So, in meinem Motorradbuch ist ein Kapitel fast beendet, und für ein weiteres Kapitel wird gerade der Füller gespitzt.
Im Februar 2018 habe ich eine Versys 650 mit 48 km gekauft. Daran war bis auf Nebelscheinwerfer alles verbaut, was Givi im Programm hatte. Der Verkäufer bei Helge Hoffmann sagte, es sei ein Messevorführer gewesen den sie dann am 01.01.18 in die Vermietung genommen hatten.
- Fast Vollausstattung
Gekauft habe ich die Versys damals ohne Probefahrt. Das Zubehör hat mich überzeugt. Das Probesitzen auch. Ihr in diesem Forum habt ein übriges dazu getan und meine Entscheidung ist mir leicht gefallen. Als ich dann im April endlich meinen Führerschein hatte, war eine große Liebe geboren.
Eine Woche später war es schon an der Zeit für die erste Inspektion. Auf diesen ersten 1000 km hatte sich übrigens auch schon das erste mal der Blinker durch die Verkleidung gedrückt. Versysforum, Kabelbinder und Lötkolben haben mir dann die Verkleidung gerettet.
Das erste Jahr war ich noch wenig unterwegs. Meine letzte Betankung im Jahr 2018 war bei genau 6.200 km auf der Uhr.
2019 ging es das erste Mal mit Zelt und Sozia in Urlaub. Unser Ziel war die Schweiz, aber das Wetter war schlecht und so sind wir spontan bei Worms wieder abgedreht und in Oberhausen an der Nahe gelandet. Ein toller Campingplatz zwischen Weinbergen und Wäldern. Von hier haben wir Ausflüge nach Trier, Bingen und zur Loreley gemacht, uns ein Kupferbergwerk mit 1000-jähriger Geschichte angeguckt und Weinproben sowie die Sonne genossen. Ende 2019 standen dann schon 14.854 km auf der Uhr - durch den Urlaub und weil die Versys bis 2022 unser einziges KFZ war. An Modifikationen kamen Navi, Sp-Connect, Heizgriffe und ein Kettenöler dazu.
- Camping an der Nahe
- Burg Rheinstein, Privatbesitz eines Opernsängers.
2020 geriet die Welt aus den Fugen. Für mich Fluch und Segen gleichzeitig. Frisch arbeitslos geworden habe ich die Zeit genutzt und mir Anfang Juli ein Last-Minute-Ticket mit dem Urlaubsexpress nach München gebucht.
- Autozug nach München
Von München aus wollte ich eigentlich gerne weiter nach Süden, vielleicht bis zum Stelvio, das war der Plan. Allerdings habe ich mich dann entschieden, lieber vor dem Regen weg zu fahren und so führte mich meine Route erst weit nach Osten anstatt direkt nach Süden. Über die Donau mit einer klitzekleinen Fähre, dann hinter Linz in einem urigen Bauernhaus geschlafen.
- Immer noch ein Highlight nach 6 Jahren Reisen auf dem Motorrad.
Das Wetter wurde immer besser, der Fahrspaß immer größer. Nicht nur bei mir.
- Traumkennzeichen
Ich habe zum ersten mal die Nockalmstraße erreicht, bin dann zum Großglockner gefahren, habe aus Neugier geguckt was hinterm nächsten Tal noch kommt und dabei Italien gefunden.
- Auf dem Weg zur Franz-Josefs-Höhe
- Plötzlich in Italien.
Ich habe die Krimmler Wasserfälle besichtigt und mich unterwegs mehrmals gefragt ob man in Dänemark eigentlich wirklich alles und jeden heiraten kann.
Komischerweise hatte ich nach genau einer Woche keine Lust mehr. Irgendwie hat mich das alles überfordert. So viele Ziele, so viele Kurven, so viele nette Gastgeber, so viele tolle Plätze zum Seele baumeln lassen. Das klingt echt dämlich, aber viel zu plötzlich war es Zeit nach Hause zu fahren.
- Frühstückspause in Zell am See.
Meine Frau hat mir eine Übernachtung irgendwo unterwegs gebucht und ich bin gefahren. Feierabendbier war aber leider schon leer.
- So groß, so leer.
2020 war übrigens auch das Jahr, in dem ich mir alles zum Reifen wechseln gekauft habe. Immerhin musste vor dem nächsten Trip neues Gummi auf die Felgen. Weiter geht es dann mit einem kurzen Ausflug nach Gatsch Eck, die Geschwister auf dem Campingplatz besuchen, und im Anschluss geht es ein paar Tage mit der besten Sozia der Welt im Harz.
- So langsam artet dieses Hobby aus.