Der persönliche (Motorrad-) Jahresrückblick 2023

Allgemeine Themen ohne Bezug zur Versys bzw. zum Motorradfahren.
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blahwas
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Der persönliche (Motorrad-) Jahresrückblick 2023

#1 Beitrag von blahwas »

Na, wie war das (Motorrad-) Jahr 2023 so zu euch?

Ich habe mich ein Stück weit zum Massen- zum Genussfahrer gewandelt. Statt jede freie Minute im Sattel zu verbringen und am Ende des Jahres auf einer Rangliste nach imaginären Gummipunkten gut da zu stehen, habe ich nur noch gemacht, worauf ich konkret Lust hatte. Und das waren wesentlich weniger Kilometer als die letzten Jahre. Das hing natürlich auch an privaten Umständen, nämlich ein Job mit 30 Urlaubstagen statt früher defacto 50, und auch mehr Erfolg bei der örtlichen Damenwelt ;) Ich kann also nicht behaupten, dass ich damit unglücklich wäre.

Mein Fuhrpark hat sich gewandelt von Versys 650 Nr. 4 und MT-09 zu Versys 650 Nr. 5 und MT-09 SP, da setze ich nach je 80000 km weiterhin auf bewährtes - vielleicht kommt aber bald noch was schottertauglicheres dazu.

Reisemäßig war ich wieder gerne in Kärnten und Südtirol, und erstmals in Albanien und Griechenland, wo es mir sehr gefallen hat. Auch die Anreise durch Kroatien und Montenegro war teilweise wieder schön - aber irgendwie wäre es mit der Fähre Venedig - Igoumenitsa doch komfortabler gewesen. im Frühjahr ein kurzer, aber intensiver Trip nach Südfrankreich. Im Herbst gab's als Nachschlag noch eine Woche Kreta auf der Tuareg 660, was eine ganz andere Welt ist. Es ist genial, dass man sowas jederzeit machen könnte - wobei, auf Mallorca oder den Kanaren wäre man weniger abhängig von Jahreszeiten.
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Auf meiner Hausstrecke war ich dieses Jahr vielleicht 3x. Innerdeutsche Touren mit Übernachtung fallen mir gerade keine ein, außer zu Treffen: Das Versysforum-Treffen in Oberwiesenthal mit sintflutartigem Regen auf der Anreise, und leider Handverletzung von Enrico. Das Touratech Travel Event, kostenlos und doch kommerziell. Ich war außerdem am Tesch Travel Event in Belgien, echte Weltreisende treffen und deren Vorträgen lauschen. Als Warmduscher aber ohne Camping bei 3°.

Gesundheitlich war außer 2x Corona nichts dabei, und ich habe ziemlich regelmäßig "Sport" gemacht - mehr ginge aber immer. Für die mentale Gesundheit habe ich mich aus allen politischen Diskussionen aus Motorradforen verabschiedet, und auch direkt aus 1-3 Motorradforen gleich mit. Das hat gut getan. Im Versysforum hatten wir ein Spam-Problem, für dessen technische Lösung einiges an Aufwand nötig war. Der Aufwand hatte aber positive Nebenwirkungen, daher war es das definitiv wert, auch wenn man das als Nutzer vermutlich nicht merkt. Die Nutzer hier halten zu 99% sehr gut zusammen und gehen respektvoll miteinander um - das gefällt mir.

Leider gab es im Zusammenhang mit Versysforum-Treffen dieses Jahr einige Unfälle mit Verletzten. Das macht mich schon nachdenklich. Ich selbst hatte zwei haarscharfe Erlebnisse, die waren aber wieder mal tief im Balkan. Ich war dieses Jahr durchgehend mit Airbag-Weste unterwegs, außer im Balkan, natürlich, weil es da zu heiß wäre. Wegen unaufmerksamer Autofahrer musste ich aber nirgends öfters ausweichen, bremsen oder anhalten als daheim. Ansonsten habe ich mir öfters neue Schutzkleidung gegönnt, 1 Helm, zwei Kombis, und einen Satz Heizkleidung zum drunter ziehen. Heizkleidung ist Luxus, beendet aber das Thema Kälte einfach so - es bleiben nur noch die Themen "Salz" und "Straßenglätte". Inzwischen habe ich fünf Leute in meinem Umfeld, die das Motorradfahren aufgegeben bzw. deutlich eingeschränkt haben, weil sie lieber Zeit auf ihrem (Elektro-) Mountainbike verbringen. Mountainbike war ein großes Thema in meiner Jugend, aber so richtig sehe ich den Absprung für mich noch nicht.

In Sachen Gadgets habe ich mich dieses Jahr vom Motorradnavi getrennt, nun bin ich ein Handynavigierer. Außerdem flogen die Sena-Headsets raus, ich genieße jetzt besseren Klang beim weniger Störgeräuschen dank ordinären Inear-Kopfhörer mit und ohne Kabel, aber mit viel weniger Ärger und ohne zusätzlichen Gehörschutz.

2024 werde ich so weitermachen, Genuss fahren, und nicht Masse, mit Motorradreisen, die auch mal länger sein können. 5 Wochen Norwegen und Schweden stehen auf dem Programm (mit unbezahltem Urlaub), Korsika, und hoffentlich auch wieder Kärnten und Südtirol. Und in Spanien war ich auch schon zu lange nicht mehr. Beim Passknacker gucke ich nur noch aufs Lebenwerk (jeden Punkt mindestens 1x angefahren) und neue Landespreise. Vielleicht kommt noch eine Tenere 700 oder Tuareg 660 in den Fuhrpark, denn Schweden hat kilometerlange unbefestigte Waldpisten.

Und bei euch so?

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smitti63
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Re: Der persönliche (Motorrad-) Jahresrückblick 2023

#2 Beitrag von smitti63 »

Moinsen,
2023 sind bei mir nochmal 6tsd km ..... weniger .... zusammen gekommen als ein Jahr vorher und da war es auch schon nicht gerade berauschend.
Ok, hätte, wäre, wenn, usw zählt nicht, aber an einem recht grossen fehlenden km-Anteil hatte mein Orthopäde Schuld, der mir meine Tour Ri Montenegro (evtl n Stück Albanien)
mit purem Kopfschütteln "ausgeredet" hat. Natürlich hatte er Recht, aber zu der Zeit war ich drauf und dran, auf seinen Rat zu pfeifen und trotzdem zu fahren. Letztendlich hat aber die Vernunft gesiegt.
So kamen nur n paar kleinere Touren zusammen, die (wenn möglich) mit PK-Punkte sammeln verbunden wurden. Im März gabs die Schwarzpulverrally nur als Zuschauer (die anzufahrenden Punkte lagen "etwas" weit auseinander von meinem Ausgangspunkt aus gesehen, im Mai hiess es dann 5 Tage Thüringen mit dem MTCG, April nur 2x ne Wochenend-Tour mit meiner Partnerin (die ich inzwischen auch mit "PK-Bilder sammeln" infiziert habe), ausgiebige 1- und 2-Tagestouren in Hunsrück, Siegerland, Eifel u Pfalz mit Frankreich wurden kurzfristig immer mal wieder dazwischen geschoben (nen Tag vorher auf den Wetterbericht für die nächsten Tage geschaut und dann los), im Juni gabs ne Schwarzwald-Allgäu-Tour, im August das Versys-Treffen mit n paar zusätzlichen km bei An- und Abreise, im September die Jahresabschlusstour (3 Tage) des MTCG im Hunsrück und im Okt sind wir nochmal 3 Tage in die Pfalz.
Die Fahrt zur Ostsee habe ich mir aufgrund widriger Wettervorhersage und "nicht gar so interessanter Gegend zum fahren" .... spiegelt nur meine eigene Meinung wider
dann verkniffen und bin mit der Blechdose gefahren. Fazit: Kann also nur besser werden!
Die "liegengebliebene" Tour Ri Montenegro ODER Richtung Baltikum ist jedenfalls für 2024 fest ins Auge gefasst, schaun mer mal, was draus wird.
Für Juli sind schonmal 7 Tage Schweiz, Österreich und n kl Stück Italien gebucht (für mich ist ja die Schweiz das schönere Österreich), sowie Anf Sept. Österreich u Slowenien.
Da meine Partnerin einen PK-Länderpreis erfahren möchte, fangen wir mal klein an, ..... Ostern oder Pfingsten mit Luxemburg (geht zwar von Rhein-Main auch in 1 Tag, aber anschl fährt sie wohl dann nicht mehr mit mir gemeinsam :think: )
Aber egal ob es letztendlich nur 2 Satz Reifen während der Saison werden oder mehr, Hauptsache, ....viel Spass uff de Gass
tschoeoeoeooeoeoeo aus Rhein-Main
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tu es jetzt, denn morgen
ist heute bereits gestern
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Bayoumi
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Re: Der persönliche (Motorrad-) Jahresrückblick 2023

#3 Beitrag von Bayoumi »

Mein Jahr begann mit viel zu langem Warten darauf, endlich meine Versys aus Südspanien zurück zu holen. Normalerweise sitze ich schon im März das erste Mal bei gutem Wetter auf dem Motorrad. Nun musste es fast Ostern werden.

In Andalusien bin ich gestartet, die Küste lang und durchs Gebirge der Sierra Nevada. Unvergessen an Karfreitag Jesus, der Spanier, der mir Benzin in einer leeren Flasche besorgt hat, als ich auf dem Weg zum nächsten Hotel liegen geblieben bin. Tanken ist halt oft doch wichtiger als man denkt.
Dann gab's in den Pyrenäen jede Menge Spaß und meinen ersten Offroad-Passknacker. Anschließend gab's in Südfrankreich neue Reifen und Staunen in den Gorges du Tarn und Gorges du Galamus. Dort werde ich auf jeden Fall nochmal mehr auf Entdeckungsreise gehen.

Da ich mir auch im Mai Urlaub eingetragen hatte, habe ich geschwankt zwischen Kärnten -Treffen und PK-Landespreis Polen. Letztendlich hat das Hotel entschieden - Kärnten war ausgebucht und so nahm ich die Grenzgebirge zwischen Polen, Tschechien und Slowakei unter die Räder
Wer kann schon sagen, dass er mal in der hohen Tatra war? Irgendwie klingt das so fern für mich, immer noch. Auf dem Rückweg habe ich mich dann noch bei Freunden auf ihrer Hausboot-Tour durchs Berliner Umland eingeladen, das kann man auch mal wieder machen.

Dann wurds abrupt ruhiger in meinem Motorradjahr. Mir den Saisonstart mit zwei aufeinander folgenden Reisen zu versüßen, das war keine gute Idee. Oder jedenfalls deutete es sich an, eine teure Idee gewesen zu sein.

Bis Ende Mai hatte ich über 6000 km auf fremden Straßen zusammen, und durch Juni und Juli bin ich mit nur einer Tankfüllung gekommen. Die Langeweile auf norddeutschen Landstraßen war einfach zu groß, der Stadtverkehr zu hektisch, die Versys war durchgeschraubt und nicht mehr tunebar.
Irgendwann in dieser Phase fiel mir ein, dass ich mich in die VN800 verguckt hatte. Ein Chopper, das wäre doch was um die Langeweile zu bekämpfen. Kurven sind nicht mehr so wichtig, Tempo auch nicht, und umbauen kann man jede Menge.

Damit bin ich dann auch beim Thema Sicherheit angekommen. Auf der Versys trage ich seit einigen Jahren IMMER Airbagweste. Den Chopper habe ich Donnerstag geholt, fand die Weste am Freitag uncool und bin am Samstag ohne Weste gefahren. Am Montag habe ich mir dann zur Helite für drüber noch die Alpinestars für drunter geholt. Ich habe so viel Geld für die Weste ausgegeben, dass ich mir dumm vorgekommen wäre, nun der Coolness wegen ohne Airbag zu fahren. Ein kleines Sicherheitstraining bei uns auf dem Verkehrsübungsplatz war auch noch dabei - zwar "nur" knapp 1 Stunde mit langsamfahren, slalom, bremsen aber dafür umsonst, mit Spende für einen guten Zweck und netten Leuten.

Dann kam für mich und meine Frau tatsächlich die erste gemeinsame Tour des Jahres - Forumstreffen in Oberwiesenthal. Für uns beide persönlich eine sehr gelungene Tour, auch durch die Anreise mit Andreas. Und ich hoffe es geht dir, lieber Enrico, wieder komplett gut und dass die Versicherung euch angemessen entschädigt hat.

Danach ging es wieder ruhiger zu. Die Versys stand überwiegend, die VN knatterte dank einiger Umbauten und dem neuen LED-Licht bei nahezu jedem gutem Wetter durch Hamburg - gerne auch spät Abends, was komplett neu für mich ist. Sie erfüllt mein Herz mit Freude, so wie es die Versys sonst getan hat. Und vielleicht sogar mit ein bisschen mehr, denn die Technik ist älter und macht einen stolz, wenn man sie beherrscht - sowohl beim fahren als auch beim schrauben.

Abgerundet wurde das Jahr nicht durch die erneute Überführung nach Andalusien, sondern diesmal mit einem spontanen "Hilfe ich werde 40 und will keine Party schmeißen" Urlaub nach Mallorca, wo meine beste Sozia der Welt mich auf dem Weg zum PK-Landespreis begleitet hat.

Was bringt 2024? Ganz vielleicht und ganz hoffentlich einen Motorradführerschein für meine Frau, sehr wahrscheinlich ein drittes Motorrad (oder eines, das die Versys ersetzt) im Stile der Norden 901 Expedition oder V-Sttom 650. Die 2 Zoll mehr im Vorderrad haben mir auf Malle sehr gefallen, und ich denke dass ich dadurch mehr Vor- als Nachteile haben werde. Und ich würde gerne Irland knacken und im Spätsommer die Versys wieder nach Andalusien überführen, mit einigen Abstechern links und rechts. Und vielleicht darf ich dann im Dezember wieder Urlaub mit Mietmopped machen - Korsika? Lanzarote?

Aber auf jeden Fall werde ich einige von euch auf einem der Treffen oder gemeinsamen Urlaube sehen, und ich muss sagen dass ich mich da echt mit am meisten drauf freue.

Auf 2024! :cheers:
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Ralf B
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Re: Der persönliche (Motorrad-) Jahresrückblick 2023

#4 Beitrag von Ralf B »

Ja 2023 war mit gut 18000 km sehr erfolgreich. Einige Treffen in Gotha, Oberwiesenthal, ein Wochenende im Harz und etliche Tagestouren mit Freunden brachten fast durchweg Spaß und der Höhepunkt im Sommer war natürlich die erste längere Tour für mich zu den Lofoten. Trotz nassem und kühlem Start war es ein unvergessliches Erlebnis auch weil mich meine Tochter für eine Woche auf dem Sozius von Bergen bis zu den Lofoten begleitet hat. Mein Entschluss für ein Motorrad Urlaub 2024 ist nach der Tour endgültig gefallen. Um meine bessere Hälfte nicht wieder zu sehr zu vernachlässigen, habe ich schweren Herzens die gut 20jährige Tradition meines Angelurlaubs in Norwegen für 24 auf Eis gelegt. Dafür hat die CF Moto jetzt ein Rutenrohr in dem eine Reiserute im Sommer mit zum Nordkap kommt! Auf diese ca.3 wöchige Tour freue ich mich schon riesig! Vorher geht es wieder nach Gotha zum Thüringen Treffen. Das Forumstreffen ist dieses Mal zu weit weg und der Urlaub ist für meine Frau reserviert. Es geht halt nicht alles! Bin gespannt wie sich mein Chinamopped auf der Nordkap Tour schlägt, die ersten gut 4000 km bin ich jedenfalls sehr zufrieden!
Also bleiben wir hoffentlich alle knitterfrei und bleiben bzw. werden wir alle gesund!

Gruß Ralf 🍻
:coffee: S 51, MP3 350 Sport, Versys 650 GT, Vespa ET4, CF Moto MT 800 Touring, Suzuki IntruderVS 1400 :coffee:

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karklausi
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Re: Der persönliche (Motorrad-) Jahresrückblick 2023

#5 Beitrag von karklausi »

So,
ich hatte auch ein Motorradjahr 2023, indem sich Gewohnheiten bzgl Motorrad fahren und Reisen auch einiges geändert hat.
Gestartet ist das Jahr mit der Motorradmesse in Dortmund, wo ich mich sehr für die neue Honda Transalp interessiert habe.
Ab da bin ich häufig mit Endurokumpels aus der Umgebung in Holland auf dem TET zum Üben gefahren. Mit der Tracer ins nähere Umland langweilte mich sodass ich alles Andere bevorzugte. Ein Endurotraining in Belgien/ Bilstain sollte mir die benötigten Fertigkeiten für die Bereisung der Westalpen im Spätsommer vermitteln, von den bevorstehenden Offroad Pässen träumte ich schon seit Jahren. Ein erfahrener Endurotrainer zeigte mir hier auch meine persönlichen Grenzen auf.
Anschaffungen für Offroadpassagen incl langer Anreise mussten finanziell gemeistert werden.
Dazu zählt mal ein Offroad Navi, bessere sicherere Bekleidung und reisetaugliche Endurostiefel, mit denen man zur Not auch n kleinen Spaziergang machen kann.
Zusätzliche finanzielle Investitionen in die Wohnung (Möbel/ Matratze/ Schränke/ Couch ) verlangten auch Zeiteinsatz ins Aussuchen und Aufbauen.
Der erste Ausflug nur über TET Strecken NL wurden als machbar und spassig eingestuft.
Im April war ich auf einem nachts arschkalten Weltreise- Event ( Tesch-Travel-Treffen ) mit dem Zelt und habe viele Verrückte Motorradfahrer kennen gelernt. Besonders eine Furt die es zu durchfahren galt flößte mir Respekt ein. Ohne Hilfe hätte ich sie nicht allein gemeistert.
Im Mai bin ich dann mal wieder mit der Tracer auf die Strasse zurück gekehrt und war zum 1. Mal beim Kärnten Treffen dabei.
Das war herrlich, da ich zuvor nie in Ösiland mit dem Motorrad war. Der Grossglockner, Malta Hochebene und viele andere berühmte Pässe wurden abgegrast. Besonders ein Ausflug mit Alpensegler und Gattin nach Slowenien war ein Highlight für mich.
Danach hielt mich mein damaliger Arbeitgeber in Bewegung durch die 2. Insolvenz incl ausgesprochener Kündigung.
Jobsuche, Jobcenter, Bewerbung schreiben hielten mich auf Trab. Und belasteten mein Nervenkostüm.
Im Sommer hatte ich dann das nötige Quentchen Glück mit Vitamin B und ergatterte mit Kampf ein Job als Servicekraft bei der Sparkasse Essen.
Ein wenig besserer Verdienst, Wochenende frei, bessere Arbeitszeiten. Was will man mehr.
Umso mehr freute ich mich auf die bevorstehende Westalpentour, zumal ich aufgrund des Jobwechsels den Monat September zum 1. Mal im Leben komplett arbeitslos geplant hatte um so die Endurotour nach Lust und Laune hätte verlängern können.
Ein Honda CRF Treffen im Juni zeigte mir auch, wieviel bescheuerte Motorradfahrer auch unter uns weilen. Ja, dass darf man auch mal sagen.
18.8.23 dann meine lang ersehnte und vorbereitete Tour in die Westalpen mit viel Gepäck und den Plänen, allen youtube Vorbildern nachzueifern. Egal ob die schöne Schweiz auf der Anreise oder den Col du Parpaillon, Alta via del Sale, Maira Stura, Col su Sommelier, Assietta Kammstrasse etc pp. Alles war ins Visier genommen. Und auch allein gemeistert. Leider erlitt ich aber vor Turin einen vermeintlich leichten Sturz mit unangenehmen Verletzungen und doofer Reperatur. Der Urlaub musste verkürzt werden da ich den Arbeitsbeginn Anfang Oktober nicht gefährden wollte.
Der Gedanke, mit kaputtem Motorrad und Verletzung nicht allein nach Hause zu kommen, löste bei mir ein Kaufbegehren nach einem Auto mit Schlafgelegenheit incl Motorradtransportmöglichkeit aus.
Zack, im Oktober einen kleinen Transporter als Womo angeschafft. ( Die Aussicht auf höheren Verdienst beflügelte mich zusätzlich ).
Ab Oktober bin ich nun voll im Quereinsteiger Nachholmodus bei der Sparkasse und das Ein oder Andere Wochenende musste zum Lernen statt zum Motorrad fahren dran glauben.
Jetzt ist das Jahr rum, ich habe alles Erreicht was ich mir in den Kopf gesetzt habe. Nun rätsel ich seit Wochen, ob ich 2025 nach Island wohl mit Womo und Enduro oder mit der Tracer überwiegend Ringstrasse machen soll.
Schwere Entscheidung.
Das Jahr 2024 steht voll im Thema Partnerschaft, da meine Lebenspartnerin 2 künstliche Kniegelenke bekommt und meine Aufmerksamkeit erfordert.
Geplant sind 2 Wochen TET Germany mit meinem alten Nordkapkumpel klausinator und evtl 2 Wochen Richtung Schweden mit Enduro über TET. Beides mit Übernachtung im Womo.
TET deshalb, da ich gern in der Natur bin, Turistenmassen hasse, viele Strassen schon kenne und gerne gemütlich bummele.
Thüringen- und Jahrestreffen möchte ich dann gern mal wieder mit „richtiger“ Strassenmaschine Tracer besuchen.
Ausserdem habe ich 2 Wochen Urlaub geplant für ein grosses Familientreffen zu Ehren meines Vaters, der 80 wird.
Finanziell wird nix Grosses angeschafft, da ich Kohle sparen will für meine Islandpläne in 2025.

Fazit: es gibt wichtige Sachen neben dem Motorrad fahren!
Mein Körper wird älter und ich werde meine Offroadfähigkeiten wohl nicht deutlich weiter entwickeln können. Das macht aber nix, fahre ich halt landschaftlich interessante Strecken ohne grosse „Skillfähigkeiten“ wie Baumstamm überwinden, Furtendurchfahrten oder Schlammstrecken.
Mit 17 Zoll auf der Strasse ist auch geil!
Träumen von der Transalp tue ich immer noch, aber die kleine Honda und die in die Jahre gekommene Tracer reichen mir noch vorläufig aus und werden mich mich wohl noch ein paar Jäährchen begleiten.

Karklausi
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