Juhu, ich fehle dann wohl noch. Mal wieder der Allerletzte
Bin am 5.10., Donnerstagabend laut Navi 22:42 Uhr nach fast 13h/754km ab 10:00 Uhr von Eben im Pongau (A) in Bärlin gelandet. Hier siehts aus!? War Sturm Xavier nochmal deutlich unangenehmer als sein
singender jaulender Namensvetter! *weia* Sieben Tote in D!!
Bin durchweg Landstr., in Bavaria B 85 gedüst, wo dann der Wind von Westen einsetzte. In die CZ, ab dort standen die Zeichen auf Sturm u Wasser - über Plzen bis Teplice 240km kleinere Str. Dann wurde es dunkel, trockener, kälter und für die letzten 300km nicht weniger stürmisch, aber auf der BAB hat man mehr Platz für Fehler. V.a. muss man nicht bei 30 km/h befürchten, ohne stabilisierende Kreiselkräfte innerorts weggeblasen zu werden. Da fahr ich "lieber" mit 100 in die entgegen kommende LKW-Sch(w)allmauer auf den CZ-Transitrouten.
Als ich die Rücktour ab Ulcinj/Montenegro auf den 1.10. festlegte, war von einem solchen Wetter noch keine Rede (bei vier Webseiten/Apps. Ich schwör!).
Aus Lavarone bin ich am 23.9. los Richtung Südost über Bassano del Grappa und später die mautbelastete italienische Autobahn nach Slowenien, bis nach Kraljevica (HR), Kamp Oštro war die erste Station. Ich freue mich jedesmal wieder, meine Sehnsuchtsstrasse an der Adria entlang zu fahren:
die tolle Jadranska Magistrale.
Der Campingplatz in Omiš war nicht ganz so laut, wie befürchtet. Bin wg. schlechter Wettervorhersage 2 Nächte geblieben. Die Gewitternacht war akustisch sehr beeindruckend im Bergkessel direkt hinterm Meer. Zelt hielt dicht. Dafür suchte ich vor der Abfahrt 30min mein gerade angeschaltetes Telefön: es war mir unbemerkt zwischen Sportunterwäsche und Kombihose in deren Bein gerutscht. Das passiert auch nur mit einem
kleinen 4" Smartphone...
An zwei Aussichtspunkten über Dubrovnik (auch bei Nacht toll) wurde ich angequatscht, ob ich nicht ein Zimmer suchen würde. Naja, soviel Unternehmergeist wollt ich belohnen, wie auch mich (der eigentlich angepeilte Campingplatz in Molunat hatte seit 2 Jahren zu, was ich da aber noch nicht wusste. Gibt ja auch noch zwei weitere in dem ruhigen Sackgassendorf).
Von Kupari bin ich noch südlicher, dem vermeintlich besseren Wetter und wärmerem Wasser entgegen getourt. Mit der grünen Versicherungskarte problemlose Einreise nach Montenegro, dass mMn auch gern Monteverde heissen dürfte.
Erneut die spektakulär von Bergen umstandene Bucht von Kotor umrundet, Stau in der Stadt, zum 1. x in den Nationalpark Lofzen hoch - WOW! Das sieht aus, wie ich mir Norwegen vorstelle: ganz kleine Kreuzfahrtriesen unten vor der winzigen, fast nicht zu erkennenden Stadtmauer.
Ich treffe auf ein UfFO: unheimlich filmendes Flugobjekt. Gesteuert von drei Russen, auf Tour von Novosibirsk zur Krim ("Russland" jaja). 5.000 km bis Moskau, bis zur Winterruhe sollten es 15.000 werden: zwei FJR 1300, pilotiert vom Presi des 99% Clubs Novosibirsk mit Beifahrerin und einer sprichwörtlich hübschen Russin Lyudmila. Lest mehr unter:
https://vk.com/drivearoundtheworld oder
https://www.instagram.com/drivearoundtheworld/ Sie wollen einen Film aus ihren Begegnungen zusammen schneiden u "interviewen" auch mich
zu tief philosophischen Fragen, zu denen ich mir ein paar halbgare Antworten vor der Kamera zusammen stammele. Vorher liefs Englisch doch besser!? Ihnen begegne ich ein paar Tage später im Gegenverkehr.
Einige Gruppen, öfter Zweierteams, Einzelreisende per Mopped (sic!) habe ich gesehen. Hier kommt der Herbst später hin, dass honorieren die Bajker
Der "Safari Beach" war wieder kurz nach Sonnenuntergang erreicht (entlang der Küste gibt es Ort an Ort, alle schleichen dort mit 40 durch. Die Strafen müssen €€€ sein.) Mittlerweile nervt das unnötig kompliziert u mit 14 Häringen abzuspannende Louis-Geodät-Zelt etwas weniger.
"Dank" mitgebrachtem Wind war das Meer aber nur noch 20 statt 24° warm. Dafür bin ich zum ersten Mal ein paar Stunden durch Albanien, um den Shkodersee gefahren (laangweilig platt!). Schreiende Armut springt mich an, etliche bettelnde Kinder zu sehen, selbst diese größere Stadt Shkoder wirkt wie aus Kleinasien, Sprit kostet aber wie bei uns €1,27/l und dann kommen mir Panamera etc. entgegen. Wtf?!? Den empfohlenen Campground sehe ich mir an, finde ich gut, mit Sonnenschutz für WoMos, Expeditionsautos (Thetis ist nicht so weit weg), Zugang zum See, 2km einfacher Schotterweg bis zur Hauptroute, dürfte ruhig sein. €5,50 klingt auch sehr gut. Sonst zahlte ich dies Jahr <12€/Nacht.
Aber die Südwestseite am Berghang auf der MNE-Seite war diesmal ohne Gepäck erträglicher als Jahre davor zu fahren, lohnt wegen der Ausblicke auf den See viel mehr Zeit, als man sie im Herbst im Wettlauf gg den kurzen Tag hat. Sogar ein paar Abschnitte sind frisch & gut geteert. Dann um die Bergkuppe - und ein genialer, atemberaubender Ausblick auf die Ebene zur Adria hin. *hach!* Mit dem von mir vorgewarnten Schweizer Weltumradler gestaunt und schon kam die italienische Dreiergruppe, der ich mich ins Tal anschloss.
Wie gesagt, der Rückweg sollte sich anders als erhofft gestalten.
1. Okt: für mich neuen Platz in Ploče angefahren. Toll gelegen, die Fernstr. höre sogar ich fast gar nicht, Süßwasserseezugang, nur Essen kann man nicht dort. Und viele Mücken hat es!
Der Platz Adriasol in Novigrad/Zadar hatte am 2.10. schon geschlossen, mein Navi kannte nur weitere in 30-80km Entfernung. Also wild zelten, nicht soo einfach mit knappem Wasser, Gas & Essen. Bin bestimmt gesehen worden, aber niemand hat die Cops geholt. Dafür badeten kreischende, lachende alte Leutchen vom Hotel daneben nackts im mondbeschienenen Meer. Muss man ja nicht hinsehen, es klang aber sehr lustig!
Bäh, die stinkenden Schwaden von der brennenden Mülldeponie ein par km weit weg verpesten mir die Nacht. Balkan, da machste nix. Wie vor 40 Jahren... *grrr*
Nach dem das Zelt entlich trocken ist: auf zur Soča, dem tollen türkisgrün-eisblauen Fluß in Slowenien. Es gibt dann den lange für diesen Dienstag vorhergesagten Regen. Weshalb mein Navi mich auch prompt ab der Slowenischen Grenze auf irgendwelche fiesen wassergebundenen Wege schicken muss. Die [609] mag ja im Trockenen lustig mit ner GS sein, aber 14% Gefälle, dichter Wolkennebel und nahende Dunkelheit machen mir heftigen DisStreß. Das werden mir die Gabelsimerringe wieder übel nehmen! Erste Gelegenheit einer "Hauptstrasse" mit Asphaltbelag führt mich nach Most na Soči = Brücke über die Soča, wo ich das erstteure Zimmer nehme, was sich als günstiger als im August rausstellt. Ach nee. Die Dorfkneipe hat noch auf, man diskutiert Politik(?) u bereitet mir ein leckeres Nachtmahl, was nur so teuer wird, weil ein "großer Orangensaft" als 5x 0,1l interpretiert wird. Fleischplatte, riesige Salatschüssel €15,- *mampf*
4.10. Komme morgens immer schwer aus´m Knick, trotzdem das Zelt eingepackt bleiben konnte. Die geliebte Farbe des Flusses hat hier am Stausee stark gelitten. Wenn die Spree nur so aussähe! Der Vrsič ist gesperrt von 8-17 Uhr, es wird gebaut, keiner kommt durch. Das steht nicht etwa schon am Abzweig zum Predel-Pass nach Italien (Kärntentreffenkenner kennen beide), sondern erst am Fuße der 50 Kehren auffi an einem leicht zu ignorierenden Schild. Ich hatte umgedreht, es gelesen, mich aufgeregt u bin doch hoch und ein paar Kehren auf der Nordseite runter - könnt ja klappen!
Nix da.
So gerät der schiefe Tageszeitplan vollends ins Kippen und obwohl ich nicht so lange wie befürchtet durch den Umweg ins Ösiland benötigte, krieg ich nen echten Krisenanfall. Gestern die Dutzende km lange Off-Asphalteinlage auf gefühlten Kugellagersträsschen, heute das!
Ich muss am 6.10. in Berlin morgens einen Termin wahrnehmen, bin aber noch viel weiter weg, als akzeptabel. Nicht, dass ich die Strecke von +900km (zum Weissensee HIN!) nicht auch schon früher durchgefahren wär, aber bitte, ich bin schon zum Höhentreffen in 12h 1000km Autobahn gebrummt. Nicht noch zum Abschluss dieser Tour! *heul* Nach einem Telefonat nach B geht es mir besser.
Ich verlasse mich aufs Navi und es geht die Varahannes B95 lang. Die zweite Hundekurve wird wiederum nix gescheites, allein, ich lande bei weitem nicht im Gegenverkehr. Bis Altenmarkt komme ich, es dunkelt bereits (das mir viel zu teure Tourenfahrerhaus wird umgebaut. Ich bekomme dort den Tipp, nach Eben zu fahren). Ein älterer Rauschebartträger auf Husquarna Svartpilen hält hilfsbereit an u erzählt en passant, er sei seit heute früh 7Uhr 1000km gefahren (50km Autobahn). ÄÄÄÄHH?!
Was bin ih ein Weichei.
Der Campingplatz liegt in unmittelbarer Hörweite der Autobahn - nein danke. Es findet sich ein Zimmer zur Hauptstr. für schwarze 20€ billiger als im TF-Hotel an der Autobahnzufahrt.
tl;dr
So etwa bin ich gefahren, plus 1000km BAB-Anreise bis zum Du Lac, plus 300km BAB ab Teplice:
https://goo.gl/maps/rNsyiABv2Z32 Dazu die Treffentouren & Ausflüge. >5000km Kür & Pflicht. Jetzt kommt fast nur noch Pflicht bis Frühjahr 2018.