Griechenland und Albanien 2023

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Re: Griechenland und Albanien 2023

#41 Beitrag von Exekutor »

Wahnsinns-Fotos; tolle Gegend !!!!!!

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blahwas
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Re: Griechenland und Albanien 2023

#42 Beitrag von blahwas »

Gestern war der letzte gemeinsame Abend, denn Yannick beamt sich morgen per Fähre heimwärts. Also gab's nach dem Abendessen in der Innenstadt Raki. Kontisa hat ein erstaunlich lebendiges Zentrum, und sämtliches Personal spricht englisch - außer in unserem Hotel, da nur einer. Das macht aber nichts.

Mo 31.7. Griechenland fertig? Dann nach Albanien

Nach dem Frühstück der Abschied von Yannick. Heute fährt er nach Igoumenitsa, damit er morgen früh um 7 sicher auf die Fähre kommt. Mirko und ich wechseln nach Albanien, wobei ich heute nur Straße fahre, um die letzten Passknacker in Griechenland zu sammeln und die nächsten paar in Albanien. Unser Hotel ist in Erseka und sie liegt auf einem längeren Abstecher, so dass ich heute abend noch verlängern könnte, um für morgen vorzusorgen. Mirko fährt TET in Griechenland, daher starten wir gleichzeitig, aber in verschiedene Richtungen.

Als erstes geht's für mich hoch zum Trapezista. Das ist der Hausberg von Kontisa. Den hätte ich ruhig gestern machen können, aber hey. Früh um 9 ist noch nichts los und ich tüte den Punkt problemlos ein. dann geht's über die Hauptstrecke nach Nordosten, in einigem Abstand die albanische Grenze entlang. Beim Abzweig Richtung Neo Kotili wird es noch viel einsamer, aber auch landschaftlich spannender.

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Ich bin fast überrascht, mit Kastoria hier eine Großstadt zu finden, die immerhin 250.000 Einwohner hat - und einen malerischen See. Für mich geht's noch weiter nach Nordosten zum Pass Oxya Paresma. Hier ist es schön einsam und kurvig, wie so oft in Griechenland.

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Dabei wird es ziemlich kalt. Und es sammelt sich Dampf am Himmel? Was ist da?

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Unten im Tal geht's noch links Richtnug Albanien, und hier ist dann mehr Verkehr. Ich muss alle 2 Minuten ein Auto überholen. Dann erreiche in den letzten Pass in Griechenland, der mir noch zum Landespreis fehlt - Geschafft!

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Ätsch, Selfie ;) Kurzer Check am Handy, alles hochgeladen, alles erkannt: 57 von 57 Pässen eingereicht - Ziel erreicht!

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Als nächstes dann Albanien. Am Grenzübergang aus Griechenland raus muss man wieder ab-/aussteigen und sich dann an einem Fenster anstellen. Ein Reisebus war kurz vorher da, weshalb es noch lange Schlangen gibt. Dazu brüllt ein genervter Grenzer in der Öffentlichkeit und im Büro unverständliches. Ich parke so weit vorne wie möglich, stelle mich an und gebe mich möglichst gelangweilt. Das dauert trotzdem runde 40 Minuten. Dann kommt der albanische Übergang. Hier bin ich schnell dran und komme auch nach etwas Smalltalk rein, obwohl der Grenzercomputer meine Einreise von letzter Woche nicht mehr kennt.

Nach den ersten Kilometern und einem wenig attraktiven Grenzort spürt man deutlich den Unterschied zu Griechenland. Es ist alles in deutlicher schlechterem Zustand und chaotischer. Für mich geht's kurz nach Norden, Qafa e Zvezdes und dann nach Süden.

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Schließlich muss ich durch die Stadt Korce fahren, wobei mein Navi mich auf dem Weg zum Hausberg in eine Sackgassengewirr mit Kopfsteinpflaster führt. So einer Art Altstadt oder Altdorf in der Stadt? Immerhin, ich kaufe mir eine örtliche SIM-Karte. 40 GB Daten, 1000 Minuten, 15 Tage gültig, 23 Euro - auch nicht teurer als die Roaming-Optionen manch deutscher Provider, aber viel besser. Und inklusive Roaming nach Montenegro, und vielleicht sogar Bosnien-Herzegewoina. Ich bin aber froh, aus der Stadt raus zu sein, und von oben ist die Stadt atraktiver.

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Jetzt geht's nach Süden zu unserem Übernachtungsort. Zur Ski Pista Bigell ist es schön kurvig, so dass der Dunlop leichte Fransen zeigt.

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Ich erreiche Erseka gegen 15:30 und denke mir, ach, die beiden Punkte südlich schaffe ich auch noch - sind ja nur 2x 32 km, und bisher war es eine toll ausgebaute Bundesstraße. Tja, dabei bleibt es leider nicht. Nach wenigen Kilometern ist die Strceke an der Seite aufgerissen, und bald danach fahre ich komplett auf Schotter. Hoffentlich wird's bald besser. Offenbar wird hier gerade gearbeitet. Mal ist der Schotter grob, mal fein. Mal planiert, mal los. Und im Asphalt muss man in Albanien ohnehin immer mit Schlaglöchern rechnen, die völlig einzelnen auftreten, aber sehr tief sein können.

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Um es kurz zu machen, es ist eine echte Quälerei, aber umdrehen macht keinen Sinn, denn morgen früh kostet es ebensoviel Zeit, und was ich jetzt schon investiert habe, bekomme ich nicht zurück. Es gibt aber internationalen Verker: Autos aus Polen und Tschechien, und immer mal wieder 1-2 Reiseenduros. Am Ende erreiche die beiden Passknacker umfallfrei, dafür mit Kühen.

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So kann mich halbwegs zufrieden auf den Rückweg machen, der natürlich ebenso schwer ist. Dabei ist die Streckenführung durchaus spannend.

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Hier spürt man wieder sehr deutlich den Unterschied zu Griechenland. Und wir stellen die Uhren eine Stunde vor - wir sind wieder in der mitteleuropäischen Zeitzone.

410 km heute. 100% Griechenland, 32% Albanien
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frieda
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Re: Griechenland und Albanien 2023

#43 Beitrag von frieda »

:respekt: Noch nie gesehen :eek: , Sägezahn hinten aufe letzten Rille, da is aber einer mit Dampf ausse Kurven raus. :clap: :top:

Yo, der schräge Admin passt schon ! ;) Hat Dunlop bestimmt auch noch nich gesehn. :eek:

Sach noch einer de 650er hätte nich genuch PS für kurvige Landstraßen. :pfeif:

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fransjup
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Re: Griechenland und Albanien 2023

#44 Beitrag von fransjup »

Danke Johannes
Ich bin überzeugt mit der BMW 900 XR wäre ich schlecht beraten dort rum zu kurven .
Da hab ich iwohl das falsche Moped :]
Weiter gute fahrt . :respekt:
gruß fransjup

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Re: Griechenland und Albanien 2023

#45 Beitrag von fransjup »

Müssen wir uns sorgen machen :pfeif:
Nein war nur Spaß , kein Problem wenn du mal nichts schreibst .
Euch zweien eine gute und sichere Rückreise :]
gruß fransjup

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blahwas
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Re: Griechenland und Albanien 2023

#46 Beitrag von blahwas »

Das Hotel war ein ziemlicher Reinfall. Erseke ist so abgelegen, dass man da wenig Auswahl hat. Wir haben zwar jeder ein Zimmer mit eigenem Bad, aber das Zimmer hat nur ein Fenster - aber nicht nach draußen, sondern zum Gang mit offenem Treppenhaus. Außerdem hat's weder Lüftung noch Klimaanlage und ist schön warm. Man hat also die Wahl zwischen zerfließen plus ersticken einerseits, oder Lärm und Licht vom Gang. Der Lärm kommt vom Hotelvorplatz, wo die gesammelten Dorfkinder bis Mitternacht spielen, und von weiteren Bewohnern, die Türen knallen, oder sich im Treppenhaus unterhalten. Dafür gab's einen Satz Adiletten vor dem Bett und eine mysteriöse Kanne im Bad? Und es kostete nur 40 Euro. Für beide. Naja, jedenfalls klarer Fall für Gehörschutz. Der Vorplatz sieht so aus:

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Nachdem uns ein anderer Gast darauf hinweist, dass die Polizei unsere vor der Tür parkenden Motorräder fotografiert hat, eilt ihnen Mirko hinterher - und sie empfehlen, am Fahrradständern links im Bild zu parken, da wäre Videoüberwachung. Da sagt man: Danke! Und Gute Nacht.

Di 01.08. In Albanien nach Kruje

Wir schlafen beide schlecht. Nix wie weg. Es geht heute eine eher dröge Strecke diagonal quer durch Albanien, hauptsächlich auf Hauptstrecken. Da zählt ein früher Start, viel Zeit in Bewegung und bloß nicht aufhalten lassen.

Es geht den gleichen Weg nach Norden, den ich gestern südlich gefahren bin, also durch Korce - aber ohne Verfahren wegen Navipanne. Da durch Pogradec, Augen auf im Stadtverkehrnahkampf, und vorbei am echt beeindruckenden Ohridsees, laut Wikipedia der zweitgrößte See der Balkanhalbinsel sowie einer der ältesten der Erde. Er hat 2/3 der Fläche des Bodensees, und das Verkehrschaos endet quasi mit der Stadtgrenze. Wir grooven uns gerade ein, als wir eine Polizeiabsperrung erreichen. Wir werden kritisch beäugt, man gibt uns aber keine Haltezeichen. Wir sind ja auch immer brav! Wir machen z.B. keine Fotos während der Fahrt.

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Auf halber Höhe müssen wir links abbiegen, weil wir sonst in ein anderes Land wechseln, nämlich nach Nordmazedonien, formerly known as Mazedonien. Die Kreuzung zum Grenzübergang ist der zweite Passknacker heute.

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Es folgen 70 km verkehrsreiche Bundesstraße, die größtenteils ziemlich kurvig und schlecht einsehbar ist. Dabei steigt die Temperatur bald wieder auf über 30°. Wir wollen abbiegen auf die alte Verbindungsstraße von Elbasan nach Tirana, aber mein Navi schickt uns leider auf einen steilen Rumpelpfad. Anwohner sind verwundert, und wir stehen blöd in der Sonne rum. Das ist also "leichte Strecke" und "unbefestigte Strecke vermeiden" - das teleatlas Kartenmaterial von iGo ist auch nicht vertrauenswürdig. Zurück finde ich selbst, und dann der Nase nach finden wir den Weg zum Qafa e Krrabes. Da ist jetzt fast kein Verkehr mehr, weil es parallel eine Neubaustraße gibt.

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Der Straßenzustand ist aber noch sehr gut. Die Strecke führt auf einem Gebirgskamm entlang, man hat also abwechslend rechts und links Aussicht.

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Außerdem kühlt es spürbar ab. Das ist nach mittlerweile 170 km Hauptverkehrsachsen eine angenehme Abwechslung.

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Es gibt keinen klaren höchsten Punkt, und auch keine markierte Passhöhe.

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Es gibt aber durchaus Cafes und Restaurants, und wir nehmen das erste nach dem Passknackerpunkt. Es gibt zwei riesige Salatteller und diverse Getränke für insgesamt 9 Euro. Am Nachbartisch haben 3 junge Männer 10 Flaschen Bier stehen, und zu Fuß ist keiner davon da. Naja.

Unsere Route führt uns nun direkt nach Tirana. Es sind zwei Passknackerpunkte im Osten der Hauptstadt. Hier wohnen etwa 900.000 Menschen, und die meisten davon fahren offenbar mit ihren Autos den ganzen Tag vor uns rum. Außerdem gibt es eine neue Umgebungsstraße, die mein Navi noch nicht kennt, und einige Eselspfade, die mein Navi für eine befestigte, leichte Straße hält. Mirko darf vor, er navigiert bei Locus App auf OSM Karten hier erfolgreicher als ich zum Punkt Qafa e Priskes.

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Ich kriege nicht so recht raus, was da rechts rumsteht. Verteidigungsanlage? Auf dem Weg nach unten geht's rechts ab auf eine Mautstrecke (1 Euro) auf den Hausberg von Tirana.

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Das ist ziemlich touristisch und am Ende der Straße gibt's eine Seilbahn in die Stadt - und es liegt überall Müll rum und riecht auch nicht gut. Irgendwie schade. Wir stürzen uns zurück in die Gluthitze der Stadt, 39 Grad, Nachmittagssonne, viel Verkehr und sogar ein paar Ampeln! An diverse Kreuzungen und Kreisverkehren gilt hier die gefühlte Vorfahrt - nicht zu schnell, nicht zu egoistisch, und dann klappt's schon. Es gibt noch eine Pause mit Eis auf dem Weg ins Hotel in Kruje. Wir sind eigentlich schon fast am Ziel, aber da ist ja noch der Qafa e Shtames. Das ist einer der schönsten Pässe Albaniens, die Westseits ist fast komplett asphaltiert, die Ostseite dagegen nicht, sondern grob geschottert und erfordert laut Passknackerdatenbank auch eine gewisse Bodenfreiheit. Hmmm. Den Pass wollte ich morgen als erstes fahren, aber wenn ich heute von Westen rauf und wieder zurück fahre, kann ich mir den groben Teil sparen und ihn morgen früh umfahren. Mirko kommt mit, und so lassen wir das Hotel rechts liegen und schrauben uns in die Höhe. Das macht Spaß, auch wenn die Strecke stellenweise sehr uneben ist - die Aussicht entschädigt.

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Echt toll hier.

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Man muss auch mit Steinschlag in allen Größen rechnen.

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Aber Landschaft gucken darf man trotzdem.

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Der Berg ist so voller Wasser, dass es oben in Flaschen abgefüllt und von LKWs abtransportiert wird. Oder es läuft einfach über die Straße.

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Schließlich erreichen wir die Passhöhe, 20 km oberhalb vom Ort - Geschafft! Jetzt geht's ganz gemütlich runter in die Stadt und ins Hotel. Nach der Dusche gucken wir uns die Stadt an, hier ist ziemlich viel Leben. Anscheinend ist sie touristisch relevant.

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Nach dem Abendessen genießen wir noch den Ausblick aus dem 4-Sterne-Hotel - heute mit Klimaanlage und echten Fenstern ;)

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350 km heute und eigentlich nur zwei schöne Strecken. 50% von Albanien geschafft. Morgen geht's in die albanischen Alpen, dem mutmaßlich schönstem Teil.
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fransjup
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Re: Griechenland und Albanien 2023

#47 Beitrag von fransjup »

Danke für dein tollen Bericht , hatte mir schon Sorgen gemacht .
Erholt euch gut für die nächste Etappe .
Habt ihr was von eurem dritten Mann gehört / gelesen ?
gruß fransjup

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blahwas
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Re: Griechenland und Albanien 2023

#48 Beitrag von blahwas »

Mi 02.08. In Albanien nach Bajram Curr

Wir treffen uns gut erholt zum Frühstück und sind bald wieder auf Achse, heute wieder gemeinsam. Da wir nicht über den Shtames-Pass fahren wollen, den wir gestern besucht haben (weil die Ostseite eher grobes Gelände ist), haben wir zwei Alternativen, um nach Osten zu kommen, die laut Google praktisch gleichlang dauern: Südlich durch den Dunstkreis von Tirana oder nördlich via Burcel entlang eine Schlucht. Keiner von uns hat Lust auf den Hauptstadtverkehr, daher ist die Entscheidung klar, auch wenn es 30 km weiter ist. Es geht zunächst an ewigem Stau Richtung Hauptstadt vorbei und dann rechts auf die neue West-Ost-Hauptachse, bis rechts auf die SH6 abbiegen. Die ist schon deutlich einsamer, und zwar deutlich zweispurig, aber sehr uneben.

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Die wenigen Autofahrer und noch weniger LKW kann man gut überholen, man sollte aber darauf achten, dass sie gelegentlich kreuz und quer fahren, um Löchern und Kanten auszuweichen. Ich bin froh, hier nicht auf einer Harley zu sitzen, denke ich mir so, als uns eine solche Gruppe begegnet. Es geht danach einiges an zügiger Überführung bis zum Qafa e Buallit, wo sich die Landschaft deutlich ändert. Wir jetzt im gar nicht so-Hochland des Ostens angekommen.

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Wieder kurz vor der Grenze zu Nordmazedonien, heute aber links abbiegen, nach Norden. Durch die Stadt Peshkopi in den Naturpark Korab-Koritnik. Die Passknacker haben hier drei Punkte eingebaut: Sllove, Ploshtan und Qafe e Reskut. Es ist landschaftlich echt schön, die Straße ist bis auf gelegentliche Absackungen in gutem Zustand, und es ist wenig Verkehr - insbesondere keine LKW. Wow.

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Ein entgegenkommender Audifahrer muss unbedingt vor einer Kurve zwei Autos überholen, aber ich fahre gerade im Stehen, sehe das Unheil kommen und kann nach rechts ausweichen, bevor er mich sehen kann. Leute gibt's... Wir durchqueren die Stadt Kukes und halten uns weiter nördlich. Es geht entlang der Drini, die hier aufgestaut ist und eine bombastische Seenlandschaft hinterlässt. Ab jetzt ist noch weniger Verkehr und die Straße in noch besserem Zustand. Wir kommen sehr gut vorwärts.

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Zwei der Passknackerpunkte heute sind Grenzübergänge zum Kosovo. Ich finde es etwas schräg, dass man die fotografieren soll, das verbietet sich eigentlich von selbst, deshalb mache ich das aus so großer Entfernung mit Zoom, dass nichts zu erkennen ist, was irgendwie sensibel ist. Ansonsten fahren wir weiter im Hochland schmale, kurvige Straßen mit wenig Betrieb.

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In Bajram Curr wollen wir tanken, aber erst die dritte Tankstelle hat sowohl Benzin als auch den nötigen Strom, um die Pumpe zu betreiben. Da kann man dann aber auch mit Karte bezahlen. Albanien bietet Kontraste. Auch zwischen sehr alten, sehr übel riechenden Autos und Transportern einerseits, und pieksauberen Luxusautos neuester Bauart, gern mit Kennzeichen UK, CH, LUX andererseits.

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361 km heute, eher lang, aber wir kamen überwiegend sehr gut vorwärts und sind 16:50 am Zielhotel. Schon wieder Bonzenbunker, über Budget (50 Euro pro Nacht und Nase), aber die Auswahl war begrenzt und wir bisher öfters was gespart.

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76,5% Albanien :) Yannick hat die Fähre überstanden und fährt via Dolomiten nach Hause.

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Re: Griechenland und Albanien 2023

#49 Beitrag von fransjup »

Danke für die Rückmeldung über Yannick :top:
Übrigens Tolle Landschaft :clap:
Weiterhin gutes Gelingen :thx:
gruß fransjup

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Re: Griechenland und Albanien 2023

#50 Beitrag von blahwas »

Das Hotel war gut, aber das Restaurant ein ziemlicher Reinfall. Bajram Curr ist so abgelegen, dass man da wenig Auswahl hat. Es gab zwar eine große Karte, aber die Pasta war alle, die Cola war schal, und die Beilagen waren kalt und mein Magen war danach unglücklich. Naja, immerhin blieb es drin.

Do 03.08. In Albanien nach Koplik

Auch heute fahren wir wieder gemeinsam. Schotterabenteuer sind hier zwar möglich, führen aber nicht über den zentralen Gebirgskamm, der den Nordosten klar vom Nordwesten trennt. Darum ist die Tour auch eher lang, merke: 7 Stunden Tempo 50 = 350 km, 6 Stunden Tempo 60 = 360 km... Wir müssen noch einen Abstecher nach Valbone fahren. Das ist der letzte Ort in einem Tal auf 932 m. Es sieht schon auf dem Weg hier ziemlich nach Dolomiten aus.

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Der heißt nicht nur fast wie ein Pass in Italien, der sieht auch so aus ;) Die Straße ist in gutem Zustand und wir kommen gut voran. Zurück im Hotelort biegen wir nach Süden ab und fahre eine sehr einsame und kurvige Straße entlang eines des vielen Stausees der Drin. Echt nett hier.

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Die Staumauer ist übrigens gleichzeitig eine Straße, wir waren aber nicht drauf. Ich weiß auch nicht, ob sie öffentlich ist.

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So fahren wir Tausende von Kurven bei gutem Belag mit ganz wenig Löchern.

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Das macht zwar Spaß, aber ich muss etwas mit dem Hinterreifen haushalten...

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Der soll noch drei Tage halten. Schließlich erreichen wir die West-Ost-Achse. Hier gibt drei Passknackerpunkte einzutüten und weiterhin Kurven, Kurven, Kurven, und auch Landschaft.

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Im Westen angekommen geht's abwärts Richtung Shkoder.

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Durch Shkoder muss der ganze Nord-Süd-Verkehr von Westalbanien, also die Hauptachse aus Bosnien und Serbien über Montenegro. Mirko navigiert per Handy mit Google Maps und wenn's langsam wird, finden wir immer eine Lücke - es ist aber weit weniger schlimm als die Anreise. Ziemlich schlimm finde ich dagegen Kinder, die zwischen wartenden Autos betteln.

Kurz vorm Hotel in Koplik biegen wir rechts ab Richtung Theth. Das ist ein sehr isoliert liegender Ort im Hochgebirge, Luftlinie keine 10 km von Valbone heute morgen, aber eben auf der anderen Seite des Kamms. Nein, ein Tunnelbau ist nicht geplant. Die Straße schraubt sich 40 km lang in die Höhe und verwöhnt mit traumhaften Aussichten. Die Straße ist etwas schmal, aber die wenigen Autos lassen uns freundlich passieren.

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Wir erreichen den höchsten Punkt, 1685 Meter, und lassen die Landschaft eine Weile auf uns wirken.

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Danach geht's direkt ins Hotel. Ich habe nur noch drei Punkte übrig für den Landespreis, aber das wäre mir heute zu weit, und morgen kann ich dann bequem nach Montenegro wechseln. Ich habe mir ein Hotel in Bosnien-Herzegowina gebucht und riskiere zwei Grenzübergänge an einem Tag. Mit Mirko habe ich heute den letzten Abend, er hat noch mehr Urlaub. Ich muss Montag wieder im Home Office sein. Wir sollten den Abend angemessen würdigen ;)

340 km heute, 91,2% Albanien

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Re: Griechenland und Albanien 2023

#51 Beitrag von blahwas »

Das Hotel war gut, als Restaurant finden wir im Ort eine Halal Pizzeria. Da gibt es kein Bier - Mirko ist unglücklich. Am Rückweg zum Hotel kaufen wir noch im Supermarkt ein: Wasser für Morgen, Bier für den Abend. Zur Feier des letzten gemeinsamen Abends kaufe ich mir auch eins. So basteln wir uns auf der Hotelterrasse einen gemütlichen Abend zusammen bis die Sonne weg ist.

Fr 04.08. Albanien, Montenegro, Bosnien-Herzegowina nach Gorazde

Morgens wache ich mit Magengrummeln und Bauchschmerzen auf. Das habe ich manchmal, wenn ich Bier getrunken hatte, mir fehlt da Übung. Meinem Darm ebenso. Das ist nicht gerade ideal bei angekündigten 36 Grad, aber was kann ich groß machen, außer viel trinken?

Nach dem Frühstück und Abschied von Mirko, der noch zwei weitere Wochen Urlaub hat, gebe ich meine letzten Albanischen Lek für Benzin aus. Haken dran. Dann geht's nach Norden, wieder in die Alpen, zum Pass Quafa Rrapsh. W.O.W.

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Tolle Landschaft.

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Tolle Straße. Weiter geht's zum nächsten Pass. Die Passhöhe des Qafa e Bordolecit bietet eine überragende Aussicht auf die Kehren darunter, und über das weitere Tal.

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Jetzt nach links noch ein Abstecher, und schon ist der Passknacker Landespreis Albanien in der Tüte! Jippie, gutes Gefühl. Und dann geht's auch schon rechts nach Montenegro rein. Die Schlange am Grenzübergang ist so kurz, dass zaubern sich nicht lohnt. Quer durch Montenegro habe ich nur einen einzigen Wegpunkt, nämlich die nette Schlucht im Durmitor Nationalpark, Straße P4. Da bin ich letztes mal nur quer drüber gefahren, heute fahre ich sie entlang. Ich spüre jedoch mein Handicap: Magengrummeln und Bauchschmerzen. Zeit für eine Pause am nördlichen Ende eines Tunnels. Nett ist, dass die Straße P4 fast komplett in Schatten verläuft. Und es ist auch hier alles sehr grün.

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Die Tara-Brücke muss natürlich auch ins Bild.

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Danach fahre ich auf schnellstem Weg zum Hotel in Gorazde, Bosnien-Herzegowina. Ich nutze den Grenzübergang Metaljka. Freundlicherweise wurde die Straße hierhin neu trassiert, verbreitert und top asphaltiert. Und es ist fast nichts los. Nur die letzten Kilometer sind schlechte Strecke. In Bosnien-Herzegowina steht echt original der gleiche Grenze wie letztes Jahr - was für ein eintöniges Leben. Ich hänge leider ganz schön in den Seilen und muss öfters Pause machen. Kurz vorm Hotel geht's noch in den Supermarkt, und dann ist das Hotel-Restaurant auch schon gefunden.

Es gibt zwei Gebäude mit drei verschiedenen Eingängen. Der einzige Eingang zum Hinterhaus (offensichtlich mit Hotelzimmern) ist verschlossen. Am Vorderhaus führt der Hintereingang mitten in eine Hochzeitsgesellschaft - da fühle ich mich in meiner mittlerweile sehr miefenden Motorradkombi nicht wohl, also außen rum. An der anderen Tür gelingt der Durchbruch der Gebäudehülle und ich dringe zum Personal vor, das sehr hektisch durch die Gegend wirbelt - logisch, Hochzeitsgesellschaft. Nach einer Weile bemerkt man mich, und nach noch einer Weile bekomme ich den Zimmerschlüssel. Dann bekomme ich noch die Garage geöffnet und kann umparken. Dann kann ich meine 8 Sachen packen, heute inkl. Regensachen und Kälteschutz, die seit dem allerersten Reisetag versiegelt auf dem Sozius mitfahren und im Topcase übernachten mussten. So mache ich mich nun schwer bepackt und dem Kollaps nahe auf dem Weg zum Hotelzimmer. Es gibt keinen Aufzug. Das Zimmer ist natürlich nicht im Erdgeschoss, 1. Stock oder 2. Stock, sondern im obersten Stock. Und da natürlich ganz am Ende des Ganges. Ich stelle überrascht fest, dass ich auf dem Weg nicht kollabiert bin, und werfe alle Sachen von mir.

Nach der Katzenwäsche gehe ich ins Restaurant, um ein Abendessen zu riskieren. Wir erinnern uns, ich trage irgendwas Magen-Darm spazieren. Ich möchte heute zur Abwechselung endlich mal drinnen essen, statt mich draußen von Insekten zerstechen zu lassen. Innen sind vier Räume. Ein großer Flur, der Thekenbereich, wo die Mitarbeiter ihre Zigaretten glimmen lassen, der große Raum für die deutlich hörbare Hochzeitsgesellschaft (die auch raucht), und noch ein Speiseraum, wo der Rauch aus den anderen beiden Zimmern reinzieht. Naja, geht ja schnell. Dachte ich. 90 Minuten später war ich satt, hatte bezahlt, und ging gleich nochmal duschen, um den Tabakrauchmief loszuwerden. Und vor und nach der Dusche ging ich wieder aufs Klo. Seufz. Da war wohl nicht nur ein Bier die Ursache. Darum dauert das mit dem Bericht heute länger.

Morgen Abend will ich bei Ljubljana übernachten, und Sonntag geht's dann heim. Wenn's schlimmer wird mit dem Durchfall, habe ich Kohletabletten, aber fahren ging heute, rein vom Wasserhaushalt her. Sehr anstrengend war es trotzdem, und das waren 340 km.

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Morgen sind 700 km geplant, aber vor allem Autobahn. Die Wettervorhersage sagt Regen und Schauer zwischen 16 und 25 Grad an. Bin nicht begeistert :( Der Hinterreifen hat mir etwas Sorge gemacht, aber ich denke mittlerweile, ich komme über 0 mm Profil daheim an.

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Erich
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Re: Griechenland und Albanien 2023

#52 Beitrag von Erich »

Gute Besserung.
Komm gut und heile zu Hause an

Gruß aus Brüggen ERICH

jax
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Re: Griechenland und Albanien 2023

#53 Beitrag von jax »

Das wünsche ich dir auch!

Und achte aufs Wetter, heute in den Nachrichten: Überschwemmungen in Slowenien, Österreich auch Starkregen. Wo genau habe ich nicht mitbekommen.

Ach, wäre ich 20 Jahre jünger 😞

jax

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fransjup
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Re: Griechenland und Albanien 2023

#54 Beitrag von fransjup »

Nabend Johannes
Schade mit dem Margen/ Darm Problem . :(
Guten Besserung :]
Tolle Gegend und Fotos die dir dort gelungen sind . :respekt:
Wünsche dir eine problemlose Heimfahrt , du schaffst das , Daumen hoch :top: :top:
gruß fransjup

Uwe_MY
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Re: Griechenland und Albanien 2023

#55 Beitrag von Uwe_MY »

Ist jetzt zu spät, aber ich kann da aus eigener, leidvollen Erfahrung und der Anderer nur ein Mittel gegen Durchfall empfehlen:

Imodium akut.

Eine der kleinen Pillen reicht, um den Durchfall erfolgreich zu stoppen. Und zwar sofort.

Kann ich nur jedem für das Reisegepäck empfehlen.

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Re: Griechenland und Albanien 2023

#56 Beitrag von Exekutor »

Uwe_MY hat geschrieben: 5. Aug 2023 07:12 Ist jetzt zu spät, aber ich kann da aus eigener, leidvollen Erfahrung und der Anderer nur ein Mittel gegen Durchfall empfehlen:

Imodium akut.

Eine der kleinen Pillen reicht, um den Durchfall erfolgreich zu stoppen. Und zwar sofort.

Kann ich nur jedem für das Reisegepäck empfehlen.
... dem kann ich nur zustimmen - damals - Anfang der 90iger gab's das Zeugs auch schon - wir (meine Zukünftige und myself) im fernen Ägypten abwechselnd nur am Häusl gesessen bis wir die Pille (von einem Deutschen/danke nochmals) bekommen haben (und neun Monate später bekamen wir sogar Nachwuchs) - als - das Teil WIRKT !!!!! (und hilft einem auf die Sprünge und macht wieder ein strammes Knie!!)

Krümel
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Re: Griechenland und Albanien 2023

#57 Beitrag von Krümel »

Exekutor hat geschrieben: 5. Aug 2023 13:50
Uwe_MY hat geschrieben: 5. Aug 2023 07:12 Ist jetzt zu spät, aber ich kann da aus eigener, leidvollen Erfahrung und der Anderer nur ein Mittel gegen Durchfall empfehlen:

Imodium akut.

Eine der kleinen Pillen reicht, um den Durchfall erfolgreich zu stoppen. Und zwar sofort.

Kann ich nur jedem für das Reisegepäck empfehlen.
... dem kann ich nur zustimmen - damals - Anfang der 90iger gab's das Zeugs auch schon - wir (meine Zukünftige und myself) im fernen Ägypten abwechselnd nur am Häusl gesessen bis wir die Pille (von einem Deutschen/danke nochmals) bekommen haben (und neun Monate später bekamen wir sogar Nachwuchs) - als - das Teil WIRKT !!!!! (und hilft einem auf die Sprünge und macht wieder ein strammes Knie!!)
wirkt nicht immer Durchfall ist auch eine Art Selbstschutz vom Körper um Erreger und Keime wie z.Bsp. Salmonellen gleich durchzuführen und nicht noch länger als nötig eine Eintrittspforte zu ermöglichen, viel trinken und die Zeit im warsten Sinne aussitzen. Mit Immodium kann man anfangen wenn erbrechen dazukommt....

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Erich
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Re: Griechenland und Albanien 2023

#58 Beitrag von Erich »

Ihr macht dem Johannes aber Mut

Gruß aus Brüggen ERICH

Uwe_MY
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Re: Griechenland und Albanien 2023

#59 Beitrag von Uwe_MY »

Krümel hat geschrieben: 5. Aug 2023 14:13
Mit Immodium kann man anfangen wenn erbrechen dazukommt....
Es gibt Situationen da WILLST Du nicht warten bis noch Erbrechen dazukommt.

Mein letzter Imodiumeinsatz war in Turkmenistan. Den Magen verdorben. Ziemlich sicher vom Fisch am Abend. Aber ich hatte 3 Std. Autofahrt zum Flughafen vor mir, 2-3 Std Zoll/Ausreiseprocedere, 6 Stunden Flug. Da wartest Du nicht bis Erbrechen dazu kommt. Da nimmst Du 1, max 2 Tabletten und bist froh kein Klo mehr die nächsten paar Tage zu brauchen. Auch wenn es bitter für die Darmflora ist..

;)

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blahwas
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Re: Griechenland und Albanien 2023

#60 Beitrag von blahwas »

Sa 05.08. Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Slowenien nach Ljubljana

Die Magen-Darm-Situation hat sich über Nacht stabilisiert. Mit Durchfall ist nicht zu rechnen, aber pupsen sollte ich wohl besser nur auf dem Klo. Dafür läuft jetzt die Nase. Was soll das denn? Kann ich nicht gebrauchen, also werfe ich eine Allergietablette ein. Die blockiert das zuverlässig, macht aber vielleicht etwas müde. Ab zum Frühstück ins nicht mehr ganz so verrauchte Restaurant. Bezahlt, gepackt, unter größtem Wiederwillen alles angezogen und los. Warum Wiederwillen? Weil ab 8 Uhr Regen angesagt ist, der mehr oder weniger den ganzen Tag anhalten wird. Ich bin hier übrigens an der Drina, die teilweise die Grenze zwischen Serbien und Bosnien-Herzegowina darstellt. Blick aus dem Hotelfenster:

Bild

Ich habe 666 km vor mir, da kann man Regen ja richtig gut gebrauchen. Auf abgefahrenen Reifen besonders. Ach ja, meine Regenkombi ist die zweite Garnitur, die erste ist daheim - die wollte ich nicht 14 Tage sinnlos spazieren fahren. Ich habe auch nur das verspiegelte Visier ohne Pinlock, und keine Ahnung wie es sich im Regen verhält. Und zur Krönung habe ich auch noch Straßen vom Zustandstyp "Bosnisch" vor mir, zusätzlich auch noch vom Typ "Srpska". Hilft alles nix, los geht's. Auf der Habenseite hätte: Schnellster Weg unter Nutzung aller Mautstrecken, Heizgriffe, Sitzheizung, ABS, klar erkennbares Profil an beiden Reifen, vorne sogar noch legal.

Samstag früh ist wenig los, ich komme auf den Bundesstraßen einigermaßen voran und kann ggfs. überholen. Ich passiere auch eine nette Schlucht, aber im Regen will ich nicht anhalten, um Fotos zu machen. Das mache ich nur für den einen Passknackerpunkt Rogoj, an dem ich ohnehin vorbeikomme.

Bild

Als zweites Unterwegsfoto gibt es noch eins in die andere Richtung, am gleichen Ort ;)

Bild

Das muss reichen. Apropos Fotos: In Bosnien gibt's Automaten, die Fotos von mir machen möchten, da muss man nach 14 Tagen Griechenland und Albanien wieder etwas umdenken, gerade mit den endlosen Ortsdurchfahrten. Bei Sarajevo gibt's endlich eine Autobahn und der Regen hört auf. Da steigt die Laune. Leider kommt der Regen bald wieder, und nach und nach saufen alle Schichten aller Klamotten ab. 20°C klingt nicht kalt, aber nass im Wind wird einem kalt. Ich heize elektrisch dagegen an. Am Ende der Autobahn tanke ich, kaufe Wasser nach, habe nicht so richtig Durst, esse ein Twix, fahre weiter.

Mein treues China-Navi meldet Strommangel. Nanu? Es lädt wohl nicht mehr richtig. Ich reduziere die Helligkeit, dann hält es vielleicht durch. Leider reicht das nicht, knapp vor der Grenze zu Kroatien geht es aus. Das kann ich echt nicht gebrauchen, denn es ist überhaupt nichts ausgeschildert. Die Autobahn geht geradeaus weiter, aber anscheinend nur in eine Baustellensackgasse hinein? Alle Autos nehmen die Abfahrt. Plan B: Ich fahre Autos mit deutschen/österreichischen Nummernschilder hinterher! An der ersten Kreuzung fährt einer rechts, einer links. Zonk. Ich parke gegenüber, es regnet gerade weniger, und montiere mein altes Samsung S8 anstelle des Navis. Kabel rein, OSMand an, los geht's zum Grenzübergang in Gradiska!

Die Ausreise gelingt zügig, die Einreise nach Kroatien, immerhin EU-Außengrenze, hat eine lange Schlage. Da überhole ich ein Auto mit 3 Motorrädern auf dem Anhänger, die alle aus meinem Nachbarlandkreis sind. Hmmmm... Jungs, habt ihr noch 'nen Platz frei? will ich rüber rufen, aber hey, ich bin ein starker unabhängiger Motorradfahrer, außerdem habe ich schon Vignetten für Slowenien und Österreich gekauft und ein Hotel gebucht. An der ersten Tankstelle nach der Grenze raste ich. Zwei Twix und eine Cola rein, durchnässtes Longsleeve durch trockenen Fleecepulli aus Topcase ersetzen (hätte ich vielleicht schon morgens anziehen sollen?), erholen. Und mein Haupt-Handy von albanischer SIM umschalten auf heimische SIM. Die albanische Vodafone-SIM hat übrigens auch in Montenegro und Bosnien-Herzegowina einwandfrei funktioniert. Für 23 Euro kann man 15 Tage lang 40 GB verbrauchen, und die Netzabdeckung ist all umfassend. Wir standen nur ein einziges Mal an einer Stelle, wo kein LTE war, sondern nur EDGE.

Nun geht's rein auf der Autobahn durch Kroatien. Wie auch in Bosnien-Herzegowina ist hier mehrmals Ticket ziehen, Ticket aufheben, Ticket reinstecken und VISA-Karte dranhalten angesagt. Nördlich von Zagreb steht viel Land neben der Autobahn unter Wasser, und die Flüsse sind braun. Oha. Die Autofahrer können das anscheinend nur von den Autobahnbrücken aus sehen, denn da fahren sie extra langsam und filmen die Brühe, wobei sie kilometerlange Staus auslösen. So sind sie halt, die Touristen, denn ich bin hier in der Rückreisewelle. Ein wenig habe ich die Hoffnung, dass viele ihre Abreise von Sonntag auf Samstag vorziehen wegen des anhaltend schlechten Wetters. So hätte ich morgen weniger Stau. Kurz vor der Grenze zu Slowenien gibt es noch einen Stau, weil hier eine Mautstelle ist, wo ich original 50 Cent bezahlen muss (PKW 1 Euro). Vorschlag: Erhöht die Maut auf dem Abschnitt davor um diesen Betrag, und verpachtet die überflüssig gewordene Mautstelle an McDonalds, damit sie hier einen Drive-Thru einrichten können.

Slowenien empfängt mich mit anhaltend miesem Wetter. Bäh. Dafür sind es auch nur noch 120 km. Hier hört mein Navi-Handy einfach auf zu laden, ohne Fehlermeldung. Hmm, naja, ich kann es sperren, dann ist der Bildschirm aus und der Akku hält länger. Es geht ohnehin nur geradeaus. Mir ist kalt, ich bin müde, alles tut weh von der regungslosen Sitzhaltung. Ohne Griff- und Sitzheizung hätte ich das nicht geschafft. Kurz vor Ljubljana schalte ich den Bildschirm wieder ein und beobachte, ob Rest-Kilometer oder Akku-Prozent schneller fällt. Es müsste eigentlich passen. Bis ich von der Autobahn runter muss, dann fallen die Prozente schneller, aber die Kilometer langsamer. Ich finde das Hotel, biege auf den Parkplatz, rolle rückwärts in eine Parklücke ein, und in diesem Moment stirbt das Handy den Strommangeltod. Punktlandung!

Ich quäle mich vom Motorrad, packe widerwillig ab, check eine. Hier spricht man zuverlässig englisch. Einen Trockenraum gibt es nicht. Meine nassen Stiefel machen bei jedem Schritt lustige Quiekgeräusche, und auf dem Weg zum Zimmer hinterlasse ich eine nahezu durchgehende Pfütze, obwohl ich mich draußen wie ein nasser Hund geschüttelt habe. In meinem Bad lege ich alle nassen Sachen ab, inklusive der Stiefel. Das ist eine echte Herausforderung für die Nase. Als ich das Fenster öffne, tönt mein eigentlich lautloses Navi lautstark von nebenan: Katastrophenwarnmeldung! Erhebliche Geruchsbelästigung im Nordosten von Ljubljana ;) Und dabei war ich noch nicht auf dem Klo...

Schnell bei der Rezeption einen Fön herbeitelefoniert, ab unter die warme Dusche, die restlichen trockenen Sachen anziehen. Eigentlich müssten ich für morgen Wasser kaufen, gegenüber ist Lidl. Es prasselt aber hart runter, und ich habe nur nasse Motorradstiefel und Flipflops zur Auswahl. Nääh. Ich gehe morgen. Ach ne, morgen Sonntag. Hmmm. Moment, ich bin nicht mehr in Albanien, und in der Hauptstadt, hier kann ich das Leitungswasser trinken. Das war ja einfach!

Weniger einfach ist es, drei nasse Lagen im Bad aufzuhängen und das Wasser aus den Handschuhen zu bekommen. Merke: Solange man die Finger auswringen kann, lohnt sich fönen nicht. Und wenn der Fön liegend eingesetzt wird, sollte man darauf achten, dass er sich nicht selbst vom Tisch schieben kann, besonders, wenn er dann in einer Pfütze lande, ganz besonders wenn man gerade barfuß in selbiger steht. Es gibt schon reichlich blöde Arten, bei einer Motorradtour zu Tode zu kommen...

Das Hotelrestaurant serviert Pasta, ich bekomme noch zwei Müllbeutel (ideal zwischen Socken und undichten Motorradstiefeln) und dann geht's unter die Decke, mit dem Laptop kuscheln, Bericht schreiben ;)

Morgen geht's nach Hause. Eigentlich wollte ich mir den teuren Karawankentunnel sparen, aber wegen Überschwemmungen ist die Loibltunnel in Österreich zur Zeit gesperrt. Vom Loibl hätte man gut über Flattnitz und Obertauern fahren können, um noch 13 Euro Streckenmaut zu sparen, aber ich glaube, das wird nix. Ich gebe mir morgen wohl die volle Dröhnung Maut. Wo sind wohl die Jungs mit dem Anhänger gerade?

Das China-Navi kriegt Strom per USB eingeflößt, aber das Samsung S8 mag sich nicht mehr laden lassen. Am selben Kabel lädt mein Haupthandy einwandfrei. Da ist wohl die Buchse kaputt oder dreckig - getrocknet hatte ich sie schon. Das ist wohl ein Problem für daheim.

666 km heute
Bild

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