Hinter der Kuppe...

[blahwas]

Gestern, irgendwo auf meiner Hausstrecke, bzw. in der Nähe, denn ich war mal wieder auf der Umleitung der Umleitung unterwegs, es geht weitgehend geradeaus zwischen Äckern durch, ich bin auf der MT-09 unterwegs und teste meine neue (aber alte) Stadler-Leder-Textil-Goretex-Kombi, hatte gerade ein Auto überholt. Es ist wenig Betrieb, was auch am bewölkten Wetter liegen könnte. Die Hitzewelle ist gerade vorbei, aber der Dauerregen ist noch nicht da. Ich fahre auf eine Senke zu, in die ich nicht reingucken kann. Man könnte es auch Kuppe nennen. Da ich mich hier nicht auskenne, und weil das Navi einen leichten Rechts-Links-Knick in der Straße anzeigt, verringere ich das Tempo. Dann sehe ich kurz nach dem Einlenken viel Blaulicht in der Senke hinter der Kuppe stehen. Ein ziviler Kombi mit magnetischem Blaulicht, ein Rettungswagen, ein Notarzt, ein Streifenwagen. Die stehen alle in der Senke auf der linken Straßenseite und blinken um die Wette. Zwei Polizisten stehen gelangweilt auf rechten Straßenseite. Ich bremse deutlich ab und fahre in niemanden rein, auch weil gerade niemand entgegen kommt. Ich fahre in Schrittgeschwindigkeit weiter und gucke ein Bisschen, was los ist? Links im Rübenacker liegt ein Motorrad. Ach so. Oh nein? Naja, es ist noch am Stück, hat sich also offensichtlich nicht überschlagen. Ich sehe roten Lack, ein Nummernschild aus dem benachbarten Landkreis und Stummellenker. Keine Bremsspur, aber auch kein Hubschrauber. Das Motorrad steht etwa 25 Meter im Acker, der war also nicht wahnwitzig schnell.

Dem unbekannten Motorradfahrer wünsche ich an dieser Stelle gute Besserung.

Und von der Polizei wünsche ich mir, dass denen irgendwer beibringt, wie man eine Unfallstelle absichert. Ein Warndreieck vor der Kuppe aufzustellen hätte 2 Minuten gedauert, das steht so auch in der StVO, und wenn gerade erst einer in den Acker gefahren ist, weil er die Kurve übersehen hat, dann wird's für alle anderen aus der Fahrtrichtung nicht einfacher, wenn in der Senke die halbe Straße zugeparkt ist und ihm einem dabei noch Gegenverkehr in der Spur entgegenkommt...

Und uns allen wünsche ich, dass wir nicht blind über Kuppeln orgeln in der Hoffnung, dass dahinter schon frei sein wird. Oder wenigstens mit Sicherheitsabstand, 2 Fingern an der Bremse und vorher 1 Blick aufs Navi...

[Michael_1969]

Auch deshalb liebe ich das Navi am Motorrad. Man sieht immer schon vorher, was einem wo erwarten könnte.

Doch immer wieder sieht man wahnwitzige Vollpfosten die glauben, den Röntgenblick zu besitzen. Schon an so einigen Motorradunfällen bin ich vorbeigekommen bei denen ich mir dachte: "Wie ist das an dieser Stelle bloß möglich?".
Einmal Nähe Johanniskreuz, an einem auf 40 km/h (!!) begrenzten Streckenabschnitt: ein Heizer flog aus der Kurve und zerschellte seinen Renner am Hang. Wohl kaum bei 40 km/h.

[Kawamane]

Ich glaube,ich hätte gewendet und mich demonstrativ mit Warnblinker vor die Kuppe gestellt...bis einer von den blauen Jungs dann hergekommen wäre,vielleicht ? Sowas macht einen Steuerzahler sauer,wenn Ordnungshüter nicht ordentlich arbeiten ! ....und ein Foto hätte ich dazu noch irgendwo gepostet
Gruß Martin

[Uwe_MY]

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Ich fahre auf eine Senke zu, in die ich nicht reingucken kann. Man könnte es auch Kuppe nennen.
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Klugscheissermodus ein:

Ne Senke ist das Stück das die tiefste Stelle darstellt. Also von wo es in beide/alle Richtungen aufwärts geht.

Ne Kuppe ist die höchste Stelle einer Erhebung. Kennt man ja auch als Bergkuppe. Von da aus gehts nur abwärts.

Ne Senke kann man also nicht Kuppe nennen..

Klugscheissermodus aus.

[Tornanti]

Hier mein Erlebnisbericht zu dem Thema.
L511 zwischen Hetschburg und Bad Berka. Die Straße geht leicht bergan. Vielleicht 4%. Auf der Kuppe macht die Straße einen Rechtsknick von ca. 45° und geht dann mit ca. 5% bergab. Genau auf der Kuppe begann Rollsplitt. Kein Hinweisschild!! Zum Glück fahre ich nie auf der letzten Rille. Sonst hätte es mich geschmissen.
Kann jemand den Straßenmeistereien mal einbläuen, 100m vor der Rollsplittstelle ein Warnschild aufzustellen? Sonst landen mal wieder Motorradfahrer mit dem Hinweis auf unangepasste Geschindigkeit im Unfallbericht.
Ich bin kein Experte für Straßenbau, frage mich daher regelmäßig, warum Autofahrer Straßenwalze spielen müssen. Wieso nicht eine Straßenwalze über den Split fahren lassen, überflüssigen Split wegkehren und somit eine Unfallgefahrensituation vermeiden.

[Ralf B]

Die Frage ist berechtigt! Bei uns im LK haben sie vor 2 Jahren die einzig wirklich gute weil neue Straße mit Rollsplit versaut und bis heute liegt der überflüssige Split am Straßenrand und nicht befahrenen Flächen! So ein Blödsinn und gefährlich dazu!

Gruß Ralf

[swebbo]

Auf einer meiner Hausstrecken gibt's auch ne gemeine Kuppe.
Wenn man sie nicht kennt, weiß man gar nicht, dass die da ist, da sie genau dort beginnt, wo auch rundherum Wald ist. Sie liegt also im "Schatten".
Gemein ist auch, dass dies auf einer Strecke von mehreren km der einzige Punkt zu sein scheint, an dem man überholen kann, da man glaubt den Straßenverlauf komplett einsehen zu können.
Was hab ich für Augen gemacht als mir bei nem Überholmanöver auf einmal ein Auto vor mir aufgetaucht ist....das war zu dem Zeitpunkt, als ich zum Überholen angesetzt habe eben genau in der Senke.
Naja..es ist sich ausgegangen aber mir wird seither immer schwindlig, wenn ich andere Motorradfahrer dort überholen sehe..

[swebbo]

Ich bin kein Experte für Straßenbau, frage mich daher regelmäßig, warum Autofahrer Straßenwalze spielen müssen. Wieso nicht eine Straßenwalze über den Split fahren lassen, überflüssigen Split wegkehren und somit eine Unfallgefahrensituation vermeiden.

Ich vermute, dass es Kosten spart. Es geht meist ums Geld

[Soeren2008]

Ich habe in ähnlicher Situation, vor Jahren, beim Polizeipräsidium angefragt, ob dieses Verhalten seiner Mitarbeiter auf mangelhafter Ausbildung zurückzuführen ist.

Sofortige Rückfrage nach Zeit, Ort und Nummer vom KfZ, damit sich darum kümmern kann.
Man wird zeitnah die Kollegen und Kolleginnen auf diese Gefahr aufmerksam machen.

Also, ich gehe immer davon aus, daß niemand sich bewußt und vorsätzlich in Gefahr begibt.