Hallo Leute,
ich möchte euch hier meinen Einbau einer Ganganzeige vorstellen. Ein Resultat der dunklen und kalten Winterzeit.
Schon seit meinen Banditzeiten wollte ich mir eine Ganganzeige ans Cockpit bauen. Aber immer wenn ich kurz davor stand
mir so ein Teil zu bestellen, hab ich die Sache aus optischen Gründen abgeblasen.
Ich bin da sehr eitel, es so muß ordentlich oder perfekt wie möglich sein.
Die GIPROs und Acumens und wie sie alle heisen sehen mir, bitte alle Besitzer solcher nicht weiterlesen, einfach zu billig aus.
Der Vorteil der meisten ist allerdings ihr Plug and Play. Also tagelang im Internet gesucht - und fündig geworden.
Christian ist ein Elektroniker, der an seiner 1000er Fazer auch schon das ein oder andere verändert hat.
Und so nebenbei bietet er seine genialen Steuerungen zum Kauf an.
Schaut doch unbedingt mal auf seiner Page vorbei. Ich reden aus Erfahrung - jede Mail wird beantwortet.
Die von mir verbaute Ganganzeige findet ihr unter / Ganganzeige / Mini Bausatz.
- Die Elektronik sitzt auf einer Platine 15 x 45mm.
- Über 5 Kabel wird sie an die Motorrad Elektrik angeschlossen.
- Als Prozessor kommt ein ATmega168 zum Einsatz.
- Als Anzeige wird eine sog. 7-Segment LED-Anzeige benutzt.
- Ein Gehäuse ist nicht vorgesehen.
- Die Anzeige kann innerhalb des Cockpits montiert werden.
- Zur Bedienung wird ein einzelner Taster benutzt.
- Die Helligkeit kann nun in 10 Stufen verändert werden.
- Der Leerlaufschalter wird ebenfalls ausgewertet und direkt angezeigt.
Das Funktionsprinzip ist einfach. Aus dem Verhältnis von Drehzahl- und Tachosignal wird der aktuelle Gang berechnet,
bei Stillstand oder gezogener Kupplung ist keine sinnvolle Anzeige möglich.
Mit dem Taster kann man ein Einstell-Menü aufrufen. Die Gangzuordnung kann sowohl manuell durch Eingabe
des Drehzahl/Tacho-Verhältnisses erfolgen, durch Auswahl vordefinierter Werte oder automatisch ausgemessen werden.
Weiterhin ist eine Verzögerungszeit für die Gangerkennung einstellbar.
Ich habe Christian gebeten, die Segmentanzeige und den Taster nicht auf die Platine zu löten. Das aus zwei einfachen Gründen:
1. ist an der Einbauposition für die Platine kein Platz
2. lässt sich der Taster im Tacho schlecht bedienen
Nun zum Einbau:
Um an das Istrument zu gelangen, muß leider der gesamte Vorderbau entfernt werden.
1. Scheibe ab
2. linke und rechte Kanzelseite ab
3. der Scheinwerfer
4. die Tachoblende
Das ganze sollte bei jeden etwa gleich aussehen.
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Jetzt den Stecker von Tacho trennen und die drei Schrauben an den Tachounterseite herausdrehen.
Und schon halte ich das Teil in der Hand.
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Jetzt gehts ans Eingemachte. Tachogehäuse aufschrauben und den Tacho aus seiner Verpackung nehmen.
Vorsichtig die Drehzahlnadel entfernen. Die Tachoscheibe wird nur in der Mitte des Drehzahlmessers von einem
ringförmigen Klebepad gehalten. Trotzdem vorsichtig und schön langsam abziehen.
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Das Tacholayout unserer Versys bietet meiner Meinung nach nur eine mögliche freie Stelle.
Die Fläche zwischen Drehzahlmessermitte und der Digitalanzeige rechts. Bis dorthin schafft es die Drehzahlnadel im Normalfall nicht,
und das Drehzahlblatt wird in diesem Bereich nicht beleuchtet.
"ausreichend" Platz.
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An dieser Stelle sitzt später die Segmentanzeige. Die Ausfräsung hier im Bild ist noch nicht auf Endtiefe!!!
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Dann wird die Segmentanzeige mit der kleinen Platine der GA verbunden. Ich habe 0,42mm Spulendraht benutzt.
Der ist nicht zu dick, noch ausreichend flexibel und durch seine Lackschicht auch isoliert. Am Ende müssen sich 10 Leitungen zwischen
der Tachoplatine und dem weisen Plasteteil zwängen.
Es kann locker auch dünner Draht verwendet werden. Aber VORSICHT - es sollte unbedingt auf eine Isolierung geachtet werden.
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Nachdem die Anzeige verkabelt ist und die Drähte verlegt sind, kann die Anzeige in ihre Endposition gebracht werden.
Für einen festen Sitz hab ich noch etwas Papier zwischen Tacho und Segmentanzeige geklemmt.
Die Segmentanzeige ist nicht besonders ansehnlich. Es sollte eine Abdeckung für die Anzeige verwendet werden. Das hat auch den Vorteil,
dass je nach verwendeter Abdeckung der Kontrast der Anzeige erhöht wird.
Ich verwende eine Inversfolie. Diese Folien sind immer vor einer LCD-anzeige zu finden. Können aber auch einzeln gekauft werden.
Also Folie von unten an das Drehzahlmesserblatt kleben, Blatt auf den Tacho kleben und die Drehzahlnadel hineindrücken.
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Jetzt werden noch die 5 Leitungen, die die Steuerung zum arbeiten benötigt, angelötet. Dabei ist von Vorteil,
wenn man die PIN-Belegung des Tachos weis. Ich hab mich wie immer vorher schlau gemacht.
Jeder PIN des Steckers hat auf der Rüchseite der Tachoplatine einen freien Lötpunkt mit der Bezeichnung "CL###".
Diese CL-Punkte hab ich gleich genutzt, um die GA mit den benötigten Informationen und Spannungen zu bedienen
Hier sind die Anschlüsse:
- NEUTRAL / PIN-3 / hellgrün / CL531
PLUS / PIN-6 / braun-weiss / CL31
DREHZAHL / PIN-12 / hellblau / CL71
GESCHWINDIGKEIT / PIN-13 / grün-rot / CL61
MINUS / PIN-16 / schwarz-gelb / CL32
Die CL-Werte sind die entsprechenden Lötpunkte.
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Da mir der Taster auf der Steuerplatine der GA im eingebautem Zustand nichts nützt,
muß er, gut bedienbar, aussen angebracht werden. Also zwei kleine Löcher an der Vorderseite des unteren Tachogehäuses gebohrt,
und zwei weitere Kabel (schwarz/rot) nach aussen gelegt.
Dort sind sie mit einem wasserdichten micro-Taster verlötet, den ich mit Heiskleben an der Aussenseite des Tachogehäuses fixiert habe.
Die Steuerplatine der GA habe ich mit einem tesa Powerstrip auf der Unterseite der Tachoplatine fixiert.
Beim verlegen der Kabel und beim Aufkleben der GA auf der Rückseite der Tachoplatine bitte darauf achten, die Auflagepunkte für die Abstandhalter
des Tachogehäuses nicht zu verdecken. Diese sind auf der Platine mit weissen Kreisen gekennzeichnet.
Wir wollen beim Zusammenbau kein Kabel quetschen.
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Ich habe vor dem Zusammenbau des Tachos einen Funktionstest durchgeführt. Dabei konnte ich nur die Stromversorgung der GA,
und die Funktion des Tasters prüfen.
Der Einbau an der Versys und der Zusammenbau der Verkleidungsteile am Motorrad natürlich in umgedrehter Reihenfolge.
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Jetzt muß die GA noch angelehrnt werden.
Eine ausführliche Bedienungsanleitung im PDF-Format bietet Christian im Downloadbereich.
Wenn alles funktioniert wie erhofft, darf "Mann" sich auch mal auf die Schultern klopfen.