...was Du meinst, Luzi, ist wahrscheinlich das "Venturi-Prinzip". Das hat allerdings mit einem Interefrenzrohr nichts zu tun; dies lassen die Querschnitte und Druckverhältnise im Krümmer, insbesondere bei Auslassventil offen, nicht zu. Gas wird IMMER von höherem Druck zu niedrigerem Druck strömen.
Bei der Sache mit dem Resonanzschalldämpfer darf man nicht Zweitakter mit Viertaktern verwechseln (ich habe übrigens nie von einem Resonanzschalldämpfer gesprochen).
Beim Zweitakter wirkt der Resonanzschalldämpfer deshalb, weil bei dem Prinzip unvermeidlich Spülungsverluste (es gelangt beim Gaswechsel GEMISCH direkt vom Überströmkanal in den Auslass) auftreten. Man kann jetzt die von einem Resonanzkörper (-Schalldämpfer) zurückgeworfene Druckwelle dazu nutzen, das bereits über den Auspuff "verlorene" Kraftstoff-Luft-Gemisch in den Brennraum zurückzudrücken, und bekommt dann eine bessere Füllung durch einen "Nachladeeffekt". Das funktioniert aber nur in einem bestimmten, sehr engen Drehzahlbereich, nämlich genau dann, wenn die Druckwelle im Zylinder ankommt zum Zeitpunkt kurz bevor die Auslassschlitze vom Kolben verschlossen werden, da zu einem früheren Zeitpunkt (geringere Drehzahl) die Druckwelle von der Zylinderwand erneut zurückgeworfen wird, und so das Gegenteil erreicht (Gemisch wird aus dem Brennraum "mitgerissen"). Die gewünschte Drehzahl läßt sich über die Rohrlänge festlegen.
Bei Viertaktern hilft das nichts, aus dem einfachen Grund, weil kein Kraftstoff-Luftgemisch "verloren" geht (Einlass und Auslass sind zeitlich getrennt offen, es gibt keine direkte Verbindung).
Das heißt, das jede zurücklaufende Druckwelle Abgas in den Brennraum zurückschiebt, und so die Füllung verschlechtert. Ein Interferenzrohr bricht diese Druckwelle (daher auch der Name "Interferenz" - Störung der Wellen). Nachteil ist allerdings, das die stehende Gassäule, die wiederum bei bestimmten Drehzahlen das Abgas aus dem Brennraum "mitreißt", was bei eher höheren Drehzahlen Wirkung zeigt (je nach Auspuffrohrlänge), auch gestört wird, und so in diesen höheren Drehzahlbereichen der Restgasanteil im Brennraum höher, und der Platz für frisches Gas kleiner wird - daher ein Drehmomentplus bei kleineren, ein Drehmomentminus bei höheren Drehzahlen (siehe ER6 - Versys).
Also auch bei diesem sagenumwobenem Bauteil muss man sich entscheiden, was man denn nun haben möchte...
Hoffe, ich habe es halbwegs nachvollziehbar erklärt...
Gruß, Konrad
Nachtrag:
@Umsteiger: Was will mir Dein Beitrag sagen