintere system nicht entleert hatte. ( Funktion vorne ist gar nicht beeinflusst).

[frieda]

Erstmal hat das ABS mit den Fehler nichts zu tun, die H-Bremse funktioniert auch mit totem nicht regelndem ABS,

z.B. bei gezogener Sicherung. Ausnahme es sitzt im Gehäuse echt was zu.

Sind die Kolben des Radbremszylinders nach Zusammenbau und neuen Belägen noch leichtgängig (locker von Hand einzuschieben) ???

Ich hatte auch bei ner 2007ner nach Wechsel auf Stahlflexleitungen Probleme mit den Entlüften.

Ohne Pumpe ging das nur durch lösen und kippen des ABS Gehäuses, damit die Luftblasen aus einer tieferen Ecke,

hoch zur Bremsleitung zur H-Bremse steigen konnten. Bei deinem Fehler würde ich H-Bremse noch mal ausbauen

und die Kolben auf beweglichkeit prüfen und mit Druck (Pressluft) auf der Leitung prüfen ob Druck an den Kolben ankommt.

Zufällig nach Reparatur zusitzendes ABS halte ich für unwahrscheinlich.

[Tornanti]

Zur Sicherheit auch prüfen, ob die Bremszylinder richtig herum eingebaut wurden. Wenn sie falsch herum eingebaut wurden (geschlossene Seite Richtung Bremsbeläge), dann brauchst Du extrem viel Bremsflüssigkeit und Du denkst, die Entlüftung funktioniert nicht richtig.

[frieda]

Die Bremszylinder kann man nicht falsch herum einbauen, oder meinst du die Bremskolben falschrum in die Bremszylinder einbauen ?

Wer dat ernsthaft macht, dem sollte man auch den Tip geben: In den Auspuffkrümmer reinbeißen, kein Problem !!!

Nur nich wen er noch heiß is, dann verbrennt man sich de Schnauze !!!

[Chrysalis]

Hallo auch . . . , sollte ich mich laienhaft ausgedrückt haben, ist es der Kürze geschuldet in der ich mein Problem beschreiben musste. Ich bin kein Laie sondern schraube schon ein paar Jährchen - habe so ein Fehler/Poblem aber noch nicht gehabt. Fakten . Bremskolben im Bremssattel ist natürlich richtig herum eingebaut ! Kolben im Bremszylinder bewegt sich in beiden Richtungen elegant leicht => da wird wahrscheinlich das Problem liegen : denn den Fußbremshebel kann ich ja fast wiederstandsfrei (bis auf geringen Gegendruck der innenliegender Feder + Feder Bremslichtschalter) durchdrücken.
Tatsächlich sollte ja dort der Bremsdruck aufgebaut werden. Bis da liegt auch Bremsflüssigkeit an. Vermutlich ist in der Leitung hinter dem Kolben eine Luftblase die ich nicht entlüftet bekomme, da diese Leitung über das ABS-Steuergerät läuft, und von da zum Bremssattel. Wahrscheinlich freigegeben über Bypass-Bohrung oder Bypass-Ventil welches auf die ABS-Regelung keinen Einfluss hat. Ich habe seit über 24h am offenen Entlüftungsventil einen Unterdruck von 700mlbar anliegen & nichts tut sich.
Jetzt die Frage : ohne erneut zu zerlegen kann ich über Bohrung des Bremsflüssigkeitsbehälters Druckluft über den Hauptbremszylinder in die Anschlussleitung auf das Steuergerät geben . . . Ist da ein Ventil welches ich somit bewegen kann ? Oder ist Ventilbewegung da nur elektromagnetisch möglich ? (Keine Zeichnung vomSteuergerät vorhanden) Zerstören möchte ich nichts . . .

[frieda]

Mit Luftdruck geht natürlich leider nur bei abgeschraubter Leitung am ABS Gerät.

Andere Frage, baut die Pumpe am Fußbremshebel überhaupt Druck auf,

Kann Bremsflüssigkeit bei mehrmaligem betätigen und offenem Abgang nachlaufen ??? .

Abgang an der Pumpe provisorisch verschließen, der Hebel dürfte sich dann nicht mehr

ohne Widerstand durchdrücken lassen.

Wenn du Schrauber bist: Ganz ohne bisken Demontage wird sich der Fehler nich finden und

beheben lasser, leider, meine Meinung.


Auch für die seltsamsten, grausamsten und seltensten Fehler gilt, am Ende is die Ursache meißt wat ganz doffes,

Deshalb immer die einfachsten Ding zuerst überprüfen. , sacht glaub ich Murphy.


Entlüften: Ich vermute im Werk werden die Bremsanlagen vor der Montage am Band komplett montiert, so lässt

sich das ABS durch drehen und Kippen leicht entlüften Luftblasen aus den hintersten Ecken des Gerät können

aufsteigen zu den Abgängen von Vo-und Hi-Bremse.

[Chrysalis]

Also nochmals meine Montage überprüft, Leitung geöffnet, Hauptbremszylinder zerlegt und alles richtig und gut. In der Montage kein Fehler, Hauptbremszylinder baut bei abgeschraubter Leitung Druck auf => am Bremskolben am Sattel kommt nichts an. Die Leitung nach dem Bremszylinder zum Steuergerät bekomme ich nicht gefüllt.
Wird der Kolben über Fußpedal betätigt pumpt er die Flüssigkeit auf eine Luftblase in die nachfolgende Leitung, und zieht auf dem Rück-Totweg wieder Luft aus dieser Leitung in den Zylinder. Da scheint wirklich ein Ventil auf dem Weg zum Bremssattel im Weg zu sein. Sauge ich mit meiner Entlüfterpumpe mit bis zu -700mlbar an dem Stahlbus-Entlüfterventil habe ich den Verdacht, das ich mit dem Unterdruck das Kugelventil ansauge und verschließe. Habe es dann herausgenommen + bin dann mit größerem Schlauch auf den Nippelsitz gegangen. Aus der Leitung hab ich dann Luftbläschen gezogen, aber weder ist Bremsflüssigkeit angekommen , noch der Stand im Vorratsbehälter hat sich geändert - vermute das am Anschluss vorbei die Luft gesaugt wird, der Flüssigkeitsstand müsste sich ändern. Versuche morgen mit Druckluft auf Leitung Steuergerät zu gehen um dieses "imaginäre" Ventil zu öffnen . . .

[frieda]

Druckluft aufs ABS geben würde ich nicht.

Reichen die 700mbar Unterdruck um die Kugel des Stahlbusventils zu betätigen,

oder braucht es dazu nicht Flüssigkeit mit Druck von der anderen Seite des Ventils ???

Versteif dich nicht auf das imaginäre Ventil, oft macht man beim Entlüften einen Denkfehler

was das Verhalten von Luft angeht.

Z.B. beim Abschrauben der Leitung an der Hinterradbremse, beides hochhängen damit die Leitung nicht leerlaufen kann

und Luftblasen ins ABS aufsteigen können. Nach anschrauben der überholten Bremse, auch in hochgehängter Position,

auch sofort in der Position entlüften damit die kleine Luftmenge in der Leitung erst garnicht ins ABS aufsteigen kann.

Hast du das so gemacht beim Abbau ?

Wenn die Leitung zur H-Bremse voll Luft ist, würde ich die Leitung von der H-Bremse abschrauben,

die Leitung hochhängen und mit dem Fußbremshebel solange pumpen bis Bremsflüssigkeit aus der offenen Leitung kommt.

Dann, noch in hochgehängter Position, Leitung anschrauben und nochmal entlüften bis fester Druckpunkt kommt.








.

[snap-on]

Eine Werkstatt kann binnen einer Viertelstunde feststellen, ob sich die Bremse mit einem druckluftbetriebenen Entlüftergerät füllen lässt.

Ist das nicht in wenigen Minuten geklärt bzw. erfolgreich, kann man den ABS-Modulator zur Reparatur einschicken.

Es macht wenig Sinn, Stunden mit probieren und sinnieren und schreiben zu vergeuden, wenn man den Sachverhalt schnell klären kann.

Und irgendwo reinzublasen, von dem man keinen Ahnung hast, was da drinnen ist und wie es darauf reagiert, ist haarsträubender Unfug.
Von Baugruppen, von deren Innenleben man nichts weiß, lässt man mit solchen "Reparaturmethoden" einfach die Finger.

[Salzmann]

Hallo

das gleiche Problem hatte ich bei meiner Versys auch
Ergebnis ABS Modul war fest
also ausbauen und reparieren lassen was anderes wird Dir nicht übrig bleiben

https://rhelectronics.de/de/reparatur/m ... 9EQAvD_BwE

Gruß Achim

[ruesa]

Das Problem hat mit dem ABS erst mal nichts zu tun. Auch bei defektem ABS-Modul kann ich bremsen. D.h. vom Geberzylinder ist Durchgang zum Radbremszylinder. Wie steht der Geberzylinder? Ist der ev. zu weit drin ?
Bei angelegtem Unterdruck die Pedale betätigen das die Kanäle frei werden.
Normalerweise ist bei geöffnetem Entlüftungsventil an der Hinterradbremse Durchgang bis zum Vorratsbehälter.

[snap-on]

@ruesa

Beim typischen ABS-Fehler der 2007 wird keine ABS-Fehler angezeigt und man kann NICHT bremsen.

[frieda]

Wenn das ein typischer ABS Fehler bei älteren Versen ist, kann man nur ALLEN Besitzern

alter Versen dringend raten regelmäßig ihr ABS zu testen, sprich auf freier Strecke mal an die Blockiergrenze zu gehen,

die vordere Bremse wird ja im selben Gehäuse gesteuert. Da wäre ein Ausfall wirklich gefährlich.

Hier im Forum habe ich von dem Fehler, bis auf Salzman, noch nicht gehört, glaube ich.

Danke Snap-on für den Tip.

[Skalar-Fan]

@ruesa

Beim typischen ABS-Fehler der 2007 wird keine ABS-Fehler angezeigt und man kann NICHT bremsen.

Der Unterschied ist aber, das man zu Beginn des Fehlers merkt, dass das Bremspedal härter wird. Der Fehler kommt anscheinend nicht bei allen Maschinen gleich vor....
Bei meiner hat man beim Bremsen gemerkt, das das Pedal immer härter wurde, bis nix mehr ging.
Bei der Versys von Jannik war die Bremse von jetzt auf nachher fest. Einmal normal den Randstein runtergefahren und die Bremse war hart.
Die Maschine war in der Werkstatt und wurde "untersucht" mit Ergebnis: ABS Modul defekt, aber kein Fehler angezeigt.
Und das konnte man freibremsen - wurde ja auch hier im Forum beschrieben, hat bei einigen funktioniert.

So wie ich das aber verstehe war VOR der Reparatur bzw dem Wechsel der Teile alles in Ordung.

Möglich wäre es, alles soweit es geht wieder zusammenbauen und versuchen die Bremse wieder freizubremsen. Würde dann auch Bremsflüssigkeit durchdrücken.
Aber wenn bisher keine Bremsflüssigkeit durchgeht weis ich nicht ob das funktioniert.

Schlimmer kann es zumindest nicht werden......